Samsung SCH-i819. Ein Smartphone mit Prizm2.5-Linux.

18.05.2006
Mit dem SCH-i819 hat Samsung ein Businesshandy mit Linux-Kernel auf den chinesischen Markt gebracht. Beeindruckende Connectivity und ein pralles Software-Paket sowie eine exotische Nutzeroberfläche zeichnen dieses Gerät aus.

Samsung werkelt mit Linux - das muss spannende Ergebnisse bringen. Während hierzulande Smartphones mit Symbian und Windows Mobile den Markt dominieren, fristet Linux eher ein Schattendasein. Bis aufs navigationsfähige Motorola A780 ist hierzulande kein Handy mit der offenen Systemplattform erhältlich. Doch wer glaubt, dass Linux nur eine Spielwiese für Freaks ist, den belehrt Samsung mit seinem SCH-i819. Es kam soeben in China auf den Markt.

Der schwarze Slider ist ein vollwertiges Businesshandy, das sowohl CDMA-Standard (800MHz) als auch GSM-Standard (900/1800MHz) und GPRS beherrscht. Damit kann man das Handy quasi weltweit nutzen. Und vergisst man zufällig seinen Standort, dann hilft der GPS-Empfänger.

Das auf einem 2.4er-Kernel basierende Betriebssystem wird von einem Intel PXA270 mit 416MHz angetrieben, dem 64 Megabyte SD-RAM und 128 MB Flash-Speicher zur Verfügung stehen. Die von Mizi Research neu entwickelte Benutzeroberfläche PRIZM 2.5 bietet eine beeindruckende Fülle von PDA- bzw. Smartphone-Funktionen wie Java-Engine, Web-Browser, EMail-Client, weiterführende PIM -Funktionen, Media Player und den professionellen Document Viewer von Picsel. Auch multimedial spiegelt es den Stand des heute technisch Möglichen. Der Media-Player versteht die Formate MP3, AAC/(+), WMA, sowie MPEG-4, Microsofts Videoformat WMV und Real Audio/Video von Real Networks.

Außen findet man neben einem 5-Wege-NavKey ein berührungsempfindliches 2,4 Zoll-TFT-Display, das 65.000 Farben in QVGA-Auflösung (240x320 Pixel) darstellen kann. Die 2-Megapixel-Kamera schießt Fotos (gern mit Blitz) bis zu einer Größe von 1600x1200 Pixeln und nimmt Filme auf. Anschaubar über TV-Out, ausdruckbar per PictBridge. Bis dahin gibt es Zwischenspeicher-Möglichkeit auf TransFlash-/microSD-Karten. Die Daten können auch über Bluetooth, Infrarot sowie USB mit anderen Geräten ausgetauscht werden.

Das im SCH-i819 verwendete Linux-System Prizm ist eine selbstgepatchte Version von Mizi Research: auf Pakete von Montavista Linux (die z.B. Motorola einsetzt) oder CELF will sich der Hersteller nicht verlassen. Spezielle Features des 2.6er-Kernels wurde eigens für Prizm rückportiert. Die Benutzeroberfläche setzt auf ein Fundament aus TinyX-Server und Widgets aus Trolltechs Qt-Bibliothek. Mizi Research bastelt derzeit schon an einer eigenen Lösung, die später auf einem "echten" XWindows-Server aufsetzen soll. Eine erste Version des nächsten Prizm-Systems (3.0) will man im dritten Quartal 2006 präsentieren - hier sollen auch Features wie WLAN-Connectivity und andere Multimedia-Features integriert werden.

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