Test Laserdrucker

Sechs Farblaserdrucker im Vergleichstest

03.11.2010 von Ines  Walke-Chomjakov
Farblaserdrucker sind kompakt und günstig geworden. Lesen Sie, wie sechs Einstiegsmodelle im Test abgeschnitten haben.
Der richtige Farblaserdrucker für Ihre Ansprüche

Das Vorurteil, dass Farblaserdrucker für den Schreibtisch zu groß sind, stimmt nicht mehr. Denn die Hersteller haben es inzwischen geschafft, die Vierfarbdruckwerke so kompakt zu bauen, dass sich solche Geräte durchaus zu Hause aufstellen lassen. Sie sind ideal, wenn neben einem hohen Seitenausstoß an Schwarzweiß-Textdruck auch gelegentlich mal Farbiges aufs Papier kommen soll. Erschwinglich sind die Farblaserdrucker auch geworden. So kosten die sechs getesteten Vertreter der Einstiegsklasse zwischen 180 und 270 Euro. Doch der Anschaffungspreis ist nicht allein entscheidend. Vielmehr klärt der Test, welche Leistung Sie für Ihr Geld erhalten und welche Folgekosten jeweils auf Sie zukommen.

Geschwindigkeit: Auf die Drucktechnik kommt’s an

Wer sich einen Laserdrucker anschafft, will seine Ausdrucke schnell in Händen halten. Beim Schwarzweiß-Druck sind die Farbgeräte so fix wie ihre Schwarzweiß-Kollegen. Texte gaben der Oki C110 und der Epson Aculaser C1600 mit am schnellsten aus. Dass diese Geräte ähnlich abschnitten, ist kein Wunder. Denn in den Gehäusen stecken baugleiche Druckwerke von Konica Minolta. Sie arbeiten wie das Samsung-Modell auf dem sechsten Platz mit Multi-Pass-Drucktechnik. Die übrigen Testkandidaten setzen auf das Single-Pass-Verfahren. Beim aufwendigeren Farbdruck kommt es neben der Drucktechnik aber vor allem darauf an, wie schnell der Drucker die Daten aufbereitet. So genannte GDI(Graphics Device Interface)-Geräte nutzen dazu den angeschlossenen Computer. Fünf der sechs Geräte im Testfeld arbeiten mit dieser Technik.

Einzig der Xerox Phaser 6140V/N bereitet die Druckaufträge mit den Druckersprachen PCL 6 oder Postscript 3 auf und ist somit flexibler. Dafür besitzt der Drucker viel Arbeitsspeicher. Im Test setzte er seine 256 MB Speicher gezielt ein und erreichte insgesamt gute Tempowerte im Farbdruck. Am deutlichsten distanzierte er seine Konkurrenten bei Ausdruck der 12-seitigen farbigen PDF-Datei: Während er damit schon nach 52 Sekunden fertig war, brauchten die anderen Testkandidaten mehr als doppelt so lange.

Im Farbdruck gibt’s deutliche Unterschiede

Die Stärke der Farblaserdrucker liegt in der Qualität des Textdrucks. Hier sind Unterschiede nur klar nachzuweisen, wenn man Hilfsmittel wie eine hoch auflösende Kamera nutzt. So lassen sich winzige Teilbereiche einer gedruckten Seite so stark vergrößern, dass Schwächen sichtbar werden. So platzierten etwa die Drucker von Oki und Samsung um die Buchstaben Tonerspritzer. Leichter erkennbar waren Qualitätsunterschiede beim Schwarzweißdruck des Testfotos: Während der Samsung CLP-325 das Bild mit sichtbaren Streifen und zu viel Kontrast aufs Papier brachte, lieferten der HP Color Laserjet CP1215 und der Canon I-Sensys LBP5050n dank guter Graustufen und geringem Raster ansehnliche Druckergebnisse.

Beim Farbdruck produzierten die Testkandidaten oft zu dunkle Farben. Das stört bei Ausdrucken von Präsentationen oder Internetseiten weniger. Fotos büßen dann aber leicht Details ein. Doch meist lassen sich die Farben in den Druckeinstellungen direkt im Treiber oder per Hilfsprogramm aufhellen. Bei den Geräten von Oki und Epson war ab Werk in den Treibern die „Farbverbesserung“ aktiviert. Wurde die abgeschaltet, waren die Ausdrucke deutlich dunkler.

Eine weitere Hürde: Größere Farbflächen. Die Geräte von Epson und Oki produzierten hier im Test Streifen oder kleine Flecken. Und die Papier-Transportwalzen des Samsung CLP-325 hinterließen sichtbare Spuren auf den Ausdrucken. Homogene Flächen gelangen dagegen den Druckern von Canon, HP und Xerox. Allerdings zeigte dabei gerade der Xerox Phaser 6140V/N deutliche Defizite in der Farbtreue. In dieser Disziplin glänzte dagegen der HP Color Laserjet CP1215.

Folgekosten: Farbseiten oft teurer als bei Tintendruck

Hartnäckig hält sich die Meinung, Laserdrucker seien im Unterhalt viel günstiger als Tintenstrahlgeräte. Im Test bestätigte sich das nicht. Bei den untersuchten Farblaserdruckern kostet die Schwarzweiß-Seite zwischen 3,0 und 4,2 Cent. Das ist absolut vergleichbar mit den reinen Schwarzweiß-Laserdruckern. Eine Farbseite kommt auf 12,6 bis 16,4 Cent. Solche Preise können Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte nicht selten unterbieten. Bei Ersatz der Tonerkartuschen wird’s teuer. Allerdings reicht gerade bei Farblaserdruckern weniger Farbdeckung oft aus. Mit der Einstellung „Tonersparmodus“ im Treiber lässt sich daher tatsächlich viel Geld sparen. Doch nicht jedes Gerät im Testfeld bringt diese Einstellung mit. HP etwa verzichtet beim Laserjet CP1215 darauf. Gute bis befriedigende Noten gab’s für den Stromverbrauch. Nur der Samsung CLP-325 zog auch ausgeschaltet noch Strom. 0,6 Watt ist zwar nicht viel, aber unnötig. Beim Stromverbrauch im Energiesparmodus setzte der Samung-Farblaserdrucker dagegen den Bestwert: Unter den gemessenen 4,8 Watt blieb kein anderes Testgerät.

Betriebsgeräusch: Keine Leisetreter

Wenn der Farblaserdrucker auf dem Schreibtisch stehen muss, sollte er möglichst leise arbeiten. Das geräuschärmste Gerät im Testfeld war der HP-Drucker mit 10 Sone im Betrieb und 0,1 Sone im Ruhemodus vor. Als größter Lärmmacher erwies sich der Oki C110 in der Messkammer: Er produzierte im Betrieb 21 Sone, was sehr laut ist. Auch im Leerlauf kam er mit einem vernehmbaren Brummen nicht unter 2,0 Sone. Wie dämmend sich schon eine kleine Abdeckung der Papierzufuhr auswirkt, zeigt sich am Epson-Drucker im Testfeld. Eigentlich baugleich mit dem Oki-Gerät, senkte das kleine Bauteil das Betriebsgeräusch auf 14 Sone – eine merkliche Verbesserung.

Fazit: Alltagstauglich, aber keine Fotospezialisten

Die getesteten Farblaser sind fit für den Druckalltag. Bei Texten gab es wenig zu kritisieren. Der Farbdruck war solide, solange es sich nicht um Fotos handelte. Hier liefern Tintenstrahldrucker weiterhin eine bessere Qualität. Farblaser können zudem nicht randlos drucken oder mit Fotopapieren umgehen. Allerdings altert Toner nicht. Das ist von Vorteil, wenn Sie unregelmäßig drucken. Denn die Druckqualität bleibt konstant.

Platz 6 - 4

Samsung CLP-325

6. Platz
Samsung CLP-325
Kompakt, aber hohe Seitenpreise
Die kompakte Bauweise des Samsung-Druckers sticht sofort ins Auge. Im ersten Moment denkt man, das Gerät sei auch ausschließlich von vorne bedienbar. Stimmt auch, so lange kein Papierstau vorkommt. Dann muss die hintere Klappe geöffnet werden. Damit ist das Gerät auf dem Schreibtisch besser aufgehoben als im Regal. Mit 130 Blatt ist der einlegbare Papiervorrat knapp bemessen. Das Nachrüsten optionaler Kassetten ist nicht vorgesehen. Im Lieferumfang sind Starter-Tonerpatronen, die vergleichsweise lange reichen. Dagegen haben die Nachkaufkartuschen die niedrigsten Reichweiten des Testfelds. Das schlägt sich in hohen Seitenpreisen nieder: 4,2 Cent für eine schwarzweiße und 16,4 Cent für eine farbige Seite. Dafür arbeitete das Gerät im Test angenehm leise.
Vorteile: Kompakte Bauweise - Niedriger Stromverbrauch im Energiesparmodus
Nachteile: Hohe Seitenkosten - Verbraucht ausgeschaltet Strom - Nur Starter-Tonerkartuschen
Testnote: ausreichend - 3,67
Preisurteil: teuer
Preis: 219 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

HP Color Laserjet CP1215

5. Platz
HP Color Laserjet CP1215
Leiser, aber langsamer Arbeiter
HP setzt auf ein Druckwerk, bei dem die einzelnen Tonerkartuschen hintereinander liegen und sich zum Wechseln wie eine Schublade herausziehen lassen. So benötigt der Drucker zwar nach vorne Platz, nicht aber in die Höhe. Insgesamt arbeitete das Gerät im Test trotz Single-Pass-Technik langsam. Die Buchstabenschärfe konnte überzeugen. Beim Farbdruck erzeugte das Gerät gute Flächen, wenn auch etwas dunkle Farben. Einen Tonersparmodus bietet der Drucker nicht. Das ist umso ärgerlicher, da die Farbseite mit teuren 15,1 Cent und die Schwarzweiß-Seite mit 3,5 Cent zu Buche schlagen. Das Gerät geht aber mit Energie sparsam um: Es hat einen echten Ausschalter, der es komplett vom Netz trennt, und schaltet nach einem erledigten Druckauftrag sehr schnell in den Energiesparmodus.
Vorteile: Moderater Stromverbrauch - Niedriges Betriebsgeräusch
Nachteile: Auflösung nicht regulierbar - Kein Tonersparmodus - Nur Starter-Tonerkartuschen - Niedriges Arbeitstempo
Testnote: ausreichend - 3,62
Preisurteil: teuer
Preis: 205 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Epson Aculaser C1600

4. Platz
Epson Aculaser C1600
Akzeptables Betriebsgeräusch
Auf dem Farblaserdrucker findet sich zwar das Logo von Epson, im Gehäuse steckt jedoch wie beim Oki C110 (Platz 3) die Drucktechnik von Konica Minolta. Beim Epson-Modell ist aber das Papierfach abgedeckt, was das Papier vor Staub schützt und das Druckgeräusch merklich dämpft. Durchaus vergleichbar sind dafür die Testergebnisse in Ausgabequalität und Geschwindigkeit. Im Lieferumfang finden sich ebenfalls ausschließlich Windows-Treiber – immerhin inklusive Windows 7 – sowie Starter-Tonerkartuschen für magere 500 Seiten pro Farbe. Epson bietet Nachkauf-Kartuschen mit hoher Reichweite an. Trotzdem sind die Kosten mit 3,9 Cent für die Schwarzweiß- und 15,2 Cent für die Farbseite höher als beim Oki C110. Weiterer Unterschied: Epson beschränkt die Garantie auf ein Jahr.
Vorteile: Kompakte Bauweise - Abdeckung für Papierfach
Nachteile: Nur Starter-Tonerkartuschen - Nur Windowstreiber - 12 Monate Herstellergarantie - Hohe Seitenpreise
Testnote: befriedigend - 3,32
Preisurteil: teuer
Preis: 230 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Platz 3 - 1

Oki C110

3. Platz
Oki C110
Klein, aber laut
Die Druckwerkstechnik des Oki-Druckers stammt von Konica Minolta und kommt auch im Epson Aculaser C1600 (Platz 4) zum Einsatz. Kennzeichen ist die kompakte Bauweise. So passt das Gerät locker auf den Schreibtisch. Gegen diesen Standort spricht allerdings das sehr laute Multi-Pass-Druckwerk, das im Betrieb mit 21 Sone schon auf die Nerven gehen kann. Im Lieferumfang finden sich Starter-Tonerkartuschen mit gerade einmal 500 Seiten Reichweite – das ist mager. Auch die Ausstattung beschränkt sich auf das Nötigste: USB-Anschluss und Windows-Treiber. Für Windows 7 muss man die Treiber in englischer Sprache von der Internetseite laden. Wenn Graustufen gefragt waren, absolvierte der C110 die Geschwindigkeitsläufe flott. Kam Farbe ins Spiel, ließ er im Tempo merklich nach.
Vorteile: Kompakte Bauweise - Hilfsprogramm mit Druckvorlagen
Nachteile: Nur Starter-Tonerkartuschen - Hohe Seitenpreise - Lautes Druckwerk
Testnote: befriedigend - 3,26
Preisurteil: preiswert
Preis: 180 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Canon i-Sensys LBP5050n

2. Platz
Canon i-Sensys LBP5050n
Niedriges Betriebsgeräusch
Der Canon-Farblaserdrucker arbeitete im Test recht leise. Denn nur bei Bedarf schalteten sich Krachmacher wie Lüfter zu. Allerdings war die Druckgeschwindigkeit niedrig. Positiv: Der Drucker wachte recht schnell aus dem Energiesparmodus auf. Die Farben waren in sich harmonisch, wenn auch etwas dunkel. Schärfe und Deckung der Buchstaben stimmten. Insgesamt ist die Druckqualität gut. Tonerkartuschen und Bildtrommel bilden eine Einheit. Trotzdem sind die Kosten mit 12,2 Cent für die farbige und 2,9 Cent für die schwarzweiße Seite noch akzeptabel. Die mitgelieferten Toner-Start-ausstattung reicht für 800 Seiten pro Farbe – eine gerade noch ordentliche Reichweite. Mit 8,7 Watt im Energiesparmodus erwies sich der Canon I-Sensys als vergleichsweise stromhungriges Gerät.
Vorteile: Netzwerkanschluss - Recht leise - 36 Monate Herstellergarantie
Nachteile: Nur Starter-Tonerkartuschen - Gerät nicht erweiterbar - Niedrige Druckgeschwindigkeit
Testnote: befriedigend - 3,24
Preisurteil: zu teuer
Preis: 259 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Xerox Phaser 6140V/N

1. Platz
Xerox Phaser 6140V/N
Farblaser mit guter Ausstattung
Als einziges Gerät im Testfeld beherrscht der Xerox-Drucker die Druckersprachen PCL 6 und Postscript 3. Die Geschwindigkeitstests absolvierte er unterm Strich als Schnellster im Testfeld. Bei Texten fiel die Schwarzdeckung zwar recht stark aus. Die Buchstaben blieben jedoch gut lesbar, da nur wenige Tonerspritzer erkennbar waren. Farben druckte das Gerät recht dunkel, aber in sich harmonisch. Praktisch: Über eine Taste am Gehäuse lässt sich der Drucker in den Energiesparmodus versetzen. Das hilft beim Stromsparen. Mit Preisen von 3,3 Cent für die Schwarzweiß- und 13,0 Cent für die Farbseite bewegt sich der Xerox-Drucker im noch moderaten Kostenbereich. Für den Tonerwechsel braucht man rechts seitlich Platz. Das sollte man bei der Standortwahl beachten.
Vorteile: PCL6 und Postscript 3 - Netzwerkanschluss - Taste für Energiesparmodus - Gute Schwarzdeckung
Nachteile: Nur Starter-Tonerkartuschen - Vergleichsweise wuchtig
Testnote: befriedigend - 2,92
Preisurteil: teuer
Preis: 273 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.