Schmitz Cargobulls setzt auf Navision

14.08.2006 von Dorothea Friedrich
Der Hersteller von Sattelaufliegern Schmitz Cargobull installiert in seinen europaweiten Standorten Microsoft Dynamics NAV (früher Microsoft Business Solutions - Navision).

Microsoft Dynamics NAV ist eine speziell für den Mittelstand konzipierte Business-Software. Das über mehrere Jahre währende Roll-out übernahm der IT-Dienstleister und Software-Hersteller Tectura.

Schmitz-Cargobull erwirtschaftet mit rund 4000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat neun Standorte in Deutschland, England, Litauen und Spanien. Zur Firmengruppe gehören zudem Tochterunternehmen, die alle Dienstleistungen von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen über Ersatzteile bis hin zu Reparatur- und Wartungsarbeiten anbieten sowie ein europaweites Netz von Vertriebsgesellschaften.

Zur Koordination der Geschäftsprozesse galt es, zwei Dinge unter einen Hut zu bringen: eine zentrale Datenkontrolle und -distribution einerseits und andererseits die Eigenverantwortung des jeweiligen Produktionsstandortes für seine (landes)spezifischen Fertigungs- und Verwaltungsprozesse.

In den Hauptstandorten und der Unternehmenszentrale ist ein SAP-System im Einsatz. Für die Niederlassungen musste jedoch eine andere Lösung gefunden werden. Das System sollte auf die mittelständische Prägung der Zweigstellen zugeschnitten sein, sich problemlos mit dem Hauptverwaltungssystem und diversen Schmitz Cargobull-eigenen Speziallösungen verbinden lassen sowie die typischen Prozesse des Sondermaschinenbaus beherrschen. Mit der Entscheidung für Navision begann unter Einbindung von Tectura der Roll-out zunächst an den Produktionsstandorten in England, Spanien und Litauen sowie bei den Töchtern TSE und Cargobull Parts and Services. Anschließend wurden weitere Systeme live geschaltet. Grundvoraussetzung für die Implementierung des neuen Systems waren nach Angaben des Projektleiters Bertold Lütke Wissing schnelle Antwortzeiten und die Eigenverantwortung der jeweiligen Niederlassung für ihre Daten. Daher habe man sich für eine dezentrale Standortlösung entschieden.

Jeder Produktionsstandort verfügt nun über eine eigenständige Datenbank, die laufend mit den Datenbeständen der anderen Schmitz Cargobull-Systeme abgeglichen wird. Zentrale Unternehmensbereiche wie etwa die Konzernkonsolidierung oder das Beteiligungscontrolling greifen über "Citrix Metaframe" in Kombination mit einem Windows 2000 Terminal Server auf die diversen Datenbanken zu. Auswertungen und Schnittstellen sind in allen Niederlassungen standardisiert und stehen mehrsprachig zur Verfügung. In den einzelnen Tochtergesellschaften arbeiten im Schnitt 15 bis 20 Mitarbeiter mit Navision in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Ein- und Verkauf sowie bei der Kostenträger- und -stellenrechnung. An den großen Produktionsstandorten in Deutschland, England, Litauen und Spanien kommt zudem eine Tectura-Speziallösung für die Fertigungsindustrie im Bereich der technischen Auftragsfertigung und der Produktion zum Einsatz. Zusätzliche Navision-Aufsätze tragen den besonderen Standortgegebenheiten Rechnung

"Allgemein lässt sich sagen, dass Navision an allen Standorten als vollwertiges ERP-Programm eingesetzt wird", sagte Lütke Wissing. Das ERP-System der AG fungiert dabei als zentrale Schaltstelle und Daten-Master für die konzernweiten Kunden, Lieferanten, Artikel und Stücklisten, während die einzelnen Produktionsstandorte ihre spezifischen Verwaltungs- und Fertigungsprozesse eigenständig mit Navision abwickeln.