Sex sells: IT-Managerinnen zeigen nackte Haut

13.07.2006
Wir geben es zu: Wir nutzen bei der Abfassung dieser Nachricht die niederen Instinkte der Menschen. Aber diese News ist einfach zu gut. In Australien wird im August ein Kalender der besonderen Art erscheinen: Zwölf IT-Managerinnen entblättern sich mehr oder weniger komplett, um sich und die IT von ihrer besten Seite zu zeigen.

Die Initiatorin des Kalenders "IT Screen Goddesses" ist Sonja Bernhardt, zu den Unterstützern der Initiative zählt kein Geringerer als der Computerriese IBM.

Bernhardt ist kein unbeschriebenes Blatt. Sie ist nicht nur eine Aktivistin, die sich seit langem für Frauen in Technikbranchen einsetzt. Bernhardt wurde auch als eine der 50 weltweit einflussreichsten Frauen in der Wissenschafts- und Technikszene ausgezeichnet. Sie ist unter anderem Director und Chief Executive Officer (CEO) der auf Projektmanagement und Personalführung spezialisierten Beratungsfirma Thoughtware Australia Pty Ltd. und hält weitere Aufsichtsratsposten.

Sex sells
Sonja Bernhardt
Die Initiatorin des Kalenders "Screen Goddess", Sonja Bernhardt, posiert auch gleich als Cover-Model. Das Sujet ist dem Hollywood-Streifen "American Beauty" nachempfunden.
Jennifer, Anastasia und Victoria
Jennifer, Anastasia und Victoria (Februarmotiv) posieren als "Drei Engel für Charly" - genauso überzeugend wie die Filmvorlage.

Das großformatige Fotowerk zeigt Frauen, die in der ITK-Branche tätig sind. Hierzu zählt etwa Sonja selbst, das Cover-Model des Kalenders. Alle Sujets sind berühmten Film-Szenen nachempfunden. Sonja etwa liegt völlig nackt in einem Meer aus roten Blumen und ist nur an strategisch entscheidenden Stellen mit Rosen bedeckt - eine Reminiszenz an "American Beauty". Anastasia, Jennifer und Victoria (Februar-Motiv) posieren zu dritt als "Drei Engel für Charly". Anastasia ist Director der Young IT Professionals der Australian Copmputer Society. Jennifer arbeitet als Programmiererin und Victoria als Senior-Oracle-Database-Administrator bei ACT. Sharon (März) steigt wie die US-Actrice Halle Berry in dem James-Bond-Streifen "Stirb an einem anderen Tag" aus dem Meer - ein Motiv, dass übrigens dem Film "James Bond jagt Dr. No" entlehnt ist, in dem Ursula Andress als Muscheltaucherin Honey Ryder genauso fotogen den Fluten entsteigt. Sharon allerdings ist - Stand der Technik - mit einem Smartphone und Headset bewaffnet.

Sonja Bernhardt will mit der spektakulären Pin-up-Aktion "Denkbarrieren und Wahrnehmungen" verändern, um so auch Frauen die ITK-Technik schmackhaft zu machen. Sie vertritt die Ansicht, dass die Branche von dem Ruf, eine Ansammlung unattraktiver Computertechniker und -freaks zu sein, befreit werden muss. Sie will zudem das allgemeine Interesse auf die Branche richten und darauf, dass Menschen in diesem Industriesegment eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten haben. Bernhardt will, dass mehr Frauen Technikberufe ergreifen.

Der Kalender, so Bernhardt, solle die Botschaft vermitteln, dass die ITK-Branche für Frauen sehr wohl eine lohnenswerte Karriereoption darstellt. Hier würden "ganz reale Frauen dargestellt, die "irreale" Karrieren gemacht haben - und sie leben tatsächlich und sie lieben die IT", so Bernhardt.

Nicht ganz überraschend ist die Website, auf der man mehr zu den It-Göttinnen erfahren kann, völlig überlastet. Im E-Mail-Austausch mit Bernhardt (sonjab@thoughtware.com.au) schrieb die smarte Managerin, dass sie auch eine DVD über die gesamte Aktion ("the making of...") habe anfertigen lassen. Darauf seien Videostreams, extra für die Aktion komponierte Musik sowie die Fotos des Kalenders zu sehen. Die Videosequenzen seien "absolut stark", schrieb Bernhardt, die auf E-Mails im Übrigen sofort antwortete. Ein entsprechendes Kompliment kommentierte sie trocken mit: "Efficiency is my middle name". Auch deshalb dürfte die gewiefte Managerin vom fünften Kontinent so viel Erfolg haben. (jm)