Prozessdenken

18.11.2008 von Sascha Alexander

CW: EMC positioniert seine Produktplattform für Enterprise-Content-Management (ECM) als Framework für den Aufbau umfassender Informations-Infrastrukturen und dokumentenzentrierter Prozesse. Doch scheinen Anwender bisher nur einzelne Kernprozesse automatisieren und optimieren zu wollen.

LEWIS: Das stimmt. In Unternehmen gibt es heute viele unflexible Dokumentenprozesse, die entweder noch auf Papier basieren oder anwendungsabhängig sind. Unsere ECM-Plattform "EMC Documentum" soll den Umstieg erleichtern, indem sich leichtgewichtige inhaltszentrierte Workflows einfach erstellen und anpassen lassen. Zudem können wir dank Übernahmen wie der von Captiva (Posteingangserfassung) oder Document Sciences (Output-Management) sämtliche ECM-Felder abdecken.

CW: Sie sehen ein transaktionsorientiertes Content-Management als die Zukunft. Müssen Sie dazu Ihre Produkte nicht weitaus enger mit ERP-Lösungen und Techniken des Business-Process-Managements verknüpfen?

LEWIS: Absolut. Immer mehr Kunden suchen nach Content-fähigen und -zentrierten Anwendungen, die zugleich transaktionsorientiert sind. Beispiele sind die Schadensfallbearbeitung oder Kreditorenbuchhaltung. Hier kann ECM-Software einen Mehrwert bieten.

CW: Wie sehen Sie Ihre Strategie im Vergleich zu IBM und Oracle?

LEWIS: Wir haben einen wesentlich anderen Ansatz. IBM verfolgt eine an Dienstleistungen ausgerichtete Strategie und kundenspezifische Projekte. EMC ist auf Content-Management-Technik und die Integration mit Partnern wie Microsoft und SAP sowie standardisierte ECM-Anwendungen ausgerichtet. Oracle hat zwar starke Infrastrukturkomponenten, aber es fehlt bisher der Fokus auf ein Prozess-Management und ECM-Lösungen. (as)