Aktuelle Studie

Softwaremarkt für Business Intelligence in Deutschland - mehr Umsatz, mehr Anbieter und Freude bei der SAP

05.06.2008 von Sascha Alexander
Trotz der Turbulenzen im Anbietermarkt und Sparzwängen bei den Kunden wachsen die jährlichen Umsätze zweistellig weiter. Auch gibt es einen neuen Marktführer.

Mit Software für Business Intelligence (BI) wurden im Jahr 2007 in Deutschland insgesamt 689 Millionen Euro verdient. Damit wuchs der Markt im Vergleich zu 2006 um satte 13,7 Prozent. Das ermittelte jetzt eine Marktstudie des Business Application Research Center (BARC) aus Würzburg. Diese berücksichtigt in seiner jährlichen Erhebung nur die verkauften Lizenzen sowie Wartungs- oder Mietgebühren für Anwenderwerkzeuge und Produkte für das Daten-Management, nicht aber Dienstleistungen.

Die großen Hersteller kaufen, die kleinen wachsen organisch

Laut Studie verbuchten im letzten Jahr von den insgesamt 136 Anbieter die vier größten fast die Hälfte des Gesamtumsatzes für sich. Spitzenreiter des Quartetts ist erstmals die SAP, die den bisherigen Marktführer SAS Institute auf die zweite Position verdrängt hat, gefolgt von IBM und Oracle.

Ihre Vormachtstellung konnten zumindest drei dieser Schwergewichte laut BARC in erster Linie durch spektakuläre Übernahmen anderer BI-Anbieter aufbauen. So kauft Oracle Hyperion, Business Objects ging an SAP (mehr Informationen zur Produktstrategie und den Probleme finden Sie hier) und Cognos gehört mittlerweile zu IBM. Auf den weiteren Rängen finden sich unter anderem die Hersteller Teradata, Microsoft und Microstrategy.

Aber auch die nach Umsatz kleinen Hersteller haben laut Studie im letzten Jahr kräftig zugelegt. Hierzu waren keine Übernahmen nötig, sondern sie konnten organisch wachsen und dabei häufig ein Umsatzplus von über 30 Prozent erzielen.

Neueinsteiger und operatives Business Intelligence

Ein Hinweis auf die derzeit guten Absatzchancen für BI-Software ist auch das breite Angebot. Während manche Analysten nach den genannten Übernahmen im letzten Jahr den BI-Markt bereits als eigenes Segment in Frage stellten, zeigt zumindest die Umfrage, dass offenbar noch viel Platz für neue Softwarehäuser ist. So stieg in Deutschland die Zahl kleinerer Anbieter, die durch Innovationen und spezialisierte Angebote gegen die Softwareriesen bestehen können und ihre Nischen finden (siehe auch die Marktzahlen und Nutzung von BI-Software im Mittelstand).

Zudem sehen fast alle Anbieter unter dem Schlagwort "Operative Business Intelligence" einen mächtigen Umsatztreiber für die kommenden Jahre. Operative Business Intelligence meint die Anwendung von Informationen und Methoden aus Business-Intelligence-Systemen, um Geschäftsprozesse schnell zu überwachen und zu steuern, so die Studie.

Auch in den kommenden Jahren soll laut BARC das Wachstum in Deutschland anhalten. Die Analysten rechnen dabei mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von zehn bis zwölf Prozent bis 2012 (siehe auch die Ergebnisse der letzten BARC-Studie für 2006).