Das Google Nexus 7 und das Amazon Kindle Fire HD kosten nur 199 Euro: Damit haben die beiden 7-Zoll-Tablets die Preisgrenze nach unten verschoben – und so viel sollten Sie mindestens für ein aktuelles Tablet ausgeben. Mit dem Quad-Core-Prozessor Nvidia Tegra 3 beziehungsweise einer schnellen Dual-Core-CPU garantieren sie flüssiges Arbeiten und schnelles Internet-Surfen. Außerdem besitzen sie ordentliche Bildschirme, die hell und blickwinkelstabil sind. Mit 16 GB haben sie außerdem eine Speicherausstattung, die sie als Untergrenze für aktuelle Tablets betrachten sollten.
Hände weg von Billig-Tablets
Diese Merkmale finden Sie meist nicht bei Tablets, die deutlich günstiger sind: Selbst wenn auf diesen Geräten für 100 bis 150 Euro die aktuelle Android-Version Jelly Bean installiert ist, bedeutet das nicht, dass sie sich flüssig bedienen lassen: Denn oft arbeitet in den Billig-Tablets ein schwachbrüstiger Prozessor. Außerdem sind Display und Gehäuse meist alles andere als hochwertig.
Auch Apple bietet mit dem iPad Mini nun ein kleines und recht günstiges Tablet an: Es ist natürlich hochwertig verarbeitet, sehr leicht und sehr flache. Allerdings kostet Sie das 7,9-Zoll-Tablet mindestens 330 Euro (Modell mit 16 GB und WLAN) – für Tablet-Einsteiger oder als mobiles Zweit-Tablet ist das zu teuer.
10 Zoll: Das ideale Sofa-Tablet
Die 7-Zoll-Tablets sind günstig und klein. Besser geeignet für das Surfen auf dem Sofa, fürs Anschauen von Fotos und Filmen und für Spiele sind größere Tablets mit 10-Zoll-Display. Die beste Empfehlung in der mittleren Preisklasse ist hier immer noch das iPad 2, weil es wichtige Tablet-Vorteile wie elegantes Design, helles Display und lange Akkulaufzeit mit einem reichhaltigen Angebot an passenden Apps, Filmen und E-Books verbindet.
Mehr Anschlussmöglichkeiten bieten aber Android-Tablets, die sie per (Micro-)USB und HDMI bequem mit Peripheriegeräten verbinden können. Hier sollten Sie vor allem darauf achten, dass das Tablet die aktuelle Android-Version Jelly Bean (4.1 oder 4.2) besitzt: Sie macht die Bedienung deutlich geschmeidiger. Eine lange Akkulaufzeit bekommen Sie beim Acer Iconia A510, schlanker und schicker ist das Samsung Galaxy Tab 2 10.1, das außerdem einen besseren Bildschirm besitzt.
Tablets mit Windows 8 RT
Neu am Start sind günstige Windows-8-Tablets – günstig ist hier allerdings relativ, denn mindestens 480 Euro für das Microsoft Surface mit 10,6-Zoll-Display müssen Sie schon anlegen. Das Microsoft-Tablet überzeugt ebenso wie das Asus VivoTab RT (ab rund 600 Euro) mit flüssiger Bedienung der Metro-Oberfläche, stabilem Gehäuse und gutem Bildschirm. Allerdings fehlt RT noch die große App-Auswahl, die Apple und Android bieten: Normale Windows-Software läuft nämlich nicht auf den RT-Tablets, da sie mit einem ARM-Prozessor arbeiten.
Das braucht der Technik-Fan
Apple hat es vorgemacht, Android-Tablets ziehen jetzt nach: Die Wischrechner zeigen auf ihren Bildschirmen eine immer höhere Auflösung. Damit erscheinen Icons und Schriften wie gedruckt und ohne Unschärfen an den Rändern, Fotos wirken detaillierter und Full-HD-Videos lassen sich in der Originalauflösung abspielen. Die besten HD-Tablets sind das Apple iPad 4 mit Retina-Display (2048 x 1536) und die Android-Tablets Asus Transformer Pad Infinity sowie das Acer Iconia A700, die jeweils 1920 x 1200 Bildpunkte zeigen.
Hohe Auflösung braucht viel Speicher
Diese Tablets benötigen eine starke Grafik, um die vielen Pixel zu bewegen - das ist vor allem beim iPad 4 mit dem Prozessor A6X gegeben. Und vor allem viel Speicher: Denn nicht nur Full-HD-Videos brauchen Platz, sondern auch angepasste Spiele mit hochauflösenden Texturen – diese Apps sind locker über 1 GB groß, und deshalb sollte ein Full-HD-Tablet mindestens 32 GB Speicher haben.
Tablets mit Windows 8 oder Windows RT gibt es ohnehin nur mit mindestens 32 GB Speicher - unabhängig von der Bildschirmauflösung: Denn das Betriebssystem benötigt selbst schon mindestens rund 15 GB und ist damit deutlich fetter als iOS oder Android.
Schneller schreiben: Tablets mit Tastatur
Alle Tablets sind für die Bedienung mit dem Finger optimiert: Sie reagieren mehr oder weniger flüssig auf Gesten fürs Blättern oder Zoomen. Und wenn Sie Text eingeben wollen, tippen Sie auf der Bildschirm-Tastatur: Das macht allerdings aufgrund der fehlenden Rückmeldung und der kleinen Tasten wenig Spaß. Außerdem können Sie darauf nicht so schnell tippen wie auf einer Notebook-Tastatur, da sich Umlaute, Satz- oder Sonderzeichen meist nur über Umwege eingeben lassen.
Mit einer Tablet-Tastatur schreiben Sie bequemer längere Texte und Mails oder füllen Formulare auf Webseiten aus: Eine Bluetooth-Tastatur können Sie an fast alle Tablets ankoppeln. Die meisten Android-Tablets verstehen sich sogar mit USB-Tastaturen. Am besten ist aber eine Docking-Tastatur: Sie koppelt direkt am Tablet an, das Sie für den Transport wie ein Notebook-Display auf die Tastatur klappen können. Besonders empfehlenswert sind die Modelle aus der Transformer-Reihe von Asus, da die Tastatur einen zusätzlichen Akku und weitere Anschlüsse mitbringt.
Bei Tablets mit Windows 8 sollten Sie auf keinen Fall auf eine Tastatur verzichten: Zwar ist die Modern UI mit ihren Kachel-Apps für Fingergesten optimiert. Im normalen Desktop-Modus und bei nicht angepassten Apps sind Sie aber ohne Tastatur und Maus verloren.
Unterwegs online mit dem Tablet
Wenn Sie mit Ihrem Tablet auch unterwegs online gehen wollen, benötigen Sie ein 3G-Modell. Die Mobilfunk-Varianten sind rund 100 Euro teurer als vergleichbare WLAN-Tablets – es gibt aber auch Schnäppchen wie das Vodafone Smart Tab II 7, das nur 190 Euro kostet – aber aufgrund des mageren Speichers (4 GB) und des mäßigen Displays nicht empfehlenswert ist. Sie greifen besser zur 3G-Variante des Samsung Galaxy Tab 2 7.0 (rund 300 Euro) oder des größeren Galaxy Tab 2 10.1 (rund 400 Euro).
Die 8,9-Zoll-Variante des Samsung Galaxy Tab gibt es auch mit der schnellen Mobilfunk-Technik LTE bei T-Mobile und Vodafone. Nur im T-Mobile-LTE-Netz funktionieren übrigens die LTE-Varianten des iPad 4 und des iPad Mini: Denn sie unterstützen nur die 1800-MHz-Frequenz von LTE, die in Deutschland ausschließlich T-Mobile nutzt. Wenn Sie mit den aktuellen iPads in anderen Mobilfunknetzen unterwegs sind, surfen Sie maximal mit HSPA-Tempo.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.