iOS- und Android-Herausforderer

Sicherheit in Windows 8

19.01.2013 von Martin  Huber
Das neue Betriebssystem Windows 8 wartet mit einem modernen Security-Konzept auf. Microsoft könnte damit gegenüber Apple und Google punkten.
Foto: Frank Peters, Fotolia & Microsoft

Vor mehr als fünf Jahren hat Apple sein Mobil-Betriebssystem iOS vorgestellt und 2008 im Zuge der Version 2 seinen App Store eröffnet. 2009 wurden in Version 3 etliche Sicherheitsfunktionen nachgerüstet und in den Versionen 4 (2010), 5 (2011) und 6 (2012) dann sukzessive weiterentwickelt. In der Sicherheitsgemeinde anfangs oft geschmäht, bieten die iOS-Funktionen mittlerweile einen recht guten Schutz gegen die diversen Bedrohungen des mobilen Alltags. Google hat mit seinem Betriebssystem Android 2008 zwar schnell nachgezogen, sicherheitstechnisch vergleichsweise aber eine weniger ambitionierte Leistung abgeliefert.

Microsoft hat sich mit Windows 8 nun viel vorgenommen und will sich die Innovationskrone im Bereich der Betriebssysteme wieder zurückerobern - auch im Bereich Sicherheit. In diesem Artikel werden die Neuerungen von Windows 8 in Sachen Sicherheit vorgestellt und mit dem Platzhirsch iOS 6 verglichen.

Sichere Apps

Microsoft führt mit Windows 8 eine neue, plattformübergreifende Applikationsarchitektur ein, welche "Windows Runtime" oder kurz "WinRT" genannt wird. Sie stellt die Basis für die neuen "WinRT-Apps" dar, die über den Windows Store bezogen werden können und neuen grafischen Richtlinien des Designs entsprechen. WinRT wird neben Windows 8 und Windows Server 2012 auch Bestandteil des kommenden Windows-Phone-8-Betriebssystems sein und ermöglicht damit ein einheitliches Look and Feel auf allen Gerätetypen. WinRT-Applikationen wurden von Microsoft während des Entstehungsprozesses von Windows 8 lange Zeit erst als "Metro-Apps", danach als "Metro-Style-Apps" bezeichnet. Inzwischen ist man aber von dieser Bezeichnung abgerückt, ohne eine neue vorzugeben.

Das Konzept für Metro-Style-Apps entspricht weitgehend dem, das Apple mit seiner iOS-Plattform eingeführt hat:

• Apps werden immer in einem zugriffsbeschränkten Kontext ("Sandbox") ausgeführt.

• Das Betriebssystem stellt einer App nur eine beschränkte Menge an Funktionen zur Verfügung.

• Eine App darf viele dieser Funktionen nur nutzen, wenn der Entwickler dies offen "anmeldet" und die App die entsprechenden Funktionen nachvollziehbar benötigt.

• Jede App hat einen getrennten Speicherbereich für ihre Daten, auf den ausschließlich sie selbst zugreifen kann.

• Apps können untereinander nur über fest vorgegebene Wege Daten austauschen.

• Apps können nur über einen zentralen Store bezogen werden und werden vor Veröffentlichung von Microsoft anhand verschiedener Kriterien geprüft.

• Unternehmen haben für ihre eigenen Geräte die Möglichkeit, eigene "Line-of-Business-Apps" am zentralen Store vorbei auf den Geräten zu installieren.

Gegenüber iOS gibt es aber bei Windows 8 auch einige Unterschiede:

• Das System ist grundsätzlich für Mehrbenutzerbetrieb ausgelegt. Jeder Anwender hat dabei Zugriff auf seine eigenen Einstellungen, Daten und Apps.

• Die Programmdateien der Apps sind pro System nur einmal vorhanden und werden unabhängig von den Benutzer-Accounts verwaltet. Ein Benutzer sieht eine bestimmte App aber erst, nachdem er sie selbst über den Store "installiert" hat (auch wenn sie auf dem System grundsätzlich schon vorhanden war).

• Die von Apps gespeicherten Daten und Einstellungen werden getrennt von den Programmdateien verwaltet (bei iOS wird alles im selben Verzeichnis abgelegt).

Die WinRT-Umgebung beschränkt den Dateisystemzugriff von Metro-Style-Apps auf wenige Bereiche im Dateisystem des lokalen Rechners. Zusätzlich sind einige Netzbereiche für Metro-Style-Apps zugänglich. Auf viele dieser Orte kann eine Metro-Style-App nur zugreifen, wenn der Entwickler dies im Rahmen der Applikationsentwicklung entsprechend vorgesehen hat. Der Benutzer kann die jeweils angeforderten Zugriffsberechtigungen im Microsoft Store vor der Installation der App einsehen.

Windows 8 Tagebuch
Am 29. Februar 2012 hat Microsoft die Consumer Preview von Windows 8 veröffentlicht. Unser Autor hat die Vorabversion auf seinem Notebook installiert und berichtet im Tagebuch über seine Erfahrungen.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Über die Speicherplätze lassen sich mehrere Festplatten in einen großen Speicherpool zusammenfassen.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
File History - Microsofts Antwort auf TimeMachine?
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Ein gewähltes Backup-Verzeichnis kann man gleich der ganzen Heimnetzgruppe anpreisen.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
File History ist aktiv und sichert Dateien...
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
... sobald das Update einmal durchgelaufen ist, sieht man hier die verschiedenen Verzeichnisse.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Die Einstellungen zur File History.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Die Apps erhalten einen eigenen Eintrag in der Windows Firewall.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Der Windows Explorer kann nun deutlich mehr, etwa lässt sich darüber die Musikwiedergabe regeln.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Die Tabs auf der linken Seite werden sichtbar, wenn man die Maus ins linke obere oder untere App bewegt.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Metro-Apps lassen sich links oder rechts am Bildschirm fest verankern.
Tagebuch Windows 8: Clevere neue Funktionen
Windows 8 bietet nun spezielle Einträge, mit denen man die Anwendungsinformationen der Metro-Apps verwalten kann.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Die Computerverwaltung hilft beim Partitionieren der Festplatten...
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
... alternativ geht das auch per Diskpart.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
DISM überträgt das Image unter Windows 8...
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
... alternativ kann man zu ImageX greifen.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Das Tool BCDBoot regelt die Einrichtung des Bootsektors.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Startet Windows 8 To Go erstmals auf einem neuen System, muss sich Windows zunächst konfigurieren.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Beim ersten Start läuft ein Einrichtungsassistent, der etwa die Kontodaten abfrägt.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Nach dem Start merkt man, von der Geschwindigkeit abgesehen, kaum Unterschiede.
Tagebuch Windows 8: Windows to Go
Seltsam: Nach der Nutzung von Windows 8 To Go verlangte das fest installierte Windows 8 auf dem Notebook eine Festplattenüberprüfung.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Der neue Taskmanager von Windows 8 ist deutlich simpler vom Design....
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
.... er bringt aber einige neue Funktionen mit. Hier die Ansicht über alle Prozesse.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Auslastung der CPU
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Auslastung des Datenträgers
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Netzwerk-Auslastung.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Der App-Verlauf liefert detailierte Informationen zum Ressourcenhunger von Applikationen.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Alle Autostart-Einträge lassen sich direkt im Taskmanager ändern.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Über die Optionen lassen sich Einträge abschalten.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Detailansicht zu den Benutzern.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Details zu den einzelnen Prozessen.
Tagebuch Windows 8: Taskmanager
Die Dienste im Taskmanager.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Die Einstellungen zur Biometrie...
Tagebuch Windows 8: Biometrie
... und zu Fingerabdrücken.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Die von Windows erkannten biometrischen Geräte.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Vor der Nutzung muss die Funktion aktiviert werden.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Anschließend startet der passende Assistent.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Der Assistent übergibt die eigentliche Konfiguration an die Hersteller-Software.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Über diese werden die Finger registriert.
Tagebuch Windows 8: Biometrie
Erfolg: Windows 8 erlaubt das Umschalten zwischen Passwort und Biometrie direkt beim Login-Bildschirm.
Tagebuch Windows 8: Zwischenfazit
Windows 8 Metro Seite
Tagebuch Windows 8: Zwischenfazit
Windows 8 Desktop Metro App
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Die Video-App der Metro-Oberfläche.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Ein Beispiel für ein On-Demand-Angebot in der Video-App.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
MP4-Dateien gibt Windows 8 problemlos wieder. Die Funktion unten rechts schickt die Bilddatei an eine Xbox 360.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Windows 8 erkennt nicht alle Testdaten, für OGG und MKV benötigt man zusätzliche Codecs.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Die Musik-App in Windows 8.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Die Wiedergabe von Musik orientiert sich optisch am (nicht installierten) Zune Player.
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Die Testdaten im Windows Explorer - erkannt wird nur das MP3, OGG und FLAC benötigen separate Codecs
Tagebuch Windows 8: Multimedia
Der Windows Media Player scheitert an der FLAC-Wiedergabe.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Der Windows Store soll künftig Software direkt liefern.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Die Gewinner des ersten App-Wettbewerbes.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Die App-Installation in Windows 8.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Das Startmenü mit eingigen installierten Apps und Programmen. Aktuell gibt es nur wenige Metro-Apps, so dass man am Icon recht schnell erkennt, woher die Apps kommen.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Soluto, eine der wenigen nativen Apps im Windows Store.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Der SmartScreen-Filter eine Sicherheitsfunktion in Windows 8 soll vor Malware schützen. Dabei trifft es aber auch falsche Programme, hier etwa mit der VPN-Applikation.
Tagebuch Windows 8: Software, Apps und der Windows Store
Andere Programme scheitern ebenfalls bei der Installtion, hier kommt es zu Kompatibilitätsproblemen.
Tagebuch Windows 8: Windows 8 und die Hardware
Die gefundenen Geräte in der Metro-Ansicht.
Tagebuch Windows 8: Windows 8 und die Hardware
Die Bluetooth-Suche funktioniert bereits sehr gut.
Tagebuch Windows 8: Windows 8 und die Hardware
Fehlende Microsoft-Komponenten lädt Windows 8 auf Wunsch automatisch nach.
Tagebuch Windows 8: Windows 8 und die Hardware
Lenovo blockt die Installation von Windows 7 -Treibern auf dem neuen OS - allerdings scheitert die Installation auch manuell.
Tagebuch Windows 8: Windows 8 und die Hardware
Der neue Autoplay-Dialog.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Über Windows + Z zeigt Windows 8 alle installierten Programme an.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Ein Rechtsklick auf ein Programm oder eine App zeigt die zusätzlichen Funktionen.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Die Suchfunktion ist angenehm praktisch: Man muss in der Metro-Oberfläche nur tippen und Windows 8 zeigt die passenden Ergebnisse.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Zieht man eine Applikation oder eine Verknüfpung an den unterern Bildschrimrand, verkleinert Windows die Metro-Ansicht in mehreren Stufen.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Die Tastenkombination Windows + I zeigt die Einstellungen.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Windows + K zeigt die Optionen zu angeschlossenen Geräten - so kann man etwa Dokumente schnell ausdrucken.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Windows + Leertaste ermöglicht ein schnelles Umschalten zwischen den installierten Tastaturlayouts.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Windows + Tabulator zeigt alle geöffneten Programme links neben dem Startmenü.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Windows + X bietet einen schnellen Zugriff auf erweiterte Funktionen.
Tagebuch Windows 8: Ein Startmenü zum Umgewöhnen
Windows + P liefert schnellen Zugriff auf die Optionen für den zweiten Bildschirm.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Die E-Mail-App in Windows 8.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Der Start: Das Upgrade beginnt.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Vor der Installtion frägt Windows 8 den Produktschlüssel ab.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Die Konten-Einstellung erfolgt über die Charms-Leiste, sie lässt sich per Windows + C einblenden.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Neue E-Mails lassen sich einfach verfassen, die Kontakte werden dabei direkt aus entsprechenden Servern oder von sozialen Netzwerken übernommen.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Anschließend müssen die Lizenzbedingungen angenommen werden.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Beim Upgrade kann man wählen, was an Daten übertragen werden soll.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Leider bringt es Windows 8 nicht fertig, eine ICS-Datei aus einer E-Mail direkt in den Kalender zu übertragen.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Die Kontakte-App kann sich auch mit Facebook und LinkedIn verknüpfen.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Übersicht, bevor die Installtion startet
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Der Installationsvorgang läuft.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Ist die Facebook-Integration eingerichtet, zeigt die Kontakte-App Neuheiten an. Allerdings wäre hier auch eine Integration in die E-Mail-Funktion schön.
Tagebuch Windows 8: Adios, Outlook
Die Kalender-App
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Während der Installation startet Windows zweimal neu.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Anpassung des Hintergrundes.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Expresseinstellungen mit den Microsoft-Vorschlägen. Wer diese nicht übernehmen möchte, kann die Einstellungen einzeln anpassen.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Microsoft hat die Netzwerkeinstellungen in die Heimnetzwerkgruppe integriert.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Einstellungen zum Update und zur Sicherheit.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Befugnisse der Apps werden hier definiert.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Informationen für Apps und zur Problemlösung.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Die Regionseinstellungen.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Beim Upgrade frägt Windows 8 eventuell hinterlegte Zugangsdaten ab.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Anschließend kann das System mit einer Microsoft-ID verbunden werden - wer dies nicht möchte, der kan auch ein lokales Konto einrichten.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Der Anmeldevorgang.
Tagebuch Windows 8: Update und Installation
Geschafft: Der Startbildschirm von Windows 8

Neben den standardmäßig verfügbaren Zugriffsrechten besteht für Metro-Style-Apps zusätzlich die Möglichkeit, dass der Benutzer über standardisierte Dateiauswahldialoge der App weitere Dateien zugänglich macht. Für diese Dateiauswahldialoge gelten nicht die beschränkten Zugriffsrechte der App, sondern die regulären Berechtigungen des Benutzers. Ähnlich wie bei vielen anderen Zugriffen auf ein Dateisystem durch eine App gilt jedoch auch hier die Beschränkung auf bestimmte Dateitypen, die vorher vom Entwickler der App in deren Applikationsmanifest definiert worden sein müssen.

Innerhalb der "Musik"-App werden in den Dateiauswahldialogen nur Musikdateien (zum Beispiel MP3 oder AAC) zur Auswahl angeboten, andere Dateitypen (beispielsweise Bilder oder ausführbare Dateien) kann der Benutzer hier nicht auswählen. Damit nun der Anwender einer App eine regelmäßig geöffnete Datei nicht bei jedem Zugriff wieder neu über den Dateiauswahldialog "zeigen" muss, hält die App diese Datei in einem speziellen Cache vor, der für 25 Objekte Platz hat. Die Einträge sind für die App "transparent" in Bezug auf den Speicherort der Datei und "überleben" selbst Umbenennungen oder Verschiebungen.

Zusätzlich können Apps auch untereinander sogenannte "App Contracts" (Verträge) schließen. Zwei Apps, in denen derselbe Vertrag implementiert ist, können interagieren, um sich zum Beispiel gegenseitig Dateien freizugeben, eine Suche zu ermöglichen oder direkt Daten auszutauschen.

Neben der regulären Installation über den Microsoft Store können Unternehmen ihre selbstentwickelten und -zertifizierten Apps auf ihren eigenen Geräten installieren. Diese Funktion ist in der Enterprise-Version von Windows 8 grundsätzlich verfügbar, für die Pro-Version ist der Erwerb einer zusätzlichen Lizenz erforderlich.

Mit dem neuen System übernimmt Windows 8 die Vorteile von iOS wie den "Walled Garden" (Installation von Software nur aus bestimmten Quellen in Zusammenhang mit einer umfassenden Softwaresignatur und einer Prüfung im Store) und das "Sandboxing" (Anwendungen laufen getrennt voneinander und können nur über definierte Betriebssystem-Schnittstellen miteinander kommunizieren). Gleichzeitig werden die puristischen Konzepte von Apple von Anfang an für Mehrbenutzerbetrieb und den Einsatz in Unternehmen erweitert. Auch die Kommunikation von Apps untereinander und der Zugriff aus der Sandbox auf das Filesystem werden - unter Wahrung der Sicherheit - sinnvoll ausgedehnt.

Browser, PDF und Flash

In Windows 8 ist der Internet Explorer 10 enthalten. Dieser wurde mit einem "Enhanced Protected Mode" ausgestattet, der die Sicherheit mit einem verbesserten Smartscreen-Filter, einem XSS-Filter, dem Support für HTML5-Sandbox und weiteren Defense-in-Depth-Maßnahmen konsequent verbessert.

Microsoft liefert zusammen mit Windows 8 eine Metro-Style-App namens "Microsoft Reader" aus. Diese unterstützt neben dem XPS-Format auch die Anzeige von PDF-Dokumenten, auch solchen mit Kennwortschutz. Damit erhält nun auch Windows einen integrierten PDF-Viewer, der für die meisten Anwendungsfälle einen ausreichenden Funktionsumfang bietet, in einem zugriffsbeschränkten Kontext ausgeführt und direkt vom Hersteller des Betriebssystems gepflegt wird. Unklar ist bisher jedoch, wie das Aktualisierungsverfahren im Falle eines Sicherheits-Updates sein wird. Der automatische Weg über Windows Update beziehungsweise WSUS erfasst derzeit keine Metro-Style-Apps, für diese werden Aktualisierungen normalerweise über den Microsoft Store verteilt. Hier ist jedoch bislang keine automatische Aktualisierung vorgesehen, Updates müssen vom Anwender manuell eingespielt werden.

Die mit Windows 8 ausgelieferte Version 10 des Internet Explorer kann "ab Werk" Flash-Inhalte auf Web-Seiten anzeigen. Anders als zum Beispiel Google, das diese Funktionalität durch Bereitstellen eines integrierten Plug-ins in seinem Chrome-Browser ermöglicht, liefert Microsoft zusammen mit Windows 8 die Version 11.3.372.94 des Adobe Flash Players aus. Hierbei handelt es sich offenbar nicht um eine von Microsoft angepasste Version, sondern um die Originalversion von Adobe (inklusive dem Control Panel Applet). Das mitgelieferte Flash-Plug-in kann unter Windows 8 nicht deinstalliert werden, es besteht aber die Möglichkeit, es mittels Group Policies oder über das Menü "Add-Ons verwalten" zu deaktivieren. Auch im aktivierten Zustand funktioniert das Plug-in nur auf bestimmten Web-Seiten, die von Microsoft geprüft und freigegeben wurden. Im Gegensatz zur Stand-alone-Version des Plug-ins werden Sicherheits-Updates für die in Windows 8 integrierte Version direkt über Windows Update verteilt. Vor dem Verkaufsstart wurde die Flash-Version allerdings nur stiefmütterlich gepflegt. Es bleibt zu hoffen, dass mit dem offiziellen Launch von Windows 8 neue Versionen des Plug-ins etwas schneller zur Verfügung gestellt werden.

Die Entscheidung, das Adobe-Flash-Plug-in zusammen mit Windows 8 auszuliefern, ist vermutlich vor dem Hintergrund zu sehen, dass unter dem Metro-Style-Betriebsmodus des Internet Explorer keine durch den Benutzer installierten Plug-ins von Drittanbietern unterstützt werden, Microsoft aber bei auf Flash basierenden Inhalten anscheinend keinen so drastischen Schnitt wie Apple auf der iOS-Plattform vollziehen wollte.

Tipp 1 –Windows 8 in der virtuellen Maschine:
Bei den neueren Versionen von Oracles VirtualBox sind schon Einstellungen für Windows 8 vorhanden.
Tipp 1 – Windows 8 in der virtuellen Maschine:
Wenn es nicht klappt mit Windows 8 in der virtuellen Maschine, dann sollte diese Einstellungen von VirtualBox geprüft und gegebenenfalls eingeschaltet werden.
Tipp 2 –der Kachel-Startbildschirm:
Wer auf den „normalen Desktop“ möchte, kann hier die entsprechende Kachel auswählen oder mit „Windows-Taste + d“ schnell wechseln.
Tipp 4 – das Charms-Menü:
Dieses Menü gehört zu den wichtigsten Anlaufpunkten unter Windows 8, wenn es um Systemeinstellungen geht.
Tipp 4 – einer der vielen Wege zum Charms-Menü:
Vom Metro-Startbildschirm aus muss der Mauszeiger auf diese Markierung bewegt werden. Allerdings sollte man dabei NICHT auf diese Markierung klicken, da dies nur die Icon-Größe minimiert.
Tipp 4 – das Charms-Menü ist im Prinzip immer erreichbar:
Entweder über die Wischgesten auf dem Tablet oder durch Aufruf von „Windows-Taste +c“, was wie hier auch vom Windows Desktop aus funktioniert.
Tipp 5 – Windows herunterfahren:
Auch hier muss der Weg über das Charms-Menü und die Einstellungen gewählt werden.
Tipp 6 – Änderung des Accounts:
Wer seinen Microsoft-Account in ein lokales Konto verwandeln will, muss dazu auf die PC-Einstellungen zugreifen, die in diesem Seitenmenü zu finden sind.
Tipp 6 – die Einstellungen für den PC ganz im Metro-Look:
An dieser Stelle kann dann das Online-Konto bei Microsoft wieder auf ein lokales Konto ohne Online-Verbindung geändert werden.
Tipp 7 – auch ohne Startmenü führen viele Wege zur Systemsteuerung:
Ganz neu ist das Icon zum direkten Zugriff aus dem Ribbon des Windows-Explorers heraus.
Tipp 7 – ein gewohnter Anblick:
Das Menü für die Systemsteuerung entspricht dem unter Windows 7 und wurde nur durch einige zusätzliche Einträge (beispielsweise Dateiversionsverlauf) sinnvoll ergänzt.
Tipp 8 – kein Startmenü von Microsoft:
Viele Entwickler bieten schon jetzt die entsprechende Share- und Freeware an. Hier das Programm „Classic Shell“.
Tipp 8 – eine andere Möglichkeit das Startmenü zu ersetzen
Die Software „Start 8“, die sich aber ebenfalls noch im Beta-Stadium befindet.
Tipp 8 – und es gibt doch so etwas wie ein kleines Startmenü:
Der Aufruf von „Windows-Taste + x“ bringt diese Menü mit Zugriff auf Systemeinstellungen und –programme auf den Bildschirm.
Tipp 9 – Suchen und Finden:
Die Suchoptionen wurden in drei Unterbereiche geteilt, so dass jetzt gezielt nach Apps, Einstellungen oder Dateien gesucht werden kann.
Tipp 10 – was nun?
Die neuen Apps nehmen zwar sofort den ganzen Bildschirm in Beschlag, zeigen sich aber zunächst nicht besonders kommunikativ. Hier die Mail-App bevor ein Konto eingerichtet wurde.
Tipp 10 – Konfiguration einer App unter Windows 8:
Erst der Aufruf der Konfiguration mittels der Tastenkombination „Windowstaste +i“ erlaubt es dem Anwender, bei der Mail-App Konten einzurichten.
Tipp 10 – die Auswahl ist leider etwas beschränkt:
Wer die Standard-App unter Windows 8 für E-Mail einsetzt, kann nur auf diese drei Möglichkeiten zurückgreifen, andere Konten funktionieren (noch?) nicht.

Cloud-Integration

Microsoft möchte dem Windows-8-Benutzer das Gefühl geben, "always connected" zu sein. Dazu zählt auch, dass seine wichtigen Daten und Einstellungen möglichst immer auf all seinen Geräten zur Verfügung stehen. Um dies zu unterstützen, kennt Windows 8 neben dem traditionellen lokalen Benutzerkonto einen neuen Typ: das Microsoft-Konto. Dies ist die neue Bezeichnung für die gute alte Windows Live ID, die man zum Zugriff auf die verschiedenen Online-Dienste von Microsoft wie den Store, Live Mail oder den SkyDrive-Service benötigt. Verwendet man dieses Konto zur Anmeldung am eigenen Windows-8-Rechner (oder stuft ein bestehendes lokales Konto durch Verknüpfung mit einer Windows Live ID zu einem Microsoft-Konto hoch), hat dies zwei Auswirkungen: Zum einen erhalten alle Microsoft-Apps transparent Zugriff auf die jeweiligen Online-Dienste, ohne nochmals separat nach einem Kennwort fragen zu müssen; zum anderen wird unter den "PC-Einstellungen" der Bereich "Einstellungen synchronisieren" verfügbar.

Innerhalb dieses Bereichs kann der Benutzer verschiedene Einstellungen auswählen, die an andere Geräte übertragen werden sollen, an denen er mit dem gleichen Konto angemeldet ist (zum Beispiel ein zusätzliches Windows-8-Tablet). Der Auswahlbereich reicht von Desktop-Anpassungen und Browser-Einstellungen bis hin zum Kennwort für das lokale Heimnetz, wobei jeder Bereich separat an- oder abgewählt werden kann. Im Gegensatz zu den anderen Bereichen werden Kennwörter nicht automatisch bei der ersten Anmeldung auf neue Geräte übertragen, sondern muss das jeweilige Gerät dafür zuerst als "vertrauenswürdig" eingestuft werden. Im Rahmen dieser Synchronisierung können auch Daten der installierten Metro-Style-Apps übertragen werden. Jeder App steht dazu ein eigener Speicherbereich ("Roaming Settings") zur Verfügung, in dem sie Daten ablegen kann, die zwischen allen Geräten des Benutzers repliziert werden sollen. Dieser Speicherbereich ist derzeit jedoch pro Applikation auf 100 KB begrenzt, eignet sich also nicht für Benutzerdaten wie Dokumente oder Musik; diese müssen über SkyDrive verteilt werden.

Authentifizierung

Neben der klassischen Anmeldung mittels Kennwort bietet Windows 8 zwei neue Anmeldetechniken, die für Gerätetypen mit Fingerbedienung (Mobiltelefon und Tablet) besser geeignet sind. Eine davon ist die Möglichkeit, sich mittels einer vierstelligen PIN anzumelden. Diese Methode ist zwar schnell und einfach, bietet jedoch nur einen geringen Schutz vor Angreifern. Demgegenüber verspricht die zweite Methode, die auf Gesten basierende Anmeldung auf Grundlage eines selbstgewählten Bildes, einen vergleichbar hohen Schutz wie die Verwendung eines starken Kennworts bei gleichzeitig minimalem Eingabe-Aufwand. Microsoft nennt diese Anmeldetechnik "Picture Password" beziehungsweise "Bildcode" (in der deutschsprachigen Windows-Variante).

Obwohl die Anmeldung mittels Bildcode für den Einsatz auf Tablets und Smartphones gedacht ist, lässt sie sich auch auf Geräten mit Mausbedienung verwenden. Zum Einrichten muss der Anwender seine Kontoeinstellungen aufrufen und dort die Funktion "Bildcode erstellen" auswählen. Anschließend muss er sein aktuelles Kennwort eingeben und darf danach ein Bild aus seiner Bildersammlung auswählen. Das gewählte Bild wird anschließend in der Größe justiert, so dass es rund zwei Drittel des Bildschirms abdeckt. Zu kleine Bilder werden bei dieser Skalierung arg unansehnlich, man sollte also möglichst ein Bild wählen, dessen Auflösung mindestens der des verwendeten Geräts beziehungsweise Bildschirms entspricht; für die Sicherheit der Funktion spielt dies jedoch keine Rolle.

Picture Password in Windows 8
Foto: Corporate Trust

Die Bildfläche wird für den Benutzer unsichtbar in ein Blockraster unterteilt. Der Benutzer muss auf diesem Bild nun eine Kombination aus drei Gesten zeichnen, die aus geraden Linien, Kreisen und Tippbewegungen bestehen darf. Bei der Anmeldung per Bildcode wird eine zweistufige Prüfung durchgeführt. Als Erstes werden die gezeichneten Gesten als solche betrachtet. Falls eine der Gesten komplett falsch ist (hinsichtlich Typ, Reihenfolge oder Zeichenrichtung), schlägt der Anmeldeversuch direkt fehl. Sofern die gezeichneten Gesten grundsätzlich richtig sind, werden im zweiten Schritt die beim Zeichnen der Gesten berührten Quadratfelder ausgewertet. Durch einen Vergleich mit den gespeicherten Werten wird dann der Grad der Abweichung zu den jeweiligen Referenzgesten bestimmt.

Auf mathematischer Ebene hat Microsoft als Basis für eine Bewertung der Sicherheit dieses Anmeldeverfahrens die Anzahl möglicher "unique gestures" ermittelt (basierend auf der Anzahl möglicher Positionen und der "Nachgiebigkeit" des dahinter stehenden Algorithmus) und diese den möglichen Variationen bei klassischer Passwort- beziehungsweise PIN-basierenden Anmeldung gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, dass die Bildcode-Methode bei der aktuell von Microsoft verwendeten Variante mit drei Gesten eine Varianz erreicht, die grob mit der eines fünf- bis sechsstelligen komplexen Kennworts vergleichbar ist. Natürlich bleiben die typischen Probleme der Touch-Eingabe: Durch Spuren auf dem Bildschirm oder Beobachten der Eingabe kann die Sicherheit der Authentisierung deutlich sinken.

Die Anmeldung per Bildcode steht grundsätzlich auch für auf Domänen basierende Benutzerkonten zur Verfügung, kann aber bei Bedarf mittels Group Policy deaktiviert werden. Eine Erhöhung der Anzahl erforderlicher Gesten auf mehr als drei wird bisher leider nicht unterstützt.

Windows 8
So sieht der neue Startbildschirm von Windows 8 aus.
Windows 8
Der neue Task Manager unterscheidet sich sichtbar von seinem Vorgänger.
Windows 8
Der Task Manager liefert künftig weitergehende Informationen.
Windows 8
Nach einer Registry-Änderung verfügt auch Windows 8 über ein echtes Startmenü.
Windows 8
So werden die neuen Apps in Windows 8 angezeigt.
Windows 8
Hier ein Beispiel für eine App. Das Hintergrundbild kann sich bewegen.
Windows 8
Windows Defender erkennt in Windows 8 auch Viren.
Windows 8
Der neue Kopier-/Verschieben-Dialog erlaubt auch das Pausieren.
Windows 8
Der Windows Explorer ist nun auch mit einem Menüband versehen.
Windows 8
So sieht die neue Wiederherstellungsoberfläche in Windows 8 aus.
Windows 8
Windows 8 kommt mit einer neuen Version der Schattenkopien.
Windows 8
So konfiguriert man die Replikation von virtuellen Servern in Hyper-V 3.0.
Windows 8
Netzwerkkarten lassen sich unter Windows 8 Server im Server-Manager als Team zusammenfassen
Windows 8
So sieht der neue Server-Manager aus.
Windows 8
So installiert man Serverrollen und Features im neuen Server-Manager.
Windows 8
Active Directory in Windows 8 Server kann man über die PowerShell installieren und verwalten.

Veränderungen am Betriebssystem

Moderne PCs und Laptops werden zunehmend mit einer UEFI-Firmware anstelle des klassischen BIOS ausgeliefert. Neben einer deutlich größeren Funktionsvielfalt bietet diese Plattform die Möglichkeit, die Integrität des installierten Betriebssystems vor und während des Startvorgangs zu prüfen. Hierzu werden klassische PKI-Funktionen eingesetzt, um einerseits die Integrität der einzelnen Komponenten zu gewährleisten und andererseits deren Authentizität anhand einer Liste vertrauenswürdiger Zertifikate sicherzustellen.

Dies versetzt Unternehmen nun erstmals in die Lage, eine Windows-Desktop-Plattform bereitzustellen, die eine durchgängige Validierung und Integritätsprüfung sämtlicher Softwarekomponenten erlaubt. Auf Betriebssystem-Ebene ließ sich dies grundsätzlich auch schon unter Windows 7 realisieren (unter anderem mittels entsprechender AppLocker-Policies), jedoch bestand hier immer noch eine Schutzlücke in der Boot-Phase, also dem Zeitraum vom Einschalten des Geräts bis zum vollständigen Laden der Betriebssystem-Umgebung. In dieser Phase konnte das System durch entsprechende Malware (sogenannte Rootkits) auf einer Ebene kompromittiert werden, die eine Entdeckung dieses Vorgangs aus dem laufenden Betriebssystem heraus schwierig bis unmöglich machte.

Foto: Microsoft

Aufsetzend auf die Secure-Boot-Umgebung der UEFI-Firmware, hat Microsoft in Windows 8 die Abläufe des Startprozesses dahingehend erweitert, dass eine durchgängige Prüfkette über alle Komponenten (UEFI-Firmware, Bootloader, Windows Kernel, Early Anti-Malware Modul, Windows Logon) gebildet wird. Zusätzlich wird während des Betriebs sporadisch geprüft, ob der Zustand des Betriebssystems unverändert ist.

Zur Laufzeit kann die weitere Integrität des Systems mittels der bekannten Maßnahmen sichergestellt werden. Dazu zählen die Beschränkung der Programmausführung auf vertrauenswürdigen Code (zum Beispiel mittels AppLocker Policies, die nur die Ausführung von signierten Programmen vertrauenswürdiger Anbieter erlauben) und der Einsatz geprüfter Metro-Style-Apps aus dem Microsoft Store (siehe oben).

Verschlüsselung

Die Verschlüsselungssoftware für Festplatten "Bitlocker" ist nur in den Pro- und RT-Versionen von Windows 8 enthalten, bei RT ist sie dafür gedacht, eine Device-Encryption umzusetzen (à la Apple), und kann hier auch mit hardwareverschlüsselten Platten/SSDs/Flashspeichern zusammenarbeiten. Bei auf Windows-RT basierenden Tablets scheint die Encryption ab Werk aktiviert und nicht abschaltbar zu sein, bei PCs kann Bitlocker jetzt schon in der Installationsphase aktiviert werden.

Dazu gibt es nun eine "Disk-Space-Only"-Option, bei der nur der tatsächlich belegte Speicherplatz verschlüsselt wird und nicht erst auf die Komplettverschlüsselung gewartet werden muss. Eine Änderung der Bitlocker-PIN beziehungsweise des Passworts ist jetzt auch unter Standard-Benutzer-Accounts möglich. Darüber hinaus kann in Verbindung mit Windows Server 2012 ein Windows-8-Bitlocker-Client so konfiguriert werden, dass das System ohne Passwort-/PIN-Eingabe startet, sofern es am Firmennetz angeschlossen ist. Ein Backup der Recovery-Informationen kann optional im SkyDrive-Account des Benutzers gespeichert werden. Ein Wipe ist im Zweifelsfall mit einem entsprechenden Recovery-Passwort wieder rückgängig zu machen.

Auf Applikationsebene können Metro-Apps die Klasse "Encrypted And Authenticated Data" verwenden, um Datenverschlüsselung zu realisieren. Eine Integration zwischen Apps und Betriebssystem-Verschlüsselung und der entsprechenden Schlüsselverwaltung analog zu iOS existiert in Windows 8 nicht.

Windows 8 auf dem Tablet
Die Kacheloberfläche begrüßt den Nutzer nach dem Start.
Windows 8 auf dem Tablet
Die technischen Daten zum Tablet.
Windows 8 auf dem Tablet
Auf der linken Seite lassen sich alle offenen Tablet-Apps einblenden.
Windows 8 auf dem Tablet
Mit der Touch-Bedienung lässt sich das Kontextmenü nur umständlich anzeigen.
Windows 8 auf dem Tablet
Lightroom 4 auf dem Windows-Desktop des Tablets.
Windows 8 auf dem Tablet
VMware Player warnt uns beim Import der virtuellen Maschine über eine Änderung beim Prozessor...
Windows 8 auf dem Tablet
... Backtrack 5 startet aber problemlos auf dem Windows 8 Tablet.
Windows 8 auf dem Tablet
TecChannel.de im Vollbild-Browser.
Windows 8 auf dem Tablet
Selbst Videos gibt der Tablet-optimierte IE problemlos wieder.
Windows 8 auf dem Tablet
Flip Ahead muss in den Einstellungen aktiviert werden.
Windows 8 auf dem Tablet
Cocktail-Flow ist eine Vorzeigeanwendung für Tablet-Apps auf Windows 8.

Weitere Windows-8-Innovationen

Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre regulären Installations-Images für Windows 8 auf USB-3.0-Sticks mit dem Logo "Certified for Windows to Go" zu installieren. Dieser Betriebsmodus eignet sich für alle Szenarien, in denen Mitarbeiter einen Unternehmensarbeitsplatz losgelöst von der Hardware verwenden müssen. Dies kann beispielsweise eine Lösung für Heimarbeitsplätze sein oder der "Business Continuity" im Fall von größeren Schadensereignissen (zum Beispiel einem Brand) dienen. Auch für ByoD-Szenarien erscheint diese Betriebsart interessant.

"Windows-to-Go"-Installationen verhalten sich exakt so wie reguläre Windows-8-Installationen und unterstützen bis auf wenige Ausnahmen alle Funktionen. Benutzer können ihre gewohnten Desktop- beziehungsweise Metro-Style-Applikationen verwenden, und die Windows-Umgebung kann ganz regulär ins Unternehmensnetz eingebunden werden. Natürlich erfordert der Einsatz dieser Funktion eine sicherheitstechnisch sinnvolle Konfiguration, um einen ordentlichen Schutz vor Informationsverlust zu gewährleisten.

Fazit

Microsoft hat sich die Konkurrenz genau angesehen und sein Betriebssystem sicherheitstechnisch entscheidend weiterentwickelt. Die Sicherheit von Apps ist auf der Höhe der Zeit, in Bezug auf den Unternehmenseinsatz und die Kommunikation untereinander sogar deutlich weiterentwickelt. Und die Idee des "Picture Password" zeigt einen ersten Ausweg aus der wachsenden Passwort-Misere.

Natürlich erweist sich die notwendige Abwärtskompatibilität in die "alte" Welt der bisherigen Windows-Software als Hemmschuh in Sachen Sicherheit, der uns noch lange begleiten wird. Dies ist umso problematischer, als im Bereich der Verschlüsselung eine bessere Zusammenarbeit mit den Applikationen noch fehlt. Und auch die Cloud-Integration wird sicherheitstechnisch gut konfiguriert und gesteuert werden müssen.

Insgesamt befindet sich Windows 8 auf der konzeptionellen Ebene in puncto Sicherheit auf Augenhöhe mit iOS 6, bietet im Vergleich aber eine bessere und nahtlosere Enterprise-Integration. Damit hat Windows 8 das Potenzial, sich im Unternehmensbereich als feste Größe auf Tablets und Smartphones zu etablieren. (pg)