Ratgeber Turbo Boost

Prozessor gratis beschleunigen - so geht´s

07.03.2011 von Michael Schmelzle
Bis zu 20 Prozent Mehrleistung lassen sich aus den modernen Intel-Prozessoren herausholen. Was der Tempomacher "Turbo Boost" bringt und wie Sie ihn einschalten, erfahren Sie hier.

Mehrkernprozessoren können ihre volle Leistung nur selten ausspielen. Der Grund: Viele Programme nutzen nicht alle Prozessorkerne, weil ihnen die technischen Voraussetzungen dafür fehlen. Dazu gehören zum Beispiel leistungshungrige Software zur Bild- und Videobearbeitung, Büro-Programme, etwa zur Textverarbeitung, und 3D-Spiele. Hier setzt die automatische Übertaktungsfunktion "Turbo Boost" an, die Intel in seine neuen Core-i-Prozessoren eingebaut hat: Sie erhöht bei Bedarf die Taktfrequenz einzelner Prozessorkerne und beschleunigt so einzelne Programme um bis zu 20 Prozent. Werkelt in Ihrem PC ein Prozessor von AMD? Auch dessen Leistung können Sie verbessern. Und zwar mit dem englischsprachigen Gratis-Programm AMD Overdrive.

Das bringt Turbo Boost

Das bringt Turbo Boost in der Praxis
Mit wie viel Zusatztempo Sie durch Turbo Boost im PC-Alltagseinsatz rechnen können, hat PC-WELT exemplarisch mit Intels Verkaufsschlager Core i5-750 getestet. Wie Tabelle 1 zeigt, beschleunigt die Übertaktung insbesondere Programme, die ein bis zwei Kerne auslastet. Dazu gehört beispielsweise das beliebte iTunes von Apple: Bei ihm verkürzte sich die Zeit für die Umwandlung einer Musik-CD in MP3-Dateien durch Turbo Boost um 16 Prozent. Mit 14 Prozent fast genauso hoch war der Tempogewinn beim Umwandeln eines Full-HD-Videos (Auflösung: 1920 x 1080 Bildpunkte) in ein Video für den Ipod mit 640 x 352 Bildpunkten. Und die Bildwiederholrate des 3D-Spiels Resident Evil 5 stieg mit Turbo Boost immerhin noch um elf Prozent. Der "Productivity"-Test des Leistungs-Messprogramms PC Mark Vantage simuliert den Büroalltag mit mehreren Anwendungen: Eine Textverarbeitungs-Software wird gestartet, der Internet Explorer lädt mehrere Seiten, und das Schutzprogramm Windows Defender fahndet im Hintergrund nach Spionageprogrammen. Turbo Boost beschleunigte den Durchlauf des Tests um sechs Prozent. In der Praxis macht sich dieser geringe Tempogewinn allerdings nicht bemerkbar.

Tempoplus und zusätzlicher Stromverbrauch

Wie viel Strom zusätzlich verbraucht wird, wenn Turbo Boost aktiviert ist, zeigt das Leistungs-Testprogramm Cinebench bei der 3D-Konstruktions-Software Maxon Cinema 4D: Ist nur ein Prozessorkern ausgelastet, steigt dessen Leistung um 20 Prozent, der Mehrverbrauch nur um 8 Prozent. Je mehr Kerne angesteuert werden, desto ungünstiger entwickelt sich das Verhältnis zwischen Leistungssteigerung und zusätzlichem Strombedarf: Sind alle ausgelastet, liegen Leistungszuwachs und Mehrverbrauch für jeden Kern bei sechs Prozent.

Das bringt Turbo Boost in der Praxis

Mit wie viel Zusatztempo Sie durch Turbo Boost im PC-Alltagseinsatz rechnen können, hat PC-WELT exemplarisch mit Intels Verkaufsschlager Core i5-750 getestet. Wie Tabelle 1 zeigt, beschleunigt die Übertaktung insbesondere Programme, die ein bis zwei Kerne auslastet. Dazu gehört beispielsweise das beliebte iTunes von Apple: Bei ihm verkürzte sich die Zeit für die Umwandlung einer Musik-CD in MP3-Dateien durch Turbo Boost um 16 Prozent.

Mit 14 Prozent fast genauso hoch war der Tempogewinn beim Umwandeln eines Full-HD-Videos (Auflösung: 1920 x 1080 Bildpunkte) in ein Video für den Ipod mit 640 x 352 Bildpunkten. Und die Bildwiederholrate des 3D-Spiels Resident Evil 5 stieg mit Turbo Boost immerhin noch um elf Prozent.

Der "Productivity"-Test des Leistungs-Messprogramms PC Mark Vantage simuliert den Büroalltag mit mehreren Anwendungen: Eine Textverarbeitungs-Software wird gestartet, der Internet Explorer lädt mehrere Seiten, und das Schutzprogramm Windows Defender fahndet im Hintergrund nach Spionageprogrammen. Turbo Boost beschleunigte den Durchlauf des Tests um sechs Prozent. In der Praxis macht sich dieser geringe Tempogewinn allerdings nicht bemerkbar.

So funktioniert die Technik von Turbo Boost

Intel-Prozessoren mit Turbo Boost

Der Arbeitstakt eines Prozessors ist das Produkt aus dem Referenztakt und einem Multiplikator. Beim Intel Core i5-750 sind das beispielsweise 133 MHz x 20 = 2660 MHz. Schalten Sie den Beschleuniger ein, erhöht der Prozessor den Multiplikator um bis zu vier Zähler auf maximal 24. Um wie viele Taktschritte à 133 MHz Turbo Boost tatsächlich beschleunigt, hängt von der Auslastung der einzelnen Prozessorkerne ab. Haben mindestens zwei Kerne nichts zu tun, steigt die Taktfrequenz der beiden anderen um bis zu vier Taktschritte auf 3,2 GHz. Sind alle voll ausgelastet, beschleunigt Turbo Boost jeden Kern nur um eine Stufe auf 2,8 GHz. Welche Intel-Prozessoren mit Turbo Boost arbeiten und wie stark die Taktfrequenz beflügelt wird, sehen Sie in der Tabelle.

So schalten Sie Turbo Boost ein
Turbo Boost aktivieren Sie im BIOS. Der Hersteller der Hauptplatinen muss die Beschleunigungsfunktion allerdings dort vorgesehen haben. In welchem BIOS-Menü Sie sie finden, manchmal auch unter der Bezeichnung "Turbo Mode", steht im Handbuch zur Hauptplatine. Fündig werden Sie meist unter "Advanced (CPU Features)", "Performance" oder speziellen Menüs wie "AI Tweaker" oder "M.I.T", in denen Tuning-Funktionen gebündelt sind.

So prüfen Sie nach, ob Turbo Boost läuft

Es gibt verschiedene Programme, die Ihnen zeigen, ob Turbo Boost eingeschaltet ist. Zudem können Sie mit Test-Software die Leistungssteigerung nachvollziehen. Nach der Installation des englischsprachigen Programms Intel Turbo Boost Technology Monitor zeigt ein kleines Fenster, ob Turbo Boost aus- oder eingeschaltet ist. Im zweiten Fall werden dort die Standard-Taktrate des Prozessors sowie der beschleunigte Takt angegeben. Sie können sich aber auch mit dem Programm Argus Monitor die Taktrate jedes einzelnen Prozessorkerns anzeigen lassen. Wie sehr der Computer insgesamt von Turbo Boost profitiert, lässt sich mit dem Testprogramm PC Mark Vantage ermitteln. Ob die Spieleleistung wächst, zeigt 3D Mark Vantage. Gezielt einzelne Rechenkerne auslasten können Sie mit Cinebench.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.