Ihr Arbeits-Rechner wird immer langsamer? Sie verlieren kostbare Arbeitszeit mit warten anstatt mit arbeiten? Dann wird es Zeit, dass Sie mit der Suche nach den Gründen für das langsame Verhalten Ihres PCs beginnen. Wir helfen Ihnen dabei mit Tipps & Tricks.
Analyse: Lernen Sie Ihre Hardware kennen
Es ist wichtig, dass Sie wissen, welche Hardware in Ihrem Computer oder Notebook eingebaut ist. Sie benötigen keinen Schraubenzieher und auch kein Dritt-Hersteller-Programm, auch wenn CPU-Z wirklich ausführlich ist, um dies herauszufinden: Wenn Sie Ihrem Computer selbst zusammenbauen, sollten Sie ohnehin wissen, was genau in Ihrem Rechner steckt. Wenn Sie den PC fertig zusammengestellt gekauft haben, können Sie die Spezifikationen hoffentlich in Internet nachlesen. Beispielsweise auf der Herstellerseite.
Wenn Sie sich mit Ihrem Computer und dessen Komponenten auskennen, können Sie auf zweierlei Weise davon profitieren. Erstens haben Sie eine größere Chance auf den ersten Blick zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Beispielsweise, wenn Ihr PC plötzlich ungewohnte Geräusche macht. Vielleicht hängt ein Fremdkörper im Gehäuselüfter fest oder das Ende Ihrer Festplatte kündigt sich lautstark an.
Hören Sie manchmal ein zufälliges Geräusch aus Ihren Lautsprechern, wenn Sie eine bestimmte Aufgabe innerhalb von Windows ausführen wollen? Macht Ihr optisches Laufwerk ein anderes Geräusch, als es früher beim Einlesen von DVDs der Fall war? Gute Hörfähigkeiten können Ihnen zwar nicht sofort die richtigen Antworten liefern, aber Sie können möglicherweise frühzeitig erkennen, dass ein Problem auftreten wird.
Wenn Sie genau wissen, was in Ihrem Rechner steckt, erkennen Sie beispielsweise einen defekten Arbeitsspeicherriegel sofort. Gehen Sie über "Start-Button, Systemsteuerung, System und Sicherheit, System". Dort lesen Sie, wie viel RAM Ihrem Rechner zur Verfügung steht. Vielleicht sehen Sie, dass Ihr System nur über 2 GB Arbeitsspeicher verfügt. Aber laut den Spezifikationen sollte Ihr Rechner über 4 GB Arbeitsspeicher verfügen. Der Rückschluss: Vielleicht ist Ihr Rechner plötzlich langsamer geworden, weil ein Arbeitsspeicherriegel kaputt gegangen ist. In so einem Fall fährt der PC beim Starten durchaus korrekt hoch, nur steht ihm dann halt weniger Speicher zur Verfügung (wenn ein Arbeitsspeicherriegel während des Betriebs ausfällt, dann stürzt der ganze PC ab).
Auf eine ähnliche Art und Weise können sie untertaktete Prozessoren oder verschwundenen Speicherplatz entdecken. Sie können sogar fehlende Komponenten aufspüren, die früher einmal auf Ihrem System vorhanden waren. Falls Ihr DVD-Laufwerk plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht, könnte das andeuten, dass Ihre Hauptplatine bald ganz den Geist aufgibt.
Finden Sie die Ressourcen-Fresser
Ihnen ist aufgefallen, dass Ihr Computer plötzlich langsamer geworden ist, nachdem Sie eine bestimmte Anwendung oder ein bestimmtes Programm ausgeführt haben? Überlegen Sie, was Sie in der Zeit am PC verändert haben, bevor er langsamer wurde.
Wenn der Browser Webseiten plötzlich sehr viel langsamer darstellt, dann sollten Sie auf die Anzahl der geöffneten Tabs achten. Aber nicht die schiere Anzahl, sondern auch deren Inhalt kann den Browser und Computer verlangsamen. Haben Sie vor kurzem neue Add-Ons hinzugefügt? Oder ist Ihr Computer zuletzt abgestürzt, als Sie im Internet herum gesurft sind? Vielleicht sollten Sie Ihren Browser vollständig deinstallieren und wieder installieren?
Wenn Ihr PC insgesamt langsamer reagiert und Sie das Gefühl haben, dass irgendetwas unnötig Ressourcen bindet, dann sollten Sie hellhörig werden. Läuft eine Anwendung oder gar ein Trojaner im Hintergrund, der die Systemressourcen aufbraucht? Öffnen Sie hierfür den Windows Task-Manager und überprüfen Sie den verfügbaren Arbeitsspeicher und die CPU-Nutzung. Laden Sie im Hintergrund große Dateien herunter, sodass Ihre Bandbreite vollständig ausgeschöpft wird und Ihr Online-Spiele somit nicht flüssig laufen? Haben Sie Ihren Rechner schon lange nicht mehr neu gestartet oder laufen gerade unterschiedliche Viren-Scanner, automatische Backups, Windows-Aktualisierungen oder sonstiges?
Lassen Sie sich von Windows helfen
Bevor Sie unüberlegt eine Software kaufen, die angeblich Ihren Computer beschleunigen soll, sollten Sie erst einmal die kostenlosen Diagnosewerkzeuge innerhalb von Windows Vista oder Windows 7 verwenden.
Als erstes sollten Sie die „Leistungsinformationen und -Tools" in der Systemsteuerung ("Startbutton, Systemsteuerung, System und Sicherheit, Windows-Leistundsindex prüfen") auswählen. Dort können Sie die Windows-Leistung neu bewerten lassen. Anschließend können Sie die neuen Ergebnisse mit dem ursprünglichen Wert vergleichen.
In Windows gibt es die Leistungsanzeige beziehungsweise die Ereignis-Protokolle (Startbutton, Suchfeld: Ereignis eintippen). Damit blicken Sie hinter die Kulissen des Betriebssystems und sehen, welche Warnungen und Hinweise auf Fehler oder kritische Probleme Windows aufgenommen hat. Diese Informationen können für Sie mitunter schwer verständlich sein. Aber sie helfen bei der Problemfindung und liefern zumindest einem PC-Experten Hinweise darauf, welche Ursachen hinter den Problemen stecken.
Die „Leistungsüberwachung" (Start-Button, Suchfeld, Leistung eintippen) zeigt Ihnen in Echtzeit an, wie Ihr Computer die Hardware- und Systemressourcen ausnutzt. Damit können Sie den Flaschenhals Ihres Systems finden. Um eine Diagnose zu erstellen, gibt es bei Windows den Menüpunkt „Systemintegritätsbericht erstellen" (Systemsteuerung, System und Sicherheit, System, Leistungsinformationen und Tools, weitere Tools). Hierbei wird Ihr System 60 Sekunden lang getestet und anschließend werden Ihnen Verbesserungsvorschläge für die Maximierung Ihrer Systemmöglichkeiten angeboten.
Sollte Ihr Windows-System trotz aller Verbesserungsvoschläge nicht schneller werden, können Sie eine Neuinstallation von Windows in Erwägung ziehen. Damit lösen Sie aber keine Hardware-basierten Tempo-Bremsen.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.