Jobbörsen

Recruiting auf allen Kanälen

03.04.2011 von Ingrid  Weidner
Inzwischen suchen Firmen wieder mehr neue Mitarbeiter und nutzen dazu verschiedene Wege. Jobbörsen profitieren von diesem Trend.

Einst belächelten große Verlage die Online-Stellenbörsen im Netz. Doch in den vergangenen 15 Jahren haben sich Internet-Jobmärkte etabliert. Die junge Konkurrenz von damals schnappte den Verlegern große Teile des Anzeigenmarktes vor der Nase weg. Und vielleicht sorgen jetzt soziale Medien ein weiteres Mal für neue Spielregeln. Noch stellt Facebook für die etablierten Jobbörsen allerdings keine ernst zu nehmende Konkurrenz dar. Ob das so bleibt, wenn das größte soziale Netzwerk Geld verdienen muss, wird sich zeigen.

Das Recruitment hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Firmen sind experimentierfreudiger geworden. Gerade große Unternehmen pflegen eigene Fan-Seiten in Facebook und weisen dort auch auf interessante Jobangebote hin. Auch die Welt der Bewerber ist bunter und vielschichtiger geworden. Längst zählt ein Profil bei Xing für viele karriereorientierten Menschen zum guten Ton. Dort präsentieren sich IT-Spezialisten genauso wie Marketing-Manager mit ihrer Vita. Viele suchen den Austausch mit Geschäftspartnern, doch immer häufiger knüpfen sie dort auch Kontakte mit potenziellen neuen Arbeitgebern oder Headhuntern.

Facebook kommt als neue Plattform im Business-Umfeld hinzu, wenn auch noch nicht mit einem speziellen Angebot. Viele Nutzer zögern noch, ihre private Spielwiese, auf der sie ihre Urlaubsfotos genauso unbefangen posten wie die vom eigenen Nachwuchs, auch für die Jobsuche zu instrumentalisieren. Doch ob diese Zurückhaltung auch in fünf Jahren für die heute 16-Jährigen gilt, die mit dem Internet und den sozialen Netzen aufgewachsen sind und unbefangener damit umgehen als 35-Jährige, ist keineswegs sicher. Wolfgang Jäger möchte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Der Professor für Media-Management an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden wagt deshalb nur eine Prognose für die kommenden drei Jahre: "Online dominiert das Recruiting. Ich glaube nicht, dass klassische Jobbörsen von den Social-Media-Plattformen in den kommenden Jahren abgelöst werden", erklärt Jäger und fügt hinzu: "Unternehmen veröffentlichen ihre vakanten Positionen in unterschiedlichen Stellenbörsen im Netz, auf der eigenen Website und verstärkt in sozialen Netzwerken."

Längst nicht alle begehrten IT-Fachkräfte veröffentlichen ein persönliches Profil in Xing oder Facebook. Manche legen keinen Wert auf diese Form der Selbstdarstellung. "Wer im Marketing oder Vertrieb arbeitet, sieht soziale Netze viel wohlwollender als Ingenieure oder IT-Experten. Doch auch das ändert sich langsam", beobachtet der Professor aus Wiesbaden.

Jobbörsen
Der Stellenmarkt der COMPUTERWOCHE
In Zusammenarbeit mit Jobware bieten wir ein vielfältiges Job-Angebot aus IT und TK. Profis der Branche werden hier fündig!
Stepstone
Bekannte Jobbörse für Fach- und Führungskräfte. Für bestimmte Berufsfelder wie beispielsweise Ingenieure gibt es eigene Channels.
Ingenieurkarriere
Das Stellenportal des Vereins Deutscher Ingenieure e.V.
Monster
Die Stellenbörse weltweit. In Deutschland hatte Monster aufgrund seines ungewöhnlichen Namens aber lange Zeit Akzeptanzprobleme. Jobpilot gehört seit einigen Jahren zu Monster.
Jobscout
Ein Klassiker unter den Jobbörsen. Die JobScout24 GmbH ist Teil der Scout24-Gruppe, zu der u.a. auch AutoScout24 und ImmobilienScout24 gehören. Scout24 ist ein Teil des Deutsche-Telekom-Konzerns.
icjobs
Ermittelt Jobsanzeigen direkt von den Unternehmensseiten.
Jobstairs
Über JobStairs können Stellenanzeigen von bis zu 50 Großunternehmen gesucht und gefunden werden. Unter anderem inserieren Firmen wie Accenture, BASF, Bertelsmann, Bosch, BMW, E.ON, Lufthansa, Porsche, Telekom und ThyssenKrupp auf diesem spezialisierten Portal.
Jobware
bezeichnet sich selbst als Stellenbörse für Fach- und Führungskräfte.
Stellenanzeigen
Eine schon lange existierende Online-Jobbörse. Auf Stellenanzeigen.de können sowohl Arbeitssuchende als auch Unternehmen nach dem passenden Gegenstück suchen. Arbeitnehmer können nach Berufsfeldern suchen oder nach Schlagworten recherchieren. Man kann seine Mailadresse hinterlegen und sich zur eigenen Suchanfrage passende neue Jobannoncen automatisch zusenden lassen.
Süddeutsche Zeitung
Einen der umfangreichsten Stellenmärkte Deutschlands bietet die Süddeutsche Zeitung. Die Anzeigen erscheinen sowohl online als auch in der Mittwochs- und vor allem in der Samstagsausgabe der SZ.
Xing
Xing (ehemals openBC/Open Business Club) ist eine Online-Community, die besonders der Pflege beruflicher Kontakte dient. Hier findet man und wird gefunden.
Bundesagentur für Arbeit
Das gute alte Arbeitsamt gibt es auch im Internet. Die dort angebotenen Stellen sind allerdings mit denen identisch, die einem die Sachbearbeiter der Arbeitsämter vor Ort (in den Jobcentern) vorlegen.
Jobpilot
Jobpilot entstand während der heißen Phase der wie Pilze aus dem Boden schießenden Internet-Startups. Das bekannte Stellenportal ist aber längst nicht mehr unabhängig, sondern gehört zu Monster.
Stellenmarkt der Zeit
Der Stellenmarkt der Zeit ist besonders für Annoncen aus den Bereichen Wissenschaft und öffentlicher Dienst kompentent und aktuell. Wer also schon immer mal Professor werden wollte, kann hier den passenden Newsletter mit den aktuellen Anzeigen abonnieren. Die Anzeigen werden einmal pro Woche zugemailt.
GULP: Portal für IT-Projekte
Projekt-Börse für IT-Experten
Jobsintown
Ebenfalls ein schon länger existierendes Job-Portal.
Fazjob.net
Der Stellenmarkt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ
horizont.net
Dieser Fachstellenmarkt im Bereich für Marketing, Werbung und Medien ist eine Kooperation von JobScout24 und HORIZONT.NET.
Newsroom
Ein spezieller Stellenmarkt für Journalisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Medienjobs.ch
Ein schweizerische Online-Stellenmarkt der Medien- und Kommunikationsbranche. Das Stellenportal richtet sich an Fach- und Führungskräfte sowie Arbeitgeber aus der gesamten Kommunikationsbranche.
Jobpiraten
JobPiraten durchforstet mit einem Robot die Job-Angebote auf Firmen-Websites und macht diese Stellenangebote dann bequem recherchierbar. Ein Such-Roboter durchforstet für Jobpiraten das Internet nach Stellenangeboten auf Firmen-Websites. Diese Angebote werden dann von Jobpiraten erfasst und sind über recherchierbar. Derzeit beschränkt sich das Angebot aber auf Stellenausschreibungen in Deutschland.
Academics
Special Interest: Academics ist das Job- und Karriereportal speziell für Wissenschaftler und solche die es werden wollen. Hier wird - unter Umständen - der akademische Nachwuchs fündig.
Darv - Archäologenverband
Der Exot unter den Jobportalen ist die Stellenbörse des Deutschen Archäologenverbandes.
Bundesverwaltungsamt – Dienstleistungszentrum
Wer eine Arbeitsstelle oder eine Ausbildungsstelle im öffentlichen Dienst des Bundes sucht, kann sich hier über Angebote der unterschiedlichsten deutschen Behörden und Ministerien informieren.
meinestadt.de für die Stadt Erlangen
Ein Beispiel für eine regionale Stellenbörse von meinestadt.de.
H-Soz-u-Kult
H-Soz-u-Kult ist das Portal für Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften. Hier finden also Historiker vielleicht einen Job. Auch Studenten werden hier fündig, wenn sie SHK-Stellen suchen.
kadmos/Mommsen-Gesellschaft
Noch ein Exot ist Kadmos: Hier werden Althistoriker, Altphilologen und Archäologen fündig. Für die Nische in der Nische sozusagen. Altgriechisch- und Lateinkenntnisse dürften für Bewerber, die sich auf diese Stellen bewerben, selbstverständlich sein.

Wie Dax-Unternehmen nach Nachwuchs Ausschau halten

Als Berater begleitete er das Projekt "Jobstairs" seit den Anfängen. "2003 beteiligten sich 25 Firmen an der Online-Plattform Jobstairs, heute sind es 51. Viele Dax-Unternehmen wie SAP, Bayer oder Munich RE sowie IT-Firmen wie Microsoft oder Accenture veröffentlichen dort ihre Jobangebote. Bei den Bewerbern ist das Portal zwar weniger bekannt, doch viele namhafte Unternehmen nutzen diese virtuelle Börse als weiteren Kanal, um auf Jobofferten hinzuweisen. "Wir bieten eine Flatrate von weniger als 25.000 Euro im Jahr für Unternehmen an. Alle zahlen das Gleiche, ganz egal, wie viele Jobs sie dort veröffentlichen", sagt Jäger. Momentan finden Bewerber dort knapp 14.000 Arbeitsangebote und etwa 6000 Praktikumsplätze. "Wenn Konkurrenten dort mit ihren offenen Positionen untereinander gelistet sind, sehen das die teilnehmenden Unternehmen keineswegs als Handicap, ganz im Gegenteil: Konkurrenz belebt das Geschäft", wirbt Jäger und ergänzt: "Nur wenige Bewerber sind ganz auf ein ausgewähltes Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber festgelegt."

Christian Flesch, Jobware: "Das Online-Geschäft wird durch unsere Prsonalberatung ergänzt."
Foto: Christian Flesch, Jobware

Zu den etablierten Jobbörsen im Markt gehört Jobware. 1996 gegründet, spezialisierte sich das Unternehmen früh auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften. Die Einbrüche am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren spürten die Paderborner deshalb deutlich schwächer als ihre Konkurrenten. Neben den Jobangeboten einer klassischen Online-Stellenbörse bietet das Unternehmen seinen Kunden auch spezielle Apps für Facebook, iPad oder iPhone an. "Wir verfolgen die Innovationen im Markt genau und bieten unseren Kunden Produkte dazu an", schildert Marketing-Leiter Christian Flesch.

Als technischer Dienstleister entwickelt Jobware nach den Wünschen seiner Kunden Apps, wenn diese beispielsweise unternehmenseigene Inhalte auf Facebook einbinden möchten. Die Paderborner fungieren dabei als Dienstleister im Hintergrund. Gerade Verlage, die ihren Stellenmarkt aus der Zeitung mit einem eigenen Online-Angebot verknüpfen möchten, nutzen für iPad oder iPhone von Jobware entwickelte Apps, die den Nutzern bequeme Suchfunktionen bieten.

Um nicht nur vom Online-Geschäft abhängig zu sein, hat Jobware ein zweites Standbein aufgebaut und eine Personalberatung gegründet. Neben den Lebensläufen, die Bewerber in eine Datenbank eingeben, nutzt das eigene Personalberatungsteam klassische Instrumente wie persönliche Ansprache und Recherche von Kandidaten in anderen Netzwerken. Anders als Mitbewerber verkauft Jobware an seine Kunden keinen Zugang zu dieser Datenbank. Mit dem Fokus auf Fach- und Führungskräfte beteiligt sich das Unternehmen auch nicht am Wettrennen um die meisten Jobangebote.

Netzwerke
1. Lassen Sie sich von Kollegen empfehlen
Eine Empfehlung von Seiten Ihrer Kollegen und Geschäftspartner hebt nicht nur Ihre Stärken hervor sondern zeigt auch, dass Sie ein geschätzter Mitarbeiter sind. Als Führungskraft können Empfehlungen der Mitarbeiter zum Beispiel Ihre Führungsqualitäten unterstreichen. LinkedIn gibt Ihnen die Möglichkeit, ganz einfach andere Mitglieder in Form eines kurzen Texts auf dem Profil des jeweiligen Kontakts <b>weiterzuempfehlen</b>.
2. Schauen Sie nach, wo Menschen mit ähnlichen Qualifikationen arbeiten
Suchen Sie nach Unternehmen, die Personen mit ähnlichen Qualifikationen einstellen. Wenn Sie zum Beispiel ein Webentwickler in Hamburg sind, suchen Sie anhand der <b>Postleitzahlen und Stichwörter</b> (JavaScript, XHTML etc.) nach Personen mit LinkedIn Profilen in Ihrer Umgebung. Hieran können Sie sich orientieren und ein Gespür dafür entwickeln, welche Unternehmen ein Interesse an Personal haben, die Ihren Qualifikationen entsprechen.
3. Recherchieren Sie, wo die Angestellten eines Unternehmens vorher beschäftigt waren
Finden Sie heraus, wo Angestellte eines bestimmten Unternehmens vor ihrer jetzigen Stelle gearbeitet haben. Diese Informationen sind für Ihre Suche sehr hilfreich. Sie können so erfahren, auf welche Kriterien ein Unternehmen bei Neuanstellungen besonderen Wert legt. LinkedIn bietet hierfür eine <b>erweiterte Unternehmenssuche</b>. Auf den recherchierten Unternehmensprofilen können Sie den Werdegang der Angestellten nachverfolgen, bevor diese Ihre Arbeit bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber aufgenommen haben.<br /> Beispiel:<a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM vorher"</a>
4. Finden Sie heraus, wohin die Angestellten eines Unternehmens wechseln
Die LinkedIn Unternehmensprofile (<b>"Unternehmenssuche"</b>) geben Ihnen auch darüber Auskunft, für welchen Arbeitgeber die Angestellten als nächstes arbeiten, nachdem sie ein Unternehmen verlassen haben. Diese Informationen können Sie wiederum nutzen, um weitere potenzielle Arbeitgeber zu erschließen.<br /> Beispiel: <a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM nachher"</a>
5. Überprüfen Sie, ob ein Unternehmen momentan Arbeitskräfte einstellt
Unter der Rubrik <b>"Neue Mitarbeiter"</b> zeigen Ihnen die Unternehmensprofile auf LinkedIn Personen, die erst kürzlich eingestellt wurden. Mit diesen neuen Angestellten können Sie Kontakt aufnehmen und nach wertvollen Tipps fragen. Dazu können Sie den gesamten Werdegang einsehen und herausfinden, was sie für den Arbeitgeber so attraktiv gemacht hat.
6. Nehmen Sie Kontakt mit Personalentscheidern auf
Jobbörsen auf Online-Businessnetzwerken bieten Ihnen neue Kontaktmöglichkeiten. Achten Sie bei den Kontaktpersonen zu den ausgeschriebenen Stellen besonders auf diejenigen Kontakte, die nicht mehr als zwei Beziehungen von Ihnen entfernt sind. Ideal wäre, wenn Sie jemanden kennen, der diejenige Person kennt, welche das Jobangebot aufgegeben hat. Tipp: Weniger als <b>zwei Personen</b> sollten Sie bei einer direkten Ansprache nicht von dem zuständigen Personalleiter trennen. Weitere Unternehmen, zu denen Sie über Kontakte verfügen, finden Sie unter "Unternehmen in Ihrem Netzwerk" auf Ihrem LinkedIn <b>Stellenmarkt</b>.
7. Knüpfen Sie Kontakte mit dem richtigen Ansprechpartner für Personalfragen
Der beste Weg, um mit dem Personalleiter in Kontakt zu treten, führt über eine Person, die ihm <b>persönlich bekannt</b> ist. Verfügen Sie nicht über einen solchen Kontakt, können Sie LinkedIn dazu nutzen, jemanden innerhalb des Unternehmens zu finden, der für Sie den Kontakt herstellt. Erhält der Personalverantwortliche Ihre Bewerbung von einem seiner Kollegen, dann wird sie weitgehend auch beachtet.
8. Lüften Sie geheime Qualifikationsanforderungen
Stellenanzeigen sagen nicht immer alles darüber aus, welche Qualifikationen der Personalverantwortliche für eine bestimmte Stelle tatsächlich sucht. Versuchen Sie über <b>Kontakte innerhalb des Unternehmens</b> einen Einblick darüber zu erhalten, was wirklich für diesen Job zählt. Über LinkedIn können Sie mit Hilfe der <b>Unternehmenssuche</b> herausfinden, welche Beziehungen Sie innnerhalb Ihres Netzwerks mit dem Unternehmen verknüpfen. Fehlen Ihnen diese Kontakte, dann sehen Sie sich die Profile derjenigen an, die in diesem Unternehmen arbeiten und ziehen Sie hieraus Schlüsse, welche Qualifikationen besonders gefragt sind.
9. Steigen Sie bei Startups ein
Wenn Sie bei großen Unternehmen keinen Erfolg haben, ist es möglicherweise an der Zeit, es mit einem Startup zu probieren. Netzwerke wie LinkedIn erlauben eine <b>erweiterte Suche</b>, bei der Sie "Startup" als Stichwort eingeben können. Sie können die Suche im Weiteren auf bestimmte Branchen (Web 2.0, Biotechnologie, etc.) und Standorte einschränken.
10. Bauen Sie sich Ihr Netzwerk auf, bevor Sie es tatsächlich brauchen
Ein letzter Tipp: Abgesehen von der wirtschaftlichen Lage und dem Verlauf Ihrer Karriere stellt ein starkes Netzwerk immer eine gute Basis für die Sicherheit Ihres Jobs dar. Warten Sie mit dem Aufbau Ihres Netzwerks deshalb nicht, bis die Zeiten sich zum Schlechten wenden. Der Schlüssel zu erfolgreicher Netzwerkarbeit ist nicht die Antwort auf die Frage, wen Sie kennen, sondern vielmehr <b>wer kennt Sie</b>. Und weiterhin gilt: Verschwenden Sie keine Zeit damit, sich zu fragen, was bestimmte Personen für Sie tun können, sondern bedenken Sie immer, was Sie für Ihre Kontakte leisten können.

"Das Geschäft läuft so gut wie nie"

Frank Hensgens, Stepstone: "Xing und Facebook sind keine ernst zu nehmende Konkurrenz für uns."
Foto: Frank Hensgens, Stepstone

Deutlich mehr Jobangebote bieten die beiden größten Jobbörsen im Markt, nämlich Monster und Stepstone den Nutzern. Seit 2009 gehört die gesamte Stepstone-Gruppe zur Axel Springer AG. Mit rund 51.000 Jobs und fünf Millionen Besuchern im Monat zählt die Jobbörse hierzulande zu den Big Playern. "Das Geschäft läuft so gut wie nie", freut sich Frank Hensgens, Geschäftsführer Stepstone Central Europe. Nach drei schwierigen Quartalen haben sich seit Mai 2009 die Umsätze des Unternehmens wieder stabilisiert. Besonders im IT- und Ingenieurumfeld stieg die Zahl der Anzeigen deutlich. Hensgens zeigt sich selbstbewusst und zuversichtlich. Weder in den Online-Karriereseiten der Unternehmen noch in den sozialen Netzwerken sieht er eine ernst zu nehmende Konkurrenz für das eigene Geschäftsfeld: "Xing gibt es schon länger am Markt und ist keine Konkurrenz für uns, Facebook wird hauptsächlich privat genutzt."

Ähnlich optimistisch äußert sich Marcus Riecke, Geschäftsführer von Monster und Jobpilot in Deutschland und Zentraleuropa: "Seit einem Jahr haben wir die Rezession überwunden, und es geht wieder bergauf." Das in den USA gegründete Jobportal ist seit dem Jahr 2000 auch in Deutschland aktiv. 2004 schluckte Monster die in Deutschland gegründete und etablierte Jobbörse Jobpilot. Nach den Plänen der Amerikaner sollte die Site Jobpilot ganz im Angebot von Monster aufgehen und Monster als einzige Marke online verfügbar sein. Doch daraus wurde nichts. Erstaunlicherweise finden Jobsuchende im Jahr 2011 immer noch Jobpilot im Netz. Zwar wurden die beiden Jobbörsen eng miteinander verzahnt, doch beliebte Funktionen von Jobpilot werden nach wie vor weiterentwickelt. Längst sind die Pläne vom Tisch, die erfolgreiche Jobbörse abzuwickeln. "Wir haben nicht vor, Jobpilot vom Netz zu nehmen", erklärt Riecke.

Auf Unterschiede zwischen dem deutschen, europäischen und amerikanischen Recruitment-Markt reagieren auch die Jobbörsen. Aus Gesprächen mit Kunden in den Personalabteilungen weiß Stepstone-Mann Hensgens, dass Personaler kaum Zeit haben, etwa in Xing systematisch nach interessanten Profilen zu fahnden: "Personalberater nutzen unsere Lebenslaufdatenbank und sicher auch Xing, um interessante Bewerber aufzuspüren. Dazu hat in den Personalabteilungen niemand Zeit."

Marcus Riecke, Monster/Jobpilot: "Mit semantischer Suche kommen Bewerber schneller an den Job."
Foto: Marcus Riecke, Monster Jobpilot

Monster-Geschäftsführer Riecke sieht die geschäftlich genutzten Netzwerke durchaus als Konkurrenz um die Gunst der Nutzer, doch das Gebiet seiner Jobbörsen sei klar umrissen: "Wir konzentrieren uns ganz auf das Online-Recruiting, das ist unser Kerngeschäft", sagt Riecke. Während es in England, Frankreich und den USA für Unternehmen selbstverständlicher sei, in den Lebenslauf-Datenbanken nach passenden Kandidaten zu suchen, dominiert in Deutschland die Jobanzeige. Mit zusätzlichen Angeboten wie Karriere- und Bewerbungstipps sowie Applikationen für Mobiltelefone und demnächst auch für das iPad sollen die Jobangebote bald auch mobil verfügbar sein. "Wir arbeiten daran, die Nutzerfreundlichkeit unserer Produkte zu verbessern. Mit einer semantischen Suche bieten wir demnächst eine neue Suchtechnik an, die den Stellensuchenden schneller die passenden Anzeigen aus unserem Angebot liefert", erläutert Riecke. Ein eigenes Business-Netzwerk möchte Monster nicht aufbauen.

In der Stepstone-Zentrale in Düsseldorf liegen ebenfalls keine Pläne in der Schublade, eine eigene Community aufzubauen, um den Business-Netzwerken die Kundschaft abzujagen. Stattdessen gehen gerade zusätzliche Serviceangebote ans Netz. Unter www.bewerbung.de können sich Interessierte ein komplettes Anschreiben zusammenstellen, eine Gehaltsinfo-Seite soll folgen. Auch mit Klassikern wie einem Job-Alert, einer E-Mail-Benachrichtigung, wenn ein neues, passendes Angebot eingeht, bindet die Jobbörse Bewerber an sich.

Jobsuche
2. Informationen zu Bewerbung
finden Jobsuchende bei Karriereportalen wie Stepstone, Monster oder der Arbeitsagentur. Auch im ><a href="http://karrierewiki.computerwoche.de/index.php?title=Hauptseite" target="_blank">Karriere-Wiki der CW </a> finden sich viele Tipps für Bewerber.
3. Grundsätzliche Fragen
sollten Bewerber vor der ersten Suche klären: Wie weit darf der Arbeitsplatz vom Wohnort entfernt sein? Wie viel Berufserfahrung kann ich vorweisen? Soll es ein Vollzeit- oder Teilzeitjob sein?
4. Jobangebote automatisch per E-Mail
Viele Dienste bieten die Möglichkeit, eine oder mehrere Suchanfragen zu speichern und die Ergebnisse automatisch per E-Mail an den Nutzer zu senden. Neu hereinkommende Stellenanzeigen werden dann regelmäßig an den Abonnenten geschickt. Hierfür ist eine kostenfreie Registrierung notwendig.
5. Eigenes Profil anlegen
Bei einigen Karriere-Portalen besteht die Möglichkeit, ein eigenes Profil mit Lebenslauf und Foto zu hinterlegen. Das ist bei den meisten Diensten kostenlos. Im Idealfall findet ein Arbeitgeber auf Mitarbeitersuche das Profil und spricht einen Stellensuchenden aktiv an.
6. Soziale Netzwerke wie LinkedIn,
Xing oder StudiVZ bekommen bei der Karriereplanung eine größere Bedeutung. Arbeitnehmer können hier ihre beruflichen Netzwerke pflegen und im Fall der Jobsuche vertraute Personen kontaktieren. Zudem nutzen Headhunter diese Netzwerke für die Suche nach geeigneten Kandidaten.
7. Bewertungsportale wie Kununu
können bei der Jobsuche hilfreich sein. Kununu bietet Beschäftigten die Möglichkeit, Bewertungen zu ihrem Arbeitgeber in Bezug auf Führungsstil, Betriebsklima, Bezahlung etc. abzugeben.