SER feilt an DMS-Suite

28.06.2005 von Frank Niemann
Der Hersteller fügt Einzelprodukte in einer Architektur zusammen.
Obwohl die iECM Suite verschiedene SER-Produkte integriert, werden sie nach wie vor auch separat vertrieben. Quelle: Ser

Wie einige andere deutsche Spezialisten für Archivierungs- und DM-Software (Dokumenten-Management) entwickelt auch SER aus Neustadt/Wied seine Software zu einer integrierten Plattform weiter. Die "Doxis ECM Suite 2005" soll die bisher separaten Lösungen für Workflow, Archivierung, Dokumenten- und Wissens-Management ("Brainware") in einer Architektur zusammenführen. Diese Produkte ließen sich prinzipiell schon zuvor gemeinsam nutzen, allerdings überließ SER dem Kunden die Integration.

Metadaten harmonisieren

Zum neuen Architekturkonzept zählt, Metadaten zu vereinheitlichen, die bislang getrennt voneinander waren. Auf diese Weise soll es Anwendern möglich sein, Metainformationen von Dokumenten in unterschiedlichen Prozesskontexten zu nutzen. Allerdings ist SER hier noch nicht ganz fertig: Die Metadaten des Workflow-Systems werden erst mit dem kommenden Release 2006 in den gemeinsamen Datenpool aufgenommen.

Speichersysteme anbinden

Die Integration schlägt sich auch auf das Repository nieder. Beispielsweise verfügt Doxis über einen "Virtual Storage Manager", der unterschiedliche Speichersysteme einbindet. Dazu zählen Raid- und SAN-Geräte, Jukeboxen, Worms, Storage-Systeme wie etwa EMCs "Centera" und "DRT 450" von IBM. Auch hier folgt SER einem Branchentrend, denn auch andere DMS-Spezialisten forcieren flexible Speicherkonzepte.

Die von SER selbst entwickelte Indexdatenbank "Seratio" wird es auch weiterhin geben, allerdings investiert der Hersteller nicht mehr viel in die Pflege des Systems. Seratio unterstützt lediglich das Archiv der Lösung. Gleichwohl bleibt sie im Portfolio, nicht zuletzt deshalb, weil es mittelständische Kunden zu schätzen wissen, wenn sie für eine Archivierungskomponente keine zusätzlichen Lizenzen für Datenbanksoftware erwerben müssen.

Komplettlösung für Auftragsbearbeitung

Ausgebaut hat der Hersteller den Web-Client. Browser-Anwender nehmen nun auch an Workflows teil. Die Web-gestützte Aktenverwaltung wird jedoch erst mit der Version 2006 möglich sein.

Aktenmodelle per RDF beschreiben

DMS-Hersteller lösen sich vom tradierten Client-Server-Konzept und wenden sich verstärkt modernen Softwarearchitekturen zu. SER zum Beispiel plant, verallgemeinerte Aktenmodelle zu entwerfen, die Informationen für den jeweiligen Unternehmenskontext bereithalten. Dabei soll der W3C-Standard Resource Description Framework helfen. Mit RDF, so der Anbieter, könnten die Abhängigkeiten von Metadaten elegant beschrieben werden. Der XML-Standard ist Teil der Initiative "Semantic Web Initiative", die sich zum Ziel gesetzt hat, ein universelles Medium zum Austauschen und zur gemeinsamen Nutzung von Informationen zu schaffen.

Mit "SER Invoice Master" (Rechnungseingangsbearbeitung) und "GDPdU-Komplettlösung" hatte der Anbieter zwei DMS-Applikationen aufgelegt. Demnächst soll mit "Order Master" eine Anwendung zum Abwickeln von Bestellprozessen im Unternehmen hinzukommen. (fn)