AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E

Praxistest: Was bringt ein 11ac-WLAN-Extender?

03.12.2015 von Harald Karcher
Seit Oktober 2014 sind erste 11ac-WLAN-Range-Extender mit dem vollen 3x3-MIMO-Speed bis zu 1.300 Mbit/s auf dem Markt. Wir haben gemessen, inwieweit Anwender damit Funklöcher stopfen können.
Einsatzszenario: Das hinterste Zimmer oder der Garten einer Wohnung werden vom WLAN-Router nicht ausreichend versorgt. Ein WLAN-Repeater alias WLAN-Extender kann das Problem mit weniger als 100,- Euro Hardware-Einsatz lösen.
Foto: Linksys

Wer einen ziemlich starken WLAN-Router in einer ziemlich kleinen Wohnung aufstellt, wird kaum Probleme mit der WLAN-Vollversorgung haben. Doch schon in mittleren bis größeren Wohnungen gibt es fast immer das verflixte dritte, vierte oder fünfte Zimmer, das vom zentralen WLAN-Router her nur mäßig oder überhaupt nicht bedient wird. Wir testen am Beispiel einer Galeriewohnung mit zwei Etagen, ob dieses Problem ein mit dem WLAN-Router verbundener WLAN-Repeater mit wenig Kosten und Mühen lösen kann.

Fritz! WLAN Repeater
Diese Grafik von AVM zeigt ein besonders nützliches Einsatz-Szenario eines WLAN-Range-Extenders: Der WLAN-Router im Keller versorgt auch noch das Erdgeschoss und den WLAN-Repeater im ersten OG. Letzterer verstärkt und „verlängert“ das Funknetz in der oberen Haushälfte bis unters Dach. Im Idealfall sollte ein Repeater mittig auf halber Strecke zwischen Router und Client platziert werden:
Fritz! WLAN Repeater IV
Der WLAN-Router AVM 7490 (Mitte) hat einen Gigabit-Switch mit vier gelben LAN-1.000-Ports. Darüber konnten die zwei Gigabit-Laptops große Datenpakete mit knapp 890 Mbps brutto austauschen. Links hängt ein Sony Vaio S13A als Daten-Zuspieler mit 8.000-Megabit-schneller Raid-0-SSD, rechts ein Dell Latitude E6520 als Daten-Empfänger mit 4.000-Megabit-Normal-SSD.
Fritz! WLAN Repeater V
Messung am LAN-Switch des AVM-7490-Routers: Der Dell Latitude E6520 hat vier Testdateien mit je 1,0 GB extrem stabil mit knapp 890 Mbps über den Gigabit-Switch der AVM 7490 aus dem Zuspieler Sony S13A herunter kopiert. Damit war der Beweis erbracht: der Sony mit Raid-0-SSD ist mehr als schnell genug für alle nachfolgenden 11ac-3x3-MIMO-Funk-Messungen.
Fritz! WLAN Repeater VI
Der WLAN-Router AVM 7490 im DG strahlt unter anderem nach rechts in das HomeOffice im DG sowie nach links unten an den Repeater AVM 1750E im OG. Letzterer „verstärkt und verlängert“ den 11ac-Funk durch zwei Türen hindurch in die besonders schlecht versorgte Küche hinein. An den roten Punkten haben die Funk-Messungen mit dem Dell 6520 Laptop stattgefunden .
Fritz! WLAN Repeater VII
Der rot-weiße WLAN-Extender (AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E) hat im Test bei voller Leistung circa fünf bis sechs Watt verbraucht. Auf diesem Foto waren es gerade 5,462 Watt.
Fritz! WLAN Repeater VIII
Repeater-Höchstgeschwindigkeits-Szenario: Die Strecke zwischen WLAN-Router AVM 7490 (links von der Mitte) und WLAN-Repeater 1750E (rechts von der Mitte) läuft über den 11ac-3x3-Funk. Der Rest läuft über die gelben Gigabit-LAN-Kabel.
Fritz! WLAN Repeater IX
Messung am LAN-Port des Repeaters 1750E: Hier sind gerade vier Mal hintereinander jeweils 1,0 GigaByte vom WLAN-Router AVM 7490 über den WLAN-Repeater AVM 1750 sehr stabil via Gigabit-Port in den Dell-Laptop herunter geflossen. Die hohen Speedwerte bis zu knapp 700 Mbps sind ein klarer Hinweis, dass eine 3x3-11ac-Connection zwischen WLAN-Router und WLAN-Repeater bestand.
Fritz! WLAN Repeater X
Ab Werk hatte der Dell Latitude E6520 intern „nur“ 11n-3x3-MIMO-Technik bis 450 Mbps brutto verbaut. Wir haben ihn aber mit einem externen WLAN-Stick D-Link DWA-182 auf 11ac-2x2-MIMO bis 867 Mbps brutto hochgerüstet. 11ac-Sticks mit 3x3-MIMO bis 1.300 Mbps brutto waren zum Testzeitpunkt noch gar nicht auf dem Markt, sonst hätten wir natürlich gleich damit getestet.
Fritz! WLAN Repeater XI
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 am Dell Business Laptop E6520.
Fritz! WLAN Repeater XII
11ac-Client-Messungen OHNE Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der dritte Messblock in der bekannt schwierigen Küche wurde abgebrochen. Da war der Durchsatz mit 21 Mbps derart „langsam“, dass die Breite des Laptop-Displays nicht mehr für die ganze Grafik gereicht hätte.
Fritz! WLAN Repeater XIII
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk, und zwar via WLAN-Repeater AVM 1750E und via 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 bis in den Business Laptop Dell Latitude E6520.
Fritz! WLAN Repeater XIV
11ac-Client-Messungen MIT Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der Repeater hat die zuvor schlecht versorgte Küche (dritter Block) kräftig hoch gezogen. Aber im Gästezimmer war der Speed mit eingeschaltetem Repeater schlechter als ohne.
Fritz! WLAN Repeater XV
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum intern verbauten 11n-3x3-MIMO-Modul Intel Ultimate-N 6300 AGN im Dell Business Laptop E6520 ganz rechts.
Fritz! WLAN Repeater XVI
11n-Client-Messungen OHNE Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der Laptop von Dell zog mit seinem intern verbauten 11n-3x3-Modul höhere Speedwerte aus der AVM-Router-Repeater-Kombination als mit dem extern angesteckten 11ac-2x2-Stick von D-Link.
Fritz! WLAN Repeater XVII
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk via 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 1750E bis zum intern verbauten 11n-3x3-MIMO-Modul Intel Ultimate-N 6300 AGN im Dell Business Laptop E6520 ganz rechts.

Die ersten WLAN-11ac-Repeater mit 3x3-MIMO

WLAN-Repeater alias WLAN-Range-Extender werden seit der IFA 2014 auch schon für das neuesten Gigabit-WLAN-Speed-Level 11ac angekündigt, etwa der Linksys AC1200 MAX WiFi Range Extender (RE6500), mit Geschwindigkeiten bis zu 300 Mbit/s 11n auf 2.4GHz und 2x2-MIMO-AC bis 867 Mbit/s auf 5 GHz. Asus, D-Link, Netgear und TP-LINK haben ebenfalls 11ac-Repeater im Angebot (siehe Tabelle).

11ac-Repeater gibt es bereits von Asus, AVM, D-Link, Netgear und TP-Link
Foto: Harald Karcher

AVM aus Berlin hat zur IFA 2014 gleich zwei neue Repeater mit dem vollen 11ac-Speed von 3x3-MIMO bis1300 MBit/s gezeigt: Und zwar den AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E sowie den AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C, die laut Hersteller rein WLAN-technisch identisch sein sollen. Seit Oktober 2014 sind nun beide lieferbar, der erste für 89,- und der zweite für 99,- Euro UVP. Wir haben nur den 1750E getestet, weil der schon ein paar Tage früher lieferbar wurde.

AVM FRITZ!WLAN Repeater
Ein AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (rechts vorne) verstärkt in der Regel das Signal eines modernen WLAN-Routers: Etwa einer 11ac-Fritzbox 7490 oder einer 11n-Fritzbox 7390 oder anderer WLAN-Router anderer Hersteller.
AVM FRITZ!WLAN Repeater
Mit den jüngsten 11ac-Range-Extendern AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) ist den Berliner WLAN-Machern ein gutes Design gelungen, das gerade den europäischen Geschmack positiv ansprechen dürfte. Das ist ja nicht bei allen WLAN-Marken selbstverständlich.
AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat vorne unten ein LAN-LED. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle dagegen ein TV-LED. Alles andere ist an der Vorderseite aber voll identisch.
AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat unten eine Gigabit-LAN-Buchse zum direkten Anschluss eines Gigabit-Laptops. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle zusätzlich einen DVB-C-Eingang. Dort saugt er Kabel-TV-Sendungen in den Repeater herein und streamt sie dann per WLAN an geeignete Laptops, Tablets und Smartphones weiter.
AVM FRITZ!WLAN Repeater
Die beiden 11ac-Repeater AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) brauchen kein externes Netzteil: Man kann sie direkt in eine 230-Volt-Steckdose stecken.
AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E baut in der Regel zwei Funkstrecken auf: Eine zum WLAN-Router und eine weitere zum WLAN-Endgerät alias Laptop, Tablet oder Smartphone. Meistens läuft dabei eine Strecke über WLAN-11ac-3x3-MIMO bis 1300 Mbps und die andere über WLAN-11n-3x3-MIMO bis 450 Mbps.

Die Testumgebung

Der WLAN-Router AVM 7490 (Mitte) hat einen Gigabit-Switch mit vier gelben LAN-1.000-Ports. Darüber konnten die zwei Gigabit-Laptops große Datenpakete mit knapp 890 Mbit/s brutto austauschen. Links hängt ein Sony Vaio S13A als Daten-Zuspieler mit 8.000-Mbit-schneller Raid-0-SSD, rechts ein Dell Latitude E6520 als Daten-Empfänger mit 4.000-Mbit-Normal-SSD.
Foto: Harald Karcher

Wie testet man einen 11ac-WLAN-Repeater? Das steht in keinem Lehrbuch. Am Anfang eines jeden WLAN-Durchsatztests stellt sich erst mal die Frage: Wie können wir dem schnellen WLAN-Funker überhaupt GB-große Datenpakete derart schnell zuspielen, dass die Leistungsunterschiede des Funknetzes in den verschiedenen Räumen klar messbar werden? Dazu gab es mehrere Überlegungen:

Am "anderen Ende" der Teststrecke nutzen wir einen Business-Laptop Dell Latitude E6520 mit einer SanDisk Extreme PRO SSD 480GB. Die SSD nutzt zwar kein Raid-0 wie im Sony, schafft aber trotzdem mehr als 500 MB pro Sekunde, also über 4.000 Mbit/s, schreibend und lesend. Damit könnte sie unsere Test-Daten um ein Mehrfaches schneller aufnehmen, als die beste 11ac-Strecke den Datenfluss derzeit überhaupt zuliefern kann. Will sagen: Auch diese SSD wirkt nicht als Bremsklotz in der zu messenden Kommunikations-Kette. Allerdings haut auch der Gigabit-LAN-Port des Dell die Bremse bei knapp 1.000 Mbit rein.

890 Mbit/s am LAN-Switch des WLAN-Routers

Wäre unsere Testwohnung komplett mit Gigabit-LAN-Kabeln bis in jede hinterste Zimmerecke hinein verkabelt, dann bräuchten wir keinen WLAN-Router und auch keinen WLAN-Repeater. Stattdessen würden wir unsere Rechner, Drucker und Fernseher über einen Gigabit-Switch miteinander verkoppeln. Auch die AVM 7490 hat so einen 4-Port-Gigabit-Switch unter der Haube.

Der Dell Latitude E6520 hat vier Testdateien mit je 1,0 GB extrem stabil mit knapp 890 Mbit/s über den Gigabit-Switch der AVM 7490 aus dem Zuspieler Sony S13A herunter kopiert. Damit ist der Sony mit Raid-0-SSD mehr als schnell genug für alle nachfolgenden 11ac-3x3-MIMO-Funk-Messungen.
Foto: Harald Karcher

Wir haben den Sony und den Dell jeweils über ein kurzes Gigabit-Kabel an zwei LAN-1000-Ports der 7490 angeschlossen. Mit diesem Aufbau haben wir viermal je 1 GB vom Sony über den 7490-Switch auf den Dell herunter gezogen und konnten dabei extrem stabile Datenraten von knapp 890 Mbit/s beobachten. Womit bewiesen wäre: der Datenzuspieler Sony an der AVM 7490 tut was er soll: Er liefert die Test-Daten schneller an die Fritzbox, als sie in den nachfolgenden Messungen überhaupt durch die Luft gefunkt werden können. Bei sehr langen LAN-Kabeln kann es übrigens Geschwindigkeitseinbrüche geben, vor allem wenn es billige Kabel aus schlechtem Material und ohne Abschirmung sind. Aber genug der Kabel, gleich kommen wir zum Funk.

Funk-Interferenzen in der Testwohnung

Bei den nachfolgenden Messungen haben (leider) mehrere Fremd-WLANs aus der Nachbarschaft mit mäßigen Feldstärken in die Münchener Testwohnung herein gestrahlt. Solche Fremdstörungen lassen sich auch in anderen dicht besiedelten Gebieten kaum vermeiden, es sei denn, man tapeziert die eigene Immobilie mit Metallgittertapeten.

Die normalerweise aktiven WLAN-Router innerhalb der Testwohnung (AVM 6360 Cable an KD100 und AVM 7390 an VDSL50) wurden während der Messungen abgeschaltet, damit auf 2,4 und 5 GHz möglichst wenig selbst-verursachte Störungen und Interferenzen auftreten. Lediglich drei 11ac-Smartphones (iPhone 6, iPhone 6 Plus, LG G3) sowie ein WLAN-Drucker blieben während der Messungen noch eingeschaltet, um eine realistische Störumgebung eines modernen Zwei- bis Drei-Personen-Haushalts nachzustellen.

Router- und Repeater-Positionierung in der Testwohnung

Der WLAN-Router AVM 7490 hing im DG in einer Türöffnung einer massiven Stahlbeton-Trennwand zwischen Dachstudio und Dachgalerie (siehe Gebäude-Zeichnung). Dort hatte er eine direkte Sichtverbindung zum 11ac-WLAN-Repeater AVM 1750E in das Wohnzimmer hinunter. Der Repeater im OG zeigte 5 von 5 Feldstärke-Balken an. Das heißt, er hatte einen optimalen Funkkontakt zum WLAN-Router im DG.

Der AVM 7490 im DG strahlt nach rechts in das HomeOffice im DG sowie nach links unten an den Repeaterim OG. Letzterer "verlängert" den 11ac-Funk durch zwei Türen hindurch in die besonders schlecht versorgte Küche hinein. An den roten Punkten haben die Funk-Messungen mit dem Dell 6520 Laptop stattgefunden.
Foto: Harald Karcher

Den Repeater haben wir nach einigem Herumprobieren im Wohnzimmer so aufgestellt, dass er durch zwei Türen hindurch eine direkte Sichtverbindung zu Flur und Küche hatte. Natürlich haben wir die Messreihen mal mit und mal ohne Repeater vorgenommen, um zu erforschen, ob der Repeater an dieser Stelle im Wohnzimmer etwas bringt, und wie viel genau.

In unserer Testwohnung ist die Küche das verflixte Problem-Zimmer: Zu deren Versorgung muss die AVM 7490 nämlich dicke Betonwände plus eine Betondecke in sehr ungünstigen, spitzen Winkeln durchstrahlen.

Sparsam: Der WLAN-Extender hat im Test bei voller Leistung circa fünf bis sechs Watt verbraucht. Auf diesem Foto waren es gerade 5,462 Watt.
Foto: Harald Karcher

670 Mbit/s am LAN-Port des Repeaters

Messung am LAN-Port des Repeaters: Die Strecke zwischen WLAN-Router AVM 7490 (links von der Mitte) und WLAN-Repeater 1750E (rechts von der Mitte) läuft über den 11ac-3x3-Funk. Der Rest läuft über die gelben Gigabit-LAN-Kabel.
Foto: Harald Karcher

Um die Höchstgeschwindigkeit zwischen WLAN-Router und WLAN-Repeater zu ermitteln, haben wir den Dell mit einem kurzen LAN-Kabel an den LAN-Port des WLAN-Repeaters verbunden. Wir haben vier Mal jeweils 1,0 GB vom Sony auf den Dell herunter gezogen. Dabei kamen die Dateien mit sehr stabilen Werten von 572 bis 673 Mbit/s netto auf den Dell herunter. Der satte Speed bis fast 700 Mbit/s netto ist ein ganz klares Indiz dafür, dass zwischen WLAN-Router und WLAN-Repeater eine sehr gute 3x3-11ac-Funk-Verbindung bestand.

Messung am LAN-Port des Repeaters 1750E: Hier sind gerade vier Mal hintereinander jeweils 1,0 GB vom WLAN-Router über den WLAN-Repeater sehr stabil via Gigabit-Port in den Dell-Laptop herunter geflossen. Die hohen Werte von bis zu knapp 700 Mbit/s sind ein klarer Hinweis, dass eine 3x3-11ac-Connection bestand.
Foto: Harald Karcher

Dieser Betriebs-Modus am LAN-Port des Repeaters war das Highlight unserer Messungen. Er eignet sich, wenn stationär ein sehr hoher Datendurchsatz am Standort des Repeaters benötigt wird. Diese Lösung kostet gerade mal 89,- Euro UVP für den 11ac-Repeater. Die Installation ist über die WPS-Taster am Router und am Repeater binnen weniger Minuten ohne Fachkenntnisse zu erledigen.

Als Alternativen zu dieser wohl elegantesten Lösung bieten sich an:

Zwei AVM Fritzboxen 7490 (im Bild) schaffen untereinander ein bisschen mehr Speed als eine Kombination aus 7490-Router und 1750-Repeater. Allerdings kostet ein 1750-Repeater nur ein Drittel eines 7490-Routers.
Foto: Harald Karcher

11ac-2x2-Stick extern am Dell: Ohne Repeater

Ab Werk hatte der Dell Latitude E6520 intern "nur" 11n-3x3-MIMO-Technik bis 450 Mbit/s brutto verbaut. Wir haben ihn aber mit einem WLAN-Stick (D-Link DWA-182) auf 11ac-2x2-MIMO mit bis zu bis 867 Mbit/s brutto hochgerüstet. 11ac-Sticks mit 3x3-MIMO bis 1.300 Mbit/s brutto waren zum Testzeitpunkt noch gar nicht auf dem Markt.
Foto: Harald Karcher

Im nächsten Funktest steckte ein 11ac-2x2-MIMO-Stick der Marke D-Link DWA-182 zum Straßenpreis von knapp 40,- Euro extern am Dell-Business-Laptop. Rein theoretisch schafft er bis zu 867 Mbit/s brutto, wenn er eine optimale Sichtverbindung zu einem mindestens ebenso schnellen 11ac-Router oder -Repeater hat. In einem schwierigen Gebäude mit massiven Betonwänden kann es netto aber auch viel weniger sein.

Bei der ersten 11ac-Client-Messwanderung war der AVM-Repeater noch abgeschaltet, um die Repeater-lose Situation vorab zu vermessen:

Der Sony Vaio mit den Messdaten hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 am Dell-Laptop.
Foto: Harald Karcher

Abgesehen von "nur" 21 Mbit/s Dauerleistung in der Küche besteht also eine wunderbar stabile Versorgung. Und auch das Jammern über den Datendurchsatz in der Küche ist auf hohem Niveau, solange man keine 4K-Videos in vierfacher Full-HD-Auflösung streamen oder ganze Festplatten kopieren will. Dennoch soll versucht werden, ob der 11ac-11n-Repeater in der Küche seine Vorteile ausspielen kann. Siehe die zwei folgenden Durchsatz-Grafiken.

11ac-Client-Messungen ohne Repeater(von links Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer): Der dritte Messblock in der bekannt schwierigen Küche wurde abgebrochen.
Foto: Harald Karcher

11ac-2x2-Stick extern am Dell: Mit Repeater

Der Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum 11ac-2x2-MIMO-Stick am Dell-Laptop.
Foto: Harald Karcher

Im zweiten 11ac-Client-Funktest hatten wir ebenfalls einen 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 extern am Dell-Business-Laptop installiert. Allerdings hatten wir jetzt den 11ac-Repeater im Wohnzimmer eingeschaltet: Und Voila: Der Repeater hat genau dort mächtig Speed gemacht, wo zuvor die schwächste Versorgung herrschte, nämlich im Wohnzimmer und vor allem in der Küche. Was kann man sich mehr von einem Repeater wünschen?

11ac-Client-Messungen mit Repeater (von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer): Der Repeater hat die zuvor schlecht versorgte Küche (dritter Block) kräftig hoch gezogen. Aber im Gästezimmer war der Speed mit eingeschaltetem Repeater schlechter als ohne.
Foto: Harald Karcher

11n-3x3-Modul intern im Dell: Ohne und mit Repeater

In diesem Szenario hängt der Sony Vaio (links) per Kabel am AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum intern verbauten 11n-3x3-MIMO-Modul im Dell-Laptop.
Foto: Harald Karcher

Bei den folgenden 11n-Funk-Messungen haben wir den D-Link-11ac-Stick wieder vom Dell abgezogen und dafür dessen ab Werk intern verbautes 11n-3x3-WLAN-Modul (Intel Ultimate-N 6300 AGN) eingeschaltet. Erstaunlicherweise kamen mit dieser 11n-Lösung durchwegs höhere Speed-Werte auf den Dell herunter als mit dem eigentlich viel moderneren 11ac-Stick. Siehe die zwei Durchsatz-Grafiken.

Ohne Repeater:

11ac-Client-Messungen ohne Repeater (von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer): Der dritte Messblock (Küche) wurde wegen des "geringen" Durchsatzes von 21 Mbit/s abgebrochen.
Foto: Harald Karcher

Mit Repeater:

11n-Client-Messungen mit Repeater (von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer): Die Verbesserung war nach dem Einschalten des 11ac-11n-Repeaters von AVM zwar erkennbar, aber nicht dramatisch. Den größten Vorteil hat der Repeater in der bekannt schwierigen Küche gebracht.
Foto: Harald Karcher

Auf den ersten Blick verwundert das. Auf den zweiten gibt es mögliche Erklärungen: Der 11ac-11n-Repeater von AVM schaltet ja zumeist eine Strecke in den 11ac-Modus (etwa jene vom Router zum Repeater) und die andere in den 11n-Modus (etwa jene vom Repeater zum Laptop). AVM und weitere Hersteller sprechen von einem dynamischen Cross-Band-Repeating.

Da der Laptop mit dem internen 11n-Modul ja die volle 3x3-11n-Leistung beherrscht und außerdem drei ideal im Deckel positionierte WLAN-Antennen zum Einsatz bringt, wäre es durchaus vorstellbar, dass der Laptop im 3x3-11n-Modus den 2x2-11ac-Stick von D-Link schlägt: Vermutlich hat der "kleine" D-Link-Stick auch nicht so optimal positionierte Antennen wie der große Laptop. Möglicherweise kann der D-Link-Stick im 11n-Modus auch von der Elektronik her nicht die volle 3x3-11n-Leistung aufbieten wie das bekannt ausgereifte 3x3-MIMO Intel Ultimate-N 6300 AGN Funkmodul im Dell.

Fazit: Schneller und stabiler

Foto: Harald Karcher

Die Reichweiten-Verstärkung des WLAN-Routers (AVM FRITZ!Box 7490) durch den WLAN-Extender (AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E) hat in der konkreten Testumgebung über alle Messpunkte hinweg einen höheren Downstream-Durchschnitt wie auch eine höhere Stabilität als alle Repeater-losen Optimierungs-Varianten erbracht. Am meisten hat aber die funktechnisch komplizierte und zuvor am schlechtesten versorgte Küche von den Repeater-Signalen aus dem Wohnzimmer profitiert.

Sicher gibt es auch anders geschnittene Bauten, in denen so ein Repeater einen noch viel stärkeren Vorteil ausspielen kann als in der Wohnung des Testers.

Eine weitere Steigerung der Speed-Werte könnte sich durch Firmware-Updates ergeben, die man als AVM-Anwender ja schon seit Jahren kennt und schätzt und offenbar auch immer wieder kostenlos erhält. Außerdem sind demnächst auch noch weitere Clients wie etwa USB-Sticks, Laptops und Tablets mit 11ac-3x3-MIMO-Modulen auf dem Markt zu erwarten, die mehr Speed bringen werden als der in diesem Test verwendete 11ac-2x2-Stick von D-Link.

Last but not least ist WLAN-11ac noch relativ neu.Es dauert immer eine Weile, bis die Produkte verschiedener Hersteller optimal miteinander harmonieren. Unter diesem Aspekt wundert es nicht, dass just die Speed-Messung zwischen dem AVM-Router und dem AVM-Repeater mit Abstand die besten Resultate erzielt hat. (mb)