Blackberry-Hersteller Research in Motion hat einen neuen Dienst für Endkunden vorgestellt. Mit Blackberry Protect lassen sich verschiedene Daten des Endgerätes per mobiler Datenverbindung oder WLAN sichern und wiederherstellen. Zudem bietet die Software über das Webportal spezielle Funktionen für den Fall, dass das Smartphone verloren geht oder gestohlen wird.
Anders als etwa bei Apple oder Microsoft wird die Software nicht nur in der aktuellen Beta-Phase umsonst sein. Auch in der finalen Version sollen Nutzer nichts dafür zahlen müssen. Blackberry Protect besteht aus zwei Komponenten - einem Client für das jeweilige Smartphone sowie einem Web-Portal, über das sich das Endgerät steuern und ansprechen lässt.
Nach der Installation des Clients führt ein Assistent durch die Konfiguration des Clients. Dabei kann der Nutzer in einem ersten Schritt einstellen, welche Datenbanken - und damit welche Informationen - gesichert werden. Um die Clients mit dem Web-Portal verbinden zu können, setzt RIM auf die Blackberry-ID; ein Anmeldesystem, mit dem sich der Nutzer bei den RIM-Webseiten registrieren und anmelden können.
In der aktuellen Version ist Blackberry Protect nur auf Englisch verfügbar - die finale Version soll aber laut einem Sprecher von Research in Motion in jedem Fall auch auf Deutsch übersetzt werden. Aktuell befindet sich der Dienst noch in einer geschlossenen Beta-Phase, interessierte Nutzer können sich aber auf dem Beta-Portal bewerben.
Daten Sichern und Wiederherstellen
Blackberry Protect besteht aus zwei Komponenten. Die erste dreht sich um das Sichern und Wiederherstellen von Dateien. Am Client auf dem Endgerät kann man auswählen, welche Informationen gesichert werden sollen, die Software unterstützt:
Kontakte
Kalendereinträge
Aufgaben
Memos
Browser-Lesezeichen
Textnachrichten
Der Backup-Vorgang läuft inkrementell ab, das bedeutet, dass einmal alle Informationen auf die gesicherten Server von RIM übertragen werden - danach werden nur noch geänderte und neue Informationen aktualisiert. Es empfiehlt sich daher, die erste Sicherung über WLAN durchzuführen. Die Sicherung muss der Nutzer dabei nicht immer manuell vornehmen - Blackberry Protect lässt sich automatisieren, auf Wunsch sichert die App täglich, jede Woche oder einmal im Monat die gewählten Daten. Zudem kann man das Backup über das Webinterface einleiten.
Ähnlich simpel läuft die Wiederherstellung. Auch hier führt ein Assistent den Nutzer Schritt für Schritt durch den Prozess. Dabei kann auch ein anders Smartphone als Zielgerät verwendet werden - etwa um die Daten nach einem Austausch der Geräte einfach zu übertragen. Bis zu fünf Blackberrys können an eine Blackberry ID gekoppelt werden.
Lost and Found
Der zweite Teil der Funktionen von Blackberry Protect dreht sich darum, Daten im Verlustfall oder bei einem Diebstahl zu schützen oder den Aufenthaltsort des Blackberry herauszufinden. Insgesamt fünf Einzelfunktionen lassen sich diesem Bereich zuordnen.
View Current Location: Diese Funktion nutzt die GPS-Funktion der aktuellen Blackberrys um dessen aktuelle Position zu ermitteln. Diese wird anschließend auf einer Karte dargestellt. RIM nutzt dabei nicht Google Maps, sondern setzt auf Bing Maps von Microsoft. Die Lokalisierung ist auf bis zu fünf Meter genau, setzt aber voraus, dass das Smartphone sowohl mobile Internet wie auch GPS-Empfang hat.
Loud Ring: Oftmals lässt sich ein Telefon bereits durch einen Anruf finden - es gibt nur ein Problem, wenn im jeweiligen Smartphone ein lautloses Profil aktiviert ist. Die Loud-Ring-Funktion kann dieses Problem umgehen, sie lässt das Telefon unabhängig vom eingestellten Profil laut klingeln.
Display a Message: Ab und zu reicht es bereits, den Finder eines Gerätes über den Verlust zu informieren. Über die entsprechende Schaltfläche auf dem Dialog kann man eine bis zu 120 Zeichen lange Nachricht eingeben, die anschließend auf dem Smartphone angezeigt wird.
Wem solche Aktionen zu harmlos sind, der kann im Programmbereich Protect your Data deutlich schwerere Geschütze auffahren.
Lock Device: Diese Schaltfläche sperrt den jeweiligen Blackberry mit einem neuen Passwort. Erst nach Eingabe des jeweiligen Codes hat man wieder Zugriff auf das Smartphone.
Wipe Device: Diese Option ist eine Art letzer Schutz für sensible Daten auf dem Blackberry. Damit lassen sich sämtliche gespeicherte Informationen permanent vom Blackberry löschen - über ein zuvor angelegtes Backup können diese aber wiederhergestellt werden, sollte da Gerät wieder auftauchen.
Fazit
Blackberry Protect ist eindeutig nicht für den Enterprise-Bereich gedacht - dazu fehlen Funktionen wie Richtlinien oder das Ausrollen von Software. Doch mittlere und kleine Unternehmen sowie Privatnutzer profitieren davon. Research in Motion hat dabei nicht nur einfach Funktionen kopiert, wie sie etwa Apple für das iPhone anbietet, sie wurden für den Blackberry erweitert.
Wer einen BES Express oder BIS nutzt, der findet in Blackberry Protect eine passende Erweiterung, mit der sich Endgeräte nicht nur sichern und wiederherstellen lassen. Auch die Sicherheitsfunktionen können sich durchaus mit einigen Enterprise-Lösungen messen.