ERP Contest 2011

Stresstest für vier ERP-Systeme

12.09.2011 von Andreas Schaffry
SAP ERP hat die erste Runde des ERP-Contest 2011 gewonnen. Beim Vergleich von vier ERP-Systemen hatte die SAP-Software in vier von fünf Bewertungskriterien die Nase vorn.

Die Anforderungen von Unternehmen an ihre ERP-Systeme sind hoch. Diese sollen Betriebsabläufe umfassend abbilden, flexibel anpassbar sein und zugleich mobile Szenarien unterstützen. Im ERP-Contest 2011 unterzogen vier ERP-Anbieter ihre Lösungen einem praxisnahen Stresstest.

Neben SAP ERP stellten sich die Mitbewerber-Systeme Canias ERP, M3 von Lawson Software sowie Comarch ERP einer Jury aus Geschäftsführern, IT-Leitern und Entscheidern in mittelständischen Unternehmen sowie von ERP-Experten. Den Gesamtsieg errang ein vom SAP-Partner T.CON aus Plattling konfiguriertes und vorgeführtes SAP-System. Die ERP-Lösung erfüllte die anspruchsvollen und an aktuellen Alltagssituationen in Unternehmen ausgerichteten Anforderungen von allen Wettbewerbern am besten.

SAP bildet Verkaufsprozess am besten ab

SAP ERP hatte im ERP-Contest in vier der fünf Kategorien mit insgesamt 17 Bewertungskriterien die Nase vorn.
Foto: GPS, T.CON

Als Gesamtsieger erzielte SAP ERP in vier der fünf Bewertungskategorien jeweils die höchste Punktzahl. Die Jury bewertete die Funktionalität, die Erstellung von Auswertungen und Berichten, Anwenderakzeptanz, Kompetenz des Anbieters sowie Optik und Übersichtlichkeit ("Look and Feel"). Organisiert hatte den ERP-Contest die GPS Gesellschaft zur Prüfung von Software mbH in Kooperation mit der MQ result consulting AG.

Die Aufgabe für alle Teilnehmer am ERP-Wettbewerb war, einen kompletten Verkaufsprozess in ihren ERP-Lösungen nachzubilden. Das reichte von der Kundenanfrage, der Angebotsbearbeitung und der Preisermittlung per Produktkonfigurator über die Konstruktion mit der Anbindung von CAD- und Produktdaten-Management-Systemen bis hin zu Produktion und Auslieferung sowie der Fakturierung im Rechnungswesen.

"Verlängerte Werkbank", ATLAS und Co.

Im Testszenario mussten die ERP-Lösungen außerdem spezielle Anforderungen erfüllen. Das umfasste zum einen den Einkauf eines neuen Artikels bei einem Lieferanten und die Übernahme der Produktdaten aus dessen Kataloglösung.

Zum anderen waren plötzliche Änderungen im Produktionsablauf nach der Auftragsfreigabe in Form einer Fremdfertigung ("verlängerte Werkbank") abzubilden. Nicht zuletzt befinden sich die Kunden im Ausland, so dass die Versandabwicklung via ATLAS, dem offiziellen Verfahren zur Ausfuhranmeldung, erfolgte.

Auch Individualprozesse im SAP-Standard

Insbesondere bei der Eigen- und Fremdfertigung, wo es auf die exakte Buchung aller Mengen- und Werteflüsse im Rechnungswesen ankommt, hob sich das SAP-System von den Wettbewerbern ab. Die Lösung erfüllte die bei der Inhouse-Produktion mit Ad-Hoc-Fremdfertigung erforderlichen Anforderungen an die Beschaffung mit Beistellung und den Wareneingang mit gleichzeitiger Fertigmeldung des Fertigungsauftrags.

Im Rahmen der Angebotsbearbeitung war in den ERP-Systemen überdies die Angebotsnummer um ein Präfix nach Produktsparten zu ergänzen. Ebenso mussten mobile Prozesse für Mitarbeiter im Vertriebs- und Serviceaußendienst aufgebaut werden, die mit einem Smartphone oder einem Tablet-PC arbeiten. Zu den Aufgaben gehörte ferner die Auswertung von Kundenaufträgen, Lagerbewegungen sowie von Produktions- und Finanzdaten mit einem Business-Intelligence-Werkzeug.