Ähnlich wie PCs oder Notebooks sind auch Smartphones erst einmal Basismodelle, die sich vom Nutzer durch umfangreiches Zubehör individualisieren und an den gewünschten Verwendungszweck anpassen lassen. Dazu gehört als Erstes eine geeignete Hülle. Gerade im iPhone-Umfeld gibt es hier dank der einheitlichen Bauweise eine breite Auswahl von Modellen zum Schutz vor Schmutz, Beschädigungen oder Nässe, der Anbieter Lifeproof hat sogar an eine Schwimmweste gedacht.
Bei Android-Geräten ist das Hüllensortiment aufgrund der zahlreichen Geräte eingeschränkt, weshalb der Besitzer um intensives Suchen nicht herumkommt. Doch die Anschaffung einer oder mehrerer Abdeckungen lohnt sich auf jeden Fall, denn auch das vielgerühmte Gorilla-Glas mag vielleicht vor Kratzern schützen, versagt aber meistens, wenn das Smartphone aus eineinhalb Metern Höhe auf einen harten Boden fällt.
Ladestation für unterwegs
Auf jeden Fall sinnvoll, unabhängig von Modell und Formfaktor, ist ein externer Akku. Besonders auf langen Reisen reicht auch das üppigste Smartphone-Akku nicht aus, gleichzeitig bietet sich oft keine Gelegenheit zum Aufladen. Mit einem externen Stromspeicher gehören diese Probleme zumindest für eine Weile der Vergangenheit an. Die Auswahl an Produkten ist groß, wegen der hohen Kapazität und des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses schlagen wir hier einfach einmal das "EasyAcc 5600mAh" vor.
Das Gerät in der Größe eines Schokoriegels lässt sich mit 125 Gramm Gewicht bequem in der Jacke oder Tasche transportieren. Die Kapazität reicht in der Regel für mindestens drei oder vier Akkuladungen. Gleichzeitig eignet sich das EasyAcc dank sieben Adaptern auch zum Laden von Geräten ohne MicroUSB-Buchse, etwa Kamera, Kindle oder MP3Player. Als kleines Extra-Feature lässt sich das Gerät auch als Taschenlampe nutzen - laut Hersteller bei voller Ladung satte 250 Stunden lang. Mit einem Preis von rund 30 Euro (Amazon) und über 500 Aufladezyklen ist der externe Akku außerdem noch erschwinglich.
Medienwiedergabe leicht gemacht
Einige Funktionen kommen außerdem erst mit dem richtigen Zubehör oder einer geeigneten App richtig zur Geltung. Dies gilt etwa für die Medienwiedergabe: Was nutzen die schönsten Fotos oder Videos, wenn man sie nur auf dem kleinen Smartphone-Display sieht? Um die bunten Bilder auch auf einen externen Bildschirm zu übertragen, gibt es unter anderem spezielle Adapter, etwa für HDMI. Diese werden aber leider nur selten bereits mit dem Smartphone mitgeliefert. Apple bietet außerdem für das iPhone (sowie für iPad oder iPod Touch) die proprietäre drahtlose Synchronisationstechnik AirPlay an, Voraussetzung dafür ist allerdings die 109 Euro teure Set-Top-Box Apple TV.
DLNA mit iOS und Android nutzen
Auch die Wiedergabe über den Standard DLNA (Digital Living Network Alliance) ist möglich - interessant für iPhone-Nutzer, die nicht nur Apple-Geräte in ihrem Heimnetz einsetzen wollen. Hierzu wird lediglich eine spezielle DLNA-App aus dem iTunes AppStore benötigt, etwa "media:connect" (Link zum Download) von Persona Software. Das in der Basis kostenlose Programm fungiert dabei sowohl als Client als auch als Server, außerdem kann das iPhone als Fernbedienung für einen Media-Server genutzt werden.
Im Android-Umfeld war es noch nie besonders schwierig, Inhalte wie Fotos oder Videos auf einem größeren Bildschirm darzustellen. Viele aktuelle Geräte unterstützen zur Übertragung hochauflösender Audio- und Videodaten an einen Bildschirm bereits HDMI oder MHL beziehungsweise sind DLNA-fähig. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von unterstützenden Apps wie "Skifta" von Qualcomm (Link zum Download) zur DLNA-Übertragung.
Verbindung über das Internet
Einen anderen Weg, Inhalte auf einem anderen Bildschirm darzustellen, geht die von Sony Mobile entwickelte, kostenlose App "Vscreens" (Download): Hierbei muss das Host-Gerät, also ein Computer, Tablet, HD-TV oder ein anderes Smartphone, lediglich über einen Internet-Browser verfügen, mit dem man die Seite vscreens.com ansteuert. Die aufgerufene Website zeigt einen QR-Code an, den man über den in der App integrierten Viewfinder einscannt - und schon sind die beiden Geräte miteinander über das Internet verbunden. Innerhalb der Anwendung kann der Smartphone-Nutzer nun bequem auf seinem Gerät gespeicherte Bilder oder Videos auswählen und auf die Website übertragen. Besonders gut klappt das, wenn sich die beiden Devices im gleichen (WLAN-)Netz befinden.
Bei Fotos funktioniert die Übertragung auch über UMTS, Videos lassen sich darüber allerdings nur bei hoher Bandbreite und - selbst dann - nur mit viel Geduld streamen.
Besser planen
Auch wenn der Standardkalender des iPhone grundsätzlich ganz brauchbar ist, gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. So kann der Nutzer etwa mit dem "Week Calendar" (1,59 Euro, Download) seine Termine in Wochenansichten anordnen - eine Funktion, die der Standardkalender nicht bietet. Mit "milCal" (1,59 Euro, Download) wiederum lässt sich die Terminplanung dank verschiedener Ansichten und zahlreicher Features einfacher und übersichtlicher gestalten, etwa durch die farbliche Trennung von privaten und geschäftlichen Terminen.
Eine ganz andere Ansicht bei der Terminverwaltung via iPhone liefert wiederum die App "Free-Time" (0,79 Euro, Download): Anstatt den Nutzer mit den bereits belegten Terminen zu konfrontieren, zeigt sie ihm nur die freien Stunden. Dies hilft beispielsweise, wenn man auf die Schnelle einen Überblick braucht. Um die Planung weiter zu vereinfachen, kann man diese freien Slots etwa per E-Mail oder SMS mit anderen Nutzern teilen. Besonders praktisch: Die App muss nicht extra mit neuen Terminen gefüttert werden, sondern kann direkt auf den iOS-Kalender zugreifen und dessen Daten nutzen.
Auch der Standardkalender in Android ist schlichtweg überfordert, wenn es um die Verwaltung vieler Termine geht. Abhilfe bietet hier etwa der "Business Calendar" von Appgenix Software. Die Kalender-App bietet unter anderem eine stufenlose Zoom-Funktion, in der man einfach zwischen Monats-, Tages-, Listen- und Terminansicht hin und her wechseln kann. Nützlich sind auch die verschiedenen Möglichkeiten, Serientermine zu erstellen. Das geht beispielsweise für jeden 10. des Monats oder jeden zweiten Freitag. Business Calendar ist in Google Play für 4,75 Euro verfügbar (Download). Wer sich nicht sicher ist, kann auch die werbeunterstütze Version mit dem Namen "Business Calendar Free" testen.
Social Media
Selbst wenn man mit dem Smartphone ständig online ist, ist es nicht ganz einfach, unterwegs auf dem Laufenden zu bleiben, was gerade auf Twitter, Facebook oder Foursquare passiert. Das gilt insbesondere, wenn man gleich mehrere Accounts betreut. Gute Dienste leistet hier "Tweetdeck" für Android (Download) beziehungsweise iOS (Download). Anders als die entsprechende Desktop-Anwendung wurden die mobilen Versionen nach der Übernahme durch Twitter (noch) nicht verschlimmbessert. Die kostenlose App führt die Informationen in einem Kanal zusammen und sorgt so selbst auf einem kleinen Display für Übersicht. Außerdem können natürlich auch Retweets oder eigene Posts gemacht werden, auch in Verbindung mit Links, Fotos oder Ortsdaten. Wer sich nur auf einer Social-Media-Plattform bewegt oder nur Xing oder LinkedIn nutzt, ist dagegen mit der nativen App der Betreiber gut bedient.
Orientierungshilfe
Dass sich Smartphones mit gewissen Einschränkungen auch als Navigationsgerät nutzen lassen, ist weitgehend bekannt. Entsprechende Lösungen reichen von der kostenlosen Google-Maps-Navigation bis hin zu den teuren, dafür aber offlinefähigen Navi-Apps bekannter Hersteller wie Navigon, Falk oder Route 66. Doch die GPS-Funktion lässt sich noch anderweitig einsetzen, etwa für ortsbezogene Empfehlungsdienste wie "Yelp", "Qype" oder "Wohin?". Die Idee hinter all diesen Apps: Basierend auf dem jeweiligen Standort werden dem Nutzer in der Nähe liegende Restaurants, Hotels, Geschäfte und Dienstleister angezeigt, zu denen er sich dann bequem hinnavigieren lassen kann. Die Empfehlungen von anderen Nutzern helfen ihm, auch in einer fremden Stadt die angesagten Locations aufzuspüren und den Abend nicht einsam in der Bar eines Hotels zu verbringen.
Eine andere Einsatzmöglichkeit bieten Apps wie der "Augmented Car Finder" für iPhone (Download) oder der "Car Locator" für Android (Download). Hier speichern Sie einfach die Position Ihres Autos beim Parken (kann auch das Hotel sein) und werden anschließend mittels GPS und Kompass sicher dorthin zurücknavigiert. Hinzu kommen diverse Features: Der knapp drei Euro teure Car Locator bietet etwa verschiedene Ansichten (Radar-, Karten- und gemischte Ansicht) und einen Alarm, wenn die Parkzeit abzulaufen droht. Der kostenlose Augmented Car Finder wiederum blendet in den Ausschnitt des Kamerabilds Richtung, Entfernung und ein Autosymbol ein und lotst den Fahrer so zu seinem Gefährt.
Realitätserweiterung
Neben dem Augmented Car Finder gibt es natürlich noch eine ganze Menge an nützlichen Apps rund um das Thema Augmented Reality (AR), etwa "Junaio", "Layar" oder "Wikitude" - sämtlich für alle großen Smartphone-Plattformen verfügbar. Gemein ist diesen Anwendungen, dass das im Kameraausschnitt angezeigte Bild mit zusätzlichen Inhalten angereichert wird. Bei einem standortbezogenen Ansatz erhält der Nutzer etwa Informationen zu der Gegend, in der er sich befindet (Restaurants, Geldautomaten, Sehenswürdigkeiten) - nützlich, wenn man sich in einer fremden Stadt aufhält. AR wird aber auch eingesetzt, um ein zwei- oder dreidimensionales Objekt, etwa ein Bild, einen Link, ein Video oder eine 3D-Animation, mit Zusatzinformationen zu versehen. Als aktuelles Beispiel kann der neue Ikea-Katalog 2013 dienen, der AR-Elemente enthält. Hier kommt eine unternehmenseigene App auf der Basis von Junaio zum Einsatz. Auch hinter Googles Project Glass versteckt sich AR.
Interaktivierte Print-Inhalte
Eher nützlich als spektakulär ist die App Kooaba Shortcut (Link zum Download), die Sie unter anderem für die vorliegende Ausgabe der Computerwoche verwenden können: Unsere Ausgaben werden seit Februar 2012 mit dem Dienst des Schweizer Startups "interaktiviert" und erhalten dadurch zahlreiche Zusatzfunktionen. Um diese zu nutzen, müssen Sie lediglich mit der Smartphone-Kamera und der kostenlosen App eine Seite aus dem Heft fotografieren. Dank Bilderkennung findet die App dann die digitale Kopie der Seite beziehungsweise des ganzen Artikels und stellt sie als hochauflösendes PDF für Sie bereit.
Damit nicht genug, finden Sie auch weiterführende Links, können den Beitrag einfach per E-Mail an Geschäftspartner und Kollegen weiterleiten oder auf Twitter und Facebook weiterempfehlen beziehungsweise kommentieren. Außerdem ist es möglich, sich via Evernote eine PDF-Sammlung aus interessanten Artikeln anzulegen, auf die Sie dann jederzeit zugreifen können.
Mehr Sicherheit
Last, but not least darf das Thema Security nicht außen vor bleiben. Unabhängig von dem Umstand, dass sich Apple hier ein wenig ziert und beispielsweise keine Virenscanner für iOS zulässt, sollten sich iPhone-Nutzer nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Gut, dass sich mit "Lookout Mobile Security - Free" immerhin ein paar Aspekte im Blick behalten lassen. Die kostenlose App (Download) warnt vor unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen, nimmt regelmäßig Backups der gespeicherten Kontakte vor und hilft, das iPhone bei Verlust wieder aufzuspüren.
Manch ein Android-Nutzer mag über den gebotenen Funktionsumfang müde lächeln, stellen ihm doch Sicherheitsanbieter wie Avast, AVG, Avira, Dr. Web oder Kaspersky für seine Plattform deutlich mehr Features bereit. Das wohl umfangreichste Angebot findet sich dabei in der kostenlosen App "Avast Free Mobile Security": Die Anwendung (Link zum Download) nimmt in regelmäßigen Abständen einen Viren-Scan vor und untersucht auch eingehende E-Mails, SMS, Dokumente und besuchte Websites auf Schädlinge. Außerdem unterstützt das Programm einen SMS- und Anruf-Filter, Fernsperre sowie Fernlöschen und benachrichtigt den Nutzer sogar, wenn bei dem verlorenen Gerät die SIM-Karte gewechselt wurde.
Doch es gibt bei Android noch andere Sicherheitsaspekte, um die man sich mit einer geeigneten App kümmern sollte. So treibt Googles laxer Umgang mit der App-Sicherheit zahlreiche Blüten - eine davon ist sicher die Unmenge an lästiger Werbung auf kostenlosen Apps. Inzwischen experimentieren einige Anbieter sogar mit Anzeigen in der Benachrichtigungsleiste und veränderten Browser-Einstellungen nach der Installation - die Rechte lässt sich die Anwendung vom User freigeben. Die kostenlose App "Ad Network Detector" von Lookout (Link zum Download) schafft Abhilfe: Sie informiert den Anwender, welches Werbenetz hinter welcher App steckt und was für Informationen das Programm über den Nutzer oder das Gerät sammelt. Auf dieser Grundlage kann der Anwender dann entscheiden, ob er eine App mit bestimmten Anzeigennetzen auf seinem Handy behalten möchte.
Alles, was Recht ist
Ein anderer Punkt bei Android ist die oft undurchsichtige Praxis von Programmen, Zugriffsrechte zu beanspruchen. Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach: Vor der Installation einer neuen App informiert Google darüber, welche Zugriffsrechte auf persönliche Daten des Nutzers das Progrämmchen verlangt.
Der Anwender hat allerdings in der Regel keine Möglichkeit, der App einzelne, zur Funktion nicht benötigte Rechte zu entziehen - einzige Option ohne Root-Rechte ist es, die Installation komplett zu verweigern. Nicht so mit dem "SRT AppGuard" (Voraussetzung Android 4.0): Die kostenlose Anwendung erlaubt es, eine App zu überwachen und deren Berechtigungen nachträglich zu ändern. Dadurch kann der Nutzer etwa verhindern, dass eine Anwendung unerlaubten Zugriff auf Kontakte bekommt oder eine Verbindung mit dem Internet herstellt. Kürzlich wurde SRT AppGuard aus Google Play entfernt, die App kann jedoch unter folgendem Link geladen werden.