Oracles SOA Suite 10g R3 steht in den Startöchern

30.10.2006
Wenige Wochen nach dem Konkurrenten Bea Systems warb Oracle für sein umfassendes Portfolio für den Aufbau und die Verwaltung Service-orientierter Architekturen (SOA).

Mit dem Release 3 der "SOA Suite 10g" offeriert der US-Hersteller eine Reihe von Erweiterungen, die vor allem die Verwaltung und Steuerung (Governance) von SOA-Installationen erleichtern sollen. Auf der Konferenz Oracle Open World kündigte das Unternehmen die Verfügbarkeit des Pakets an. Zu den Neuerungen gehört unter anderem eine Browser-basierende Konsole, über die IT-Verantwortliche Policies für Software-Services verwalten können. Über eine erweiterte Registry gemäß den UDDI-Spezifikationen lassen sich Services auffinden und publizieren.

Ähnlich wie die Konkurrenten IBM oder Bea stellt sich auch Oracle als Komplettanbieter für SOA-Werkzeuge auf. Dazu fasste der Konzern Produkte aus der Middleware-Plattform "Fusion" zur SOA Suite zusammen. Im aktuellen Release sollen sich diese über einen einzigen Mausklick ("one-click install") installieren lassen. Zu den Kernkomponenten des Pakets zählen ein Enterprise Service Bus (ESB) und der BPEL Process Manager. Auf Basis der Business Process Execution Language (BPEL) können Kunden damit Web-Services zu Geschäftsprozessen orchestrieren; Geschäftsregeln lassen sich über die "Business Rules Engine" definieren; mit "Business Activity Monitoring" offeriert Oracle zudem ein Tool für die Überwachung von Geschäftsprozessen.

Als umfassende Entwicklungsumgebung in diesem Kontext dient die Werkzeugsammlung "JDeveloper." Thomas Kurian, der für Oracles Server-Technologien verantwortliche Senior Vice President, hob auf der Konferenz einmal mehr die zentrale Rolle der hauseigenen Middleware hervor: "Fusion ist Oracles integriertes und auf Standards basierendes Toolset, mit dem Kunden Enterprise-Anwendungen auf einer Service-orientierten Architektur entwickeln können." So nutze beispielsweise die Online-Stellenbörse Monster.com Fusion für ihre SOA-Vorhaben. In Kombination mit dem hauseigenen "Application Server Enterprise Edition" veranschlagt Oracle 50 000 Dollar pro CPU für die SOA-Suite. Wollen Kunden einen anderen Web Application Server einsetzen, steigt der Preis auf 65 000 Dollar.

Auf der Client-Seite kündigte Kurian ferner die Fusion-Komponente "Webcenter" an. Sie soll es Kunden ermöglichen Web-2.0-Anwendungen zu erstellen und diese in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren. Auf der Basis von Java Server Faces (JSF) und Oracles Application Development Framework (ADF) ließen sich damit Rich-Client-Anwendungen mit Ajax-Techniken (Ajax = Asynchronus Javascript and XML) bauen und in Service-orientierte Konzepte einbinden, versprach der Manager. (wh)