Skype arbeitet an Firmenversion seines VoIP-Clients

26.09.2006
Skype Ltd. will seinen Internet-Telefoniedienst unternehmensfreundlicher machen.
Firmen können neuere Skype-Versionen auch über einen Proxy ins Netz schicken.

Innerhalb der nächsten Wochen soll dazu eine Beta-Version des Skype-Clients mit Unterstützung für System-Management-Funktionen erscheinen. Mit dieser könnten Administratoren über Standard-Windows-Verwaltungswerkzeuge die Internet-Verbindung der Software konfigurieren und ein halbes Dutzend Funktionen (zum Beispiel Dateitransfers) deaktivieren, erklärte Michael Jackson, Vice President von Skype für Telecommunications and Skype for Business.

Skype hat sich auch in Firmen - meist durch die Hintertür - inzwischen breit gemacht: Von den 113 Millionen registrierten Nutzern gäben 30 Prozent an, die Software auch geschäftlich zu nutzen, sagte Jackson auf dem European IT Forum der IDC in Paris. Einige Unternehmen sorgten sich wegen der proprietären und schwer zu blockierenden Protokolle, die das Peer-to-peer-Kommunikationssystem von Skype verwendet, um ihre Sicherheit.

Das galt zum Beispiel für Intel. Gemeinsam mit dem Chpkonzern entwickelte Skype daher eine Proxy-basierende Lösung, mit der Chief Information Officer John Johnson im Falle eines Sicherheitsproblems den Netzzugang für die Skype-Nutzer im Unternehmen kappen kann. "Die Software geht nicht mehr einfach direkt ins Internet", erläutert der Intel-Verantwortliche.

Intel zwang dazu seine Skype-Nutzer, ihre Client-Software auf eine Version upzugraden, die Proxy-Verbindungen unterstützt. Für Johnson stellte das kein Problem dar. "Ich habe Mittel und Wege, die Umgebung zu scannen und zu sehen, was installiert ist", sagt der CIO, der bei Skype Parallelen zu Instant Messaging sieht. "IM begann als Consumer-Technologie. Inzwischen könnten die meisten Unternehmen nicht mehr ohne."

Er selbst habe Skype "ein bisschen" benutzt, so der Intel-Mann weiter, inzwischen aber wieder damit aufgehört, weil die Software nicht Teil des Standard-Images für neue PCs sei. "Ich wechsle andauernd meine Rechner und habe keine Zeit, ständig die ganzen Dinge neu aufzuspielen", sagt Johnson. (tc)