Windows-Tool gegen Überhitzung

Speedfan schützt vor PC-Überhitzung

11.09.2012 von Christian Löbering
Eine zu hohe Wärmeentwicklung im PC-Inneren kann Bauteile schädigen, zu Datenverlust und willkürliche Systemabstürze führen.

Ihr Rechner stürzt willkürlich ab? Anwendungen hängen sich wahllos auf oder verursachen zufällige Fehler? Schuld können heiß gelaufene Bauteile sein. Zu viel Hitze schadet den Komponenten. Defekte Bauteile sorgen für Datenverlust und werden dauerhaft geschädigt.

So heiß darf eine Komponente werden.

Vermeiden lässt sich der Hitzetod von elektronischen Bauteilen, indem Sie die Hitzeentwicklung im Inneren Ihres Rechners überwachen. Die Komponenten vertragen unterschiedlich viel Hitze. Die Tabelle "So heiß dürfen PC-Bauteile werden" informiert Sie darüber ab wie viel Grad es für die Festplatte, Grafikkarte und andere Elemente gefährlich wird. Die Richtwerte beziehen sich hierbei auf Arbeitsplatz-Rechner. Aktuelle Bauelemente halten mehr Hitze aus. Grafikkarten-Prozessoren besitzen außerdem eine Abschaltautomatik, die die Leistung bei Überhitzung drosselt. Viele Anwender glauben in so einem Fall, dass ihr System abgestürzt sei.

Hitzetod der Komponenten mit Speedfan vermeiden

Für Microsoft-Windows-Nutzer gibt es das Tool Speedfan, mit dessen Hilfe Sie die Temperatur im Inneren Ihres PC im Blick haben. Computerwoche zeigen Ihnen wie Sie es richtig konfigurieren und einsetzen.

Konfiguration von Speedfan

Speedfan finden Sie im Problemlöserpaket unserer Schwesterpublikation PC-Welt. Um Speedfan zu installieren, rufen Sie im Paket den Punkt "Gesundheit der Hardware überwachen" auf. Nachdem Sie die englischsprachige Installation abgeschlossen haben, startet die Systemüberwachung durch Druck auf die Schaltfläche.

Die deutschsprachige Oberfläche aktivieren Sie durch den Menü-Aufruf "Configure". Hier wählen Sie die Registerkarte "Options" und aus dem Drop-Down-Menü den Eintrag "German" neben "Language" aus. Die Auswahl bestätigen Sie anschließend mit "OK".

Nachfolgend richten Sie Speedfan ein, dass geschieht mit dem Punkt "Konfigurieren". Die Registerkarte "Temperaturen" gibt Auskunft über die vorhandenen Sensoren und deren Namen. Die Informationen finden Sie in den Spalten "Name" und "Chip". Sobald ein Sensor-Eintrag markiert wurde, erscheinen die Felder "Wünschenswert" und "Warnung". Hier tragen Sie die Werte aus der Tabelle "So heiß dürfen PC-Bauteile werden" ein. Im Anschluss deaktivieren Sie die Einstellungen, die bei "Wert" Temperaturen unter 0 °C aufweisen und diejenigen, die Ihnen unbekannt sind.

Wer aussagekräftigere Namen für die Sensoreinträge haben möchte, kann diese ändern. Hierzu wählen Sie den entsprechenden Sensoreintrag aus und drücken die Taste <F2>. Jetzt lässt sich der Name überschreiben und die Enter-Taste aktiviert die neue Bezeichnung. Die Reihenfolge der Einträge können Sie bei Bedarf mit der Maus verändern. Sobald Sie mit Ihren Änderungen fertig sind, schließen Sie diese mit "OK" ab.

Hitzeentwicklung im Blick

Temperatur messen mit Speedfan.

Die Registerkarte "Lesen" teilt Ihnen übersichtlich die aktuelle Prozessorbelastung, die Drehzahlen der PC-Lüfter und die Messwerte der gemessenen Temperaturen mit. Letzteres versieht Speedfan mit Symbolen. Sie sollten nur grüne Haken, rote Pfeile nach oben oder blaue Pfeile nach unten sehen.

Sehen Sie stattdessen ein Flammensymbol, müssen Sie dem entsprechenden Eintrag besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Flammen bedeuten, dass das Tool hier eine gefährlich hohe Temperatur gemessen hat.

Wenn dem so ist, überprüfen Sie im Inneren des Rechner-Gehäuses, ob der jeweilige Lüfter sich dreht. Falls der Ventilator korrekt arbeitet, rufen Sie erneut die Registerkarte "Geschwindigkeiten" auf, markieren jeden Eintrag und aktivieren unten rechts die Option "Automatische Variation". Nachdem Sie Ihre Einstellungen mit "OK" bestätigt haben, müssen Sie auf der Registerkarte "Lesen" einen Haken vor "Automatische Lüftergeschwindigkeit" setzen.

Daraufhin sollten sich die Werte von "Speed01", "Speed02" und so weiter verändern. Reduziert sich hierdurch die Temperatur der überhitzten Bauteile ist das Problem gelöst. Bleibt der Wärmezustand für die Komponente bestehen, kann das Tool den Lüfter nicht steuern und Sie müssen auf einem anderen Weg für mehr Kühlung in Ihrem System sorgen. Um dies zu erreichen, können Sie einen zusätzlichen Gehäuselüfter einbauen.

Minimieren Sie das Speedfan-Fenster, erscheint es als Symbol im Infobereich der Taskleiste. Sobald der Mauszeiger über dem Icon steht, erscheinen alle aktuellen Temperaturwerte in einem Info-Fenster.

Sie müssen vorsichtig sein. Falsche Einstellungen können die Hardware schädigen. Bei Unsicherheit fragen Sie am besten einen Experten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (sjf)