Schneider, Sun Microsystems: "Solaris ist das beste Linux"

09.03.2007
Marcel Schneider, Geschäftsführer der Sun Deutschland GmbH, erläutert im Gespräch mit CW-Redakteur Martin Bayer, warum Software für den Server-Spezialisten immer wichtiger wird.

CW: Im vergangenen Jahr hat Jonathan Schwartz das Ruder bei Sun übernommen. Was hat sich seitdem verändert?

SCHNEIDER: Während Scott McNealy immer auf einen positiven Cashflow gepocht hat, richtet Jonathan Schwartz sein Hauptaugenmerk auf die Profitabilität. Das ist das, was in den Medien steht und wonach das Unternehmen bewertet wird. Dementsprechend hat der neue CEO auch Initiativen gestartet, um das Unternehmen profitabler zu machen. Wir streben für das vierte Quartal eine Umsatzrendite von vier Prozent an. Langfristig liegt das Ziel bei zehn Prozent. Das ist auch der Auslöser für vieles, was wir in den vergangenen Monaten getan haben.

CW: Was hat Sun konkret in Angriff genommen?

SCHNEIDER: Wir haben die Organisation vereinfacht und effizienter gemacht und die Entwicklung sowie die Vertriebs- und Servicebereiche gleich ausgerichtet. Früher hatten die einzelnen Organisationen viel mehr Freiräume, nach dem Motto: Lass es uns doch einmal so versuchen. Um unsere Ziele zu erreichen, ist es jedoch wichtig, dass über das gesamte Unternehmen hinweg eine einheitliche Struktur vorgegeben ist.

CW: Welche Auswirkungen haben die Umstrukturierungen in Deutschland?

SCHNEIDER: Wir haben insgesamt etwa 80 Prozent von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das gilt auch für Deutschland. Hier wurden rund 100 Stellen gestrichen, Ziel sind 120. Insgesamt beschäftigt Sun in Deutschland rund 1650 Mitarbeiter. Wir arbeiten immer noch massiv daran, die Kosten zu reduzieren. Das muss aber nicht unbedingt heißen, dass wir weitere Mitarbeiter entlassen. Auch in unseren Prozessen stecken Kosten, die sich reduzieren lassen.

CW: Heißt das, Sun dreht weiter an der Kostenschraube?

SCHNEIDER: Nur an den Kosten zu drehen ist nicht der Ansatz von Jonathan Schwartz. Er hat jedoch ganz klar gesagt, dass die Kosten wettbewerbsfähig sein müssen. Darum machen mit unseren Sparprogrammen weiter, obwohl wir schon jetzt über den Erwartungen der Analysten liegen. Ein wichtiger Bereich ist dabei unsere Supply Chain und IT-Landschaft. Hier können wir noch einiges verbilligen.

CW: Reicht das aus, um die Margenziele zu erreichen?

SCHNEIDER: Der Kern unserer Bemühungen bleibt Wachstum. Wir wollen mit reduzierten Kosten wachsen und damit unsere Ziele in Sachen Profitabilität erreichen. Deshalb investieren wir weiter in den Produktbereich, also in Forschung und Entwicklung. Allerdings hat es auch hier Veränderungen gegeben. Da im Hardwaregeschäft schon seit geraumer Zeit ein rapider Preisverfall zu spüren ist, wird es innerhalb des Produktmixes wichtiger, auch mit Software erfolgreich zu sein. Das trägt dazu bei, dass die Margen zumindest gehalten werden können. Mittlerweile fließen daher 70 Prozent unseres Entwicklungsetats in den Softwarebereich. Nicht, weil Sun ein Softwareunternehmen werden möchte, sondern weil Software immer wichtiger für unsere Kunden wird.

CW: Suns wichtigste Softwareprodukte Java und Solaris sind frei verfügbar. Wo verdient Sun mit Software Geld?

SCHNEIDER: Sun will sein gesamtes Softwareportfolio zu Open Source machen. Früher war Sun für seine proprietären Lösungen bekannt. Wer Solaris einsetzte, musste das auf Sun-Maschinen tun. Das hat sich mit unserer Open-Source-Strategie völlig geändert. Solaris können die Kunden heute auf HP-, Dell-, IBM- und einer Reihe weiterer Plattformen betreiben. Diese Standardisierung und Interoperabilität sind zu einem Wettbewerbsvorteil für Sun geworden. Zum Vergleich: AIX kann man nur auf IBM-Rechnern betreiben, HP-UX läuft ausschließlich auf Hewlett-Packard-Maschinen. Die Kunden wollen jedoch Wahlfreiheit.

CW: Aber wo bleibt das Geschäft für Sun?

SCHNEIDER: Die Produkte sind frei, das stimmt. Jeder darf die Software als Vollversion einsetzen. Auch darin unterscheiden wir uns vom Wettbewerb, der meist nur limitierte und abgespeckte Ausführungen kostenfrei zur Verfügung stellt. Wenn Unternehmen mit unserer Software produktiv gehen, dann entscheiden sich fast alle für einen Wartungsvertrag. Schließlich sprechen wir hier von geschäftskritischen Umgebungen. Dann bezahlt der Kunde auch für die Lizenz.

CW: Was bekommt der Kunde, der Lizenz und Wartung kauft?

SCHNEIDER: Hier gibt es verschiedene Modelle wie bei den Linux-Distributoren auch. Solaris unterscheidet sich im Geschäftsmodell überhaupt nicht von Red Hat oder Suse. Es gibt verschiedene Service-Levels, die sich beispielsweise in den Reaktionszeiten unterscheiden.

CW: Wie würden Sie Suns Verhältnis zu Linux beschreiben?

SCHNEIDER: Solaris ist das beste Linux. Ich sehe nicht Linux, sondern Red Hat als Konkurrenz zu Solaris. Unser Vorteil sind aber beispielsweise die Möglichkeiten zur Konsolidierung. So läuft auf einer Sparc-Maschine das gleiche Solaris wie auf einem x64-Rechner von IBM. Es ist der gleiche Code, nur anders kompiliert. Aufgrund dieser Binärkompatibilität zertifizieren viele unabhängige Softwareentwickler ihre Lösungen für Solaris. Anwender müssten sich zudem nicht um viele unterschiedliche Versionen des Betriebssystems kümmern. Mit den verschiedenen Linux-Derivaten züchten sich die Anwender einen regelrechten Zoo an Betriebssystemen heran. Diese Gefahr besteht bei Sun nicht.

CW: Trotzdem ist Linux im Server-Umfeld sehr beliebt.

SCHNEIDER: Solaris bietet eine Reihe von Funktionen, die Linux noch fehlen. Über die Jahre hinweg ist eine ganze Menge an Enterprise-Wissen in das Betriebssystem geflossen. Zum Beispiel lassen sich Hardware und Software im laufenden Betreib optimieren. Damit ist es Sun gelungen, die Wallstreet, die vor Jahren auf x86-Server mit Red-Hat-Linux umgestiegen war, zurückzugewinnen. Wir konnten die Software so tunen, dass am Ende ein 40-prozentiger Performance-Anstieg heraussprang. Damit konnte die Börse effektiver wirtschaften, weil kleiner dimensionierte Systeme benötigt wurden.

CW: Ist Sun nicht zu spät auf diesen Zug aufgesprungen?

SCHNEIDER: Das kann man sich natürlich fragen. Mittlerweile ist Solaris jedoch das am schnellsten wachsende Betriebssystem. Wir haben bereits über sieben Millionen lizenzierte Downloads registriert. Mittlerweile läuft Solaris zu über 70 Prozent auf Nicht-Sun-Hardware. Vor zwei Jahren wurde unser Betriebssystem noch zu 100 Prozent auf Sun-Hardware eingesetzt. Der Erfolg zeigt sich auch in den Initiativen der Wettbewerber. So hat kürzlich HP bekannt gegeben, Solaris offiziell auf den eigenen Rechnern zu betreiben und zu unterstützen. Intel hat Solaris als das Mainstream-Betriebssystem im Business-kritischen Umfeld definiert.

Umgekehrt ist es uns wichtig, dass jedes bedeutende Betriebssystem für unsere Maschinen zertifiziert ist. Wir arbeiten dafür zum Beispiel eng mit Red Hat und Microsoft zusammen. Seit wir vor zwei Jahren unsere Partnerschaft mit Microsoft angekündigt haben, wächst der Anteil von Microsoft-Betriebssystemen auf unseren x64-Maschinen signifikant. Wir sind hier nicht so dogmatisch, wie es in der Vergangenheit üblich war.

CW: Meinen Sie mit lizenzierten Downloads, dass die Kunden eine Solaris-Lizenz gekauft haben?

SCHNEIDER: Nein. Damit ist gemeint, dass die Anwender eine freie Solaris-Lizenz von Sun erhalten haben.

CW: Wie viele Anwender setzen das System dann auch produktiv in geschäftskritischen Umgebungen ein?

SCHNEIDER: Es ist schwer herauszufinden, wie die Kunden das System einsetzen. Wir kontrollieren und reglementieren die Downloads nicht. Jeder kann Solaris so oft herunterladen und einsetzen, wie er möchte.

CW: Und wie viele Kunden kaufen nach dem Download eine Lizenz?

SCHNEIDER: Wir haben zwar Zahlen darüber, veröffentlichen diese allerdings nicht. Wenn man jedoch sieht, wie stark der Solaris-Anteil im x64-Server-Markt wächst, ist das ein Zeichen für die zunehmende Akzeptanz der Kunden.

CW: Jetzt fehlt in der Reihe der Solaris-Freunde nur noch IBM. Scott McNealy hatte zuletzt ein paar Andeutungen in diese Richtung gemacht. Gibt es konkrete Hinweise darauf, dass auch IBM auf den Solaris-Zug aufspringt?

SCHNEIDER: Dazu möchte ich mich nicht äußern. Wir kennen die Betriebssystem-Strategie von IBM zu wenig. Suns Strategie ist es, mit Solaris möglichst viele Plattformen im Markt zu zertifizieren, die eine Zukunft haben. So gibt es klare Aussagen im Umfeld von Itanium. Wir glauben nicht, dass die Itanium-Plattform eine Zukunft hat. Darum zertifizieren wir Solaris auch nicht für Itanium, sondern nur für die Xeon-Linie von Intel. Gegenüber AIX hat Solaris eindeutige Vorteile, was zum Beispiel die Funktionalität betrifft. Daher sind derartige Szenarien durchaus denkbar. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen.

CW: Wie verschieben sich derzeit aus Ihrer Sicht die Kräfteverhältnisse im Server-Geschäft, gerade was das Verhältnis zwischen Sparc- und x64-Plattform betrifft?

SCHNEIDER: Sun verfolgt eine Drei-Säulen-Strategie. Neben der Sparc-Familie und der Chip-Multi-Threading-Technologie (CMT) ist dabei x64 eine wichtige Komponente. Hier ist Sun erfolgreicher denn je.

CW: Verlieren die Sparc-Prozessoren damit an Bedeutung?

SCHNEIDER: Über die Zukunft von Sparc ist schon viel diskutiert worden, auch als wir unsere Kooperation mit AMD und jüngst mit Intel angekündigt hatten. Sun steht aber nach wie vor hinter der eigenen CPU-Linie. Gerade in Sachen Skalierbarkeit und Verfügbarkeit ist Sparc den x64-Architekturen voraus. Sicher gibt es bestimmte rechenintensive Anwendungen, für die ein x64-Chip besser geeignet ist. Aber geschäftskritische Anwendungen wie beispielsweise Datenbanken sollte man besser nicht mit einer x64-Architektur betreiben.

CW: Was sind die Vorzüge Ihrer Risc-Architektur?

SCHNEIDER: Der größte Trumpf ist unsere CMT-Technik. Hier haben wir einen Vorsprung von zwei Jahren. Andere Anbieter versuchen, uns in diesem Bereich zu kopieren. Die CMT-Maschinen können 32 Prozesse parallel abarbeiten, wo Intel und AMD vielleicht zwei schaffen. Dafür muss der Chip auch nicht so hoch getaktet sein. Wenn ein CMT-Sparc mit 800 Megahertz arbeitet, sind die CPUs von Intel und AMD auf mehrere Gigahertz hochgetaktet.

CW: Was sind die Vorteile für die Anwender?

SCHNEIDER: Früher hat man einfach x64-Pizzaboxen gestapelt. Richtig skalieren konnten die Anwender damit jedoch nicht. Heute tauchen Probleme mit der Wärmeentwicklung auf. Die Stromkosten im Rechenzentrum sind mittlerweile schon so hoch wie die jährlichen Investitionskosten in Hardware. Mit x64 stößt man allmählich an Grenzen. Das merkt inzwischen auch Intel. Dort hieß es immer: schneller, schneller, schneller. Doch das bedeutet auch: wärmer, wärmer, wärmer. Mit den CMT-Rechnern ersetzen wir die Pizzaboxen.

CW: Wie bewertet Sun den aktuellen Hype rund um das "grüne Rechenzentrum"?

SCHNEIDER: In den USA ist das momentan das beherrschende Thema. Vor zwei Jahren hat man noch kein Wort darüber verloren. Mit den Sturmschäden in New Orleans, den Stromausfällen und der Bedrohung durch den Klimawandel, vor dem auch Al Gore warnt, kam der Hype auf. Die Vorteile für die Umwelt sind jedoch nur ein Aspekt. Die Mehrheit der Nutzer setzen stromsparende Rechner aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen ein. Das lässt sich relativ einfach rechnen, da sich die Systeme durch den eingesparten Strom schnell amortisieren. In Kalifornien wird der Einsatz von Sun-Servern öffentlich gefördert ist. Außerdem kooperieren wir mit Stromlieferanten.

CW: Ein Hype, den Sun getrieben hat, ist das Utility-Computing. Was ist daraus geworden?

SCHNEIDER: Das Konzept ist in einigen Teilen bereits umgesetzt. Wir haben ein Rechenzentrum aufgebaut. Mittlerweile hängen 20 Kunden vornehmlich aus der Pharma- und Biotech-Industrie, die kurzfristig Rechenleistung benötigen, an unserem Grid-System. Ferner nutzt AMD das Grid für seine Chipentwicklung, und auch ein deutsches Bankhaus bezieht hier Rechenleistung. Wir verfolgen unsere Vision weiter. Es ist kommerziell sicher noch nicht die große Welle, aber wir machen an dieser Stelle die ersten Live-Versuche. Sun ist davon überzeugt, dass die langfristige Entwicklung in diese Richtung geht, Rechenleistung quasi aus der Steckdose zu beziehen.

CW: Was muss passieren, dass diese Vision wahr wird?

SCHNEIDER: Die Applikationen müssen an diese Grid-Architektur angepasst werden. Das Gleiche ist im Grunde im Stromnetz auch passiert. Beispielsweise musste man erst die Applikation Fernsehen an die Architektur anpassen. Man konnte keine 60- oder 380-Volt-Fernseher bauen, sondern musste die Geräte auf 220 Volt standardisieren. Das Gleiche wird auch in der IT-Industrie kommen. Es ist jedoch ein langwieriger Prozess. Heute sind erst die extrem rechenintensiven Applikationen daran angepasst. Der Großteil der Anwendungen erfüllt diesen Standard noch nicht. Solange es noch nicht so weit ist, braucht es unterschiedliche Architekturen.

CW: In welchen Zeiträumen denken Sie hier?

SCHNEIDER: Es gibt wenige Applikationen, die heute schon Grid-Technik nutzen können. Interessanterweise benötigen diese wenigen Anwendungen 30 bis 40 Prozent der gesamten Rechenleistung. Für diesen Bereich wird das Thema Utility-Computing schnell kommen, ich schätze in den kommenden fünf Jahren. Die Vorteile für die Kunden liegen auf der Hand. Sie müssen nicht selbst eine teure Infrastruktur aufbauen, sondern können flexibel Rechenleistung dann beziehen, wenn sie diese benötigen.

CW: Müssen Softwarehersteller mehr tun, beispielsweise ihre Lizenzmodelle an die Grid-Welt anpassen?

SCHNEIDER: Absolut. Ich denke, hier ist der Druck der Kunden noch nicht groß genug. Wie ich immer höre, fordern die Anwender einfache und transparente Lizenzmodelle. Deshalb basiert auch unser eigenes Lizenzmodell auf Mitarbeiterzahlen. Jede Firma weiß darüber Bescheid und kann deshalb ihre Softwarekosten transparent kalkulieren. Zudem spiegelt diese Metrik auch wider, wie es dem Unternehmen wirtschaftlich geht. Das ist ein sehr einfaches Modell, das eng mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten des Unternehmens verknüpft ist. Es ist wichtig, dass die Kunden einfache Lizenzmodelle von ihren Softwareanbietern einfordern. An dieser Stelle muss weiter Druck aufgebaut werden.

CW: Wenn Sun das Utility-Computing stärker forcieren will, bedeutet dies einen Schwenk in Richtung Service-Company?

SCHNEIDER: Wir stellen uns auch in Zukunft klar als Technikunternehmen auf. Andere Anbieter wie HP und IBM haben beschlossen, sich in diesem Bereich weniger zu engagieren und stärker auf die Segmente Services und Outsourcing zu setzen. In die Ecke geht Sun nicht. Wir wollen uns nicht von einem Technik- in ein Serviceunternehmen verwandeln. Trotzdem ist Service eine wichtige Säule. Wir versuchen jedoch nicht, die Komplexität mit möglichst vielen Leuten zu managen, sondern mit möglichst wenig Personal auszukommen. Unsere Philosophie heißt nicht Outsourcing einer komplexen Umgebung, sondern wir versuchen, die Komplexität zu reduzieren und die Infrastruktur mit möglichst geringen Betriebskosten zu betreiben. Deshalb haben wir beispielsweise viel in Remote Services investiert.

CW: Aber Sun betreut inzwischen auch Geräte anderer Hersteller. Ist das nicht ein Paradigmenwechsel im Vergleich zu früher, als nur die eigenen Maschinen gewartet wurden?

SCHNEIDER: Es ist richtig, dass wir auch Geräte anderer Hersteller betreuen. Wenn man sich ein Rechenzentrum als Fabrik vorstellt, kommen Kunden zu uns und fragen an, ob Sun nicht einzelne Produktionsstraßen übernehmen kann. Dabei handelt es sich auch um heterogen zusammengesetzte Umgebungen. Wir werden jedoch nicht die gesamte IT unserer Kunden übernehmen. Hier wird es keine Änderung unserer Strategie sehen.

CW: Auch kein Teil-Outsourcing?

SCHNEIDER: Nein, auch das nicht. Wir werden weiter unsere Managed Services anbieten. Dabei übernehmen wir höchstens einzelne Produktionsstraßen für unsere Kunden.

CW: Andere IT-Größen machen längst einen Großteil ihres Geldes mit Service. Warum beharrt Sun auf diesem engen Servicefokus?

SCHNEIDER: Wir sind ein zu kleines Unternehmen, um alles machen zu können. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein Technologieunternehmen zu bleiben. Wenn wir in Richtung Outsourcing gehen wollten, müssten wir massiv in Marketing investieren. Wir müssten Stäbe von Rechtsanwälten rekrutieren, um die Verträge auszuhandeln. Dieses Geld könnten wir nicht mehr in Produkte investieren und würden damit unseren Technikfokus verlieren.