Netplan-Produktneuheit soll Leitungskosten reduzieren:

SNA-Hub für Netze mit mehreren Datenschienen

04.09.1987

DIETZENBACH (pi) - Einen "SNA-Hub" für Netzwerke mit mehreren Datenleitungen (SDLC) zu Host und Peripherie bietet jetzt die Netplan Medienservice GmbH an. Die Neuentwicklung unterstützt neben SNA/DSLC aber auch andere Protokolle, wie zum Beispiel Token Ring und X 25.

Der Einsatz des als Router und Konzentrator konzipierten Hubs reduziert nach Herstellerangaben die Leitungskosten von Punkt-zu-Punkt-Leitungen und erspart den Einsatz teurer Front-end-Prozessoren. Gleichzeitig wird ein zentrales Management und die Überwachung aller SNA-Netzwerk-Komponenten mit Standard-IBM-Communication- Network-Management-(CNM-)Produkten, wie zum Beispiel NPDA (Network Problem Determination Application), NCCF (Network Control Communication Facility) oder Netview, gewährleistet.

Der SNA-Hub ermöglicht die Datenübertragung an zwei verschiedenen Host-Rechnern über eine gemeinsame Datenleitung. Somit erübrigen sich die Kosten und der technische Aufwand zum Betrieb redundanter Übertragungsleitungen zu den beiden Host-Rechnern.

Durch seine "Multi-Host-Routing-Features" ist das neue Produkt besonders für solche Rechner geeignet, die kein SNA-Multisystem-Network-Facility (MSNF), wie zum Beispiel Tandon, - IBM /36 und IBM 8100, unterstützen oder nicht kompatibel mit dem aktuellen Revision-Level des NCP (Network Communication Program) sind.

Da der SNA-Hub die Daten zu verschiedenen Rechnersystemen routen kann, entfällt die Notwendigkeit des Einsatzes von komplexen "Cross Domain"-Verbindungen oder komplexen Kopplungen der SNA-Netzwerke untereinander.

Dem Host (VTAM) erscheint der SNA-Hub als Controller (zum Beispiel 3274) mit einer physikalischen Einheit PU-Type 2 (je Host-Anschluß ein Physical-Unit Type 2 duplex/halbduplex), denen jeweils bis zu 255 LUs zugeordnet werden können. Den Peripheriegeräten gegenüber agiert der SNA-Hub wie eine Kombination der PU-Typen 4 und 5. Da der SNA-Hub dem Host als eine vollwertige PU-Type 2 erscheint, ist eine einfache Integration in ein bestehendes SNA-Netzwerk möglich. Vom Host wird nur eine PU (SNA-Hub) gepollt, wobei die downstream angeschlossenen Geräte jedoch vom SNA-Hub verwaltet und gepollt werden.

Die gesamte Leitwegesteuerung des Netzwerkes erfolgt automatisch durch den SNA-Hub und basiert auf einer vorher definierten, ladbaren LU-Konfiguration, die von den Geräten (downstream) unabhängig ist. Diese konfigurationsbezogene Quasi-Trennung von Down- und Upstream-LUs bewirkt ein vom Host unabhängiges Sub-Netzwerk. Dieses Merkmal des SNA-Hub ermöglicht eine Umkonfiguration oder Erweiterung des SUB-Netzwerkes, wie zum Beispiel Ändern der Terminals oder Leitungen, ohne das Netzwerk an der Host-Seite umdefinieren zu müssen (NCP/VTAM-Generierung). Das spart dem Netzwerk-Manager zeitaufwendige Umkonfigurationen auf der Netzwerkseite. Der SNA-Hub bietet Support für die Verbindung zweier Rechner über die LU-Typen 0 oder 6.2.

Die an den SNA-Hub angeschlossenen Leitungen (downstream) können als Punkt-zu-Punkt- oder Mehrpunkt-Leitungen konfiguriert werden. Die Leitungsgeschwindigkeit beträgt sowol-upstream- als auch down streamseitig 64 kBit pro Sekunde. Bei Leitungs- oder Host-Ausfall ist ein automatischer Back-up über einen alternativen Weg mit X. 25, X. 21 oder einer Standleitung möglich. Bei Spitzenlast ist ein Hinzuschalten einer zusätzlichen Verbindung über X. 25 möglich.

Außer SNA/SDLC werden auch noch andere Protokolle unterstützt, wie zum Beispiel Token Ring (up-/downstream), X. 25 (up-/downstream, QLLC-Feature) an checked asynchron. Zum Anschluß von S/S- oder BSC-3270/3280-Geräten kann der SNA-Hub mit dem SNA-Gate erweitert werden. Durch eine zentrale Verwaltung des Netzwerkes erübrigt sich die technische Unterstützung am Remote-Standort Der SNA-Hub wird durch ein Netzwerk-Unterstützungspogramm (NSP) konfiguriert und unterhält, was als VTAM-Applikation betrieben wird (zum Beispiel Ändern einer Konfiguration).

Der SNA-Hub kann softwaremäßig vom Host aus konfiguriert werden, wobei eine dynamische Umkonfiguration der angeschlossenen Geräte möglich ist. Aufgrund der Unterstützung der CNM-Produkte, wie zum Beispiel NCCF, NPDA oder Netview, stehen für das gesamte Netzwerk alle Überwachungs-, Berichts-, Diagnose- und Statistikfunktionen von einem zentralen Standort aus zur Verfügung.

Informationen: Netplan-Medienservice GmbH, Justus-von Liebig-Straße 19c, 6057 Dietzenbach, Tel. 0 60 74/40 09-28/61.