Java-fähiger Kleinrechner soll US-Geschäft verbessern

Psion entdeckt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

01.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Der englische Handheld-PC-Hersteller Psion will sich verstärkt auf den amerikanischen Markt konzentrieren. Bislang lief das Geschäft dort eher dürftig. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt bei Geräten um 600 Dollar für den Business-Bereich.

Psion peilt mit einem Java-fähigen Subnotebook den amerikanischen Markt an. In Großbritannien besitzt der Hersteller einen Anteil von rund 50 Prozent am Consumer-Markt. Die Handheld-Rechner der "Serie 5" werden in den USA zwar angeboten, von einem Verkaufserfolg kann jedoch bislang keine Rede sein. Claes Bergstedt, Commercial-Director bei Psion Enterprise, begründet dies gegenüber dem britischen Nachrichtendienst "Computergram" mit dem Fehlen eines US-Markts für Produkte in der Kategorie um 600 Dollar: "In den Vereinigten Staaten dreht sich alles um kleinere und billigere Produkte nach Art des ,Palm Pilot'' von 3Com. Solche Geräte kosten weniger als 300 Dollar."

Da Psion keine Geräte in dieser Preisklasse im Angebot hat, will man sich hauptsächlich im Business-Bereich engagieren. Das neu vorgestellte "Netbook" richtet sich an Firmen, die ihre Mitarbeiter mit Java-fähigen Handhelds ausstatten wollen. Das Subnotebook ist mit einer Strongarm-CPU von Intel mit 190 Megahertz ausgestattet. Es läuft unter dem Epoc-Betriebssystem und bringt rund 1,1 Kilogramm auf die Waage.

Ohne Zahlen zu nennen, verwies Bergstedt auf Erfolge mit dem "Workabout", einem Handheld-Gerät, das zum Beispiel bei amerikanischen Transportunternehmen eingesetzt werde. In diesem Nischensegment sei kein Engagement von 3Com und keine Konkurrenz von CE-basierenden Kleinrechnern zu erwarten.

Eine Marketing-Kampagne soll dazu dienen, die Psion-Produkte den unabhängigen Softwarehäusern, speziell den Java-Entwicklern, schmackhaft zu machen. Zusätzlich ist geplant, das Angebot an Internet-Diensten zu verstärken. Wenn den Windows-CE-basierenden Geräten und den Palm-Rechnern von 3Com ernsthaft Konkurrenz gemacht werden soll, darf sich Psion nach Einschätzung von Marktbeobachtern bei diesem Vorhaben allerdings nicht viel Zeit lassen.