Server-Test: Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 mit AMD Opteron

12.10.2007 von Bernhard Haluschak
Der Rack-Server Primergy RX330 S1 soll hohe Performance zu einem günstigen Preis bieten. Wir haben den Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 in unserem Labor auf Leistungsfähigkeit, Ausfallsicherheit und Handhabung getestet.

Mittlerweile bietet nahezu jeder Server-Hersteller in seinem Portfolio auch Systeme mit Opteron-Prozessoren von AMD an. Der Hersteller AMD hat in den vergangenen Jahren gegenüber Intel Boden gut gemacht und kann mittlerweile konkurrenzfähige CPUs anbieten, die in puncto Leistung und Preis durchaus für Kunden attraktiv sind.

Allround-Server: Der Primergy RX330 S1 ist ein Standard-Rack-Server aus dem Hause Fujitsu Siemens.

Für mittelständische Unternehmen eignen sich in der Regel Allround-Server. Diese sollten über eine gute Performance, flexible Ausstattung und Ausfallsicherheit verfügen. Zusätzlich müssen die Systeme leicht zu installieren und zu bedienen sein. Dabei sollten der Preis und der Service des Systems stimmen.

Fujitsu Siemens hat uns für einen Test den Rack-Server Primergy RX330 S1 zur Verfügung gestellt. Laut Hersteller soll dieser Standard-Server eine hohe Performance zu einem niedrigen Preis bieten und universell einsetzbar sein. Wir haben das System in unserem Labor detailliert getestet.

Wenn Sie sich für die RAID-Technologie interessieren, werden Sie in folgenden Artikeln fündig: RAID im Überblick und RAID in der Praxis richtig konfigurieren. Ausführliche Informationen über Server-Speicher liefert Ihnen der Beitrag Sicherer Speicher für Server und Workstation. Über die aktuellen Server-Prozessoren informiert Sie der Artikel Quad-Core-Angriff: AMD K10-Opteron im Test.

Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1

Im 2HE-Formfaktor präsentiert sich unser Testkandidat Primergy RX330 S1 von Fujitsu Siemens. Mit dem mitgelieferten Schienensatz lässt sich das Gerät problemlos in einen Rack-Schrank einbauen. Für die nötige Rechen-Power sorgen zwei 2,8 GHz schnelle Dual-Core-Opteron-Prozessoren mit je 1 MByte L2-Cache. Unterstützt werden die CPUs vom ServerWorks-HT2100- und HT1000-Chipsatz und insgesamt 8 GByte Hauptspeicher. Die 2x4 Registered-DIMMs zu je 1 GByte bestehen aus DDR2-667-SDRAM-Chips mit ECC-Support. Für die Datenintegrität des Speichers sorgen die Funktionen Memory Scrubbing und SDDC. Über weitere Sicherheitsfunktionen wie Hotspare Memory und Memory Mirroring verfügt der Server nicht.

Aufgeräumt: Im Inneren des Promergy RX330 S1 werkeln zwei gut gekühlte Opteron-CPUs des Typs 2220 und insgesamt 8 GByte Hauptspeicher.

In puncto Steckkarten-Erweiterbarkeit gibt sich der RX330 S1 bedingt durch seinen Formfaktor sehr bescheiden. Standardmäßig verfügt das System über einen x8-PCI-Express-Steckplatz und einen Expansions-Slot. Mittels eines Riser-Moduls lässt sich das Gerät um zwei PCI-X-64-Slots mit 66 MHz und eine x8-PCI-Express-Schnittstelle erweitern. Allerdings ist keiner der Slots Hot-Plug-fähig. Als Netzwerkanschlüsse stehen dem Fujitsu-Siemens-Server 2 Gbit-Ethernet-Schnittstellen parat. Der Dual-Port-Netzwerk-Controller 5715 von Broadcom beherrscht die Funktionen Load-Balancing und Failover. Zusätzlich verfügt das Gerät über ein optisches 4 Gbit/s schnelles Fibre-Channel-Interface. Weitere Anschlussmöglichkeiten wie zwei USB-2.0-Ports und zwei serielle Schnittstellen sowie ein VGA- und zwei PS/2-Stecker runden die Ausstattung ab. Eine zusätzliche VGA-Schnittstelle an der Frontseite fehlt, dafür ist ein weiterer USB-Anschluss verfügbar. Als optionalen Zusatz besitzt der RX330 S1 auf der Rückseite einen RJ45-Port für die Möglichkeit des Server-Remote-Managements.

Für die Remote-Steuerung und Verwaltung besitzt der Primergy-Server einen integrierten Base Management Controller (iBMC) inklusive eines Grafik-Controllers. Dieser ist kompatibel zu dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI 2.0).

Rückseite: Der Primergy RX330 S1 bietet außer einer optischen Fibre-Channel-Schnittstelle und einem Remote-Service-Port nur Standard-Interfaces.

Das Storage-Subsystem des Test-Servers besteht aus vier Hot-Plug-fähigen SAS-Festplatten mit einer Kapazität von je 73 GByte. Dabei arbeiten die HDDs im RAID-5-Verbund. Die Verwaltung der Storage-Laufwerke übernimmt die optionale Upgrade-PCI-X-Karte von LSI. Diese erweitert den Onboard-8-Kanal-SAS-Adapter um die RAID-Funktionen 5. Darüber hinaus verfügt der SAS-Controller über 128 MByte Cache – allerdings ohne Batteriepufferung. Als Laufwerke für Wechselmedien steht ein 5,25-Zoll-DVD-ROM-Gerät parat. Die Ansteuerung des optischen Laufwerks übernimmt ein integrierter Onboard-ATA100-Controller.

Für die Temperaturabfuhr der zwei CPU-Heat-Pipeline-Kühlkörper und der Speichermodule sorgt je ein 100-mm-Lüfter. Zusätzlich kühlt je ein 100-mm-Lüfter den Bereich der Steckkarten-Slots und Spannungsregler. Die Lüfter sind nicht Hot-Plug-fähig und redundant ausgelegt. Wer mehr Sicherheit benötigt, für den gibt es ein optionales Upgrade-Kit. Das durchdachte Kühlungskonzept mit einem Luftführungskanal gewährleistet eine hohe Performance und geringe Ausfallwahrscheinlichkeit durch Wärmestau. Als Energielieferanten setzt der Server-Hersteller zwei redundante und Hot-Plug-fähige 625-Watt-Netzteile ein. An der Vorderseite signalisieren zwei Status-LEDs den Betriebszustand der Geräte. Darüber hinaus reduziert je ein 50-mm-Lüfter die Wärmeentwicklung in den Netzteilen.

Fujitsu Siemens verkauft den Primergy RX330 S1 zum Grundpreis von 2500 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Einstiegskonfiguration mit einem Netzteil beinhaltet einen Opteron 2214 (2,2 GHz), 2 GByte Hauptspeicher und eine 146 GByte große SAS-Festplatte sowie drei Jahre Vor-Ort-Service. Das von TecChannel getestete System kostet zirka 6030 Euro.

Quickinfo

Produkt

Primergy RX330 S1

Hersteller

Fujitsu Siemens

Prozessor

2 x Opteron 2220 2,8 GHz

Hauptspeicher

8 x 1024 MByte DDR2-555 rg ECC

Storage-Subsystem

4 x 73 GByte-SAS-HDDs, Hotplug, DVD-ROM-Laufwerk, MegaRAID-SAS-8300XLP-Controller, FC-Adapter

Steckplätze

1 x PCIe x8, Risercard: 2 x PCI-X 663 MHz, 1 x PCIe x8

Sonstiges

Redundantes Netzteil, iRMC-Advanced Pack

Grundpreis

2500 Euro

Preis Testgerät

6030 Euro

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Erweiterbarkeit und Handhabung

Baukasten: Um eine CPU zu wechseln oder eine Steckkarte zu installieren, sind nur einfache Montagearbeiten notwendig.

In der Kategorie Erweiterbarkeit und Handhabung leistet sich der Primergy RX330 S1 keinen großen Fauxpas. Der Anwender kann alle gängigen AMD-Opterons der 2000-Serie von 1,8 bis 2,8 GHz einsetzen. Darüber hinaus sollen auch AMDs Quad-Core-Prozessoren in dem System problemlos arbeiten können. Das Wechseln beziehungsweise die Montage der Prozessoren ist ohne Werkzeugeinsatz durchführbar. Bevor man an die Verriegelung des CPU-Kühlkörpers an der Netzteilseite gelangt, muss erst ein Luftleitkanal aus dem Gehäuse entfernt werden. Danach lassen sich die Verriegelungsbügel lösen und die Prozessor-Kühlkörper entfernen. Der Weg für einen Prozessorwechsel mittels des Sockelbügels ist dann frei.

Die Erweiterbarkeit mit Steckkarten beschränkt sich durch die 2HE des Gehäuses. So steht dem Anwender ein fester x8-PCI-Express für Low-Profile-Karten zur Verfügung. Zusätzlich besitzt der Server mittels einer Riser-Karte drei weitere, je nach Kundenwunsch unterschiedliche Steckplätze. Unserer Testgerät verfügt über ein x8-PCIe-Express und zwei 66 MHz schnelle PCI-X-Slots für Karten in voller Bauhöhe. Von Letzteren kann der Anwender nur einen Slot nutzen, da ein Steckplatz mit dem MegaRAID-SAS-8300XLP-Controller belegt ist. Auch der Onboard-PCI-Express-Slot ist bereits mit einem Fibre-Channel-Controller besetzt. Keiner der Steckplätze ist Hot-Plug-fähig. Alle Steckkartenplätze sind direkt beziehungsweise durch einfaches Herausziehen der Riser-Karte zugänglich.

Erweiterungsmodul: Eine optionale Riser-Karte erweitert den Primergy-Server um zusätzliche Steckplätze für Erweiterungskarten.

Lobenswert beim Primergy RX330 S1 ist die Flexibilität des Hauptspeichers. Die 2x vier DIMM-Sockel nehmen insgesamt 32 GByte Speicher auf – vorausgesetzt, es kommen 4-GByte-DIMM-Module zum Einsatz. Die Vollbestückung des Primergy-Servers mit zum Beispiel 2-GByte-Modulen schlägt mit etwa 2200 Euro zu Buche. Vor Datenverlust des Hauptspeichers durch fehlerhafte Speicherzellen oder Memory-Module schützen die Funktionen Memory Scrubbing, ECC und SDDC. Weitere Sicherheitsfeatures wie Memory Mirroring, Chipkill oder Hotspare Memory besitzt das System nicht. Um den Bereich der Memory-Slots optimal zu kühlen, verwendet der Hersteller eine Luftleitabdeckung im Bereich der Netzteile. Diese lässt sich vor jedem Zugang zu den DIMM-Modulen beziehungsweise zur CPU mühelos herausnehmen.

Weitere Details

Das Storage-Subsystem im Frontbereich des Rack-Servers begnügt sich mit zwei 3-fach-Backplanes, die bis zu sechs Hot-Plug-fähige SAS oder SATA-Festplatten aufnehmen. Per Umklappbügel können die im Metallrahmen montierten Festplatten problemlos aus dem Laufwerksschacht entnommen werden. Über den Status jeder einzelnen HDD informieren je zwei LEDs am Laufwerksrahmen.

Auf einen Blick: Status-LEDs informieren über den Zustand des Servers vor Ort.

Braucht der Anwender ein optisches Laufwerk oder ein Bandspeichergerät, lässt sich dieses im mittlern Bereich der Front unterhalb der Lufteinfuhröffnungen einbauen. Der Formfaktor der Geräte ist auf 5,25-Zoll-beschränkt. Beim Einbau eines Bandlaufwerks benötigt man zusätzlich einen SCSI-Controller, da der Server nicht über einen Onboard-Adapter verfügt. Bei Verwendung von 500-GByte-Festplatten erreicht das System eine Storage-Gesamtkapazität von 3,0 TByte.

Für eine schnelle Systemdiagnose direkt am Server stattet Fujitsu Siemens das Gerät nur spartanisch mit Status-LEDs aus. Dazu zählen die Anzeigen Power-On/Off/Stand-by, HDD-Zugriff, ID und Fehler. Die beiden letzten Leuchtanzeigen sind auch auf der Rückseite des Servers vorhanden. Darüber hinaus verfügt das Frontpanel über eine Reset-, NMI- und ID-Taste sowie einen Ein-Aus-Schalter.

Installation und Verwaltung

ServerStart: Die Software bietet umfangreiche Installations- und Konfigurationsfunktionen des Server-Systems.

Mithilfe der ServerStart-Software vereinfacht Fujitsu Siemens die Erstinstallation des Servers. Das Programm ist ein Werkzeug zur Konfiguration des Servers und zur Installation von Betriebssystemen und anderen Softwarekomponenten. Nach dem Booten der CD stehen dem Anwender in einer hierarchisch gegliederten Form unterschiedliche Installationsassistenten wie Server-Konfigurations-, RAID-, Festplatten- oder Applikations-Assistent zur Verfügung. Eine Diskette speichert alle Statusinformationen, die während der Benutzerführung gesammelt wurden. Diese Daten kann der Anwender für eine erneute Betriebssysteminstallation auf demselben System oder auch anderen baugleichen Servern nutzen. ServerStart arbeitet problemlos und spart mühsame manuelle Installationsschritte. Das Serviceprogramm ist aber nicht immer selbsterklärend und setzt teilweise detaillierte Fachkenntnisse voraus.

Neben ServerStart umfasst die Programm-Suite auch die zentrale Management-Software ServerView. Diese hilft dem Administrator bei der Überwachung, Wartung und Inventarisierung. So gibt das Management-Programm Auskunft über bestimmte Systemzustände des Servers und alarmiert im Fehlerfall wie Lüfterausfall oder Festplattenfehler per E-Mail den Techniker und kann gegebenenfalls sogar Korrekturmaßnahmen wie Ausschalten eines defekten Netzteils durchführen. Darüber hinaus erstellt es zeitgesteuert Inventarlisten und ermittelt die verfügbaren Software-Updates. Neben dem ServerView-Manager stehen auf der Seite der zu überwachenden Server die sogenannten Agenten, die mit dem Manager entsprechende Informationen wie Server-Status oder installierte Software austauschen.

Integrierter Remote Management Controller (iRMC)

RemoteView: Mit dem integrierten Remote Management Controller (iRMC) inklusive Advanced Pack lässt sich der Server per Remote-Zugriff komfortabel steuern beziehungsweise verwalten.

Unseren Testkandidaten Primergy RX330 S1 stattete Fujitsu Siemens mit dem integrierten Remote Management Controller iRMC zuzüglich des Advanced Packs aus. Dieses Funktionspaket gestattet selbst bei einem Totalausfall des Systems, per Modem oder LAN auf den Server zuzugreifen. Doch vor der Nutzung muss man im BIOS oder in der ServerView-Management-Software dem iRMC eine Zugriffskontrolle per statischer IP oder DHCP ermöglichen. Die Integration ins Netzwerk erfolgt über den RJ45-Serviceanschluss des iRMC-Controllers oder wahlweise über einen LAN-Port.

Ist diese Hürde genommen, kann der Management-Controller über einen Browser per IP-Eingabe von einer beliebigen Konsole beziehungsweise einem PC aufgerufen werden. Nach User-ID- und Passwort-Identifizierung stehen nützliche Fernwartungsfunktionen wie Power On/Off, Ferndiagnose beziehungsweise Abfrage der Lüfter, der Temperaturen, der Spannungen oder des Netzeil- respektive Komponentenstatus. Zusätzlich kann der Anwender die Netzwerkeinstellungen, das Alerting oder das User-Management durchführen.

Video Redirection: Mit der grafischen RemoteView-Konsole hat der Anwender zu jeder Zeit remote direkten Zugriff auf den Server. Somit sind Display, Tastatur und Maus am Server überflüssig.

Der besondere Clou des iRMC mit dem optionalen Advanced Pack ist die grafische Konsolenumleitung. Damit sind Bildschirm, Tastatur und Maus am Server überflüssig. Die komplette Steuerung übernimmt die ortsunabhängige Konsole eines Clients, die als Bildschirm des Servers fungiert. Die grafische Konsole ermöglicht es, das Gerät sowohl während des Bootprozesses als auch bei geladenem Betriebssystem remote zu bedienen. Zusätzlich kann der Anwender sogar von einem optischen Remote-Laufwerk Daten abrufen beziehungsweise Programme installieren.

Support und Lieferumfang

Neben den gesetzlichen zweijährigen Garantieleistungen bietet Fujitsu Siemens gegen Aufpreis weitere Service- und Support-Leistungen an. Für die Primergy-Server-Familie offeriert der Hersteller den TopUp-Service, das sind individuell angepasste Servicepacks. Die Laufzeiten können je nach Vereinbarung zwischen 24, 36, 48 und 60 Monaten variieren. Auch die Reaktionszeit richtet sich nach den Bedürfnissen des Kunden und kann minimal vier Stunden betragen. Zu den Service Packs zählen Bring-In-, Vor-Ort-, Collect-&-Return-, Door-to-Door-, Desk-to-Desk-, Send-In-&-Return-, Express-Swap-Service und Austauschgarantie für Maus und Tastatur.

Zum Beispiel repariert beim Vor-Ort-Service ein Techniker das defekte Gerät direkt beim Kunden vor Ort, sofern eine telefonische Lösung nicht möglich ist. Je nach vereinbartem Servicelevel erfolgt der Reparaturbeginn während der definierten Servicezeiten innerhalb von 48, 24, 8, 6 oder 4 Stunden. Der Servicezeitraum liegt in der Regel werktags zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. Darüber hinaus können die Kunden weitere Leistungen buchen, wie Konfiguration/Rekonfiguration der Peripherie oder des Betriebssystems. Zuständig für die Serviceleistungen und die Preisgestaltung sind nur autorisierte beziehungsweise zertifizierte Fujitsu-Siemens-Servicepartner.

Allerdings sollte der Kunde vor Vertragsabschluss die umfangreichen und teils verwirrenden Serviceleistungen genau unter die Lupe nehmen und auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. Ein Servicepack kann mit der Hardwarebestellung oder bis zu 90 Tage nach Hardwareauslieferung erworben werden. So kostet zum Beispiel ein Vor-Ort-Service von 5x9 Stunden mit einer Reaktionszeit von 48 Stunden und einer Laufdauer von drei Jahren etwa 179 Euro.

Zum Lieferumfang des Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 gehört ein umfangreiches Software-Paket bestehend aus ServerStart inklusive ServerBooks CD, ServerSupport CD und ServerView CD. Zusätzlich erhält der Kunde ein Rack-Einbausatz in Form von Teleskopschienen. Zwei Netzkabel sowie ein Quick-Start-Software- und Quick-Start-Hardware-Guide runden die Server-Beigaben ab.

NetBench-Vorbetrachtung

Um die Performance der Server zu testen, integrieren wir die Geräte in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-2000-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients mit je einer GBit-Netzwerkkarte sind an einem GBit-Switch angeschlossen. Die getesteten Server verwenden jeweils einen GBit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Es belastet überwiegend das Storage-Subsystem und arbeitet nahezu speicherunabhängig. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf den Server zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das Testsystem. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Um die Netzwerklast zu erhöhen, erlaubt der Benchmark die Einstellung der „Think Time“. Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen zwei Dateianfragen verstreicht. Bei unseren Tests verwenden wir eine Think Time von null Sekunden. Die Clients belasten den Server somit ununterbrochen mit Dateioperationen.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz des Servers in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl. Zusätzlich erlaubt der Benchmark die Messung der Response Time. Sie definiert die Zeit zwischen der Dateianfrage eines Clients und der Ausführung der entsprechenden Operation.

NetBench: Durchsatz

Datendurchsatz: Der Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 erreicht beim elften Client den maximalen Datendurchsatz von zirka 340 MBit/s. Das Ergebnis ist für ein System dieser Klasse gut.

Bei den Servern mit zwei Festplatten zählt die RAID-1-Konfiguration zur sinnvollsten und von den Herstellern empfohlenen Konfiguration. RAID 1 spiegelt die Daten auf ein zweites Laufwerk. Fällt beim RAID 1 eine Platte aus, sind die Daten auf den übrigen noch vollständig vorhanden. Bei Servern mit mehr als zwei Festplatten ist RAID 5 zweckmäßig. Im Diagramm finden Sie den Datendurchsatz der Server in Abhängigkeit von der Anzahl der Clients.

Die NetBench-Werte der Testkandidaten wurden mit der SCSI-RAID-Option „Write Back“ ermittelt. Allerdings verlangt der Fujitsu-Siemens-Server Primergy RX330 S1 durch das Fehlen einer Batteriepufferung des Cache-RAID-Controllers explizit die „Write-Through-Option“, um Datenverluste durch einen möglichen Stromausfall zu vermeiden. Deshalb ist bei den Ergebnissen zu berücksichtigen, dass mit der Write-Through-Einstellung der Primergy-Server nicht seine maximal mögliche Storage-Performance erreicht.

Datentransfer: Das Storage-Subsystem des Fujitsu-Siemens-Servers bietet keine überragende Performance, aber eine gute.

Beim Server Maxdata Platinum 3200 I M6 werkeln zwei Quad-Core-Xeon-Prozessoren des Typs E5355 mit einer Taktfrequenz von 2,66 GHz. Dagegen verrichten im Dell PowerEdge 1900 zwei Quad-Core-Xeons des Typs E5320 mit einer Taktrate von 1,86 GHz.

SPECint_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 8.0 und MS Visual Studio.NET für alle Integer-Tests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

SPECint_rate_base2000: Gegenüber den Mitbewerbern steht der Primergy-Server in puncto CPU-Performance im Abseits. Die zwei AMD-Opteron-CPUs des Typs 2220 bringen den Server nicht auf Touren.

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der virtuellen Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unseren Tests mit den Dual-Quad-Core-Xeon-Servern mit acht Kopien. Bei dem Primergy RX330 S1 mit zwei Dual-Core-Opteron-Prozessoren arbeitet der Benchmark mit nur vier Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Integer-Performance der Prozessoren in den Servern.

Beim Server Maxdata Platinum 3200 I M6 werkeln zwei Quad-Core-Xeon-Prozessoren des Typs E5355 mit einer Taktfrequenz von 2,66 GHz. Dagegen verrichten im Dell PowerEdge 1900 zwei Quad-Core-Xeons des Typs E5320 mit einer Taktrate von 1,86 GHz.

SPECfp_rate_base2000

SPECfp_rate_base2000: Die leistungsschwachen 2,8-GHz-Dual-Core-CPUs beschleunigen den Fujitsu-Siemens-Server auch mit Floating-Point-Operationen nur mäßig. Wer mehr Performance benötigt, sollte schnellere Opteron-CPUs wählen. Auch die Option für Quad-Core-Prozessoren steht beim Primergy RX330 S1 zur Verfügung.

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 9.1 und MS Visual Studio 2005 sowie Intel Fortran 9.1 für alle Fließkommatests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der virtuellen Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unseren Tests mit den Dual-Quad-Core-Xeon-Servern mit acht Kopien. Mit zwei Dual-Core-Opteron Prozessoren arbeitet der Benchmark mit nur vier Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Floating-Point-Performance der Prozessoren in den Servern.

Fazit

Der Fujitsu Siemens RX330 S1 ist ein auf Kosten optimierter 2HE-Rack-Server für kleine und mittelständische Unternehmen. Unser zirka 6030 Euro teures Gerät besticht weder durch Performance noch Ausstattung – ein typischer Standard-Server für den universellen Einsatz.

In Bezug auf Leistung können die schwachen AMD-Opteron-CPUs des Typs 2220 den Server in unserer Testumgebung nicht richtig auf Touren bringen. Wer mehr Prozessor-Performance benötigt, sollte auf die leistungsstärkeren Quad-Core-CPUs setzen. Auch das Storage-System arbeitet nicht optimal. Hier könnte die Zusatzoption, bestehend aus einem Batteriepack für den RAID-Cache, einen zusätzlichen Leistungsschub bringen.

Für die Ausfallsicherheit sorgen redundante Netzteile und ein Hot-Plug-fähiges Storage-RAID-System. Allerdings sind die Systemlüfter nicht fehlertolerant ausgelegt. Darüber hinaus verfügt der Systemspeicher nur über eingeschränkte Mechanismen im Fehlerfall.

Bei der Installation und Handhabung offenbart der Rack-Serves nahezu keine Schwächen. Trotz des Formfaktors sind die Komponenten gut zugänglich und relativ leicht austauschbar. Bei der Installation unterstützt das im Lieferumfang enthaltene Programm ServerStart hilfreich den Anwender. Hervorzuheben sind das gute Kühlungskonzept und das Management per Remote-Konsole und mittels der ServerView-Software.

Für Steckkarten stehen insgesamt zwei x8-PCI-Express- und zwei PCI-X-Slots zur Verfügung. Allerdings ist in unserem Testsystem je ein Steckplatz mit einer entsprechenden Karte belegt. Das Storage-System bietet insgesamt für sechs SATA- und SAS-Festplatte sowie einem optischen Laufwerk oder einem Bandlaufwerk Platz. Insgesamt kann der Server 32 GByte DDR2-SDRAM adressieren. Diese Flexibilität des Servers dürfte für das Gros der Einsatzwecke genügen.

Der Server Primergy RX330 S1 von Fujitsu Siemens hinterlässt einen soliden Eindruck mit kleinen Schwächen. Für den Preis von etwa 6030 Euro erhält der Kunde einen kostengünstigen Standard-Server mit guten Management-Eigenschaften und guter Erweiterbarkeit – mehr nicht. (hal)

Der Beitrag stammt von der Computerwoche-Schwesterpublikation Tecchannel.