4K

So stellen Sie UHD-Monitore ultrascharf ein

07.08.2016 von Ines  Walke-Chomjakov
Für ungetrübten Bildgenuss in UHD muss alles passen: das Display, die Grafikkarte und die Einstellungen unter Windows. Der Ratgeber liefert Ihnen maßgeschneiderte Tipps auf dem Weg zum perfekten Bild.
Foto: Eizo

Keine Frage, Sie möchten das beste Bild am Monitor haben. Mit Ultra-HD-Auflösung kriegen Sie es. Doch damit Sie tatsächlich das Optimum an Schärfe, Farbtiefe, Pixelgenauigkeit und Platz erzielen, ist auch etwas Know-how erforderlich. Damit wissen Sie über Monitor und Grafikkarte Bescheid, setzen bei beiden Geräten die richtigen Funktionen frei und stellen das Windows-Betriebssystem so ein, dass dem Bildgenuss in 3840 x 2160 Pixeln nichts mehr im Wege steht. Egal, ob Sie am Schirm arbeiten, spielen oder Filme sehen.

Allround-Monitore mit UHD-Auflösung

Vor der Entscheidung für einen Monitor mit Ultra-HD-Auflösung sollten Sie den Einsatzzweck berücksichtigen. Denn die Geräte eignen sich nicht nur für CAD-und Grafikanwendungen. Auch wenn Sie viel mit Zahlen und Excel-Tabellen umgehen, werden Sie den Schirm nicht mehr missen wollen. Dank UHD erhalten Sie extrem scharfe Umrisse und glatte Kanten. Das ist Entspannung für die Augen. Gleichzeitig bringen Sie auf der Schirmfläche wesentlich mehr unter als auf einem Full-HD-Gerät in gleicher Größe. So kann ein UHD-Schirm einen Multi-Monitor-Aufbau ersetzen.

Den Einstieg in UHD markieren derzeit 24-Zoll-Monitore (60,9 Zentimeter). Rechnen Sie mit gut 500 Euro für einen Monitor, der sich schwenken, neigen und in der Höhe anpassen lässt, wie beispielsweise das Modell 24E850R von Samsung .

In größere Bilddiagonalen wie etwa 28 Zoll (71 Zentimeter) steigen Sie ab 600 bis 700 Euro ein. In der Regel haben diese 4K-Modelle ein IPS-Panel eingebaut, das blickwinkelstabil ist und viele Farben darstellt, da es den sRGB-Farbraum komplett abdeckt. Ein Beispiel dafür wäre der Viewsonic VP2780-4K, der im PC-WELT-Test sehr gut abgeschnitten hat.

Diesen Monitor brauchen Sie fürs Spielen in 4K

Monitore für Spieler lassen sich physisch meist nicht anpassen, bieten aber spezielle Einstellungen, die sich wie hier beim LG-Modell 27UD68 per Mausklick vom Desktop aus ansteuern lassen.

Für den Gamer, der in hoher Auflösung spielen will, kommt nur ein spezieller Gaming-Monitor in Frage. Diese Schirme haben entweder ein schnelles TN-Panel eingebaut oder nutzen eine IPS-Variante kombiniert mit AMDs Freesync-oder Nvidias G-Sync-Technik . In beiden Fällen passen sich Monitor und Grafikkarte an - sprich, die Bildwiederholfrequenz von Displays orientiert sich automatisch an der Framerate der Grafikkarte. Damit zeigt der Schirm keine Einzelbilder mehr doppelt an, wenn die Framerate pro Sekunde einbricht. Games lassen sich dann gerade in grafisch aufwendigen Szenen ruckelfrei spielen. Dunkle Bildbereiche erhalten mehr Details. Monitor und Grafikkarte müssen dabei abgestimmt sein.

G-Sync-Geräte funktionieren nur mit Nvidia-Grafikkarten, Freesync-Monitore nur mit AMD-Varianten. Die Funktion müssen Sie im Onscreen-Menü des Bildschirms aktivieren. Sie finden Sie etwa unter "System" und Free-Sync. Wenn Sie hier von "Off" auf "On" schalten, steht dem ruckelfreien Spiel nichts mehr im Weg.

Inzwischen erhalten Sie einen entsprechenden Monitor ab gut 550 Euro - etwa den LG 27UD68 oder Samsung U28D590D . Im Unterschied zu den Allround-Schirmen sind die Gamer-Varianten meist nicht verstellbar, lassen sich also nicht an den jeweiligen Aufstellort anpassen. Dafür sind spezielle Spielemodi integriert oder Upscaler für Ursprungsquellen eingebaut, die UHD nicht beherrschen. Das lohnt sich insbesondere dann, wenn Sie eine Spielekonsole über HDMI mit dem Schirm verbinden.

4K-Display statt Multi-Schirm-Lösung

Besonders ein UHD-Display ab einer Diagonale von 28 Zoll (71 Zentimeter) bietet sich aufgrund seiner Darstellungsschärfe zum Anzeigen vieler Fenster an. Das macht einen 4K-Schirm zur echten Alternative einer Multi-Monitor-Lösung. Sie sparen sich den Aufbau zweier oder mehr Displays auf dem Schreibtisch und haben zudem keine störenden Zwischenräume oder Geräterahmen vor sich.

Dabei können die Anzeigen aus unterschiedlichen Quellen stammen. Um die Anordnung am Schirm zu regeln, bieten UHD-Displays spezielle Bildmodi. Sie haben die Wahl zwischen Picture in Picture (PiP oder Bild in Bild) und Picture by Picture (PbP oder Bild neben Bild). Der Unterschied: Bei PiP wird das zweite Bild an einer Ecke des Displays eingeblendet. Die Position können Sie selbst im Onscreen-Menü des Monitors definieren. Bei PbP sehen Sie die Fenster der beiden Quellen nebeneinander. Bei manchen Displays lassen sich die Prioritäten wechseln. Dann finden Sie bei PiP die zweite Signalquelle als Hauptdesktop und die primäre Quelle als eingeblendetes Bild. Der Anschluss hängt von der Schnittstellenauswahl Ihres Bildschirms und der zweiten Signalquelle ab. Zusätzlich können Sie festlegen, von welcher Quelle Sie den Sound importieren wollen, vorausgesetzt, Sie nutzen die Schnittstellen HDMI und Displayport. Denn sie übertragen neben Video-auch Audiosignale.

Die Bildschirme lassen in der Regel maximal vier Signalquellen zu – drei sekundäre und eine primäre. Wer also Bilder einer Webcam auf dem UHD-Display sehen möchte oder einen weiteren Rechner mit DVB-T-Empfang hat und am großen Schirm fernsehen will, kann sich das als zusätzliche Anzeige am 4K-Display einblenden lassen. Die Auflösung des Einzelfensters liegt dann jeweils bei Full-HD.

Details zu den Anschlüssen Ihrer Grafikkarte herausfinden

Über Infos zur Grafikkarte Ihres PCs finden Sie heraus, welche Anschlussversionen vorhanden sind. Systemtools wie Aida64 Extreme lesen mehr Details aus als Windows.

Wichtig für einen UHD-Monitor-Kauf ist auch, ob Ihre Grafikkarte überhaupt auf die hohe Auflösung vorbereitet ist. Denn für ein 4K-Bild benötigen Sie mindestens HDMI 1.4 oder Displayport 1.1. In beiden Fällen können Sie zwar 3840 x 2160 Pixel darstellen, allerdings nur mit maximal 30 Hertz. Für ein flickerfreies Bewegtbild ist jedoch eine Wiederholrate von 60 Hertz nötig. Das ist bei HDMI ab der Version 2.0 und bei Displayport ab 1.2 der Fall.

Welche Anschlussversionen Ihre Grafikkarte unterstützt, ist gar nicht so einfach herauszufinden. Wenn Sie den Rechner nicht aufschrauben wollen, können Sie über Windows im ersten Schritt zumindest den Grafikkartentreiber herausfinden. Rufen Sie dazu die Systemsteuerung auf, und wählen Sie "Darstellung und Anpassung". Unter "Bildschirmauflösung anpassen -> Erweiterte Einstellungen" finden Sie die Infos zur Grafikkarte. Wenn Sie auf "Alle Modi auflisten" klicken, gibt Ihnen Windows nicht die maximal möglichen Videomodi aus, sondern nur jene, die mit dem derzeit angeschlossenen Display möglich sind.

Etwas genauer gehen Systemtools wie etwa Aida64 Extreme vor. Sie bieten neben den reinen Windows-Treiberinformationen Details zu Hersteller und Grafikchip. Im Ergebnis erhalten Sie hier nicht nur den eingesetzten Treiber, sondern im besten Fall die genaue Bezeichnung der Grafikkarte. Um festzustellen, welche Anschlussversionen die Grafikschnittstellen mitbringen, bleibt Ihnen nun nichts anderes übrig, als die genaue Kartenbezeichnung auf der Herstellerwebseite einzugeben und die technischen Details durchzusehen. Achten Sie dabei auch auf den Grafikprozessor. Er limitiert die Auflösung, auch wenn der Anschluss in der richtigen Version vorhanden ist. So unterstützt etwa die MSI-Karte Radeon R9 270X HAWK nur maximal 2560 x 1600 Pixel, obwohl der HDMI-Anschluss mit Version 1.4a ausgewiesen ist.

Spielen in UHD setzt eine bestimmte Grafikpower voraus

Mehr UHD-Gaming-Power für weniger Geld: Das versprechen aktuelle Grafikkartengenerationen wie die Nvidia Geforce GTX 1080, die mit rund 600 US-Dollar preislich unter einer GTX 980 Ti oder Titan X liegt.
Foto: Geforce

Grundsätzlich setzt das Spielen in UHD eine potente Grafikkarte voraus. Hier sind die Schnittstellenversionen zumindest bei Displayports nicht das Problem. Derzeit aktuelle Karten haben alle Displayport 1.2 eingebaut. Bei den HDMI-Schnittstellen sieht es weniger gut aus. Sie benötigen Version 2.0, wenn Sie einen Fernseher mit dem Rechner verbinden und 60 Hertz Bildwiederholrate erreichen wollen. Dies beherrschen Nvidia-Karten ab Geforce GTX 950 mit Maxwell-2.0-Grafikchips. Mit diesen Karten gelingt 4K-Streaming und das Abspielen von UHD-Blu-rays dank HDCP 2.2. Ruckelfreies Spielen bei hoher Detailstufe gelingt jedoch nur bis maximal Full-HD. Die Karten kommen wie beim Konkurrenten AMD mit der Radeon R7 370 auf rund 150 Euro.

Richtige Gamer müssen weit tiefer in die Tasche greifen, um flüssig in 4K spielen zu können. Rund 700 Euro werden für passende Karten wie Nvidia Geforce GTX 980 Ti oder AMD R9 Fury X fällig. Noch potentere Varianten wie Nvidia Geforce GTX Titan X oder AMD Radeon Pro Duo kosten gut über 1000 Euro. Noch im Sommer 2016 will AMD Karten mit dem Grafikchip Polaris auf den Markt bringen. Sie sollen nicht nur Displayport in der Version 1.3 mitbringen, um UHD in 120 Hertz darstellen zu können. Vielmehr sollen die Karten auch den Hochkontrast HDR beherrschen und weniger Strom verbrauchen als vergleichbare Vorgänger. Auch Nvidia setzt mit Geforce GTX 1070 und Geforce 1080 auf Energieeffizienz durch die neue Grafikarchitektur Pascal. Dabei sollen die angekündigten Karten sogar schneller und weit günstiger sein als eine GTX 980 oder Titan X. Die GTX 1080 soll mit 1.4 sogar den aktuellsten Displayport-Standard unterstützen. Damit sind Auflösungen bis 7680 x 4320 Pixel bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz möglich. Und das bei einem angekündigten Preis von 599 US-Dollar.

So viel Displayport braucht ein 5K-Bildschirm

Ein 5K-Bildschirm wie etwa der Philips 275P4VYKEB erreicht die native Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln nur über zwei Displayport-Anschlüsse, die an einer Grafikkarte vorhanden sein müssen.
Foto: Philips

Das derzeitige Optimum bei Monitoren ist 5K-Auflösung oder 5120 x 2880 Pixel und 60 Hertz Bildwiederholrate. Seit Längerem gibt es bereits das Modell Dell Ultrasharp UP2715K für 1260 Euro. Neuerdings hat auch Philips mit dem 275P4VYKEB/00 einen 5K-Schirm für 1599 Euro im Portfolio. Um die hohe Auflösung nativ darstellen zu können, reicht ein Displayport-Anschluss an Ihrer Grafikkarte nicht aus. Sie benötigen zwei Schnittstellen dieses Typs. Dabei müssen die Ports nicht nebeneinander liegen. Wichtig ist jedoch, dass sie von einer Grafikkarte mit Signalen versorgt werden. Für den Dual-Displayport-Modus liegen den Geräten auch zwei Kabel bei. Hat Ihre Grafikkarte nur einen Displayport-Anschluss, erreicht das 5K-Display maximal UHD-Auflösung, also 3840 x 2160 Bildpunkte.

Perfektes UHD-Bild am Fernseher

Sie haben sich einen aktuellen UHD-Fernseher und einen entsprechenden Blu-ray-Player geleistet – etwa den Panasonic-TV Vierra TX-58DXW784 zusammen mit dem Player Panasonic DMP-UB900EGK . Beide Geräte beherrschen neben der 4K-Auflösung auch das Hochkontrastbild HDR (High Dynamic Range). Als Sie ihn nach dem Verbinden mit dem TV per HDMI das erste Mal einschalten und eine UHD-Scheibe abspielen wollen, meldet der Player, dass er an einem Fernseher angeschlossen ist, der HDR nicht unterstützt. Der Grund: Ab Werk ist die Funktion bei vielen TV-Geräten deaktiviert. Um sie anzuschalten, gehen Sie im Hauptmenü zu „Setup“ oder „Einstellungen“ und weiter zum Menüpunkt „HDR am HDMI“. Dort wählen Sie die HDMI-Schnittstelle aus, an der der UHD-Blu-ray-Player angeschlossen ist – etwa HDMI 1 –, und wechseln von „Off“ auf „On“. Damit ist die HDR aktiviert.

Vielfach ist bei UHD-Fernsehern mit HDR-Funktion der Hochkontrast ab Werk deaktiviert und muss in den Einstellungen extra eingeschaltet werden, bevor Sie in den Genuss dieser Bildqualität kommen.

Der Sehgenuss bei aktiviertem HDR kann im ersten Moment ungewohnt sein, denn der Hochkontrast erzeugt in Teilen des Bildes eine extreme Schärfe, während andere Bereiche, die nicht im Zentrum des Kamerazooms stehen, etwa die Landschaft im Hintergrund, vergleichsweise stark an Schärfe einbüßen. Mit der Zeit werden Sie zwar vertrauter mit dem Gegensatz, er kann aber auch richtig störend sein. In diesem Fall können Sie diesen Unterschied mildern, indem Sie die einzelnen Bildoptionen des Fernsehers ausprobieren. Beim Panasonic-Modell hat sich der Modus „True Cinema“ als Mittel der Wahl erwiesen. Er nimmt dem Bild etwas an Schärfe und passt die Farbgebung zusätzlich an. Sie finden ihn im Hauptmenü des TV-Geräts unter „Bild“. Positiver Nebeneffekt: Das teils recht dunkle HDR-Bild wird in diesem Modus etwas aufgehellt.

Wenn der Monitor am Displayport schwarz bleibt

Die Kabelsignale bei Displayport sehen einen Pin für Hot Plug Detect vor. Hierüber laufen die Signale, die die Kommunikation zwischen Display und Grafikkarte steuern.

Ihr Monitor ist über den Displayport-Anschluss mit dem PC verbunden. Wenn Sie den Rechner starten, bevor Sie den Bildschirm eingeschaltet haben, bleibt der Schirm auch nach dem Einschalten schwarz. Der Grund: Bei Displayport-Anschlüssen ist von der VESA (Video Electronics Standards Association) ein PIN für Hot Plug Detect (HPD) vorgesehen. Dabei erwartet die Quelle, also die Grafikkarte, Signale von der Senke, also dem angeschlossenen Display. Ist der PC bereits hochgefahren, das Display jedoch noch ausgeschaltet, erhält die Grafikkarte kein Signal. Sie interpretiert das als Abwesenheit des Displays. Im umgekehrten Fall, wenn der Bildschirm vor dem PC aktiv ist, sendet der Schirm ein Signal in 3,3 Volt, das die Grafikkarte als "hoch" versteht und damit erkennt, dass der Bildschirm aktiv ist. Der Signalaustausch klappt nun für Video und Audio.

Ähnlich verhält es sich, wenn der Bildschirm aus dem Energiesparmodus nicht aufwacht. Denn hier sendet das Display in einem Zeitraum von über zwei Millisekunden nur niedrige Signale. Das interpretiert die Grafikkarte wiederum als Abwesenheit. Erst ein zwar niedriges Signal, das aber in einem Intervall von 0,5 bis 1 Millisekunde erfolgt, regt die Grafikkarte dazu an, einen Status vom Display abzufragen. Um zu verhindern, dass der Bildschirm unabhängig vom PC in den Ruhezustand wechselt, schalten Sie die Funktion im Onscreen-Menü Ihres Geräts ab. Dasselbe gilt für den Energiesparmodus des Monitors unter Windows. Unter "Systemsteuerung -> Hardware und Sound -> Energieoptionen -> Energiesparplaneinstellungen bearbeiten" wählen Sie bei "Bildschirm ausschalten" die Option "Niemals". Belassen Sie gleichzeitig Ihre Einstellung des PC-Ruhemodus. Darüber regelt der PC das Energiemanagement des Bildschirms. Wacht der Rechner aus dem Energiesparmodus auf, nimmt er den Bildschirm mit.

Echte 10-Bit-Farbtiefe am Monitor einstellen

Monitore, die die Farbtiefe mit 10 Bit darstellen können, werden vom Grafiktreiber nicht automatisch erkannt. Den Modus müssen Sie in den Treibereinstellungen der Karte aktivieren.

Manche Monitore mit UHD-Auflösung, aber auch Displays mit niedrigerer Auflösung (etwa Full-HD) können Farben in 10 Bit wiedergeben. Verantwortlich dafür ist das eingebaute Panel. Haben Sie einen derartigen Bildschirm, wollen Sie die theoretisch möglichen 1,073 Milliarden Farben natürlich auch am Schirm sehen. Die höhere Qualität lässt sich neben den gleichmäßigeren Farbübergängen besonders gut an einer Graustufenskala erkennen. Sie zeigt im Vergleich zu 8-Bit-Farbtiefe gerade in den dunklen Bereichen weit mehr Abstufungen. Das kommt dem Kontrast zugute, der die Stufen von hell zu dunkel dann sehr natürlich wiedergibt. Damit der 10-Bit-Modus tatsächlich klappt, müssen neben dem Bildschirm auch die Grafikkarte und die Software das hohe Farbspektrum unterstützen.

Wenn Sie den Bildschirm zum ersten Mal mit dem Rechner verbinden, erkennt der Grafikkartentreiber jedoch nicht automatisch, dass es sich beim angeschlossenen Schirm um ein derartiges Gerät handelt. Sie müssen den 10-Bit-Modus manuell über die Grafikkarten-Software aktivieren. Dazu öffnen Sie etwa bei Nvidia-Karten die Systemsteuerung. Unter "Anzeige -> Auflösung ändern" finden Sie "Ausgabe-Farbtiefe". Hier wählen Sie statt der voreingestellten 8 bpc nun 10 bpc aus. Das Kürzel steht für "Bit per Color" - Bit pro Farbe. Nun sendet die GPU die Farbdaten mit der höheren Farbtiefe an den Bildschirm.

Darstellung am Schirm manuell anpassen

Erkennt das Betriebssystem den Monitor korrekt als UHD-oder 5K-Gerät, fallen die Programm-Icons auf dem Desktop oft zu klein aus. Sie können die Darstellung jedoch individuell anpassen. Per Rechtsklick auf den Desktop gelangen Sie zur "Bildschirmauflösung" bei Windows 8, zu "Anzeigeeinstellungen" bei Windows 10 . Während Windows 8 vier Zoomstufen von 100 bis 200 Prozent anbietet, wenn Sie auf "Text und weitere Elemente vergrößern oder verkleinern" klicken, finden Sie bei Windows 10 eine stufenlose Regulierung unter "Bildschirm -> Anzeige anpassen", die bis zu 450 Prozent geht. Werte in dieser Größenordnung bietet Windows 8 unter "Benutzerdefinierte Optionen für die Größenanpassung". Hier lassen sich Werte bis zu 500 Prozent definieren. Während die Änderung bei Windows 8 erst nach einem Neustart wirksam wird, setzt sie Windows 10 sofort um oder mahnt ein erneutes Anmelden an, damit auch alle Apps mitgenommen werden.

Bei Windows 10 ist noch mehr möglich, wenn Sie auf "Erweiterte Anzeigeeinstellungen" klicken. Unter "Erweiterte Größeneinstellungen für Text und andere Elemente" lässt sich die Textgröße einzelner Elemente anpassen. Hier ändern Sie dezidiert die Größe der Beschriftung von Titelleisten, Menüs oder Meldungsfeldern bis zu einer Schriftgröße von 24 Punkt. Zusätzlich lässt sich die Schrift fetten. Die Einstellung wird nach einem Klick auf "Übernehmen" wirksam. In der Regel dauert es eine Weile, bis Windows sie umgesetzt hat.

Unscharfe Schrift bei skalierter Anzeige korrigieren

Unter Windows 10 lässt sich die Textgröße gezielt für bestimmte Elemente einstellen. Auf diese Weise erscheinen beispielsweise nur Titelleisten oder nur Menüs mit größerer Schrift.

Sie haben Ihre Windows-Anzeige auf 200 Prozent skaliert, um die Icons größer zu machen. Dadurch werden jedoch Schriften in bestimmten Anwendungen unscharf dargestellt. Der Grund: Die Softwarehersteller halten sich hier nicht an die Windows-Vorschriften für High-DPI-Anwendungen, also für Bildschirme mit hohen Auflösungen. Um nun die Schrift trotzdem scharf sehen zu können, müssen Sie die Skalierung für dieses Programm deaktivieren. Dadurch geht die Windows-Darstellung zurück auf hundert Prozent und somit auf die ursprüngliche Schärfe. Öffnen Sie dazu mit einem Rechtsklick das Kontextmenü des betroffenen Programm-Icons. Wählen Sie "Eigenschaften" und das Register "Kompatibilität". Setzen Sie einen Haken bei "Skalierung bei hohem DPI-Wert deaktivieren". Nachteil: Auch die Bedienelemente des Programms schrumpfen wieder auf die ursprüngliche Größe. Manche Programme bieten selbst Abhilfe, etwa bei Apple iTunes. Hier können Sie unter "Bearbeiten -> Einstellungen -> Allgemein" immerhin die Größe der Wiedergabeliste und die der Symbole über "Klein, Mittel, Groß" einstellen. (PC-Welt)