SAS will BI massentauglich machen

13.03.2006
Mit dem Angebot "Premium Reporting" geht der Marktführer Einsteiger und Mittelständler an.

SAS Institute geht neue Wege im Vertrieb. Mit Premium Reporting will das Unternehmen, das traditionell seine Kunden unter den Top 500 hat, seine Software für Business Intelligence (BI) auch für kleinere Installationen und Einsatzgebiete mit geringeren Anforderungen positionieren. Damit will der Hersteller künftig auch im mittleren und unteren Marktsegment mit Anbietern wie Cognos oder Business Objects konkurrieren und erhöht den Druck auf kleinere Softwarehäuser.

Das Angebot entspricht dem bisherigen Produkt "SAS BI Server", der letztes Jahr auf den Markt kam und eine Kernkomponente der umfassenderen BI-Plattform "SAS 9" bildet (siehe auch "SAS: Abfragen sollen einfacher werden"). Er dient zum Aufbau Web-basierender Lösungen für Reporting und Analyse und umfasst eine Server-Engine, Entwicklungswerkzeuge, ein Add-in für Windows, Funktionen für deskriptive Analysen, eine Portaloberfläche und ermöglicht es, Kennzahlen über ein Dashboard anzuzeigen.

Während es keine funktionalen Beschränkungen in der Software geben soll, wird es laut Jürgen Fritz, Director Marketing & Strategy bei SAS "vertragliche Begrenzungen" bei der Nutzung geben. Wie diese im Einzelnen aussehen und welche Preise geplant sind, durfte der Manager auf Anfrage der COMPUTERWOCHE noch nicht sagen. Man werde klare Einsatzszenarien zusammen mit den Kunden definieren und eine Abrechnung in Bezug auf die Benutzer oder Server oder Datenmengen vereinbaren, hieß es. Die geplanten Preise seien "Kampfpreise".

Auf Partnersuche

SAS werde seine Produkte zwar auch weiter Großkunden im Direktvertrieb anbieten und ebenso Account-Manager abstellen, erklärte Fritz. Es gebe aber bereits eine kleine Truppe, die sich ausschließlich um Neueinsteiger und den mittleren bis gehobenen Mittelstand kümmert. Zudem sei man mit Partnern im Gespräch, um hierzulande einen indirekten Vertrieb aufzubauen. Die neue Vertriebsstrategie sei laut SAS-Pressesprecher Thomas Maier aber nicht so zu verstehen, dass es im Großkundengeschäft nichts mehr zu holen gebe. Vielmehr sehe er dort noch viel Raum und SAS wolle hier in diesem Jahr zweistellig wachsen.

Den Zeitpunkt für Premium Reporting erkläre sich laut Manager Fritz daher, dass SAS immer mehr Anfragen aus kleineren Firmen erhalte, die man nun gezielter angehen wolle. Vorteilhaft sei auch, dass viele Mittelständler mittlerweile ERP-Systeme im Einsatz hätten und derzeit nach Berichts- und Analysesoftware Ausschau hielten oder nicht integrierte Excel-Lösungen ablösen müssen. SAS sieht sein Vorhaben aber nicht als reine Mittelstandsinitiative: "Wir wollen BI für alle anbieten", sagte Fritz. (as)

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