Rundfunk Berlin-Brandenburg baut sich eine SOA

24.09.2007
Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat eine Service-orientierte Architektur (SOA) als Basis für ihre Geschäftsprozesse eingeführt.

Das Medienunternehmen arbeitet derzeit an einem neuen Fernsehsendeplanungssystem (NSF), das auf Basis der SOA-Infrastruktur arbeiten soll. Dafür setzen die Verantwortlichen unter anderem den IBM WebSphere Process Server mit einem Enterprise Service Bus (ESB) ein. Als Entwicklungsumgebung nutzt der rbb den WebSphere Integration Developer. Bei der Planung und Implementierung der SOA halfen die Berliner IT-Dienstleister c.a.r.u.s. und Condat.

Der rbb ist die Rundfunkanstalt der Länder Berlin und Brandenburg. Er veranstaltet sieben Hörfunkprogramme und ein eigenes Fernsehprogramm. "Wichtig war uns eine IT-Infrastruktur, die es uns ermöglicht, mit einer relativ kleinen Mannschaft unsere bereits bestehenden IT-Systeme zu integrieren und gleichzeitig möglichst schnell neue Systeme aufbauen und benutzen zu können", begründet rbb-Projektleiter Burkhard Klaus das SOA-Projekt. "Die passende Infrastruktur stand bei unserer Entscheidung an erster Stelle, da auf ihr zukünftig alle weiteren Projekte aufbauen sollen."

Um die Programmplanung mit Hilfe von NSF zu vereinfachen, galt es, verschiedene Systeme und Programme miteinander zu verknüpfen. Diese reichen vom Recherchesystem und der Sendeabfrage bis hin zur Abgleichung mit dem ARD-Programm und IT-Lösungen verschiedener Anbieter. Das bisher genutzte System war zu starr, berichtet der Sender. Fremdsysteme ließen sich nicht ohne weiteres anbinden. Deshalb habe man sich für eine komplett neue IT-Infrastruktur entschieden.

In der Implementierungsphase nahm der rbb zunächst die Prozesse des alten Planungssystems auf und prüfte, welche neuen Abläufe erforderlich sind. Weil die Geschäftsprozesse derzeit nur in Papierform vorliegen, geben die Mitarbeiter sie noch direkt in die Entwicklungsumgebung WebSphere Integration Developer ein. In Zukunft sollen Prozesse in der Business Process Execution Language (BPEL) modelliert und dann in den Integration Developer übernommen werden.

Das neue Fernsehsendeplanungssystem besitzt 14 Schnittstellen zu anderen Systemen. Neben internen Programmen wie Videotext, dem Onlineangebot des Senders und dem EPG (Electronic Program Guide) gehören dazu auch IT-Systeme anderer Anbieter wie SAP CO (Controlling) und SAP RMS (Rechtemanagementsystem), die über den Enterprise Service Bus angebunden werden.

Mehr zum Thema Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)