SAP bereitet Marketing-Modul für CRM On-Demand vor

11.05.2006
Auf der Kundenkonferenz "Sapphire" in Orlando zeigen die Walldorfer eine Marketing-Komponente für die im Frühjahr eingeführte Mietlösung für das Kundenbeziehungs-Management.

Nachdem der Hersteller im Februar erstmals mit einem Mietprodukt angetreten war, arbeitet er nun daran, das Angebot an die am Markt üblichen Funktionen anzupassen. Bestand CRM On-Demand bislang vor allem aus Funktionen zur Vertriebssteuerung und Kontakt-Management, sollen nun Marketing-Features folgen. Dazu zählt SAP Methoden, um Neu- und Bestandskunden zielgruppengerecht anzusprechen. Kunden, die für Kampagnen in Frage kommen, lassen sich über Suchfunktionen segmentieren. Auf diese Weise teilen Anwender den Adressenbestand in Zielgruppen auf. Leads können die Vertriebsmitarbeiter nachbearbeiten. Das Frontend können Anwender rollenspezifisch konfigurieren, etwa, um Zuständigkeiten für Neu- und Bestandskunden unter den Angestellten aufzuteilen.

Darüber hinaus hat SAP das bestehende "Sales On-Demand" ausgebaut. Ein "Pipeline Performance Management" soll Vertriebsmitarbeitern bei der Bearbeitung von potenziellen Geschäftsabschlüssen (Opportunities) helfen. Hinzu kamen ferner Sprachversionen für Französisch, Japanisch, Portugiesisch, Spanisch und Chinesisch.

SAP sieht sich mit CRM On-Demand gegenüber konkurrierenden Mietlösungen im Vorteil, da dieses Angebot dem Anwender gestatte, ohne viel Aufwand von einer On-Demand- auf eine On-Premise-Umgebung zu wechseln. On-Premise meint den Betrieb einer Software im eigenen Rechenzentrum des Kunden, in diesem Fall das Programm "Mysap CRM". Im Gegensatz dazu läuft eine On-Demand-Lösung im Hosting-Rechenzentrum eines Dienstleisters. SAPs Partner ist hier die IBM. Da beide SAP-Produkte auf der gleichen Technik aufbauen, würden keine umfängliche Migrationsprojekte anfallen, verspricht der Konzern (siehe "On-Demand schadet dem Lizenzgeschäft nicht").

Die Mietofferte des Softwarehauses steht in Wettbewerb mit denen von Salesforce.com, Rightnow, Siebel/Oracle und Netsuite. Microsoft will dieses Segment über Partner adressieren, die Mietsoftware auf Basis von "Microsoft CRM 3.0" auflegen sollen. Demnächst wird auch Sage in Deutschland ein solches Angebot auflegen. In den USA und Großbritannien gibt es dies bereits. Ohnehin ist dort das Interesse an Mietangeboten größer als hierzulande (siehe Wenig Begeisterung für CRM-On-Demand)

Experten rechnen damit, dass künftig nicht nur CRM-Systeme, sondern komplette ERP-Suiten On-Demand feilgeboten werden.(fn)