Daten-Backups auf Datenträgern wie CDs, DVDs und neuerdings auch Blu-ray-Discs sind noch immer die Klassiker, der Upload auf Web-Speicher dagegen schon seltener. Durch den Preisverfall bei den externen Festplatten (ein Terabyte kostet nunmehr unter 100 Euro) bietet sich aber vor allem dieser Weg als beste Möglichkeit zur Datensicherung an.
Backup-Strategien
Je nach Art der Sicherung können Sie verschiedenartig vorgehen. Klonen Sie gleich ein gesamtes Laufwerk, wird eine identische 1-zu-1-Kopie der Partition/der Festplatte (inklusive der freien Sektoren) auf die externe Platte gespiegelt. Große Datenmengen lassen sich so einfach, bequem und sicher sichern - das tägliche Backup geänderter Daten wird damit jedoch schnell zur zeitaufwändigen Qual.
Ein Festplatten-Image funktioniert zwar ähnlich (Vollsicherung einer gesamten Partition), wird jedoch in einer einzigen Sicherungsdatei angelegt (vergleichbar eines .ISO-Images einer CD oder DVD). Da diese Backups auch während des laufenden Betriebs angelegt werden können (mit dem richtigen Programm unter Windows), sind sie besonders zur regelmäßigen, automatisierten Sicherung der Systempartition zu empfehlen.
Für das tägliche Backup geänderter und neuer Daten oder einzelner Ordner, die nicht das Betriebssytem betreffen, ist das inkrementelle Backup die beste Wahl: Hier wird eine einseitige Synchronisation durchgeführt, es werden immer nur neue und geänderte Dateien kopiert.
Jede der drei Strategien setzt die richtige Software voraus. Äußerst beliebt sind für derartige Aufgaben die kostenpflichtigen Programme Norton Ghost und Arconis True Image. Wer sein Geld lieber spart und in Hardware (beispielsweise externe Festplatten) statt in Software investiert, findet jedoch auch kostenlose und absolut vollwertige Alternativen.
Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie Sie mit den Gratis-Tools DriveImage XML, Disk Copy und SyncBack komfortabel ihre Daten sichern können.
Festplatten klonen mit Disk Copy
Sie wollen auf eine neue Festplatte umsteigen, weil die alte verdächtig rattert oder die eigene Fotosammlung die Daten-Partition zum überquellen bringt? Oder Sie wollen Ihre komplette externe Festplatte auf einem zweiten Exemplar sichern? Dann bietet es sich an, die Festplatte zu klonen (auch spiegeln genannt). Ein gutes Gratis-Tool, das das Klonen von Partitionen und ganzen Festplatten unterstützt, ist Disk Copy von EASEUS.
Backup mit Disk Copy - so geht's
Disk Copy ist plattformunabhängig und wird von einer eigenen Boot-CD aus gestartet. Beachten Sie, dass Sie die Partitionen vor dem Booten von Disk Copy vorbereitet haben. Sie können eine Partition nur auf eine gleichgroße oder größere Partition klonen, nicht aber auf eine kleinere.
Nach dem Download liegt die Freeware als .iSO-Datei vor, die Sie zuerst auf eine CD oder DVD brennen müssen. Wenn Sie mit dieser anschließend booten (unter Umständen müssen Sie hierfür im BIOS die Boot-Reihenfolge ändern), begrüßt Sie ein Startbildschirm mit der Frage, ob Sie Disk Copy ausführen wollen. Im nächsten Bildschirm müssen Sie nur noch die Bildschirmauflösung auswählen und schon ist das Klon-Tool einsatzbereit.
In Disk Copy legen Sie nun zuerst fest, ob sie eine Partition oder ein ganzes Laufwerk klonen wollen. Im folgenden Schritt wählen Sie das zu klonende Original und anschließend legen Sie fest auf welches Laufwerk und welche Partition dies gespiegelt werden soll.
Da die Zielpartition überschrieben wird, gehen alle dort gespeicherten Daten verloren. Aus diesem Grund verlangt Disk Copy nun eine Bestätigung. Anschließend führt Disk Copy Ihren Klon-Auftrag aus. Dies kann je nach Größe der Partition einige Zeit dauern. Wenn Sie nach Ende des Vorgangs Disk Copy schließen und neustarten, vergessen Sie nicht die Boot-CD aus dem Laufwerk zu nehmen.
Achtung beim Klonen von Systempartitionen: Leider ist es nicht ohne Probleme möglich, Windows XP oder Vista durch Klonen auf eine neue Festplatte umzuziehen, da beide Betriebssysteme in der Registry Informationen zu Ihrer Festplatte ablegen. Sie können jedoch beispielsweise ein frisch eingerichtetes System auf einer anderen Partition per Klon sichern und dann später zurück klonen. So ist es möglich Windows innerhalb weniger Minuten neu aufzusetzen.
Download:
Disk Copy
Festplatten-Images anlegen mit DriveImage XML
Das Backup-Tool DriveImage XML von Runtime Software ist vergleichbar mit Norton Ghost oder Arconis True Image - für den privaten Gebrauch jedoch kostenlos. Das Programm ermöglicht es einzelne Partitionen oder auch ganze Laufwerke als Image-Dateien zu sichern. Diese können Sie entweder auf einer anderen Partition, einer externen Festplatte oder auf CDs oder DVDs speichern. Die gesicherten Images können entweder komplett wiederhergestellt werden oder über DriveImage XML nach einzelnen Dateien durchsucht werden.
Backup mit DriveImage XML - so geht's
Als Beispiel zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Partition als Image auf eine externe Festplatte sichern. Dazu klicken Sie im Startbildschirm von DriveImage XML auf "Backup" und erhalten dann eine Übersicht über die gefundenen Laufwerke. Wählen Sie die zu sichernde Partition aus.
Nun öffnet sich ein Wizard, der bei den Backup-Einstellungen hilft. Zuerst bestätigen Sie die gewählte Partition. Im folgenden Fenster können Sie das Zielverzeichnis auswählen und die Komprimierung einstellen. Je stärker die gewählte Komprimierung, desto kleiner wird die Image-Datei, aber desto länger dauert auch der Backup-Vorgang.
Eine weitere Auswahlmöglichkeit wäre der RAW-Modus, der die Dateistruktur 1-zu-1 kopiert, dadurch jedoch auch leeren Festplattenplatz kopiert. Bei den Einstellungen zur "Hot Imaging Strategy" belassen Sie die Auswahl auf der Standard-Einstellung "Try Volume Locking first".
Anschließend bestätigen Sie mit "Next" und schon fängt DriveImage XML an die Image-Datei zu erstellen. Dies kann je nach zu sichernder Datenmenge und Dateianzahl einige Zeit dauern. Verläuft das Backup ohne Probleme, genügt ein letzter Klick auf "Finish" und das Dateisicherung war erfolgreich.
Download: DriveImage XML
Tipp: Runtime Software bietet auf YouTube ein Video-Tutorial zu DriveImage XML (englisch), das jeden Schritt erklärt:
DriveImage XML: Backup wiederherstellen
Um das Backup wiederherzustellen, müssen Sie wiederum DriveImage XML starten. Nach einem Klick auf "Restore", zeigt Ihnen das Programm alle gefundenen Laufwerke an. Hier wählen Sie nun die Partition aus, auf der Sie das Image wiederherstellen wollen. Anschließend müssen Sie die zum Festplatten-Image zugehörige .XML-Datei angeben.
Aus Sicherheitsgründen müssen Sie nun noch dreifach die Partition bestätigen, die mit diesem Image überschrieben werden soll - denn Achtung: beim Zurückspielen der Datensicherung gehen auf der Zielpartition alle Daten verloren!
Nun führt DriveImage XML die Wiederherstellung aus. Dies kann je nach Komprimierung und Dateimenge bis zu mehreren Stunden dauern. Treten keine Fehler auf, ist Ihre Partition erfolgreich wiederhergestellt.
Für den Fall, dass Sie nicht das ganze Image wiederherstellen wollen, sondern nur einige Dateien aus dem Backup benötigen, hat DriveImage XML die Funktion "Browse". Diese ermöglicht es Ihnen eine .XML-Datei eines Festplatten-Images zu laden und es in einer Explorer-Ansicht anzuzeigen. Mit einem Klick auf "Extract" können Sie aus der Sicherung markierte Dateien entpacken.
Download:
DriveImage XML
DriveImage XML: Sonderfall Systempartition
Wäre es nicht schön, ein frisch installiertes System als Image abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt einfach wieder aufspielen zu können? Kein Problem, denn mit DriveImage XML können Sie auch ein Image Ihrer Windows-Partition machen - sogar während diese in Betrieb ist.
Dazu wählen Sie in den Backup-Einstellungen statt der Option "Try Volume Locking first" die zweite Auswahlmöglichkeit "Try Volume Shadow Services first" und führen die Sicherung wie oben beschrieben durch.
Komplizierter wird es jedoch bei der Wiederherstellung der Systempartition, denn die lässt sich nicht bei laufendem Windows durchführen. Hier haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie schließen die Festplatte an einem anderen Rechner als "Slave" an und spielen dort das Image auf - oder Sie erstellen mit BartPE ein bootbares Notfall-Windows, in das Sie DriveImage XML integrieren.
Eine detaillierte Anleitung, wie Sie mit BartPE eine bootbares Notfallsystem erstellen können, finden Sie auf unseren Praxis Seiten. Das nötige DriveImage-XML-Plugin finden Sie auf der Webseite von Runtime Software.
Achtung: Diese Systemwiederherstellung funktioniert nur problemlos, wenn Sie das Image wieder auf die gleiche Festplatte spielen. Da Windows XP und Vista in der Registry Informationen zu Ihrer Festplatte speichern, verweigern sie auf einer fremden Festplatte in der Regel die Arbeit.
Download:
DriveImage XML
BartPE
DriveImage-XML-Plugin für BartPE
Ordner synchronisieren mit SyncBack
Sie wollen nur einzelne Ordner und nicht gleich eine ganze Festplatte sichern? Dann lohnt sich ein Backup Tool wie das kostenlose SyncBack. Mit der Freeware von 2BrightSparks können Sie sowohl inkrementelle Backups als auch Synchronisationen durchführen. Sie können mit SyncBack Ihre Daten auch über das Netzwerk oder mit einem FTP-Server abgleichen und einen eigenen Backup-Zeitplan erstellen.
Backups mit SyncBack - so geht's
Wenn Sie SyncBack das erste Mal starten, bietet es Ihnen sogleich an einen erstes Backup-Profil anzulegen. Sie können zwischen einfacher "Sicherung" oder einer beidseitigen "Synchronisation" wählen . Anschließend geben Sie dem Profil einen aussagekräftigen Namen.
Im nächsten Fenster können Sie nun alle wichtigen Einstellungen vornehmen: Sie geben das Quell- und das Zielverzeichnis an, Sie legen fest ob Unterverzeichnisse berücksichtigt werden sollen und bestimmen das Verhalten beim Überschreiben von Dateien.
Mit einem Klick auf "Experte" stehen Ihnen eine Menge weiterer Optionen zur Verfügung, unter anderem die Möglichkeit zum Backup via Netzwerk und FTP-Server. Außerdem können Sie Ihre Backups in passwortgeschützteZIP-Dateien packen lassen, automatisch Programme starten oder schließen und sich per Mail die Backup-Reporte zuschicken lassen. Ist das Profil angelegt, zeigt ein Testlauf, bei dem noch keine Dateien kopiert oder gelöscht werden, ob das Backup wie gewünscht durchgeführt wird.
Sehr praktisch: Damit Sie bei vielen Backup-Profilen nicht die Übersicht verlieren, können Sie diese in Gruppen organisieren. Wenn Sie ein Profil einer Gruppe zugewiesen haben, können Sie die doppelt angezeigten Profile über "Einstellungen", "Nur Gruppen anzeigen" ausblenden.
Download: SyncBack
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (sh)