SuperSpeed-USB im Test

Samsung S2 Portable 3.0 HDD

19.01.2011 von Bernhard Haluschak
Die externe Festplatte Samsung S2 Portable 3.0 im 2,5-Zoll-Formfaktor ist mit einer USB-3.0-Schnittstelle ausgestattet. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und testen, wie sich die externe HDD mit USB SuperSpeed im Vergleich zur herkömmlichen USB-2.0-Technologie schlägt.

Der USB 3.0-Standard verspricht Datenübertragungsraten von bis zu 640 MByte/s. Damit ist der neue Standard zehn Mal so schnell wie die aktuell noch verwendete USB-2.0-Schnittstelle mit 480 Mbit/s. Um die Leistungsfähigkeit von USB-3.0 zu testen, haben wir die externe Festplatte Samsung S2 Portable 3.0 mit USB-3.0-Interface auf einen Benchmark-Parcours geschickt.

Bildergalerie: Samsung S2 Portable 3.0
Samsung S2 Portable 30
Frontseite.
Samsung S2 Portable 30
Rückseite.
Samsung S2 Portable 30
Externe Festplatte mit Etui.
Samsung S2 Portable 30
Gut verpackt.
Samsung S2 Portable 30
Samsung S2 Portable 30
USB-3.0-Stecker.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 3.0.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 2.0.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 3.0.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 2.0.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 3.0.
Samsung S2 Portable 30
Benchmarkergebnisse USB 2.0.

Dabei haben wir den Testkandidaten jeweils an eine USB-3.0- und USB-2.0-Schnittstelle angeschlossen und diese verschiedenen Geschwindigkeitstests unterzogen. Die Ergebnisse haben wir dann den Leistungsdaten von herkömmlichen 2,5-Zoll-SATA-Festplatten gegenübergestellt.

Testkandidat und Testbedingungen

Als Testkandidat kommt die externe Festplatte Samsung S2 Portable 3.0 zum Einsatz. Die 2,5-Zoll-Storage-Lösung ist mit einer internen 2,5-Zoll Festplatte des Typs Samsung Spinpoint MP4 HM640JJ bestückt. Zu beachten ist, dass die externe Festplatte, die mit einer USB-3.0-Schnittstelle ausgestattet ist, mit unserem Testrechner verbunden ist. Als Datenkabel hat der Hersteller ein spezielles 80 cm langes USB-Kabel beigefügt. Auf der einen Seite befindet sich ein Standard USB-Stecker und auf der Seite, die mit der externen Festplatte verbunden wird, hat Samsung ein USB-3.0-Stecker im Mini-B-Formfaktor angebracht. Darüber hinaus legt der Hersteller für den komfortablen Transport ein edles Lederetui bei.

Datenkanal: Der Datentransfer der Samsung S2 Portable 3.0 erfolgt über die USB-3.0-Schnittstelle im Mini-B-Formfaktor.

Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.

Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

Kontakt bitte: Die Verbindung zwischen der externen Samsung-Festplatte und dem USB-3.0-Port auf dem Mainboard erfolgt über ein spezielles USB-3.0-Kabel.

Für unsere Tests mit USB 3.0 und USB-2.0 verwenden wir die USB-Schnittstellen des Mainboards, das als Testplattform für alle Tests dient.

Samsung S2 Portabel 3.0

Modell:

HX-MTA64DA (640GB)

Hersteller:

Samsung

Schnittstellen:

1x USB 3.0

Sinstiges:

Farbige Status-LED

Zubehör:

Lederetui, USB-3.0-Kabel mit Mini-B-Stecker (80 cm), Quick Start Guide, Software aug HDD: Samsung SecretZone und Auto Backup

Abmessungen (BxHxT)

82 x 18 x 113 mm

Gewicht:

0,41 kg

Zirka-Preis:

89 Euro

Benchmark-Vorbetrachtung

Die Leistungsfähigkeit eines externen Festplattenkehäuses bewerten wir anhand verschiedener Tests. Die Festplatten sind in den Balkendiagrammen nach Performance geordnet. Der Low-Level-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.

Maximale Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten der getesteten Produkte. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenzielle Leserate in MByte/s in der Außenzone der Magnetscheiben.

Minimale Transferraten

Im Diagramm sind die minimalen Datentransferraten der getesteten Festplatten dargestellt. Die Werte wurden mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenziellen Datenraten in der langsamen Innenzone der Magnetscheiben.

Praxiswerte Gesamtperformance

Im Diagramm wird die Gesamtperformance in Punkten aller getesteten Produkte beim Lesen von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt.

Praxiswerte Windows Defender

Im Diagramm wird die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Schreiben von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Praxiswerte Vista Start

Im Diagramm wird die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Schreiben von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Praxiswerte Movie Maker

Das Diagramm zeigt die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Kopieren von Dateien unter Windows 7 auf. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Fazit

Die Performance der Samsung S2 Portable 3.0 mit USB-3.0-Schnittstelle ist einem Gerät mit USB-2.0-Interface deutlich überlegen, wie unser Test belegt. Die Storage-Lösung kommt sogar in puncto Transferleistung an das Leistungsniveau einer nativen 2,5-Zoll SATA-Festplattenlösung heran. Auch die Praxiswerte mit dem PC Mark Vantage bestätigen die gute Leistung .der externen USB-3.0-Lösung. Hier hat der Hersteller offensichtlich bereits eine sehr performate Festplatte in das USB-System verbaut.

Die herkömmlichen Festplatten in unserem Test erreichen über die SATA-Schnittstelle sequenzielle Datentransferraten beim Lesen von bis zu 108 MByte/s. Dagegen punktet die Samsung-Festplatte mit Transferleistungen von bis zu 116 MByte/s.

Der Betrieb der externen HDD an der USB-2.0-Schnittstelle bringt keine Vorteile. Das langsame Interface bremst mit ihrer Bandbreite von 480 MBit/s die maximal mögliche Festplattengeschwindigkeit aus. Deshalb macht der Einsatz von schnellen Festplatten am USB-Port keinen Sinn. Mehr als 35 MByte/s schafft das USB-2.0-Interface in unserem Test nicht.

Für alle, die flexibel sein wollen und für die die Datenübertragungsrate auch eine wichtige Rolle spielt, ist eine externe USB-3.0-Festplatte ideal. Allerdings hat USB 3.0 aktuell einen entscheidenden Nachteil. Es ist noch keine weit verbreitete Standardschnittstelle, sodass teilweise ein Adapter oder ein Controller zum Betreiben einer entsprechenden Festplatte notwendig ist. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.