Seit 2009 bietet Acer seine Timeline-Notebooks auch für professionelle Anwender an. Schlanke Business-Notebooks mit langen Akku-Laufzeiten - unter diesem Motto werden die Serien feilgeboten. Inzwischen dient Intels aktuelle Sandy-Bridge-Plattform als technologische Basis, die damit dritte Generation dieser Notebooks hört wie die Vorgängerin auf die Bezeichnung "TimelineX". Die aktuelle TimelineX-Baureihe ist in Formfaktoren von 13 bis 15 Zoll verfügbar. Zum Test tritt das 15-Zoll-Modell Acer TravelMate 8573T an.
Ausstattung
Uns erreichte die Modellvariante TM8573T-2414G50Mnkk, ähnlich "eingängige" Produktbezeichnungen gelten für die Einzelmodelle der gesamten Baureihe. In dieser Variante kümmert sich ein Intel Core i5-2410M um die Leistung. Das ist derzeit eine sehr weit verbreitete CPU in Business-Notebooks. Acer bietet darüber hinaus Varianten des TM8537T mit Core i3 oder Core i7 an.
Im Testgerät kann der Prozessor auf 4 GByte DDR3-SDRAM zugreifen, maximal sind 8 GByte möglich. Das TravelMate 8573T bietet zwei Speichersteckplätze an.
Das 15,6-Zoll-Display ist der anvisierten Zielgruppe entsprechend matt ausgeführt. Es arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. In unserem Testmodell kümmert sich Intels integrierte Einheit HD Graphics 3000 um die Ansteuerung. Acer bietet aber durchaus auch Modellvarianten mit diskreter Grafik an. Dort kommt dann beispielsweise Nvidias GeForce GT 540M zum Einsatz. Zur Ansteuerung von externen Anzeigeeinheiten stehen sowohl HDMI als auch D-Sub-VGA zur Verfügung.
Insgesamt verfügt das TravelMate 8573T über vier USB-Anschlüsse, davon ist einer als USB-3.0-Port ausgeführt. Einer der drei USB-2.0-Ports ist mit der eSATA-Schnittstelle kombiniert. Für Erweiterungen bringt das Notebook einen ExpressCard34-Steckplatz mit. Das Gerät verfügt über einen internen Kartenleser, der folgende Medien unterstützt: SD, xD, MMC, Memory Stick (PRO).
Die Festplatte unseres Testgerätes bietet eine Kapazität von 500 GByte, andere Modellvarianten des TM8573T sind mit einem 640-GByte-Drive ausgerüstet. Der interne DVD-Brenner versteht sich auf die gängigen Medien.
Im WLAN funkt das Notebook mithilfe einer Atheros-Lösung gemäß 802.11b/g/n. Darüber hinaus kommuniziert das Gerät kabellos per Bluetooth 3.0. Die Gbit-Ethernet-Lösung stammt von Broadcom.
Das Testgerät arbeitet mit Windows 7 Professional. Acer offeriert aber ebenfalls Modelle, auf denen Windows Home Premium vorinstalliert ist.
Unser Testmodell kostet bei Acer offiziell rund 880 Euro. Andere Konfigurationen der Baureihe überschreiten die 1200-Euro-Marke, der Einstieg in die Serie beginnt bei 760 Euro. Im Preis enthalten ist eine zweijährige Garantie. Acer bietet optionale Garantieerweiterungen an; so kostet die Verlängerung auf drei Jahre Bring-in-Service (europaweit) beispielsweise 79 Euro.
Display und Handling
Display: Das 15,6-Zoll-Display des TravelMate 8573T ist entspiegelt und arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Die native Auflösung des Displays liegt bei 1366 x 768 Bildpunkten. Das ist inzwischen beim Gros der Bildschirme von 13 bis 15 Zoll der Standard. Manch einer dürfte sich bei einer Diagonalen von 15,6 Zoll allerdings etwas mehr wünschen.
Beim Testgerät registrieren wir eine maximale Helligkeit von 206 cd/qm. Das ist ein eher unterdurchschnittliches Ergebnis, zumal für ein LED-beleuchtetes Display. Das Resultat genügt zwar fürs alltägliche Arbeiten in Büroumgebungen, für ungünstige Lichtverhältnisse sind dies jedoch etwas dürftige Reserven. In geeigneten Umgebungen kann man die Helligkeit auf bis zu 19 cd/qm herunterdimmen.
Um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist es gleichfalls nur befriedigend bis ausreichend bestellt. In einzelnen Ecken registrieren wir Abweichungen von über 18 Prozent - das ist eher überdurchschnittlich.
Handling: Beim 15-Zoll-Format und einer Gehäusebreite von über 380 mm sollte genügend Raum für eine ordentliche Tastatur bleiben, und diesen nutzt Acer beim TM8573T. Das Gerät verfügt über einen abgesetzten Ziffernblock, die Richtungstasten platziert Acer etwas unterhalb abgesetzt von der Tastatur. Über diesen befinden sich gesonderte Währungstasten mit Euro- und Dollar-Symbol - das ist ungewöhnlich.
Die Tastatur liegt über die gesamte Breite satt auf und vermittelt ein gutes Schreibgefühl. Dies gilt auch für Hub und Druckpunkt. Wer von diesbezüglich sehr harten Klaviaturen auf das Acer wechselt, wird allerdings eine kurze Umgewöhnungszeit benötigen.
Als Mausersatz fungiert ein multitouch-fähiges Touchpad, das ausreichend groß ausgefallen ist. Zum Touchpad gesellen sich zwei Maustasten, deren Klick eine ordentliche Rückmeldung liefert. Der Fingerprint-Sensor ist zwischen den Maustasten platziert.
Ein Gerät mit 15,6-Zoll-Display bringt naturgemäß eine gewisse Gehäusegröße mit sich. Das TravelMate 8573T ist demzufolge auch nicht zierlich, wirkt aber trotz 31 mm Bauhöhe eher flach. Im Datenblatt spricht Acer von einem Gewicht von 2,6 kg, unser Testgerät bringt knapp über 2,5 kg auf die Waage. Das ist für ein Gerät dieses Formfaktors angemessen. Ob ein 15-Zoll-Gerät an sich fürs ständige Reisen der ideale Begleiter ist, ist sicher Geschmackssache. Immerhin können beim Acer TravelMate 8573T aufgrund der ansprechenden Laufzeiten (siehe unten) tagsüber wohl zumindest Netzteil und Kabel zu Hause bleiben. Dafür wären gegebenenfalls weitere 498 Gramm einzukalkulieren - das ist inzwischen ein etwas überdurchschnittlicher Wert.
Performance und Bedienung
Performance: Für die Rechenleistung ist in unserem Test-TravelMate ein sogenannter Core i5 der zweiten Generation zuständig. Im Detail handelt es sich dabei um einen Core i5-2410M. Dies ist derzeit das Einstiegsmodell in Intels Mobile-Core-i5-Riege mit 35 Watt TDP und dementsprechend häufig auf dem Markt anzutreffen. Die CPU arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2,3 GHz. Im Turbobetrieb sind bis zu 2,9 GHz möglich.
Der Zwei-Kern-Prozessor Core i5-2410M kann 3 MByte Smart-Cache aufweisen und bringt Intels integrierte Grafik HD Graphics 3000 mit. Im Test-Notebook kann die CPU über 4 GByte DDR3-SDRAM verfügen.
Die Systemleistung überprüfen wir unter Windows 7 mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo. Dies beinhaltet insgesamt 17 Anwendungen, mit denen unterschiedliche Szenarien abgebildet werden, als da wären: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3-D-Modelling. Der Benchmark öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.
Das TravelMate 8573T erreicht in diesem Test eine Gesamtpunktzahl von 160. Damit bleibt das Notebook leicht unter unseren Erwartungen und den Ergebnissen von vergleichbaren Konfigurationen. Üblicherweise erreichen aktuelle Notebooks mit dieser Ausstattung etwas höhere Werte, teils jenseits der 180 Punkte.
Die integrierte Festplatte von Western Digital (WDC WD5000BPVT-22HXZT1) arbeitet mit 5400 U/min und hat wohl ihren Anteil an der lediglich befriedigenden Performance, erzielt sie doch selbst nur ein ausreichendes Ergebnis.
Wenig Überraschendes gibt es in Sachen 3-D-Leistung zu vermelden. Das TravelMate 8573T erreicht hier exakt die Ergebnisse, die andere Geräte mit dieser Grafiklösung erzielen. Zu den Vorgängerversionen der Intel-Lösung ist dies ein ordentlicher Leistungssprung.
Bedienung: Das Gehäuse mit aluminium-magnesium-legierten Displaydeckel sieht nicht nur edel aus, es vermittelt auch einen stabilen Eindruck. Das ganze Chassis ist trotz der schlanken Optik relativ robust, der Displaydeckel selbst hängt an sehr soliden Scharnieren. Druck von oben hält der Deckel allerdings nur mit gebremster Vehemenz aus. Eine Verriegelung besitzt die Displayeinheit nicht. Der Deckel lässt sich relativ leicht mit einer Hand öffnen, ohne dass das Chassis abhebt oder die Scharniere zu leichtgängig wären.
Die seitlichen Anschlüsse wie beispielsweise USB sind durch entsprechende Kennzeichnungen auf der Gehäuseoberseite leichter zu lokalisieren. An der Gehäusefront findet sich ein Schiebeschalter zum Deaktivieren der Funkverbindungen - das ist praktisch. Der Akku sitzt sehr fest im Gehäuse und springt bei Entriegelung beinahe aus selbigem. Das ist ganz angenehm, wenn unterwegs der Akku gewechselt werden soll, denn häufig ist das eine recht fummelige Angelegenheit.
In Sachen Wiederherstellung sollte man - wie bei vielen anderen Notebooks auch - zunächst einmal einen Satz Recovery-Datenträger anfertigen. Dies geschieht am einfachsten aus dem Acer-Recovery-Tool heraus, dort kann man auch direkt eine Wiederherstellung aus Windows heraus starten. Das ist komfortabel; zudem bietet das Tool die Option der vollständigen Wiederherstellung oder die Beibehaltung der Benutzerdaten. Diese werden von der Lösung in ein gesondertes Verzeichnis übertragen.
Akku-Laufzeit
Acer rüstet das TravelMate 8573T serienmäßig mit einem Sechs-Zellen-Akku aus. Dieser weist eine Kapazität von 66 Wh auf, das liegt etwas über Klassendurchschnitt. Somit sollten sich ganz ordentliche netzunabhängige Laufzeiten erreichen lassen.
Für die Ermittlung der maximalen Laufzeit simulieren wir eine Texteingabe. Für diesen Test wird das Notebook gemäß den Vorgaben optimal für den Akku-Betrieb konfiguriert. Die Laufzeit ermitteln wir mithilfe eines Messgerätes, das die Tastatureingaben eines Anwenders simuliert. Bei dieser Disziplin erreicht das TravelMate 8573T eine Laufzeit von nahezu exakt zehn Stunden. Das ist ein ordentliches Ergebnis. Dabei genehmigt sich das Notebook durchschnittlich 6,6 Watt. Das ist allerdings etwas mehr, als wir bei anderen Sandy-Bridge-Notebooks mit ähnlicher Konfiguration feststellen konnten.
Das Szenario, das MobileMark2007 simuliert, ist ein wenig komplexer, dabei läuft eine Reihe von Anwendungen. Dafür legt der Benchmark hin und wieder auch deutlich spürbare Pausen ein. Wir ermitteln diese Laufzeit bei einer auf 100 cd/qm eingeregelten Helligkeit. Wie bei all unseren Laufzeitmessungen sind die Funkverbindungen deaktiviert. Das TravelMate 8573T kommt hier auf ein Ergebnis von rund acht Stunden, das ist angemessen.
Als Gegenpol zur eingangs ermittelten maximalen Laufzeit überprüfen wir, wie lange der Akku durchhält, wenn das Notebook Leistung erbringen muss. Bei diesem Test sind Prozessor, Grafikkarte und Festplatte unter Last. Die Helligkeit regeln wir auf die höchste Stufe in. Dabei hält unser Testproband zwei Stunden und 14 Minuten durch, das ist ein vergleichsweise gutes Ergebnis. Die Leistungsaufnahme beträgt dabei durchschnittlich knapp 30 Watt. In diesem Betriebsmodus macht das Gerät dann auch akustisch vernehmlich auf sich aufmerksam.
Weist der Akku eine größere Kapazität auf, kann man sich in aller Regel auch auf eine längere Ladeprozedur einrichten. Da macht das TravelMate 8573T keine Ausnahme, rund viereinhalb Stunden vergingen im Test, bis der Akku wieder zu 100 Prozent einsatzbereit war.
Fazit
Beim TravelMate 8573T hat Acer Intels aktuelle Notebook-Plattform zweifelsohne in ein schickes und gleichzeitig stabiles Gehäuse gepackt. Die Ausstattung ist vollständig und dem Preis durchaus angemessen. Allerdings hätten wir uns das Display ein wenig heller und homogener gewünscht.
Die Akku-Laufzeiten sind sehr ordentlich: Wer einen 15-Zoll-Reisebegleiter sucht, bekommt hier ein ausdauerndes Exemplar. In Sachen Leistung schöpft Acer die Fähigkeiten der Plattform nicht ganz aus. (mje)
Messwerte und Produktdaten
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Acer TravelMate 8573T.
Systemleistung |
|
SYSmark2007 Preview, Overall Performance |
160 Punkte |
SYSmark2007 Preview, E-Learning |
137 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Video Creation |
161 Punkte |
SYSmark2007 Preview, Productivity |
148 Punkte |
SYSmark2007 Preview, 3-D-Modelling |
201 Punkte |
MobileMark2007, Overall Performance |
249 Punkte |
Akku-Laufzeit |
|
minimale Laufzeit |
134 Minuten |
maximale Laufzeit |
600 Minuten |
MobileMark2007, Battery Life Rating |
479 Minuten |
Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet |
274 Minuten |
Display |
|
maximale Helligkeit |
206 cd/qm |
maximale Abweichung in den Ecken |
18 Prozent |
Prozessor |
Intel Core i5-2410M |
Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz) |
2,3 GHz / 2,9 GHz |
inst. / max. Speicher |
4096 / 8192 MByte |
freie Bänke / Modultyp |
0 / SO-DIMM |
Displaytyp |
13,3 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt |
Displayauflösung |
1366 x 768 |
Grafik |
Intel HD Graphics 3000 |
Festplatte |
WDC WD5000BPVT-22HXZT1 |
Kapazität |
500 GByte |
Schnittstellen |
3 x USB 2.0, 1 x USB 3.0, eSATA, HDMI, VGA |
Sonstiges |
Kartenleser |
Akku-Typ / Energieinhalt |
6-Zellen, Lithium-Ionen, 66 Wh |
Gewicht |
2,52 kg |
Abmessungen (B x H x T) |
382 x 31 x 253 mm |
Preis |
ca. 880 Euro |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.