Das Samsung Galaxy Tab ist kleiner und leichter als Apples iPad: Man kann es daher besser auch im Stehen oder während des Gehens mit einer Hand halten und mit der anderen bedienen. In die Hemd- oder Hosentasche passt es aber nicht mehr bequem hinein, denn es ist kaum kleiner als eine DVD-Verpackung.
Das Kunststoffgehäuse des Galaxy Tab sieht wertig aus und fühlt sich gut an: Selbst wenn man das Galaxy Tab kräftig drückt, knarzt und knirscht es nicht. Die Rückseite des Galaxy Tab strahlt in hellem, aber fleckenanfälligem Weiß.
Ausstattung
Das Galaxy Tab hat nur 16 GB Speicher, so viel wie das kleinste iPad-Modell. Den internen Speicher kann man mit einer Micro-SD-Karte erweitern. Samsung legt allerdings keine bei. Eine USB-Buchse hat das Galaxy Tab nicht: Das mitgelieferte USB-Kabel passt aber in den Dockinganschluss des Tablet-PCs. So kann man ihn mit dem PC verbinden und Daten übertragen. Denn im Explorer tauchen sowohl der interne Speicher wie auch eine eingelegte Speicherkarte als Massenspeicher auf. In diesem Modus kann man aber keine Dateien auf das Galaxy Tab übertragen, die größer als 4 GB sind. Will man beispielsweise HD-Filme auf dem Tablet-PC speichern, muss man zur Samsung-Software Kies greifen, die man kostenlos herunterladen kann: Kies wird auf einem PC installiert und rechnet die Filme, die man aufs Galaxy Tab übertragen will, ins MP4-Format und auf eine geringere Auflösung um. Das dauert je nach Leistungsfähigkeit des PCs einige Zeit. Der Akku lässt sich allerdings per USB-Anschluss nicht aufladen. Dazu muss das USB-Kabel ins mitgelieferte Netzteil und dieses an die Steckdose.
Telefonieren kann man auch mit dem Galaxy Tab, sofern eine SIM-Karte im Gerät steckt. Dazu nutzt man am besten das mitgelieferte Kabel-Headset. Ins mobile Datennetz gelangt man per HSPA (maximal 7,2 MBit Download, 5,76 MBit Upload). Außerdem bietet das Samsung Galaxy Tab 11n-WLAN und Bluetooth 3.0.
Außerdem besitzt das Galaxy Tab eine Kamera mit 3 Megapixel für Schnappschüsse sowie eine Internetkamera für Videotelefonate.
Installierte Apps lassen sich auf fünf Startbildschirme verteilen, zwischen denen man per Fingerwischer blättert. Auf der ersten Seite hat Samsung einen Task-Manager installiert: Er zeigt die aktiven Apps und ihren Speicherverbrauch an. So kann man bequem einzelne Anwendungen schließen.
Software
Das Galaxy Tab bringt die übliche Android-Software-Ausstattung mit. Darüber hinaus ist AllShare installiert: Damit lässt sich das Galaxy Tab, das DLNA-fähig ist, in ein Multimedia-Netzwerk einbinden. Außerdem mit an Bord sind unter anderem ein Dateimanager sowie Thinkfree Office: Mit dieser App kann man Office-Dateien auf dem Tablet-PC anschauen und bearbeiten. Apps kann man sich aus dem Android Market holen, auf den das Samsung Galaxy Tab wie jedes Android-Smartphone zugreifen kann. Samsung hat noch einen Zugang für den eigenen App-Market installiert, in dem sich ausschließlich kostenfrei Angebote finden. In der App Readers Hub kann man nach einer Registrierung Ebooks vom englischen Store Kobo herunterladen. Zeitungen soll man mit der App über den Dienst PressDisplay, Zeitschriften über Zinio bekommen können: Zum Testzeitpunkt funktionierte das auf dem Galaxy Tab aber noch nicht.
Im Test ließen sich alle Apps aus dem Market problemlos installieren, obwohl sie nicht für die hohe Auflösung des Galaxy Tab angepasst sind. Die meisten sahen auch im Fullscreen-Modus gut bis passabel aus.
Samsung Galaxy Tab: Akkulaufzeit und Bedienung
Das Galaxy Tab wiegt 380 Gramm. Damit ist es etwa 300 Gramm leichter als das Apple iPad, aber schwerer als das Dell Streak , das es mit seinem 5-Zoll-Bildschirm nur auf 220 Gramm bringt.
Beide Geräte kann es aber bei der Laufzeit nicht überholen: Im Test reichte eine Akkuladung beim Internet-Surfen per WLAN für 6,5 Stunden. Das iPad und das Dell Streak laufen mehr als zehn Stunden. Im Video-Test spielte das Samsung Galaxy Tab einen Film 4:40 Stunden ab: Das iPad lief in diesem Test knapp drei, das Dell Streak knapp eine Stunde länger.
Bei niedrigem Akkustand reduziert das Samsung Galaxy Tab abhängig von der aktiven App – 10% beim Video-Player und 5% beim Browser - automatisch die Bildschirm-Helligkeit: Das ist an sich sinnvoll, um die Laufzeit zu verlängern. Allerdings regelt der Tablet-PC die Leuchtdichte so weit herunter, dass man auf dem Bildschirm nichts mehr erkennen kann – Surfen oder Videoschauen war auf jeden Fall kaum mehr möglich.
Bedienung
Das Samsung Galaxy Tab besitzt einen mechanischen Einschalter sowie eine Wipptaste für die Lautstärke. Die typischen Android-Tasten Home, Menü, Zurück und Suchen sind als Sensortasten ausgeführt. Abgesehen davon bedient man das Samsung Galaxy Tab über den kapazitiven Bildschirm, der natürlich auch Mehrfinger-Gesten versteht.
Die App-Icons sind sehr groß und leicht zu treffen. Scrollen und Blättern in den Menüs funktionierte schnell und flüssig. Auch die meisten Apps ließen sich sehr bequem über den Bildschirm steuern, besonders begeisterte der butterweiche Pinch-Zoom im Fotoalbum.
Der Zwei-Finger-Zoom funktionierte auch im Browser flüssig und stufenlos. Allerdings kann man erkennen, wie das Galaxy Tab die vergrößerten Buchstaben nachschärft – beim iPad geht das einen Tick flotter. Allerdings erfolgt keine automatische Anpassung des Seitenausschnitts an die Bildschirmbreite, wenn man in die Seite hinein zoomt. Man kann Webseiten auch durch eine doppelte Fingerberührung vergrößern: Hier passt das Tablet den Seitenausschnitt an den Bildschirm an, der Zoomvorgang ist aber etwas ruckeliger als bei der Fingergeste.
Viel weniger flüssig als beim iPad arbeitete das vertikales Scrollen des Samsung-Tablets: Besonders bei Webseiten mit vielen Fotos verschob sich die Seite nur mit einem deutlich wahrnehmbaren Ruckeln. Dadurch fiel auch eine Android-Besonderheit besonders ins Gewicht: Anders als beim iPad aber wie beim iPhone ist die Adresszeile des Browsers nicht fixiert und verschwindet deshalb, wenn man auf einer Webseite nach unten scrollt. Will man eine neue Adresse geben, muss man die Seite wieder nach oben schieben.
Die Bildschirm-Tastatur hat ein Tastenraster von 15 Millimetern. Für die Eingabe von Zahlen, Sonderzeichen und Emoticons muss man umschalten. Im Zwei-Finger-System kann man recht schnell auf der Tastatur tippen. Mit den Daumen können im Querformat nur Anwender mit großen Händen bequem schreiben, im Hochformat geht das Tippen aber mit dem Zwei-Daumen-System angenehm schnell. Das Samsung Galaxy Tab versteht auch die Eingabe per Swype: Man gibt dabei Wörter ein, indem man mit dem Finger von Buchstabe zu Buchstabe streicht, ohne ihn abheben zu müssen. Daran muss man sich zunächst gewöhnen, kann dann aber sehr schnell schreiben.
Samsung Galaxy Tab: Bildschirm und Multimedia
Das Samsung Galaxy Tab zeigt auf dem 7-Zoll-Bildschirm 1024 x 600 Bildpunkte, also die Auflösung, die Netbooks auf einem 10-Zoll-Display unterbringen. Bei den Messungen kam das Galaxy Tab fast an die hohe Qualität des iPad-Bildschirms heran: Die maximale Helligkeit lag bei über 300 Candela, der Kontrast bei 829:1.
Über einen Sensor kann das Galaxy Tab die Helligkeit automatisch ans Umgebungslicht anpassen, was im Test recht zuverlässig klappte. Im Ebook-Reader ist der Lichtsensor sinnvollerweise übrigens immer aktiv, auch wenn man ihn in den globalen Einstellungen de-aktiviert hat. Die Helligkeit für den Browser lässt sich unabhängig von der allgemeinen Displayhelligkeit einstellen.
Geschwindigkeit/Multimedia
Surfen kann man mit dem Galaxy Tab recht schnell: Der Browser baute allerdings vor allem komplexe Webseiten etwas langsamer auf als das iPad. Das ließ sich sowohl im Praxistest mit verschiedenen Webseiten wie auch in Browser-Benchmarks zeigen.
Mit Flash-Elementen hat das Galaxy Tab kein Problem: Web-Videos laufen flüssig, solange die Auflösung und Bitrate nicht zu hoch ist. Fernsehschauen über Zatto.de funktionierte beispielsweise ruckelfrei, während die Wiedergabe aus der ZDF-Mediathek sichtbar stotterte.
Videos von Youtube spielte das Galaxy Tab über eine eigene App ruckelfrei ab, auch in hoher Qualität. Auch HD-Filme, die direkt auf dem Tablet gespeichert waren, liefen ohne erkennbares Ruckeln ab: Bei den Formaten war das Galaxy Tab nicht wählerisch: Filme im AVI-, MP4- oder MKV-Container funktionierten anstandslos. Bei den Audioformaten unterstützt das Samsung-Tablet neben MP3, AAC, WAV und WMA unter anderem auch Flac und Ogg.
Ansonsten gab es im Test nichts auszusetzen: Vorschaubilder in der Fotogalerie baute das Galaxy Tab auch bei umfangreichen Fotosammlungen schnell auf.
Der Kaltstart dauerte mit 30 Sekunden beim Samsung-Tablet etwas länger als beim iPad. Aus dem Standby war es aber in weniger als einer Sekunde einsatzbereit.
Auch das WLAN im Galaxy Tab arbeitete verhältnismäßig schnell und musste sich mit einer Datenrate von knapp 20 MBit/s nur dem iPad geschlagen geben.
Samsung Galaxy Tab: Fazit
Im Test ganz nah dran am iPad – aber weit weg beim Preis
Das Samsung Galaxy Tab kommt ganz nahe an das iPad heran. Nur bei Akkulaufzeit und Bedienung schlägt Apples Tablet-PC den Herausforderer einigermaßen klar. Dafür ist das Galaxy Tab problemloser beim Umgang mit unterschiedlichen Multimedia-Formaten.
Qualitativ liegen die beiden Tablets also fast gleichauf: Die Entscheidung zwischen Galaxy Tab und iPad ist keine zwischen dem besseren und dem schlechteren Gerät, sondern die zwischen einem 7-Zoll-Tablet, das seine Stärken vor allem unterwegs ausspielt und einem 10-Zoll-Tablet, das als Couch-Gerät unschlagbar ist.
Mit seiner Preisgestaltung erleichtert Samsung dem Käufer allerdings die Entscheidung – für das iPad: Denn der Herstellerpreis für das Galaxy Tab liegt 200 Euro über dem des vergleichbaren iPad-Modells. Und selbst nach aktuellen Straßenpreisen ist Apples Tablet-PC rund 70 Euro günstiger.
Datenblatt
ALLGEMEINE DATEN: Samsung Galaxy Tab P1000 |
|
Testkategorie |
Tablet-PCs |
Hersteller |
Samsung |
Samsungs Internetadresse |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) |
799 Euro |
Technische Hotline |
01805/67267864 |
Garantie des Herstellers |
24 Monate |
TESTERGEBNIS (NOTEN): Samsung Galaxy Tab P1000 |
|
Ausstattung (22%) |
2,55 |
Mobilität (20%) |
2,55 |
Bedienung (15%) |
2,23 |
Geschwindigkeit (13%) |
2,56 |
Bildschirm (12%) |
2,96 |
Multimedia-Funktionen (8 %) |
2,31 |
Umwelt / Gesundheit (5%) |
1,32 |
Service (5%) |
1,5 |
Testnote |
gut (2,37) |
Preis-Leistung |
|
DIE TECHNISCHEN DATEN: Samsung Galaxy Tab P1000 |
|
Prozessor |
Cortex A8 1,0 GHz |
Maße (L x B x H) |
11,9 x 18,9 x 1,2 Zentimeter |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
380 / 100 Gramm |
Betriebssystem |
Android 2.2 |
zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
16 GB (Flash) / - |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11n / 3.0 / 7,2 MBit/s / ja |
Anschlüsse |
- |
USB |
- |
VGA |
- |
HDMI |
- |
Kartenleser |
ja (Micro-SD) |
Einschub für SIM-Karte |
ja |
Kamera |
ja (2048x1536 Pixel) |
Internetkamera |
ja |
Dockinganschluss |
1 |
Audioausgang |
1 |
Audioeingang |
- |
Mikrofon |
ja |
Software: installierte Programme / zusätzliche Programme erhältlich |
einiges / einiges |
Lieferumfang |
Benutzerhandbuch (deutsch, 51 Seiten); Netzteil mit Steckeradapter, Kabel-Ohrhörer, USB-Kabel (USB- auf Docking-Connector) |
Lagesensor / Lichtsensor |
ja / ja |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
ja / ja / ja / nein |
TESTERGEBNISSE: Samsung Galaxy Tab P1000 |
|
Mobilität |
|
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen |
4:40 / 6:32 Stunden |
Bedienung |
|
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Bedienung über Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
ordentlich / ordentlich / ja / kapazitiv |
Spracheingabe / Flugzeugmodus |
ja / ja |
E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange |
ja / ja / ja |
Zugriff auf Gerät per PC / Datensicherung auf PC möglich |
ja / teilweise |
Geschwindigkeit |
|
Browser: Geschwindigkeit / Ladezeit für Webseiten / Formate / stellt Flash-Elemente dar |
21 Punkte / 14,0 Sekunden / 69 Prozent / vollständig |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus |
30 / 1 Sekunden |
Video-Wiedergabe in Standard- / HD-Auflösung |
flüssig / flüssig |
WLAN-Geschwindigkeit |
19,8 MBit/s |
Dateien auf Gerät übertragen (700 MB) |
2:17 Minuten |
Diagonale / Auflösung / 16:9-Format |
7,0 Zoll (17,9 Zentimeter) / 1024 x 600 Bildpunkte / ja |
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
307 cd/m² / 829:1 / gering |
Multimedia-Funktionen |
|
abspielbare Video- / Audioformate |
3GP, ASF, AVI, MP4, MKV, WMV / AAC, FLAC, MP3, M4A, OGG, WAV, WMA |
Audioqualität: Frequenzgangabweichung / maximale Lautstärke |
2,8 dB(U) / 52 dB(A) |
anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate |
BMP. GIF. JPG. PNG / DOC, PDF, PPT, RTF, TXT, XLS / EPUB, PDF, TXT |
Umwelt / Gesundheit |
|
Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last |
0,0 / 0,0 Sone |
Leistungsaufnahme: Betrieb / Bereitschaftsmodus / Aus |
4,8 / 0,1 / 0,0 Watt |
Wärmeentwicklung |
32° Celsius |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.