Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels

Personaler - selten so gefordert wie heute

10.01.2013 von Hans Königes
Klingt einfach, ist es aber nicht: Gute Mitarbeiter einzustellen und zu halten ist in Zeiten des Fachkräftemangels eine echte Herausforderung. Personaler begegnen ihr mit Professionalität und Findigkeit, wie ein Roundtable in Hamburg zeigte.
Diskutierten über Recruiting-Herausforderungen (v.l.n.r.): Wolfgang Sonnabend (Arvato), Markus Gambihler (EWE), Heinz Züllighoven (Uni Hamburg), Moderator Hans Königes (COMPUTERWOCHE), Niels Fischer (Schickler), Wiebke Burrichter (Innogames) und Andreas Hein (Capgemini). Georg Bachmaier von Microsoft war aus München zugeschaltet.
Foto: Anya Zuchold

Früher mussten Hochschulabgänger sich zum Berufseinstieg noch selbst bei einem Unternehmen bewerben, heute tun wir das als Arbeitgeber bei den Jobsuchenden": So charakterisiert Wolfgang Sonnabend, seines Zeichens Personalleiter beim Dienstleister Arvato, die veränderte Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt. Noch vor zehn Jahren hätten sich IT-Profis klassisch auf Printanzeigen beworben und seien glücklich gewesen, wenn sie unter den manchmal über 200 Kandidaten den Zuschlag erhielten. Heute informierten sich die Bewerber sehr genau über ihre zukünftigen Arbeitgeber und wählten die zwei bis drei aus, die für sie in Frage kämen. Und das seien oft große Firmen aus der IT-Industrie wie Microsoft oder SAP oder solche mit bekannten Namen aus anderen Branchen wie Audi, BMW, aber auch Arvato.

Damit nicht genug. Selbst wenn sich ein Kandidat für Arvato entschieden habe, "kann es sein, dass er nach drei Jahren geht", so der Personal-Manager. Für die Generation Y sei es nicht erstrebenswert, ein ganzes Berufsleben beim selben Arbeitgeber zu verbringen. Die jungen Leute wollten mehrere Firmen kennenlernen und unterschiedliche Erfahrungen sammeln.

Arvato-Personalleiter Wolfgang Sonnabend: "Für die Generation Y ist es nicht so wichtig, das ganze Berufsleben beim selben Arbeitgeber zu verbringen."
Foto: Anya Zuchold

Um als Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen und attraktiv zu sein, gehe man unter anderem in die Schulen, biete Praktikantenprogramme an, engagiere sich an Hochschulen, veranstalte besondere Events für Hochschulabgänger und halte mit Alumni-Programmen den Kontakt zu Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen haben. Die Erfahrung habe gezeigt, so Sonnabend, dass Gütersloh für das junge Management nicht unbedingt der Standort erster Wahl sei. Später aber, wenn die jungen Mitarbeiter Eltern sind, könnten sie der familiären Atmosphäre in der ostwestfälischen Provinz durchaus positive Seiten abgewinnen.

Auch Provinz kann attraktiv sein

Markus Gambihler, EWE TEL: "Neue Mitarbeiter müssen in den ersten Wochen spüren, dass sich jemand um sie kümmert."
Foto: Anya Zuchold

Dem Standortproblem versucht Markus Gambihler, Personalleiter der Telekommunikations-Tochtergesellschaft des regionalen Energieanbieters EWE in Oldenburg, damit zu begegnen, dass das Unternehmen seine Besonderheiten als attraktiver Arbeitgeber vor Ort stark pflegt und hervorhebt. Natürlich nütze sein Betrieb auch die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke, um Bewerber anzusprechen. Um allerdings in der Rekrutierung erfolgreich zu sein, will Gambihler es in den Vorstellungsgesprächen schaffen, "glaubhaft rüberzubringen, warum es sich lohnt, bei uns anzufangen". Wichtiger Baustein sei dabei der Umgang der Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern. Der Neue müsse schon in den ersten Wochen spüren, dass sich jemand um ihn kümmere - "dafür sorgen die Führungskräfte und ein Set an Veranstaltungen und Möglichkeiten für frisch eingestiegene Mitarbeiter", so Gambihler.

Besonders gefordert im Wettbewerb um die größten Talente sind Unternehmensberatungen wie Capgemini, die für sich in Anspruch nehmen, immer die Besten haben zu wollen. Weil die Kandidaten mittlerweile ihre eigenen Wege gehen, um zu einem neuen Job zu kommen, ist es für Andreas Hein wichtig, auf möglichst vielen Hochzeiten zu tanzen. Er möchte alle Recruiting-Kanäle nutzen - von der klassischen Print-Anzeige über Headhunter-Einsatz, Hochschulengagement, Online- und Social-Media-Aktivitäten bis hin zu Veranstaltungen oder Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen. Wichtig sei aber nicht nur das soziale, sondern auch das reale Netzwerken. Im Rahmen von Veranstaltungen spreche man Leute direkt an.

Andreas Hein, Capgemini: "Wir müssen alle Recruiting-Kanäle nützen, um die Besten zu gewinnen."
Foto: Anya Zuchold

"Stand früher das Fachwissen der Bewerber im Vordergrund, so suchen wir heute Persönlichkeiten, bei denen die Balance zwischen Fach- und Sozialkompetenz stimmt", sagt der Vice President Application Service der international tätigen Unternehmensberatung. Der Bewerber müsse zum Unternehmen passen, was bedeute, dass er sich mit den Werten seines künftigen Arbeitgebers identifiziere. Im Fall von Capgemini gehe es um Haltungen wie Mut, Bescheidenheit, Teamgeist oder Spaß an der Arbeit.

Eher ein Luxusproblem hat der deutsche Microsoft-Recruiting-Verantwortliche Georg Bachmaier. Sein Unternehmen erhält jährlich über 10.000 Bewerbungen, ausgeschrieben werden rund 500 Stellen. Er formuliert sein Ziel sehr selbstbewusst: "Wir wollen, dass sich die Besten bei uns bewerben." Die Leidenschaft für IT darf dabei nicht fehlen. Dafür hat er die volle Unterstützung des obersten Bosses, Steve Ballmer, dessen Satz Bachmaier gerne zitiert, um die Bedeutung der Personalarbeit herauszustreichen: "The most important thing we do is hire great people."

Arbeit
Wo wollen junge Informatiker gern arbeiten?
Die Beratung Trendence befragten 583 Young Professionals, die ein (Wirtschafts-)Informatikstudium abgeschlossen haben und eine Berufserfahrung von einem bis acht Jahren haben.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt...
...landete auf Platz 25 der attraktivsten Arbeitgeber für Informatiker.
Die Deutsche Bank..
ist hierzulande eines der Anwenderunternehmen mit den größten IT-Abteilungen. Für die Young Professionals auf Platz 24.
Uwe Dumslaff, CTO von Capgemini,..
...hat 400 offene Stellen im Jahr zu besetzen. Der IT-Dienstleister kam auf Platz 22 des Arbeitgeber-Rankings ebenso wie...
die Max Planck Gesellschaft.
Forschen steht bei jungen Informatikern hoch im Kurs.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,
kurz BSI ist die einzige Behörde, die es unter die attraktivsten Arbeitgeber geschafft hat. (Platz 19)
Der EADS- Konzern...
, hier im Bild der Airbus A350, landete ebenfalls auf Platz 19.
Daimler...
..stellt Autos her, die Informatiker ansprechen und teilt sich Platz 19 mit dem BSI und EADS.
Die Lufthansa...
gehört schon seit Jahren zu den beliebten Arbeitgebern, dieses Mal auf Platz 18.
Der Volkswagen Konzern,..
...hier im Bild die Autostadt in Wolfsburg, kommt bei Informatikern auf Platz 17.
Die Boston Consulting Group....
schafft es auf Platz 16 und ist einer von drei Unternehmensberatungen unter den Top 20 der attraktiven IT-Arbeitgeber.
Mit McKinsey..
folgt die nächste Unternehmensberatung auf Platz 15.
Die Deutsche Telekom..
..und Deutschlands größter IT-Dienstleister T-Systems kommen auf Platz 14. Aktuell hat der Konzern mehr als 100 offene Stellen zu besetzen.
Claudia Eckert, Leiterin des Fraunhofer Aisec..
...kann sich freuen: Die Fraunhofer Gesellschaft ist auf Platz 13 gelandet und damit die Forschungsinstitution, die am besten platziert ist.
Accenture...
..ist auf Rang 12 die beliebteste IT-Beratung für junge Informatiker.
Der Bosch-Konzern...
nicht nur bekannt für Bohrmaschinen, sondern einer der größten Automobilzulieferer hat es auf Rang 11 geschafft.
Porsche,
...ebenfalls auf Platz 9, ist einer von drei Autobauern unter den Top Ten. Attraktive Produkte strahlen auf das Image als Arbeitgeber ab.
Siemens
war noch vor zehn Jahren der beliebteste Arbeitgeber für Informatiker, heute kommt Deutshclands größter Konzern nur noch auf Rang 7.
Audi..
...auf Platz 6 ist nicht nur unter jungen Informatikern beliebt, sondern auch unter Young Professionals anderer Fachrichtugnen, die den Ingolstädter Konzern sogar auf den zweiten Rang wählten.
SAP..
...hier im Bild Aufsichtsratschef Hasso Plattner und Co-CEO Jim Hagemann Snabe, hat es auf den 5. Platz geschafft.
Apple...
..hat attraktive Produkte und kommt darum auf Rang vier. Mit Informationen zu Bewerbung, offenen Stellen oder Karriere hält sich der Konzern aber zurück.
Mit BMW..
auf Rang 2 schaffte es erstmals ein Autobauer unter die Top 3 der IT-Arbeitgeber. Für Projekte wie Connected Drive suchen die München jede Menge IT-Experten, im ganzen Konzern sind derzeit etwa 130 IT-Positionen zu besetzen.
Und der Sieger ist..
...einmal wieder und mit großem Abstand Google. Im Münchner Büro arbeiten etwa 130 Technikspezialisten für den Internet-Konzern, der seinen Mitarbeiter ...
..kostenloses Essen anbietet.
Davon machen die Googler gern Gebrauch, so dass sie im Schnitt sieben Pfund, manchmal auch sieben Kilo zunehmen.

Personaler arbeiten wie Headhunter

Georg Bachmaier, Microsoft: "Wir investieren fleißig in die Suchmaschinen-Optimierung, damit die Bewerber uns schnell finden."
Foto: Microsoft

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich bei Microsoft zum Beispiel die Recruiting-Abteilung neu organisiert, und die sogenannten Staffing Consultants arbeiten wie Headhunter. Man tauscht sich mit den Fachabteilungen aus, welche Mitarbeiter in den nächsten ein bis drei Jahren gebraucht werden. Danach werde sowohl im eigenen Talentpool als auch auf dem externen Arbeitsmarkt Ausschau nach geeigneten Kandidaten gehalten. Unbedingt möchte man auch Mitarbeiter ansprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, die man aber als passend identifiziert hat. Bachmaiers Ziel ist es, vorausschauend zu rekrutieren. Schon wenn sich abzeichnet, dass eine Stelle im Unternehmen neu zu besetzen ist, will er aktiv werden.

Und am besten gleich die Aspiranten ansprechen und ihnen sagen, dass in einigen Wochen oder Monaten eine Stelle bei ihnen frei wird. Der Microsoft-Personaler gibt freimütig zu, dass einige Kandidaten zurückhaltend auf dieses Verfahren reagiert hätten. Andere wiederum seien froh über den Wissensvorsprung und die Möglichkeit, sich Gedanken zu machen.

Verstärken will Bachmaier auch die Aktivitäten im Internet und in den sozialen Netzen. Man investiere zum Beispiel fleißig in die Suchmaschinenoptimierung, damit die Bewerber die Microsoft-Stellen im Netz schneller fänden als bisher.

Mit Freunden in der Firma spielen

Etwas unorthodoxer agiert der Spieleentwickler Innogames aus Hamburg. Das 200 Mitarbeiter starke Unternehmen wächst rasant und sucht vom Designer über Programmierer bis zu Projektleitern. Natürlich greife auch sie auf den üblichen Personal-Marketing-Mix zurück, erzählt Personal-Managerin Wiebke Burrichter. Wer allerdings die Digital Natives erreichen wolle, müsse den einen oder anderen Trampelpfad verlassen.

Wiebke Burrichter, Innogames: "Wir zahlen keinen Bonus, wenn Mitarbeiter ihre Freunde empfehlen. Das geschieht freiwillig."
Foto: Anya Zuchold

So habe Innogames den sogenannten Game Jam ins Leben gerufen. 48 Stunden, ein Wochenende lang, stellen die Hamburger ihren Entwicklern und deren Freunden, Bekannten und Nachbarn Büros, die Infrastruktur "und ganz viel Red Bull" zur Verfügung, damit sie sich spieltechnisch austoben können. "Darüber hinaus haben wir auch viele firmeninterne Feiern und Team-Events", sagt Burrichter. Es dürfen auch Freunde mitgebracht werden, so dass sie neue Leute kennenlernt, von denen der eine oder andere Lust bekommt, zu Innogames zu wechseln oder dort ins Berufsleben einzusteigen. Burrichter dürfte wohl auch die große Ausnahme in der Hightech-Branche sein, indem sie ihren Kollegen keinen Bonus zahlt, wenn diese Freunde empfehlen, die dann im Haus anfangen: "Das geschieht bei uns freiwillig."

Burrichter hält auch nicht viel vom Gejammere der IT-Industrie, man könne keine Frauen für die Branche gewinnen. Ihrer Ansicht nach haben Unternehmen die Verantwortung, junge Frauen schon früh für dieses Berufsfeld zu begeistern. Als Beispiel führt sie den Girls Day an, an dem auch Innogames Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren einlädt und ihnen Grundlagen der Spieleentwicklung näherbringt. Und dann komme in der Regel die Reaktion: "So einfach geht das, da wollen wir auch mitmachen." Es komme darauf an, so die Hamburger Managerin, das Bild des IT-Fachmanns in den Köpfen der Mädchen zu verändern. Die hätten oft Menschen vor Augen, die selbst bei schönstem Badewetter lieber das ganze Wochenende in einer Garage online herumballerten als an einen See zu gehen.

Top Frauen
Die Top-Frauen der deutschen IT-Branche
Schauen Sie, wer für uns zu Deutschlands Top-Managerinnenin der IT gehört.
Kim Hammonds, COO Deutsche Bank
Kim Hammonds wird 2016 als als neue Chief Operating Officer (COO) in den Vorstand der Deutschen Bank einziehen. Sie ist derzeit Global Chief Information Officer und Co-Head Group Technology & Operations bei der Deutschen Bank. Hammonds kam Mitte November 2013 vom Flugzeughersteller Boeing, wo sie ebenfalls CIO war. Um die nötige Krediterfahrung zu erwerben, die gemäß Kreditwesengesetz für eine Vorstandsposition bei einer Bank erforderlich ist, wird Hammonds zum Jahresbeginn 2016 zunächst als Generalbevollmächtigte beginnen.
Martina Koederitz, Geschäftsführerin, IBM
Martina Koederitz folgte im Mai 2011 auf Martin Jetter und ist somit deutsche IBM-Chefin. Die studierte Betriebswirtin leitete seit Oktober 2010 die Vertriebsorganisation des Unternehmens. 2007 war sie als Executive Assistant im Stab von IBM-Chef Samuel Palmisano in der amerikanischen Konzernzentrale tätig.
Ursula Soritsch-Renier, CIO Sulzer
Die Informatikerin begann ihre berufliche Karriere bei Philips, zunächst in Wien, dann in Brügge und in der Konzernzentrale in Eindhoven, schließlich in Boston, wo sie bereits den Titel Director Information Management trug. Von dort wechselte die Österreicherin erstmals zu einem Schweizer Unternehmen: Sie heuerte als Global Head IT Strategy bei Novartis in Boston an. In dieser Funktion weckte sie das Interesse von Sulzer Management. Seit April 2013 bekleidet sie dort die Funktion des CIO.
Claudia Nemat, Vorstand Ressort Europa, Deutsche Telekom
Claudia Nemat ist seit Oktober 2011 Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom AG und verantwortlich für den Geschäftsbereich Europa. Zuvor bekleidete sie verschiedene Positionen bei McKinsey. Dort beschäftigte sich die Physikerin als Beraterin mit Fragen der Führungs- und Leistungskultur und dem Einfluss von Diversity auf den Unternehmenserfolg.
Angela Gifford, Geschäftsführerin der Hewlett-Packard GmbH, Vice President HP Software DACH
Nach mehr als 20 Jahren bei Microsoft wechselte Gifford zu HP, wo sie als Mitglied der Geschäftsführung den Softwarevertrieb in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) leitet. Zuletzt war Gifford bei Microsoft als Mitglied der Geschäftsleitung und Senior Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) tätig. Zudem hatte die „Managerin des Jahres 2009“ einen Posten im Aufsichtsrat des Touristikkonzerns TUI inne.
Prof. Anja Feldmann, TU Berlin
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Davor war sie unter anderem an der Universität des Saarlandes und an der TU München tätig. Ihre Schwerpunkte liegen auf der Internet-Verkehrsanalyse und -Modellierung sowie dem Internet-Routing. Ihr erklärtes Ziel sind weniger Staus und Unfälle im Internet der Zukunft. Ihre Arbeit wurde mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist.
Ingrid-Helen Arnold, CIO und CPO, SAP
Ingrid-Helen Arnold ist Mitglied des SAP Global Managing Board, Chief Information Officer (CIO) und Chief Process Officer (CPO) der SAP SE. Sie wurde im Mai 2014 in das Global Managing Board der SAP berufen. Die studierte Betriebswirtin lenkt die Business Transformation der SAP maßgeblich mit, um, interne Prozesse und Systeme kontinuierlich zu verbessern und zu vereinfachen. Ihre Karriere startete sie im Finanzbereich bei Lafarge (Kanada), ehe sie 1996 zu SAP kam. Seitdem hatte sie verschiedene Positionen bei SAP inne: COO im Global Controlling, Leiterin der Enterprise Analytics & Innovative Solutions und ab Mai 2014 Leiterin der SAP Cloud Delivery und Services Organisation.
Anke Sax, CIO der Daimler Financial Services AG in Stuttgart
Sie kommt von der Commerzbank AG, wo sie als CIO des Bereichs Commercial Banking tätig war. Zuvor war Sax 2012 Bereichsleiterin IT-Steuerung, 2010 Bereichsleiterin IT Cost Management und 2009 Bereichsleiterin Integration, Operative Umsetzung Inland. Vor ihrer Zeit bei der Commerzbank arbeitete Sax bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart.
Heike Niederau-Buck, CIO, Salzgitter AG
Im Januar 2013 hat Heike Niederau-Buck (43) ihre Arbeit als CIO der Salzgitter AG aufgenommen. Zugleich wurde sie Geschäftsführerin der IT-Tochter Gesis (Gesellschaft für Informationssysteme mbH). Bevor die Mathematikerin zu Salzgitter wechselte, verantwortete sie als CIO seit Januar 2009 die zentrale Prozessgestaltung und IT beim Göttinger Biotechnologieanbieter Sartorius.
Doris Albiez, Vice President und General Manager Dell Deutschland
Doris Albiez übernahm im Mai 2013 die Position Vice President und General Manager bei Dell Deutschland und ist damit für die Gesamtleitung von Dell hierzulande verantwortlich. In dieser neu geschaffenen Position verstärkt sie das bestehende Geschäftsführungsteam mit Barbara Wittmann, Mark Möbius und Jürgen Renz, die als eingetragene Geschäftsführer an Bord bleiben werden. Albiez leitete bis Januar bei IBM als Vice President Distribution Sales BPO und Midmarket das Channelgeschäft in Europa. Sie war 2008 von Navigon zu IBM Deutschland gekommen und dort bis Juli 2011 als Vice President Geschäftspartnerorganisation & Mittelstand aktiv.
Christiane Vorspel, CIO Investment Banking, Commerzbank AG
Seit April 2015 ist Christiane Vorspel in der Funktion des CIO Investment Banking in der IT der Commerzbank AG. Die Mutter von zwei Kindern arbeitete nach dem Studium der Informatik mehrere Jahre als Beraterin bei Andersen Consulting (Accenture) mit dem Schwerpunkt der Integration von IT-Systemen in der Finanzindustrie. 1995 wechselte sie zur Commerzbank AG, wo sie verschiedene Aufgaben im Bereich des Linienmanagements, der Enterprise Architektur und als Projektmanagerin übernahm. 2009 wurde sie Großprojektleiterin und leitete von 2011 bis Anfang 2013 ein IT-Programm, mit dem eine bankweit einheitliche Sicht auf Personen- und Verbundsysteme eingeführt wurde.
Christine Haupt, Geschäftsführerin, Computacenter
Vom Trainee zur Geschäftsführerin – Christine Haupt hat eine spannende Karriere bei ihrem Arbeitgeber hingelegt. Sie studierte in Würzburg Physik mit Schwerpunkt Medizintechnik, bevor sie 1997 bei Computacenter einstieg. Mittlerweile ist sie in dem Unternehmen für das Beratungs- und Lösungsgeschäft verantwortlich. Einen besonderen Schwerpunkt legt Haupt auf das Thema Wissens-Management in der IT und die Förderung von weiblichen Nachwuchskräften in technologischen Berufen.
Laurie Miller, CIO, Bayer MaterialScience
Laurie Miller hat im Februar 2013 die Position übernommen, die offiziell die Bezeichnung Head of Organization & Information Systems trägt. Die gebürtige US-Amerikanerin Laurie Miller arbeitet bereits seit 1998 im Bayer-Konzern. Vor ihrer Ernennung zur CIO war Miller, die einen Marketing-MBA hat, bei der Service-Tochter Bayer Business Services für die ERP-kernprozesse verantwortlich.
Prof. Claudia Eckert, GI-Vizepräsidentin, Fraunhofer Research Institution AISEC
Claudia Eckert leitet nicht nur das Fraunhofer AISEC (Research Institutions for Applied and Integrated Security) in Garching bei München, sondern ist seit 2008 auch an der Technische Universität München für den Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik verantwortlich. Sie ist die einzige Frau im Präsidium der Gesellschaft für Informatik (GI).
Marianne Schröder, IT-Verantwortliche Heinrich Eibach
Seit 2003 ist Marianne Schröder IT-Verantwortliche der Heinrich Eibach GmbH, einem Hersteller von Federungs- und Fahrwerkssystemen für die Automobilindustrie. 2006 wurde die IT-Verantwortliche beim Wettbewerb "CIO des Jahres" in der Kategorie Mittelstand ausgezeichnet. Vor ihrer heutigen Tätigkeit arbeitete die Diplom-Informatikerin unter anderem als Software-Entwicklerin bei Open Exchange und IT-Projektmanagerin bei der Werth-Holz Holding GmbH.
Gabriele Riedmann de Trinidad, Leiterin Konzerngeschäftsfeld Energie, Telekom
Gabriele Riedmann de Trinidad hat einen Master-Abschluss in Elektrotechnik. Bevor sie als Leiterin für das Konzerngeschäftsfeld Energie bei der Deutschen Telekom einstieg, war sie für Siemens und Nokia Siemens Networks in verschiedenen Ländern tätig. Sie bekleidete zahlreiche Führungspositionen, wobei ihr Schwerpunkt auf der Umsetzung und Leitung von internationalen Projekten im Bereich Telekommunikationsnetze lag.
Marika Lulay, COO GFT Technologies
Als Chief Operating Officer (COO) verantwortet die Diplom-Informatikerin seit 2002 den Geschäftsbereich Services, das Großkundenmanagement sowie die Zentralbereiche Technologie und Qualitäts-Management. Lulay arbeitet schon seit über 25 Jahre in der Branche, unter anderem für Cambridge Technology Partners und die Software AG.
Angela Weißenberger, CIO, Stada
Seit April 2010 ist Angela Weißenberger für die IT des Arzneimittelherstellers Stada verantwortlich. Erfahrungen mit den Aufgaben eines CIOs konnte Weißenberger bereits zuvor bei Lorenz Snack World sammeln. Die studierte Wirtschaftsexpertin und Mathematikerin war dort seit 2001 für die IT verantwortlich und dabei so erfolgreich, dass sie immer wieder bei der Wahl zum ‚CIO des Jahres’ in der Kategorie Großunternehmen ausgezeichnet wurde.
Victoria Ossadnik, Mitglied der Geschäftsführung Microsoft
Dr. Victoria Ossadnik (45) verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung seit Oktober 2011 das Services-Geschäft bei Microsoft Deutschland. Die promovierte Physikerin hat zuletzt als Vice-President den Bereich Technology Consulting Nord-Europa bei Oracle geleitet, war unter anderem für die Integration von BEA Systems zuständig und hat zahlreiche Reorganisations-Projekte im In- und Ausland erfolgreich umgesetzt. Vor ihrer Zeit bei Oracle war Ossadnik für CSC Ploenzke tätig.
Pamela Herget-Wehlitz, Centerleiterin IT MTU Aero Engines
Pamela Herget-Wehlitz ist seit Februar 2015 neue Centerleiterin IT beim Münchner Triebwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Sie kommt aus dem Unternehmen und war zuletzt Centerleiterin Corporate Quality. Herget-Wehlitz arbeitete zehn Jahre lang in diversen Führungspositionen beim Münchener Automobilhersteller BMW im Bereich Engineering und Inhouse Consulting. 2001 wechselte sie zur MTU Aero Engines AG, wo sie diverse Führungspositionen inne hatte, so war sie in den Bereichen Engineering, Konstruktion, Qualität und IT tätig. TU Berlin Luft- und Raumfahrttechnik und promovierte anschließend an der TU München am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik im Bereich Systems-Engineering.
Barbara Lix, Vorstand, PricewaterhouseCoopers cundus AG
Barbara Lix ist Mitglied des Vorstands der PricewaterhouseCoopers cundus AG, einer auf Business Intelligence spezialisierten Beratung. Sie verantwortet weltweit das Marketing, den Geschäftsbereich „Financial Close and External Reporting“ sowie die Tochtergesellschaften in den USA, Kanada, Großbritannien und der Schweiz. Bis Ende 2011 leitete sie den Vertrieb von cundus und den Entwicklungsbereich für Standard-Software, den sie dann an die SAP verkaufte. Die Diplom-Kauffrau war vor ihrem Eintritt erfolgreich in Top-Management-Funktionen bei Siemens, Siebel und der Software AG tätig.
Vera Schneevoigt, Executive Vice President Fujitsu
Vera Schneevoigt leitet seit Februar 2014 als Executive Vice President das internationale Produktgeschäft von Fujitsu. Sie ist Geschäftsführungsmitglied der Fujitsu Technology Solutions GmbH, verantwortet Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion sowie das Qualitäts- und Supply Chain Management. Zuvor verantwortete die Managerin das Deutschland-Geschäft von Siemens Enterprise Communications (SEN).
Helene Lengler, Vice President Sales Fusion Middleware bei Oracle Deutschland.
Helene Lengler ist seit Oktober 1998 bei Oracle beschäftigt. Zunächst war sie für den Vertrieb der Unternehmenssoftware im Bereich Banken und Versicherungen zuständig, bevor sie die Leitung der Vertriebsbereiche Telekommunikation, Medien und Energieversorger übernahm. Im Sommer 2003 begann Helene Lengler mit dem Aufbau des Internet- und Telefonvertriebs OracleDirect für Nordeuropa. In den Jahren 2007/2008 erweiterte sie ihren Tätigkeitsbereich auf Westeuropa und führte in dieser Position ein innovatives Multikanalvertriebsmodell für den gehobenen Mittelstand ein. Seit 2008 leitet Helene Lengler das Middleware Geschäft für Deutschland, seit 2011 ist sie auch für den nordeuropäischen Raum zuständig.
Elke Frank, Leitung des Group Performance Development, Deutsche Telekom
Im November 2015 übernahm Dr. Elke Frank die Leitung des Group Performance Development. Frank verfügt über mehrjährige Erfahrungen aus der Personalarbeit internationaler Konzerne. Seit August 2013 war die promovierte Juristin bei Microsoft Deutschland als Senior Director Human Resources und Mitglied der Geschäftsführung tätig. Frank hatte zunächst verschiedene Leitungsfunktionen bei der Daimler AG inne. 2004 wechselte sie als Senior Director HR, Legal & Compliance zur Mercedes-Tochter AMG. Im Jahr 2010 ging sie zu Carl Zeiss Vision. Dort war sie als Vice President Human Resources für die gesamte Personalarbeit des Unternehmens zuständig.
Dr. Andrea van Aubel, IT-Vorstand bei der Axa Konzern AG
Dr. Andrea van Aubel wurde im August 2012 zur Nachfolgerin von Jens Wieland beim Axa Konzern in Köln ernannt. Die promovierte Wirtschaftsmathematikerin verantwortet die Bereiche IT und Prozess-Management. Van Aubel arbeitet bereits seit 1993 in der Versicherungsbranche und hatte beim Deutschen Herold erste Führungspositionen inne. Zuletzt war sie bei der Zurich Gruppe als Chief Operating Officer (COO) Leben für Deutschland und die Schweiz tätig. Dabei zeichnete sie verantwortlich für die Bereiche Kundenservice Leben und Prozesse/Betriebstechnik.
Gabriele Ruf, Direktorin ITM & ITI, Daimler
Gabriele Ruf leitet seit Juli 2011 die Leitung von ITM (Information Technology Management) und ITI (IT Infrastruktur und Betrieb) bei Daimler. Zuvor war die Mathematikerin unter anderem als General Manager sowie als Mitglied der Geschäftsführung bei UniCredit in München tätig. In ihre Zuständigkeit fielen die Bereiche Infrastruktur Management und Customer Services. Insgesamt kann Ruf auf fast 30 Jahren Erfahrung in den Bereichen Management und IT im internationalen Umfeld zurückgreifen.
Marianne Janik, Senior Director Public Sector, Microsoft Deutschland GmbH
Marianne Janik ist seit Mai 2011 bei Microsoft Deutschland als Senior Director Public Sector Mitglied der Geschäftsleitung. Janik ist für das Geschäft mit der öffentlichen Verwaltung, dem Bildungsbereich und dem Gesundheitswesen verantwortlich. Bevor sie bei Microsoft anfing, war sie unter anderem bei der Daimler Benz AG, der ESG GmbH und der Elster GmbH tätig.
Ina Kirchhof, COO, Ergo
Seit September 2009 ist <a href="http://www.cio.de/financeit/aktuelles/896863/index.html">Ina Kirchhof</a> Chief Operating Officer (COO) bei der Ergo Versicherungsgruppe. Außerdem ist sie Geschäftsführerin der Itergo Informationstechnologie GmbH mit der Zuständigkeit für die IT-Strategie Operations. Als Betriebswirtin hat sie zuvor schon reichlich Erfahrung bei Unternehmen wie Accenture bzw. der Vorgängergesellschaft Andersen Consulting sammeln können.
Catharina van Delden, Innosabi
Frau, unter 30, IT-Gründerin: Mit diesen Attributen ist Catharina van Delden eine Exotin im Bitkom-Präsidium. Sie ist Geschäftsführerin des Münchner Startups Innosabi, das sich auf Crowdsourcing spezialisiert hat, und hat einen Executive MBA in Innovation and Business Creation.
Anke Domscheit-Berg, selbstständige Beraterin
Anke Domscheit-Berg erhielt 2010 den Berliner Frauenpreis für ihren langjährigen Einsatz für die Gleichstellung und Vernetzung von Frauen in der Wirtschaft. Bevor sie 2008 bei Micorosft anfing, war sie bereits für Accenture und McKinsey. Anfang 2011 hat sich Frau Anke Domscheit-Berg selbstständig gemacht und wird Unternehmen bei der Besetzung wichtiger Ämter mit weiblichen Führungskräften beraten sowie Frauen bei der Karriereplanung unterstützen.
Christina Peters, Chief Private Officer, IBM
Christina Peters, bislang Senior Counsel für Security and Privacy, wird als neue Chief Private Officer oberste Herrscherin über Datenschutz und Informationssicherheit bei IBM. Sie ist damit für den Datenschutz von rund 400.000 Mitarbeitern sowie Tausender Kunden verantwortlich. Zudem steuert sie ein weltweites Team aus Rechts-, Security- und IT-Experten bei Big Blue und verantwortet auch die öffentlichen IBM-Initiativen für Datensicherheit und Privacy. Die Juristin begann ihre IBM-Laufbahn 1996 in der deutschen Rechtsabteilung, nachdem sie als Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung für die Deutsche Telekom und das Bundeskartellamt gearbeitet hatte.
Christiane Benner, Vorstand, IG Metall
Die gebürtige Aachenerin ist seit Oktober 2011 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Nach ihrem Vordiplom in Soziologie ging Benner für ein Jahr nach Amerika. Neben ihrem Bachelor of Arts mit Schwerpunkt Gender Studies absolvierte sie ein Praktikum bei einer Bürgerrechts-Organisation. Zurück in Deutschland konnte Benner ihr soziales Engagement auch als Projektsekretärin in der IG Metall mit Schwerpunkten Jugendarbeit und Betreuung von IT-Betrieben einbringen. Bevor sie in den Vorstand gerufen wurde, war sie Ressortleiterin für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Ein großes Anliegen von ihr ist es, mehr Frauen für die IG Metall gewinnen.
Barbara Saunier, CIO, Beiersdorf AG
Barbara Saunier ist seit April 2010 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Sie ist auch Geschäftsführerin der Beiersdorf IT-Tochter Beiersdorf Shared Services GmbH (BSS). Die Mathematik- und Philosophielehrerin begann 1984 in der IT-Abteilung von Beiersdorf und hat sich schnell von der Programmiererin zur Projektleiterin und Länderkoordinatorin entwickelt.
Helga Schwitzer, Vorstandsmitglied, IG Metall
Helga Schwitzer ist seit November 2007 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Seit 1990 ist sie darüber hinaus am Bundesarbeitsgericht in Erfurt als ehrenamtliche Richterin tätig.
Catrin Hinkel, Geschäftsführerin Communication & High Tech, Accenture
Catrin Hinkel ist Geschäftsführerin bei Accenture und leitet in dieser Funktion die Bereiche „Health & Public Services“ und „Human Capital & Diversity“ jeweils in Deutschland, Österreich, Schweiz. Sie verfügt über 20 Jahre reichhaltige Berufserfahrung mit Klienten aus unterschiedlichen Industrien, wie Telekommunikation, Versorger, Chemie, High Tech und Public Service. Bis 2010 verantwortete sie das gesamte SAP Implementierungsgeschäft von Accenture im deutschsprachigen Raum. Im Dezember 2007 wurde Catrin Hinkel als Repräsentantin der „Generation CEO“ ausgezeichnet. Diese Initiative bereitet handverlesene Managerinnen durch Coaching und Networking auf die Top-Etage der Unternehmenszentralen vor.
Petra Karbenk, CIO, Unilever DACH und Benelux
Eins der größten Projekte von Petra Karbenk, IT Director beim Nahrungsmittelkonzern Unilever, war der Merge der IT-Systeme zwischen Unilever und Bestfoods. 2006 war sie eine der drei weiblichen Preisträgerinnen bei der Wahl zum "CIO des Jahres".
Petra Heinrich, Vice President Partners & Alliances EMEA, Red Hat
Petra Heinrich hat als Vice President Partners and Alliances bei Red Hat in der Region EMEA das Partnergeschäft auf- und in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Sie startete ihre Karriere als Partnermanagerin bei Lotus Development. Nach der Übernahme von Lotus durch IBM begleitete sie die Integration der Lotus-Partner und verantwortete das Partnergeschäft. Anschließend arbeitete sie in leitenden Vertriebs- und Marketing-Positionen bei Novell und der Open-Exchange GmbH, bevor sie 2007 bei Red Hat einstieg.
Gabriele Welt, CIO, Sanofi Aventis Pharma Deutschland
Frau Gabriele Welt ist CIO bei der Sanofi Aventis Pharma Deutschland und verwaltet ein IT-Budget von über 50 Millionen Euro.
Haben wir jemanden vergessen?
Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an die Redaktion.

Eine Beobachtung, die auch Heinz Züllighoven, Professor im Arbeitsbereich Softwaretechnik an der Hamburger Universität und Geschäftsführer eines kleinen Softwarehauses in der Hansestadt, macht: "90 Prozent der Mädchen sehen den Informatiker als den grün angehauchten Keller-Nerd." Seine frustrierende Schlussfolgerung: "Wenn in den Schulen dieses Bild vorherrscht, können wir uns im Studium abstrampeln, wie wir wollen." Auch mit dem Informatikunterricht an den Schulen geht der Professor hart ins Gericht: "Daddeln auf irgendwelchen Internet-Seiten oder die eigene Homepage basteln", das könne man nicht ernst nehmen und als Informatikunterricht bezeichnen. "Was vielfach im Unterricht läuft, ist erschreckend", lautet sein hartes Urteil.

Falsche Vorstellungen der Firmen

Auch dem Kooperationspartner Wirtschaft schenkt Züllighoven reinen Wein ein. Die Unternehmen hätten falsche Vorstellungen vom universitären Ausbildungsbetrieb, würden die Studenten am liebsten als billige Arbeitskräfte beschäftigen wollen. Unlängst sollte eine seiner Informatikstudentinnen im fünften Semester im Rahmen eines Praktikums für ein Unternehmen Sicherheitssoftware entwickeln, die danach für den produktiven Betrieb vorgesehen war: Sein verzweifelter Aufschrei: "Wer denkt sich denn so was aus?"

Heinz Züllighoven, Uni Hamburg: "90 Prozent der Mädchen sehen den Informatiker als grün angehauchten Keller-Nerd."
Foto: Anya Zuchold

Der Professor hat konstruktive Vorschläge parat, wie sich die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft verbessern ließe. Er plädiert zum Beispiel für hochschulnahe Ausbildungsverträge, eine Art privates Bafög von Seiten der Arbeitgeber. Den Firmen empfiehlt er, an den Hochschulen aktuelle fachliche Vorträge, etwa zu interessanten Projekten oder auch zu Trends, zu halten. Viel zu wenig würden auch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Angriff genommen. Große Wirkung mit wenig Geld erziele man mit von der Wirtschaft gesponserten Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter. Das Unternehmen bezahle solche Stellen, und der Mitarbeiter arbeite an forschungsnahen Projekten zur Hälfte an der Universität, zur Hälfte in der Firma.

Arbeit als Feuerwehrmann

Unternehmen haben Probleme, gute Mitarbeiter zu bekommen, den Hochschulen fehlt es an vorgebildeten Informatikstudenten und den Bewerbern an Orientierung - für Personalberatungen ist das kein schlechter Nährboden für ihre Vermittlungsgeschäfte. Niels Fischer von der Schickler Unternehmensberatung arbeitet denn auch an den Schnittstellen zu diesen Gruppen: "Es bleibt weiter schwierig, gute Nachwuchskräfte und erfahrene IT-Mitarbeiter zu finden." In der aktuellen Marktlage sieht er sich mittlerweile oft in der Rolle des Feuerwehrmanns: "Wir werden gerufen, wenn alle klassischen Rekrutierungsmaßnahmen nicht gefruchtet haben und schon alles ausprobiert wurde."

Niels Fischer, Schickler: "Wir werden gerufen, wenn klassische Recruiting-Instrumente nicht gefruchtet haben."
Foto: Anya Zuchold

Schwierig sei es auch, wenn sich die Erwartungen des Kandidaten mit denen des Unternehmens nicht deckten oder der Auftraggeber trotz schwieriger Marktlage nicht bereit sei, auf Wünsche des Kandidaten einzugehen. Oder eine andere typische Situation, die Fischer zunehmend Sorge bereitet: Das Profil des Kandidaten passt perfekt auf die Stelle, aber der Auftraggeber lehnt ihn wegen des Alters ab. Fischer: "Natürlich will jeder Auftraggeber einen Mitarbeiter, der zu 100 Prozent passt. Wenn aber absehbar ist, dass das Wunschprofil nicht erfüllt werden kann, sollte man gemeinsam darüber nachdenken, entweder das Profil anzupassen oder einen 80-Prozent-Kandidaten einzustellen, der sich entwickeln kann." Dauerhaft gebe es keinen Sinn, den Markt zu ignorieren.

Der 80-Prozent-Kandidat

Innogames-Personal-Managerin Burrichter kann unter bestimmten Voraussetzungen auch mit einem 80-Prozent-Kandidaten leben: "Wenn wir merken, dass die Fähigkeiten eines sehr guten Bewerbers nicht zu 100 Prozent zu der ausgeschriebenen Stelle passen, sind wir flexibel genug, auch mal die Stellenausschreibung zu ändern, statt diesen guten Kandidaten zu verlieren." Sie empfinde es "als Luxus, dass wir vieles individuell machen können", dass Zeugnisse und Diplome zweitrangig seien. Als Beispiel führt sie einen Rettungsflieger ohne akademischen Abschluss an, der ein hervorragender Entwickler und eine ebenso gute Führungskraft sei.

Auch Arvato-Personalleiter Sonnabend wünscht sich mehr Flexibilität in der Auswahl und Förderung des zukünftigen Personals. Nach wie vor verhindere seiner Erfahrung nach vor allem in Großunternehmen ein umfangreiches Regelwerk, gelegentlich auch unorthodoxe Kandidaten mit interessanten Werdegängen einzustellen.

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels werden Unternehmen - wie auch die Beispiele hier gezeigt haben - nicht umhinkommen, zum einen flexibler im Recruiting zu agieren und zum anderen stärker in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter zu investieren. Bezeichnend dafür ist eine Überlegung des EWE-TEL-Personalleiters Gambihler: "Wenn schon der Personalerberater die von uns geforderten Spezialisten nicht findet, ist es klar, dass wir intern einige unserer Mitarbeiter auf längere Sicht weiterentwickeln und weiterbilden müssen."