Sechs Newcomer im Porträt

Startups für Marketing-Automatisierung

15.07.2015 von Stephan Wiesend
Marketing Automation hilft Firmen, neue Kunden zu finden und Produkte und Angebote zu testen. Wir stellen sechs Startups vor, die Unternehmen dabei unterstützen, Lücken in ihrer Marketing-Strategie zu schließen und Lösungen für vormals oft unerkannte Probleme bieten.
  • Wir stellen AerServ, Bloom Reach, Fliptop, Iterable, MobileROI und Triblio vor - jeweils den Markt, den sie adressieren und den Lösungsansatz, den sie bieten.
  • Da die Rechtslage in Deutschland eine andere ist als in den USA, sollten Unternehmen, die den Einsatz eines der Tools ins Auge fassen, in jedem Fall juristischen Rat einholen.

Marketing Automation hilft Firmen bei der Suche nach Neukunden, trennt die "Schnorrer" von den echten Käufern und hilft beim Test neuer Produkte und Dienste. Die bekannten Plattformen für Marketing Automation wie Exact Target (Salesforce Marketing Cloud), Marketo, Pardot und HubSpot sind für große Unternehmen gedacht. Für kleinere Firmen gibt es eine Vielzahl an Einzellösungen wie Mail Chimp, Aweber, Hootsuite, Nimble und eine schwindelerregende Anzahl an Wordpress-Plug-ins. Aber all diese Lösungen weisen Lücken auf. Viele Firmen haben weder die Zeit noch das Personal für die Investition in die großen Plattformen, sind aber nicht mit ihren vorhandenen Lösungen zufrieden: Meist handelt es sich dabei um eine Mixtur aus Einzellösungen, kombiniert mit In-House-Tools. Aber auch Großfirmen, die eine der bekannten Marketing Automation-Suites nutzen, stellen bei Strategiewechseln oder neuen Geschäftsfeldern und Endgeräten plötzliche Defizite fest.

Die hier aufgeführten Startups helfen dabei, Lücken in der Marketingstrategie zu schließen, die manchen noch gar nicht bewusst sind und von den Platzhirschen der Branche oft noch gar nicht erkannt wurden.

AerServ

Bei AerServ handelt es sich um eine Plattform für die Vermittlung von Mobile Ads, die Publishern hilft, ihre Mobile-Angebote zu monetarisieren und die Umsätze zu steigern. Der Schwerpunkt liegt auf Mobile Video Advertising. Die im Dezember 2013 gegründete AerServ hat ihren Firmensitz im kalifornischen Newport Beach und wird von CEO Josh Speyer geführt. Speyer gründete 1998 bereits Automotive.com. In mehreren Finanzierungsrunden konnte AerServ bisher zwei Millionen Dollar einnehmen - besonders Briteblue Ventures hat viel investiert.

Der adressierte Markt: Vermarkter und Werber wissen, dass Videowerbung das neue Eldorado werden kann, haben aber keine Ahnung, wie sie die Schätze bergen. Noch größer ist das Problem für Verleger, von denen viele noch gar keine Strategie haben, wie sie ihre Mobilangebote finanzieren sollen. Der US-Markt für Mobile Video Ads erreichte laut eMarketer Ende 2014 ein Umsatzvolumen von 1,5 Milliarden Dollar - doppelt so viel wie noch 2013. Damit stieg der Anteil von mobilen Anzeigen am Gesamtmarkt für Videowerbung von 19 Prozent in 2013 auf 26 Prozent in 2014. Inzwischen hat die Konsolidierung der Werbetechnologien dafür gesorgt, dass Publishern nur noch wenige anbieterfreundliche und hochwertige Verkaufsmöglichkeiten übrig bleiben und die Umsätze, die man per CPM-Banner erzielt, sinken immer mehr.

Der Lösungsansatz: AerServ versucht die Position der Verleger zu stärken, indem es ihnen Kontrolle darüber gibt, wie sie ihre Werbefläche verkaufen, wem sie sie verkaufen und welche Werbeformate verwendet werden. Unterstützt wird AerServer von tausenden Apps, angefangen von Großverlagen bis unabhängigen Entwicklern, die damit ihr Werbeeinkommen durch eigene Verhandlungen verbessern können. Die Firma bietet mit Aermarket einen Marktplatz, der den Anbietern eine bessere Anpassung der Werbung an die Nutzerwünsche ermöglicht. Laut Aer Serv ist die komplette Plattform und Infrastruktur als "Publisher-First"-Angebot konzipiert. Die technische Integration von komplexen Werbeeinheiten wie Mobilvideo und SDK wird übernommen und Kunden können mehrere Werbeformate über eine Oberfläche bespielen, was die Veröffentlichung neuer Ads stark beschleunigt.

Das Wettbewerbsumfeld: AerServ, das beispielsweise Bittorrent und Perk.com als Kunden hat, konkurriert mit herkömmlichen Werbenetzwerken wie DoubleClick (gehört zu Google), Admob (zu Google), Mopub (zu Google) und Liverail (zu Facebook). Da Social Networks wie Google/Youtube und Facebook den Mobile-Ads-Markt dominieren, bleibt die Frage, ob sich AerServ nicht auch als Übernahmekandidat positioniert.

Bloom Reach

Mithilfe der datenbasierten Marketing-Applikation Bloom Reach sollen Kundenbedürfnisse vorhergesagt und Websites dynamisch an Kundenverhalten und -absichten angepasst werden. Das Startup kommt aus Mountain View in Kalifornien, wurde bereits 2009 gegründet und wird von CEO Raj de Datta geführt, der vorher Entrepreneur-in-Residence bei Mohr Davidow Ventures und Director of Product Marketing bei Cisco gewesen ist. Bloom Reach hat in drei Finanzierungsrunden insgesamt 41 Millionen Dollar von Bain Capital Ventures, NEWA und Lightspeed Venture Partners eingenommen.

Bloom Reach
Foto: Stephan Wiesend

Der adressierte Markt: Oft herrscht die Ansicht, Internethandel würde für Waffengleichheit sorgen und auch kleinen Firmen erlauben, sich gegen weniger agile Großfirmen durchzusetzen. In der Realität ist das aber oft anders: Große Handelsunternehmen bemühen sich intensiv, alle Vertriebskanäle im E-Commerce zu monopolisieren, ganz so wie sie es bereits im stationären Handel tun. eMarketer berechnet das Marktvolumen für B2C-E-Commerce für das vergangenen Jahr 2014 auf 1,5 Billionen Dollar - laut Forrester Research wird allein der amerikanische E-Commerce-Markt bis 2017 auf 370 Milliarden Dollar Volumen jährlich wachsen.

Es ist zunehmend schwieriger, über den gesamten Globus verteilte Kunden mit Produkten zu erreichen. Im Vorteil sind Global Player wie Amazon, Blue Nile oder Walmart, die auf riesigen Datenbestände und technische Infrastruktur zurückgreifen können. Da sich auch die Art der Kundenansprache hin zum Content Marketing verändert, haben sie einen weiteren Vorteil: Kleinere Händler, die nur mit der individuelleren und gezielteren Kundenansprache punkten können, können sich eigene Content Teams einfach nicht leisten.

Der Lösungsansatz: BloomReach’s Personalized Discovery Platform bildet die Grundlage für die verschiedenenen Einzel-Anwendungen der Firma. Bloom Reach Organic Search kombiniert webbasierte Informationen und sitebasierte Wissensinhalte mit Machine Learning und Natural Language Processing - um Bedarf vorherzusagen und Seiten dynamisch an Kundenverhalten und -absichten anzupassen. Nach Bloom Reach soll dieser Ansatz Unternehmen bis zu 60 Prozent neue Netto-Nutzer verschaffen.

Das Wettbewerbsumfeld: Neue Big-Data-Marketing-Plattformen schießen wie Pilze aus dem Boden. IT-Giganten wie Google, Amazon und IBM sind in Besitz ähnlicher Technologien, behalten sie aber exklusiv für sich. Andere Anbieter mit mehr Offenheit für kleinere Kunden sind Konter-a, Data Song und Persado. Derzeitige Kunden von Bloom Reach sind Staples, Forever 21, Guess, Williams-Sonoma und Neiman Marcus.

Fliptop

Die Predictive App Fliptop sorgt dafür, dass Marketing und Sales schnell herausfinden können, welche Kundenkontakte die beste Qualität haben und welche noch einer "Nachsorge" bedürfen. Die Company aus San Francisco wurde 2010 gegründet, CEO ist Doug Camplejohn. Der startete vor Fliptop den Online-Musikspeicher myplay, der später von Bertelsmann gekauft wurde. Danach gründete Camplejohn den Web-Security-Gateway-Anbieter MI5, der von Symantec übernommen wurde.

Fliptop
Foto: Stephan Wiesend

Fliptop hat insgesamt 8,5 Millionen Dollar eingesammelt. Die letzte Finanzierungsrunde endete im März 2013 und brachte 3,6 Millionen von Longworth Venture Partners, Raptor Ventures, Data Collective und Robert Goldberg.

Der adressierte Markt: Herauszufinden, welche Kampagnen die meisten Leads generiert, ist ebenso eine Kunst wie eine Wissenschaft. Selbst, wenn man die hochwertigsten Lead herausgefiltert hat - welcher Schritt steht als nächstes an? Einige Kontakte wollen sofort etwas kaufen, andere würden verprellt, wenn man ihnen zu schnell ein Angebot macht.

Der Lösungsansatz: Fliptop nutzt Data Analytics für "predictive lead scoring". Das soll Marketing Teams helfen, herauszufinden, welche Kontakte erstklassig sind und sofort an das Sales-Team gehen können und welche davon noch einiger Nachsorge bedürfen. Das hilft Sales, sich nur auf die Leads mit dem besten Potenzial zu konzentrieren. Fliptops Vorhersagemodell basiert auf den bestehenden Kundendaten. Es prüft alle Kunden und Ergebnisse, um zu erkennen, welche Charakteristika für ein Unternehmen entscheidend sind. Ab dann nutzt das Tool dieses Modell, um Zeichen und Datenpunkte eines idealen Kunden zu identifizieren und bewertet alle Kontakte im System auf ihre Wahrscheinlichkeit, sie als Kunden zu gewinnen.

Das Wettbewerbsumfeld: Viele Marketing-Automatisierungs-Suites beinhalten Scoring-Mechanismen, Fliptops direkteste Konkurrenten sind aber Latticer und Infer. Unter den aktuellen Fliptop-Kunden befinden sich DemandForce, Inutit und InsideView.

Iterable

Iterable, eine Plattform für E-Mail-Marketing bietet eine sofortige Segmentierung angemeldeter Benutzer, um festzulegen, wer eine E-Mail bekommt und wer nicht. Darüber hinaus wartet die Lösung mit lernendem A/B-Testing auf, wobei ein Testen jedes Bestandteils einer E-Mail möglich ist.

Das Startup aus San Francisco wurde 2013 unter CEO Justin Zhu gegründet. Zhu arbeitete vorher als Lead Engineer beim Twitter Growth Team. Er half beim Aufbau von Twitters E-Mail-Kampagnen, die für die Generierung von neuen Kunden und die Umwandlung in langfristige Nutzer dienten. Finanziert wurde Iterable mit 1,2 Millionen Dollar durch AngelPad, Thomas Korte, Yun-Fang Juan, 500 Startups, TE-EC Angel Fund, 645 Ventures, Merus Capital und China Rock Capital.

Iterable
Foto: Stephan Wiesend

Der adressierte Markt: E-Mail-Kampagnen können eine der effektivsten Techniken sein, wenn es um die Gewinnung neuer Kunden geht - einer McKinsey-Erhebung zufolge ist E-Mail hier sogar 40 Mal effektiver als Twitter und Facebook zusammen. Allerdings haben die meisten Unternehmen keine Ahnung von E-Mail-Marketing. Eine schlechte Kampagne kann sogar für mehr Schaden als Nutzen sorgen und potenzielle Kunden bereits verärgern, bevor bei diesen noch die kleinste Kaufabsicht besteht.

Der Lösungsansatz: Wirksame E-Mail-Kampagnen sind aus zwei Gründen schwer zu planen. Erstens lassen sich traditionelle E-Mail-Service-Provider wie MailChimp, Responsys und Sailthru kaum in andere Marketing-Tools integrieren. Zweitens müssen für automatisierter Kampagnen Techniker hinzugezogen werden, um etwa komplexe Drip-Kampagnen zu erstellen. Um diese Probleme zu lösen, bietet Iterable eine Plattform für nicht-programmier-affine Marketer. Die Plattform bietet die sofortige "Subscriber Segmentation", um festzulegen, wer eine E-Mail bekommt; dazu gibt es ein lernfähiges A/B-Testing, wobei ein Testen jedes Bestandteils einer E-Mail möglich ist. Außerdem bietet Iterable per Drag-and-Drop nutzbare Drip-Templates für die Erstellung komplexer Multi-Step-Kampagnen binnen Minutenfrist.

E-Mail-Marketing-Automation ist ein extrem gesättigtes Geschäftsfeld und die Techniken ähneln sich stark. Standards werden allerdings kaum befolgt (werfen Sie nur einen Blick in Ihr E-Mail-Postfach!). Iterables Integration von Best Practises in die Plattform macht die Lösung deshalb zum interessanten Konzept. Mehr noch: Ihr Team besteht aus einem Pulk an Ex-Twitter-Technikern, was sicher nicht schaden kann.

Das Wettbewerbsumfeld: Ist übervölkert. Start übervölkert. Konkurrenten sind MailChimp, Sendgrid, Campaign Monitor, ExactTarge, Responsys, Sailthru und einige andere mehr. Der Kundenstamm von Iterable sind Dot & Bo, Eat24, Yerdle, Pinrose, BetterDoctor und Memebox.

MobileROI

Die "Mobile-First Marketing Automation Software" MobileROI gibt werbenden Unternehmen dank Sammlung und Analyse verschiedenster Kontaktpunkte Einblick in das Leben ihrer Kunden, um die Auslieferung von Werbebotschaften zu optimieren. MobileROI wurde 2010 gegründet, hat seinen Sitz in New York und wird von CEO Puneet Meht geführt, der vorher SVP of Technology bei Citi Capital Markets war. Unterstützt wurde Mobile ROI mit sechs Millionen Dollar durch BMWi, Firstmark Capital, iA Ventures und NYC EDC.

MobileROI
Foto: Stephan Wiesend

Der adressierte Markt: Obwohl immer mehr Anwender ihre Smartphones und Tables unterwegs benutzen, basieren Mobile Ads immer noch auf Konzepten, die für das klassische "Desktop-Web" oder noch ältere Medien entwickelt wurden. Push-Nachrichten erscheinen zufällig und aufdringlich, während In-App-Marketing auf Ablehnung stößt. Mittlerweile erwarten Konsumenten von Markenwerbung, dass sie zur aktuellen Situation passt - alles andere gilt als unerwünschte Störung. MobileROI behauptet, dass die aktuelle, sogenannte "personalisierte" Nutzererfahrung auf belanglosen Daten basiert - etwa bisherigen Käufen, Geschlecht, Beziehungsstatus, Wohnort etc. Während diese demografischen Informationen dabei helfen, die Nutzererfahrung bis zu einem bestimmten Grad zu optimieren, vernachlässigt man die stärksten Antriebe, warum etwas persönlich und relevant ist: die aktuelle Situation und die aktuellen Bedürfnisse. Im Mobil-Channel ist das ein Hauptproblem, das die Marken viel Geld kostet.

Der Lösungsansatz: MobileROI hilft Marken, automatisch stark individualisierte Mobillösungen, Nachrichten und Anzeigen auszuliefern. Es bietet Using Interes Graphs, Live-Informationen und die aktuelle Kunden-Situation. MobileROI nutzt in hohem Maße prädiktive Analyse, Kontextsensitivität und Personalisierung. Außerdem nutzt es die steigende Anzahl von Smartphone-Sensoren und anderen Datenquellen, um Firmen einen Einblick in das Leben ihrer Kunden zu gewähren - um sicherzustellen, dass eine Werbebotschaft nur ausgeliefert wird, wenn sie zur aktuellen Situation eines Kunden passt und für ihn relevant ist. Laut MobileROI gehören zu den sekundengenau erfassten Indikatoren die Identität des Kunden, Ort, aktuelle Aktivität, physische Faktoren wie Wetter und Verkehr sowie Einkaufsverhalten, Bewegungsdaten, implizite und explizite Absichten sowie Social Graphs.

Hinweis zur deutschen Rechtslage: In Deutschland ist die Nutzung der Kundendaten deutlich mehr Einschränkungen unterlegen als in den USA. Mit Einschränkungen ist das System aber wohl auch in Deutschland nutzbar.

Das Wettbewerbsumfeld: Das Mobile Marketing befindet sich aktuell im Stadium einer fortgeschrittenen Kolonisation. Big Player wie Oracle, Adobe, IBM und Salesforce haben ihre Gebiete bereits abgesteckt, zu den konkurrierenden Startups zählen Intercom und Juice Mobile. Zu den Kunden von MobileROI gehören Macy’s, Hearst, BMW, Lacoste, MasterCard, American Express und USA Today.

Was ist was bei Salesforce.com?
Analytics Cloud
Die Analytics-Cloud-Funktionen von Salesforce sollen Business-Anwender in die Lage versetzen, Kundendaten zu analysieren, und Analysten, ihren Kunden zu neuen Erkenntnissen zu verhelfen. Expertise in Sachen Business Intelligence und Data Mining, einst für aussagekräftige Erkenntnisse unabdingbar, ist dazu nicht erforderlich.
App Exchange
App Exchange ist ein Online-Marktplatz für Business-Anwendungen, die von Dritten für den Betrieb (im PaaS-Modell) auf Force.com angeboten werden, teils kostenpflichtig, teils gratis, teils im Freemium-Modell. Die Apps sind nicht auf den angestammten Salesforce-Funktionsbereich CRM beschränkt; das Portfolio erstreckt sich von Kundendienst, Marketing und IT/Administration über Personalverwaltung, Finanzen und ERP bis hin zu Collaboration und Business Analytics.
Chatter
Mit Chatter lassen sich soziale Netzwerke einrichten, die aber auf ein Unternehmen beschränkt sind und unter der Kontrolle dieser Unternehmen stehen. Ihr Zweck ist nicht privater Austausch zwischen Menschen beziehungsweise Social-Media-Marketing von Unternehmen gegenüber ihren Zielgruppen, sondern der Austausch zwischen Mitarbeitern, um auf diese Weise die Sales-, Marketing- und Service-Prozesse effizienter zu gestalten und die Ergebnisse zu verbessern.
Community Cloud
Salesforce positioniert die Community Cloud als Plattform zur Geschäftsprozessabwicklung und Online-Kollaboration zwischen Mitarbeitern, Kunden, Partnern, Lieferanten und Distributoren. Sie ermöglicht es Unternehmen, öffentliche oder geschlossene Netzgemeinschaften unter der eigenen Marke zu erstellen.
Data.com
Der Salesforce-Dienst Data.com bietet zwei zentrale Funktionen, die wesentliche Aspekte der Sales Cloud abdecken: Zum einen dient das System der automatischen Übertragung und Verwaltung von Kundendatensätzen innerhalb eines Salesforce-Accounts. Zum anderen ermöglicht es Data.com seinen gut einer Million Abonnenten, sich gegenseitig ihre Kontaktdaten zur Verfügung zu stellen.
Force.com
Bei Force.com handelt es sich um ein PaaS-Angebot (Platform as a Service), mit dessen Hilfe Entwickler mandantenfähige Anwendungen erstellen können, die sich in die zentrale Salesforce-Applikationslandschaft integrieren lassen. Mit Force.com entwickelte Apps laufen auf der Salesforce-eigenen Infrastruktur. Auch die Kernanwendungen von Salesforce laufen auf Force.com.
Heroku
Die Entwicklungsplattform Heroku ermöglicht es Entwicklern, speziell für Soziale Medien wie Facebook und für mobile Endgeräte Apps zu entwickeln oder existierende Anwendungen hierfür bereitzustellen. Die Anwendungsentwicklung wird wesentlich beschleunigt, weil die Architekturen der Sozialen Medien genutzt werden können, anstatt eigene Anwendungsarchitekturen zu erstellen.
Lightning
Bei Lightning, angekündigt auf der Dreamforce-Konferenz im Herbst 2014, handelt es sich um ein proprietäres Javascript-Framework, das Entwickler in die Lage versetzen soll, besonders schnell mobile Anwendungen zu erstellen. Folgt man Salesforce-Blogger Mike Rosenbaum, ist Lightning sogar die "nächste Generation der Salesforce-1-Plattform".
Marketing Cloud
Die Marketing Cloud dient – im Salesforce-Jargon – der Gestaltung von "Customer Journeys", was mithilfe des "Journey Builder" geschieht: Echtzeit-Bereitstellung individueller, möglichst relevanter Informationen je Kunde mittels kanal- und geräteübergreifender Interaktion. Beispielsweise sind E-Mail-Kampagnen möglich.
Sales Cloud
Unter dem Begriff Sales Cloud fasst Salesforce alle Funktionen und Dienste auf der Salesforce-1-Plattform zusammen, die der Vertriebsautomatisierung dienen. Im Vordergrund stehen hier die klassischen CRM-Funktionen Kontakt-, Opportunity- und Lead-Management, in Verbindung mit Berichts-, Monitoring- und Prognosefunktionen.
Salesforce 1
Die Salesforce-1-Plattform ist die Drehscheibe des Cloud-Angebots von Salesforce. Hier finden sowohl die App-Entwicklung für alle mobilen und stationären Geräte statt als auch der Betrieb der Apps zur Vernetzung von Kunden, Mitarbeitern, Partner und Produkten. Über die Plattform werden 1,5 Milliarden Transaktionen abgewickelt, davon mehr als die Hälfte über APIs.
Service Cloud
Die Service Cloud umfasst alle Kundendienstfunktionen sowie unterstützende Funktionen, die Salesforce im SaaS-Modell (Software as a Service) anbietet. Dazu zählen Realtime-Dienste wie ein SOS-Button in mobilen Anwendungen, Service-Communities, Multichannel-Support, die Integration sozialer Medien als Service-Kanäle und Chatter, um bei dringenden Problemen schnell kompetente Kollegenunterstützung rufen zu können.
Work.com
Work.com ist ein Dienst, der es Sales-Verantwortlichen ermöglichen soll, ihre Teams effizienter zu steuern; „Sales Performance Management“ lautet der Oberbegriff. Teams lassen sich on the Fly zusammenstellen, vereinbarte individuelle Verkaufsziele mit tatsächlich erzielten Ergebnissen verbinden (und vergleichen), Übersichts-Reports über die Leistung von Teams oder einzelnen Mitarbeitern per Drag and Drop erstellen.

Triblio

Triblio bietet eine Content Marketing-Software, die Vermarktern hilft, geprüften Content mit personalisierten Handlungsausrufen (CTA) auszuliefern, um die Kundenansprache zu verbessern. Das von Andre Yee im Jahr 2013 gegründete Startup hat seinen Hauptsitz in Reston, Virgina, USA. Yee war vorher SVP of Products von Eloqua, das für rund eine Milliarde Dollar von Oracle aufgekauft wurde. Triblio stützt sich auf eine 3,4 Millionen Dollar-Finanzierung von Longwort Venture Partners und Kepha Partners.

Triblio
Foto: Stephan Wiesend

Der adressierte Markt: Content Marketing ist aktuell sicherlich der Top-Trend der Branche. Vermarkter geben jedes Quartal mehr und mehr Geld für eine Vielzahl an Content-Arten aus. Während sich aber die Kommunikationskanäle vervielfachen, stellen die Vermarkter fest, dass sie Probleme haben, ihre Zielgruppen mit zu den jeweiligen Kanälen passenden Inhalten und CTAs zu erreichen. Die Folge sind suboptimale Lead-Umwandlungsraten. Content Marketing ist ein wichtiges Thema für B2B-Vermarkter, da es 62 Prozent weniger als traditionelles Marketing kostet, gleichzeitig aber dreimal so viele Kontakte generiert - das zumindest hat Demand Metric ausgerechnet.

Die Vermarkter sind sich noch nicht ganz sicher, wie sie Content effektiv in ihrer Marketing-Strategie einsetzen. Dem Content Marketing Institute zufolge geben zwar 93 Prozent der B2B-Marketer an, dass sie Content Marketing nutzen, aber nur 36 Prozent glauben, dass sie das auch wirkungsvoll tun.

Der Lösungsansatz: Die überwiegende Anzahl der Marketing-Anwendungen ist Channel-spezifisch und für einen bestimmten Kommunikationskanal wie Social, Search, E-Mail oder Web konzipiert. Vermarkter ergänzen Content oft, ohne die Erfordernisse des jeweiligen Kanals zu berücksichtigen. Zusätzlich werden oft noch CTAs vergessen oder sie werden wirkungslos, da sie im falschen Zusammenhang erscheinen.

Bei Triblio steht im Gegensatz dazu der Content im Mittelpunkt. Vermarkter nutzen Triblios Software, um bestimmte Inhalte für ihre Kampagnen auszuwählen. Dann, nach der Auswahl bestimmter Marketing-Kanäle, führen sie ihre Kampagnen mit Triblio aus. Auch den ROI bestimmt das Tool, unter anderem von Content, Gegenstand, Autor, Kundentyp und Channel. Triblio ermöglicht Vermarktern über ihre Firmenkanäle geprüften Content mit personalisierten CTAs sowohl über soziale Netze und E-Mail, als auch über Websites und Sales zu verbreiten. Die Software hilft Vermarktern bei der Planung und Durchführung integrierter, inhaltsbasierter Kampagnen. Sie macht die Erstellung von inhaltsreichen Microsites und Landing Pages möglich, liefert Firmen- oder externen Content, der eine bestimmte Zielgruppe anspricht, ergänzt personalisierte CTAs und liefert Daten zu jedem Content.

Das Wettbewerbsumfeld: Konkurrenten sind unter anderem Newscred, Community Elf und HubSpot. Zu Triblios Kunden zählen NetProspex, Deltek, Higher Logic, Vorsight, MarketBridge und Parature. (sh)

Dieser Beitrag erschien ursprünglich bei der CW-Schwesterpublikation CIO.com und wurde ins Deutsche übersetzt.