Mit SPSS Predictive Analytics

Software-Projekt für Hilfsbedürftige

05.08.2011 von Johannes Klostermeier
Das Amt für Soziale Arbeit – Jobcenter – der Stadt Wiesbaden in Hessen optimiert mithilfe von Analytics-Software von IBM die Betreuung von Langzeitarbeitslosen.

Das Jobcenter in Wiesbaden nutzt in Zukunft Business Analytics Software von IBM, um seine Maßnahmen für Arbeitslose besser auszuwerten. Außerdem kann das Jobcenter dadurch leichter an die übergeordnete Bundesagentur berichten, das interne Controlling wird bei seiner Arbeit besser unterstützt. Das teilte das Unternehmen IBM in einer Presserklärung mit.

Rathaus der Stadt Wiesbaden: Mit neuer Software bessere Hilfe leisten.
Foto: Michael Kügler - Fotolia.com

Die Wahl sei laut Hersteller auf das Programm gefallen, weil das System „leistungsstark sowie komfortabler und bedienungsfreundlicher als andere Lösungen“ sei. Ein Vorteil sei zudem, dass die Anwendung Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen in die Analyseverfahren einbeziehen könne. Auf Grundlagen der Analysen könne die Stadt Wiesbaden nun ganz gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Situation von Arbeitssuchenden und Hilfebedürftigen zu verbessern.

Anders als in anderen Kommunen ist in der Landeshauptstadt Wiesbaden nicht die Bundesagentur für Arbeit für die Unterstützung von Arbeitsuchenden und Hilfebedürftigen zuständig, sondern das Amt für Soziale Arbeit - Jobcenter - im Sozialdezernat der Stadt.

Als „Optionskommune“ erhält die Stadt einen Teil der Mittel dafür von der Bundesagentur für Arbeit und muss dieser im Gegenzug detailliert berichten, wie diese Gelder verwendet werden. Außerdem müssen auch andere Stellen in Politik und Verwaltung regelmäßig über die Arbeit des Amtes informiert werden.

Dafür benötigt man viele Zahlen, Fakten und Analysen. Um diese zu erheben und auszuwerten nutzt das Amt nun die Software SPSS Predictive Analytics.

„Dank IBM SPSS können wir mit vertretbarem Aufwand die gewünschten Statistiken, Analysen und Reports liefern, die die Arbeitsagentur und die Politik verlangen. Das hilft uns sehr, die erfolgreiche Arbeit als Optionskommune valide nachzuweisen und zu dokumentieren“, sagt Sascha Back, Mitarbeiter des Jobcenters der Stadt Wiesbaden.

Auswertungen dienen auch der Optimierung der Hilfsangebote

Als Datenquelle für die Analyse dient hauptsächlich eine SQL-Datenbank – darüber hinaus lassen sich auch weitere Datenquellen in die Analyse einbeziehen. Die Auswertungen erfolgen nach beliebigen Kriterien. Die Ergebnisse lassen sich in präsentationsreifen Tabellen darstellen und bilden die Grundlage des „Erfolgsreportings“.

Auswertungen dienen den Berichten an die Bundesagentur für Arbeit und steuern das eigene Angebot.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Informationen, die das Amt durch Analyse bekommen hat, können für den Nachweis des Vermittlungserfolges aus verschiedenen Systemen genutzt werden. So werden etwa Daten aus der Schülerdatenbank der Stadt integriert, um Schulabgänger schon vor dem Abschluss in das Fallmanagement einzubeziehen.

Zudem ist die Anwendung für die Stadt ein Instrument für die Steuerung der eigenen Aktivitäten: Auf Grundlage der Analysen wurde, so IBM, etwa aufgedeckt, warum sich in einem bestimmten Stadtteil besonders viele arbeitslose, schwer zu vermittelnde Alleinerziehende häufen. Die Analyse zeigte, dass es in dem Stadtviertel viele große Wohnungen gab, die alleinerziehenden Müttern zugewiesen wurden. Als Konsequenz verbesserte die Stadt Wiesbaden nun das Kinderbetreuungsangebot in diesem Gebiet, um die Alleinerziehenden in Zukunft besser in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln zu können.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.