Tipps zur Provider-Wahl

So vermeiden Sie Fehler beim Web-Hosting

24.08.2009 von Hans-Christian Dirscherl
Der Web-Auftritt ist die Visitenkarten für jedes Unternehmen im Internet. Daher ist die Wahl des Hosting-Anbieters wichtig.

Die Web-Seite sollte einige Funktionen bieten, denn mit ihr müssen sich Unternehmen ihren Kunden und Partnern empfehlen. Oft ist sie der erste Kontakt, so dass eine zuverlässige Site Pflicht für professionelle Anbieter jeder Größe ist. Neben den Unternehmenskennzahlen und Produktinfos wollen viele Firmen zudem Foren und Weblogs betreiben, um den Kontakt mit Kunden zu fördern. Häufig ist auch der Wunsch nach einem kleinen Online-Shop. Nicht immer können die Hoster alle Wünsche erfüllen, so dass Unternehmen durchaus vor der Situation stehen, den Anbieter zu wechseln.

Die Auswahl an Hosting-Providern ist riesig, was die Sache jedoch erst recht erschwert. Die PC-Welt, Schwesterpublikation der COMPUTERWOCHE, hat die wichtigsten Kriterien für das Web-Hosting zusammengetragen und erläutert Fachbegriffe rund den Betrieb, das Design und den Aufbau von Web-Seiten.

Grundsätzlich gibt es drei Hosting-Möglichkeiten, um eine Website zu veröffentlichen:

Webspace vom Internet-Providers ist eine Notlösung

Webspace ist in vielen DSL-Flatrate-Angeboten gratis. Doch die Provider haben die Angebote stark eingeschränkt, so bekommen Alice-Kunden beispielsweise keine vollwertige Second-Level-Domain-Namen. Die Gratis-URL lautet in der Regel http://homepage.alice.de/benutzername. Für Unternehmensseiten ist das nicht geeignet.

T-Home-Angebot bietet im Rahmen von Angeboten Call & Surf Comfort eine echte Second-Level-Domain mit frei wählbaren Namen, allerdings weder einen FTP-Zugriff, der für eine ernsthafte Betreuung der Website unverzichtbar ist, noch Skriptsprachen- und Datenbanksupport. Zwar lassen sich mit Hilfe von HTML und CSS Web-Siten gestalten, für anspruchsvolle und professionelle Online-Angebote reicht das nicht.

Gratis-Webspace ist untauglich

Auch Angebote für Gratis-Webspace gibt es zuhauf (hier gibt es einen Überblick). Um das kostenlose Angebot zu nutzen, müssen die Web-Site-Anwender allerdings fremde Werbung zulassen, die möglicherweise aufdringlich platziert wird. Für Geschäftsanwender ist das nicht ratsam. Eine eigene Domain gibt es auch nicht. Die Website ist also nur unter dem Namen des Anbieters ergänzt um den Benutzernamen zu finden. Eine Suchmaschinen-Optimierung ist so nicht möglich, so dass Nutzer, die über Google oder Bing kommen, die Web-Site mit generischen Suchbegriffen kaum finden werden.

Webspace mit eigener Domain ist die Ideallösung

1&1 bietet ein umfangreiches Hosting-Angebot für völlig unterschiedliche Zielgruppen.

Die einzige wirklich ernst zunehmende und leistungsfähige Lösung für einen professionellen Webauftritt führt zu einem Webhoster, bei dem Sie ein zu Ihren Bedürfnissen passendes Hosting-Paket mieten. Das Angebot an Unternehmen, die Speicherplatz für Webseiten und Mail-Accounts anbieten, ist fast unüberschaubar. Dabei reicht die Bandbreite von Ein-Mann-Firmen, die als Reseller größerer Webhoster auftreten, von denen sie zu einem günstigen Preis ihrerseits Webspace anmieten und dann weitervermieten, bis zu Unternehmens-Giganten wie 1&1 und Strato, die neben ihren bekannten Provider-Dienstleistungen auch Hosting-Angebote offerieren und dafür eigene Rechenzentren betreiben. Abseits der hinlänglich bekannten Giganten gibt es mitunter einige spannende Anbieter, die zum Beispiel durch kurze Vertragslaufzeiten glänzen. All-inkl.com ist so ein Anbieter mit nur einmonatiger Vertragslaufzeit.

Tipp: Wenn Sie nur ein Weblog einrichten möchten, geht das auch völlig kostenlos und ohne Webhoster. Mit Blogger.com, dem Gratisangebot von Google, und Wordpress.com. Daneben finden Sie aber auch auf Wordpress spezialisierte Hoster wie beispielsweise avidesign mit seinem Wordpresshosting. Für ein Wordpress-Hosting brauchen Sie PHP und eine MySQL-Datenbank als technische Basis (dazu später mehr).

Welche Funktionen brauchen Sie für Ihre Website?

Bevor Sie sich mit Hilfe von Suchmaschinen auf die Suche nach einem passenden Webhoster machen, müssen Sie sich darüber klar werden, welche Funktionen Sie benötigen. Soll Ihre Website nur eine Art Visitenkarte werden ohne Ihren Besuchern bestimmte Funktionen bereit zu stellen? Wollen Sie mit Ihrem Webauftritt also nur einen knappen Überblick über Ihr Angebot bieten und Ihre Kontaktdaten wie Telefonnummer, Fax und Mailadresse (Vorsicht vor Spammern!) veröffentlichen. Dann reicht fast bei allen Anbietern das jeweils günstigste Paket. Ihre Website bauen Sie bei solchen Einsteigerpaketen ohne Code-Kenntnisse mit Hilfe von Assistenten respektive Homepage-Baukästen, zum Beispiel mit den "LivePages Homepage-Baukasten" von Strato oder dem Homepage-Baukasten von 1&1. Damit sollten auch Nicht-Profis ohne HTML- und CSS-Kenntnisse ansprechende Webauftritte hinbekommen.

Skript-Sprachen und Datenbanken

Für eine Unternehmens-Website ist meist mindestens ein Kontaktformular wünschenswert. Dann muss es aber ein Paket sein, das gewisse Skriptfunktionen, Programmierlogik und eine Datenbank bereitstellt. Die meisten Hoster bieten für solche grundlegenden Funktionen wie ein Kontaktformular Fertiglösungen an, für die Sie keine eigenen Programmierkenntnisse benötigen. Ebenso können Sie so wenig Aufwand ein Firmen-Weblog verwirklichen oder eine Flash-Animation publizieren. Wenn Sie dagegen selbst eine individuelle Lösung programmieren wollen, dann stellen Ihnen die Provider dafür in der Regel das bewährte Duo PHP und MySQL zur Verfügung, mitunter stehen auch der Klassiker Perl und selten Python als Skriptsprachen zur Auswahl.

All-inkl lockt besonders durch seine kurze Vertragslaufzeit in Verbindung mit umfangreichen Features

Allerdings scheuen Hoster aus Kosten- und Sicherheits-/Stabilitätsgründen frühe Upgrades und lassen ältere Versionen gerne noch längere Zeit weiterlaufen. Wichtig ist daher die Frage, ob der Hoster die Möglichkeit bietet, von einer vorhandenen älteren Version unproblematisch und sofort auf die aktuelle Version umzusteigen? Bei all-inkl.com dauerte im Test der PC-WELT das Upgrade von PHP4 auf PHP5 nur einen Tag und war kostenlos - eine Mail an den Support genügte. In Zusammenhang mit Skriptsprachen sollten Sie auch auf deren Voreinstellung achten, bei PHP beispielsweise auf die fast schon legendären Magic Quotes. Welche Module sind zudem vorhanden? Gibt es fertige Skript-Bibliotheken?

Sofern Sie lieber mit Microsoft .net-Sprachen und ASP.net entwickeln und den Microsoft SQL-Server verwenden wollen, müssen Sie sich einen Hoster suchen, der die Microsoft-Entwicklerplattform unterstützt. Das kostet dann in der Regel etwas mehr. So ist es beispielsweise bei den Windows-Paketen von 1&1 der Fall. Der Standardfall ist bei nahezu allen Hoster aber ein Linuxserver mit PHP (eventuell Perl) und MySQL.

Wenn Sie so ein Paket mit Skriptsprache und Datenbank wählen, können Sie auch andere darauf basierende Programme installieren und nutzen, beispielsweise Content-Management-Systeme zur bequemen Pflege Ihrer Website, Foren-Software und Weblogs sowie Bildergalerien.

Wenn Sie die volle Kontrolle über Ihre Seiten haben wollen (und das sollten Sie unbedingt wollen), dann ist ein FTP-Zugang sowie ein Administrations-Frontend für MySQL unverzichtbar. Letzteres wird meist durch das bewährte phpmyadmin gelöst. Als FTP-Client können Sie auf Ihrem PC beispielsweise die Freeware Filezilla installieren, aber auch die meisten Datei-Manager bieten FTP-Funktion. Damit schieben Sie die von Ihnen auf Ihrem Rechner erstellen Dateien bequem auf den Server Ihres Hosters. Diese sind dann umgehend verfügbar. Viele Webhoster bieten auch zusätzlich Web-FTP an. Wenn Sie die Zugriffsrechte für bestimmte Verzeichnisse einschränken wollen, legen Sie in dem betreffenden Verzeichnis eine .htaccess-Datei an, in der Regel finden Sie bei Ihrem Hoster eine Anleitung, wie Sie dabei vorgehen müssen.

One-Klick-Lösungen

Wollen Sie dagegen mit so wenig Technik wie nur irgend möglich in Berührung kommen und trotzdem leistungsfähige Werkzeuge nutzen, dann empfehlen sich One-Klick-Lösungen wie die von 1blu oder 1&1. Damit lässt sich aus der vorgegebenen Auswahl relativ rasch ein fertiger Webauftritt zusammenstellen. 1und1 bietet zudem spezielle Branchen-Homepages an, bei denen Sie aus fertigen Vorlagen, die für die jeweiligen Branchen vorgefertigt bereit stehen, auswählen können und laut Anbieter in fünf Minuten Ihren Webauftritt fertig gestellt haben. Ähnliches hält 1blue mit seinen Themen-Homepages alias 1blu-myPage bereit, die technisch auf Joomla basieren und von 1blu um eine zusätzliche, eigene Menüführung erweitert wurden.

Diese One-Click- beziehungsweise Branchen- oder Themen-Homepages stellen fertige Texte und Bilder sowie eine passende Menüstruktur und passende Designs zur Auswahl, die Sie noch individuell anpassen können und auch müssen - schließlich wollen Sie sich ja von Konkurrenzseiten abheben. Änderungen und individuelle Anpassungen sind möglich, ohne dass der Kunde über technische Vorkenntnisse verfügen muss.

Brauchen Sie auch eine Mailadresse passend zur URL Ihres Webauftritts? In der Regel werden Sie diese Frage mit ja beantworten. Kein Problem: Eine Mailadresse ist immer im Preis für ein Webhosting-Paket enthalten, meist stehen Ihnen sogar in den preiswerten Paketen viele unterschiedliche Mailadressen zur Verfügung. Zudem stellen die Hoster Sicherheitswerkzeuge wie Spam-, Viren- und Phishingschutz zur Verfügung - bei 1&1 ist das ab dem preiswertesten Basic-Paket der Fall, All-inkl kassiert für diesen Schutz dagegen in den preiswerteren Start- und Privatpaketen extra. Auch Webmailer-Funktionen gibt es meist, so dass Sie mit jedem Browser Ihre Mails abrufen können. Ebenso sollte eine Weiterleitungsfunktion im Preis enthalten sein. Eventuell sogar ein Multiforwarder, der eingehende Mails an mehrere Adressen gleichzeitig weiterleitet.

Webspace und Trafficvolumen

Zwei ganz wichtige Kriterien bei der Auswahl des richtigen Hosting-Paketes sind die Größe des Webspaces und des Traffic-Volumens. So lange Sie vor allem HTML- und PHP-Dateien mit einigen gut komprimierten Bildern auf Ihrem Webspace ablegen und Ihre Website nur ein paar Hundert Besucher pro Monat hat, dürften auch vergleichsweise kleine Pakete für Sie ausreichen. Größer als 200 KB dürfte die Homepage eines Webauftritts selbst mit vielen Fotos (sofern diese optimiert sind) kaum geraten, die meisten Homepages dürften eher kleiner sein. Arbeiten Sie dagegen viel mit Bildergalerien oder bieten Sie Downloads an oder nutzen Sie Videostreaming beispielsweise durch eingebaute Youtube-Videos, dann kann es schnell eng werden. Wenn Sie das Traffic-Volumen Ihres Tarif aber überschreiten, zahlen Sie entweder pro angefangenen Gigabyte extra oder werden zwangsweise in ein höherpreisiges Hosting-Paket upgedradet.

Versuchen Sie das zu erwartende monatliche Trafficvolumen grob zu berechnen. Dabei müssen Sie alle Seiten, die von Ihrem Server abgerufen werden berücksichtigen. Also nicht nur die HTML-Seiten, sondern auch die gifs, jpegs und so weiter. Denken Sie daran, dass die Besucher Ihrer Website ja nicht nur die Homepage, sondern auch Unterseiten aufrufen - auch das zählt zum Traffic. Sollten Sie bei Ihren Berechnungen auf Zahlen kommen, die stark begrenzte Pakete sprengen, dann empfiehlt sich ein Paket ohne Traffic-Begrenzung.

Deshalb wichtig: Sie sollten jederzeit die Möglichkeit haben, in einen anderen Tarif oder gegebenenfalls zu einem Managed Server zu wechseln.

Zusätzliche Features in den höherpreisigen Hosting-Paketen

Sie werden bei einem Preisvergleich schnell bemerken, dass bereits vergleichsweise preiswerte Hosting-Angebote einen beeindruckenden Leistungsumgang bieten. Deshalb halten die Hoster bewusst einige Goodies für Kunden bereit, die mehr Geld ausgeben und eines der teureren Angebote wählen. Dann erst gibt es meist Features wie mehrere Second-Level-Domains (die noch dazu aus verschiedenen Top-Level-Domains stammen, also beispielsweise neben dem üblichen .de auch .info oder .net), Skriptsprachen und Datenbanken, Content-Management-Systeme und deutlich mehr Webspace und mehr Speicher für die Mailpostfächer sowie unbegrenztes Trafficvolumen mit zusätzlichen Analysetools. Manche Hoster bieten auch Guthaben für Google Adwords-Werbung an - Strato zum Beispiel.

Zu den Domainnamen und Top-Level-Domains (also .de, .info, .net und so weiter) noch ein paar Hinweise: Denken Sie bei der Wahl Ihrer Domainnamen auch an naheliegende Vertipper und versuchen Sie diese ebenfalls für Sie zu reservieren. Sollte Ihr Wunsch-Domainname als .de-Endung bereits vergeben sein, so bekommen Sie ihn vielleicht noch als .info oder .net. Deshalb sind nicht nur die Anzahl der Domains sondern auch die zur Verfügung stehenden TLDs wichtig - achten Sie darauf bei der Wahl des Hosting-Paketes.

Mehrere Domainnamen geben Ihnen die nötige Flexibilität, um Kunden durch verschiedene passende URLs auf Ihre Seite zu ziehen. Das gleiche gilt für die Mailpostfächer, auch hier ist es von Vorteil, wenn Sie immer ein paar in der Reserve haben.

Bei den weiteren wünschenswerten Features könnte man beispielsweise eine verschlüsselte Datenübertragung via SSL erwähnen. Oder ein WebDAV-Zugriff. Oder leistungsfähige Software, die über die üblichen Homepage-Baukästen hinausgeht, beispielsweise ein professioneller Website-Editor, wie ihn 1&1 mit Dreamweaver anbieten - dabei handelt es sich allerdings um eine ältere Version. Und CGI-Bibliotheken, Cronjobs (mit denen Sie automatisierte Aktionen einrichten können) sowie Newsletter-Tools. 1&1 bietet davon in seinen höherpreisigen Angeboten eine beeindruckende Feature-Fülle.

Allgemein gilt: relativ leicht bekommt man PHP und mindestens eine MySQL-Datenbank, Python dagegen oder ein SSH-Zugang sind seltener anzutreffen und nur in hochpreisigeren Tarifen enthalten. Ähnliches gilt für Cronjobs und SSL-Zertifikate. Falls Sie Skript- und Datenbanklösungen von Microsoft anstelle der bewährten und weit verbreiteten Kombination aus Linux, PHP und MySQL bevorzugen, müssen Sie ebenfalls etwas suchen. 1&1 bietet wie bereits erwähnt solche Windows-Angebote an, diese kosten aber im Vergleich zu den Linux-/Opensource-basierten Hosting-Angeboten deutlich mehr.

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, selbst als Hoster aufzutreten, dann sollten Sie klären, ob Ihr gewünschter Webhoster Reseller-Angebote bereit hält wie es beispielsweise 1&1 macht. Klären Sie zur Sicherheit auch, ob Sie Hosting-Pakete für Privatkunden auch für kommerzielle Websites nutzen dürfen (in der Regel ist das der Fall).

Shared Hosting: Sie sind nicht allein auf dem Server

Versuchen Sie herauszubekommen, wie viele Kunden sich einen Server teilen. Denn ein ganz wichtiger Aspekt, der sich erheblich auf das Auslieferungstempo Ihrer Website auswirkt, ist ebenfalls an den Preis gekoppelt: Nämlich die Zahl der Kunden, die mit Ihnen zusammen den gleichen Webserver nutzt. Denn die Hoster packen jeweils mehrere Domains auf einen Server zusammen. Das nennt man Shared Hosting, jeder einzelne Kunde verfügt nicht über einen realen physischen Server allein, sondern nutzt nur einen virtuellen Server. Mehrere Websites liegen also auf einer Server-Festplatte.

Wenn sehr viele Skripte auf dieser einen Maschine laufen und viele Surfer gleichzeitig darauf zugreifen, dann merken Sie das bei der Auslieferungsgeschwindigkeit und der Reaktionszeit Ihres Webauftritts. Zudem können Sie in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn Suchmaschinen wegen Suchmaschinen-Spam einen bestimmten IP-Bereich des Webservers sperren, auf dem auch Ihr Webauftritt liegt.

Idealerweise teilen Sie sich einen Server mit möglichst wenig anderen Domainbesitzern. Allerdings nennen die Hoster nur selten die konkrete Anzahl der Kunden pro Server. Eine Ausnahme macht all-inkl, der für jedes Paket die genaue Zahl der Nutzer pro Server angibt. Im Tarif Business sind es beispielsweise nur noch 30, greifen Sie dagegen zum deutlich preiswerteren Startpaket, so nutzen 500 Kunden einen Server.

Mitunter versuchen einige Hoster ihre Kunden zu beruhigen, indem sie ihnen eine bestimmte Auslieferungsbandbreite garantieren. 1blu verfährt so bei seinen Performance-Paketen. Doch für den Kunden ist das kaum überprüfbar: Wenn 1blu 20 Megabit pro Sekunde verspricht, die Leitung des Kunden aber beispielsweise nur 12 Mbit schafft, dann kann man selbst nicht nachprüfen, ob die eigene Seite wirklich mit 20 Mbit ausgeliefert wird.

Wenn die Seite boomt: Auf eigenen Server umsteigen

Webspace und Trafficvolumen sollten also von vornherein ausreichend gebucht werden, bei einer Business-Website sollte letzteres idealerweise unbegrenzt sein. Ein Wechsel in ein umfangreicheres Webhosting-Paket sollte ebenfalls problemlos jederzeit möglich sein - so viel haben wir schon gesagt. Doch was tun, wenn Ihre Website boomt und die Besucherzahlen einfach nicht mehr verkraftet? Die Lösung lautet: einen eigenen Server mieten. Deshalb sollten Sie vor Abschluss eines Hosting-Vertrag klären, ob die unkomplizierte Möglichkeit besteht, um auf einen eigenen (Managed) Server umzuziehen? Wie lange dauert der Umzug und was kostet ein (Managed) Server? Ein eigener Server hat noch einen anderen erheblichen Vorteil: Scripte anderer Kunden haben keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit und Erreichbarkeit Ihrer Webpräsenz.

Beim Server-Hosting haben Sie ebenfalls die Wahl zwischen verschiedenen Modellen: das "managed" beim Managed Server bedeutet, dass Sie den Server nicht selbst verwalten und keine Updates aufspielen müssen - das erledigt Ihr Hoster für Sie. Alternativ können Sie natürlich auch einen Root-Server/dedizierten Server mieten, bei dem Sie sich selbst komplett um die Administration kümmern müssen. Dafür benötigen Sie aber fortgeschrittenen Linux- und Apache-Kenntnisse, die Konfiguration von PHP und MySQL muss Ihnen in diesem Fall ebenfalls geläufig sein.

Backup-Lösungen sind unverzichtbar

Ganz wichtig: Ihr Provider sollte eine zuverlässige Backup-Lösung bereitstellen, die idealerweise automatisiert in bestimmten Abständen Ihre Website sichert. Das gilt besonders für Datenbankinhalte. Ihre HTML- und PHP-Seiten sowie die Bilder liegen ja ohnehin auch auf Ihrem Rechner (von dem Sie ebenfalls ein Backup erstellen sollten, beispielsweise auf eine externe Festplatte oder auf ein NAS-System), somit haben Sie davon ja ohnehin eine Sicherung.

Anders verhält es sich dagegen mit den Inhalten in Ihrer Datenbank, in die beispielsweise Ihre Weblog-Inhalte, Forenkommentare oder vielleicht auch die Eingaben Ihres Kontaktformulars einfließen. Diese Daten liegen zunächst einmal nur in der Datenbank auf dem Server Ihres Hosters. Tritt dort ein Datenverlust auf, dann sind Ihre Daten verloren.

Prüfen Sie also, welche Möglichkeiten Ihr Hoster zur Sicherung der Datenbankinhalte bereitstellt und ob die Backups von Ihnen jeweils eigens durchgeführt werden müssen (beispielsweise mit dem oben erwähnten phpmyadmin) oder automatisch erfolgen. Strato beispielsweise erstellt ab dem Hosting BasicWeb-Paket automatisierte Datensicherungen. Diese als "BackupControl" bezeichnete Sicherungsroutine erstellt automatisch zehn verschiedene Backups des Kundenwebspace. Die Änderungen können bis zu zwei Monate zurückreichen, wie Lars Gurow, Pressesprecher von Strato, gegenüber der PC-WELT betonte.

Auch 1blu bietet einen umfangreichen Backup-Service. Klären Sie zudem, wie Sie im Falle eines Falles Zugriff auf die Backups haben. Oft gibt es nur ein 24-Stunden-Backup - wenn Sie also nach zwei Tagen einen Fehler bemerken, ist er bereits in das Backup eingeflossen.

Suchmaschinen-Optimierung

Weist Ihre Website Schwachstellen bei der Benutzerfreundlichkeit und bei der Besucherführung auf? Gibt es typische Stellen, an denen Ihre Besucher die Website vorzeitig verlassen? Diese Fragen sind für den Erfolg Ihrer Seite wichtig, unter Umständen sogar existenziell. Deshalb sollten Sie fragen, ob Ihnen der Hoster Analysetools zur Verfügung stellt, mit denen Sie den Traffic auf Ihrer Seite und das Besucherverhalten kontrollieren können. Beispielsweise eTracker oder das bekannte Google Analytics. Mitunter stehen die Grundfunktionen kostenlos zur Verfügung, für den vollen Funktionsumfang muss man dagegen zahlen, beispielsweise bei Verio. Oder die Analyse-Tools gibt es nur bei höherpreisigen Hosting-Paketen.

Alternativ können Sie natürlich auch selbst Tools wie Google Analytics oder Piwik nutzen. In diesem Fall brauchen Sie vollen Zugriff auf den Quellcode Ihrer Website, weil Sie für Google Analytics Code-Schnipsel einfügen müssen.

Ohne Google ist Ihre Website nichts. Bietet der Hoster also Hilfestellung bei der SEO-Optimierung Ihres Auftritts? Vielfach beschränken sich die Hoster darauf (und werben damit), dass Sie Ihre Website bei Suchmaschinen anmelden. Von diesen vielfach angepriesenen Suchmaschinen-Tools sollten Sie sich nicht blenden lassen, wenn diese tatsächlich nur die Anmeldung bei Google und anderen Internet-Suchmaschinen übernehmen. Effiziente Suchmaschinen-Optimierung sieht anders aus, die Suchmaschinen-Roboter entdecken Ihre Website auch ohne eine solche Anmeldung. Viel wichtiger ist es, wenn Ihnen der Hoster beispielsweise Werkzeuge zur Ermittlung der Keyword-Dichte an die Hand gibt.

Verwaltung und Installation sollten bequem sein

Achten Sie bei den Domainnamen darauf, dass Sie als deren Inhaber bei der Denic eingetragen sind, sprich: Sie müssen Admin-C sein. A propos Verwaltung: Ihr Hoster sollte ein übersichtliches und intuitiv bedienbares VerwaltungsFontend für Ihre Kundenkonto bereitstellen. Dort legen Sie beispielsweise Mail-Konten an und richten Weiterleitungen ein, verwalten Ihre Domains, erstellen .htaccess-Dateien (um den Zugriff auf Verzeichnisse zu beschränken) und unter Umständen auch die Datenbanken. Zudem können Sie dort ein Paket-Upgrade durchführen, wenn Ihnen der Webspace knapp wird.

Wir haben bereits weiter oben die Möglichkeit erwähnt, dass der Hoster ausgewählte Software für bestimmte Einsatzzwecke zur sofortigen Installation bereitstellen sollte. Das Software-Angebot unterscheidet sich von Hoster zu Hoster, prüfen Sie also vorab, was von Ihrer gewünschten Software zur Auswahl steht und ob Sie eigene Software selbst installieren können. In diesem Zusammenhang sind besonders Angebote spannend, die auf einen Mausklick hin eine Software installieren, wie beispielsweise 1blu oder 1&1 werben. Einfacher geht es nicht, schneller ist ein Erfolgserlebnis kaum möglich.

Suchen Sie gezielt Ihren Wunsch-Webhoster

Wenn Sie die Hoster-Auswahl eingrenzen können und sich auf einen Wunschkandidaten festgelegt haben, dann suchen Sie nach Nutzerkommentaren zu ihm im Web. Finden Sie oft Kritik an Ihrem Wunsch-Hoster? Liegt die Kritik schon länger zurück oder handelt es sich um aktuelle Probleme? Wie bewerten User die Auslieferungszeit der Website und wie den Kundensupport, wenn es einmal hakt? Vor allem: ist der Hoster schon länger auf dem Markt, ist er somit etabliert?

Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis nach deren Erfahrung mit Hostern. Achten Sie dabei aber auf die Vergleichbarkeit: Es bringt Ihnen nichts, wenn ein Bekannter die flotte Auslieferung seiner Website lobt, es sich dabei nur um eine Web-Visitenkarte mit etwas HTML und einem Bild handelt, wenn Sie einen komplexen Webauftritt mit Skript- und Datenbankfunktionalität sowie Bildergalerien planen. Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Wünschenswert sind möglichst kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen - all-inkl ist hier vorbildlich. Falls Ihr Hoster sich als unzuverlässig herausstellt, beispielsweise weil die Website oft nicht verfügbar ist oder die Auslieferungszeiten gähnend langsam sind, dann können Sie ihm jederzeit den Laufpass geben. Vorher sollten Sie aber rechtzeitig einen neuen Anbieter aussuchen. Bei Ihrem neuen Hoster stellen Sie dann einen Umzugsantrag für Ihre Domains, in der Regel stellen alle Hoster dafür Formulare bereit.

Erkundigen Sie sich nach Rabatten, wenn Sie für einen größeren Zeitabschnitt im Voraus zahlen. Mitunter sparen Sie dadurch deutlich Geld gegenüber der monatlichen Zahlweise. Aber Achtung: Einige Hoster erstatten im Falle einer Kündigung durch den Kunden im Voraus bezahlte Beiträge nicht zurück. All-inkl verfährt beispielsweise so.

Plan B: Bereiten Sie eine Hosting-Alternative vor

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Verfügbarkeits-Garantie und eventuellen Entschädigungen bei Nichterfüllung. Schließlich hängt Ihr Unternehmenserfolg auch, in bestimmten Fällen sogar ausschließlich, von der Verfügbarkeit Ihrer Website ab. Vollmundige 99,9-Prozent-Verfügbarkeitszusagen finden Sie fast überall, doch klären Sie, was man Ihnen genau vertraglich zusichert (und sichern Sie das durch ein Service Level Agreement ab). Welche Reaktionszeiten sichert der Hoster bei technischen Problemen zu und welche Schadensersatzansprüche haben Sie? In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls von Vorteil, wenn Sie kurzfristig den Vertrag kündigen können. Optimal ist es, wenn Sie das gewünschte Hosting-Paket einige Tage kostenlos testen können, wie es beispielsweise all-inkl.com anbietet.

Wenn Sie einen Hoster gefunden haben und mit diesem zufrieden sind, sollte Sie trotzdem nach geeigneten Alternative Ausschau halten. Als Ersatz, falls Ihr Hoster pleite macht oder sich sein Service verschlechtern sollte. Bei der Suche nach einem Ersatz ist es ganz wichtig, dass Sie auf dessen technische Basis achten und die Features und Werkzeuge Ihres bisherigen Hosters mit dem Ersatz vergleichen (das gilt auch dann, wenn Sie eine unmittelbare Wechselabsicht haben). Der künftige Hoster sollte exakte die gleichen Skriptsprachen und Datenbanken anbieten wie Ihr bisheriger. Andernfalls müssen Sie alle Skripte umschreiben und vielleicht sogar die Datenbank umstellen.

Ganz wichtig: Erkundigen Sie sich nach den Support-Möglichkeiten Ihres Hosters. Gibt es eine kostenlose Hotline? Wie sieht es mit den Wartezeiten beim Mailsupport aus? Findet man viele Lösungsansätze in den Supportforen? Gibt es für Businesskunden einen bevorzugten Support und steht dieser an sieben Tagen die Woche 24 Stunden lang bereit? 1&1 bietet so etwas gegen Aufpreis.

In diesem Zusammenhang ist das Ergebnis einer GfK-Umfrage interessant, die im Auftrag von Strato durchgeführt wurde. Die GFK wollte im Juni 2009 von 514 Webhosting-Kunden wissen, worauf sie Wert legen. Das Ergebnis: In erster Linie sollte der Preis günstig sein. Danach kommen Sicherheit und Verfügbarkeit als die wichtigsten Kriterien.

Interessehalber sollten Sie versuchen herauszubekommen, wo der Server mit Ihrer Website physisch steht. Gerade große renommierte Hoster nennen gerne die Rechenzentren, in denen ihre Maschinen stehen.

Falls Sie beim Webhosting Wert auf Umweltschutz legen, sollten Sie sich einen diesbezüglich ausgezeichneten Hoster suchen. Strato beispielsweise wirbt damit, dass seine beiden "TÜV-zertifizierte Rechenzentren zu 100 Prozent CO2-frei mit Regenerativstrom" betrieben werden.

Hilfreiche Links rund um das Web-Hosting

Bei einer Businessseite müssen Sie ganz besonders auf die Einhaltung der rechtlichen Vorgabe und auf ein juristisch einwandfreies Impressum achten. Wenn Sie aber doch mal ein Abmahn-Abzocker bei Ihnen meldet, dann sollten Sie sofort einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen. Außerdem finden Sie auf Informationsseiten wie www.abmahnwelle.de und http://www.domain-recht.de/faq/ Hilfe.

Auf www.denic.de - die Denic ist die zentrale Vergabestelle für die deutsche Domainendung .de - können Sie eine Verfügbarkeitsprüfung Ihrer Wunschdomain vornehmen. Allerdings bieten alle Hoster ebenfalls diesen Service, Sie können sich den Besuch der Denic-Website eigentlich sparen. www.dodisco.de ermöglicht eine Preisvergleich für Domains, Webhosting, Server, Shops und DSL und liefert Anwenderberichte, ähnlich wie www.homepage-kosten.de, www.hostsuche.de, hosttest.de und www.webhosting-testberichte.de sowie www.webhosting-vergleich.de und www.webhostlist.de. Einen Überblick über Anbieter von Gratis-Domains gibt es bei http://www.meine-erste-homepage.com/subdomain.php.