Open Text schließt Geschäftsjahr mit rückläufigen Zahlen

01.09.2006
Die laufende Umstrukturierung des Unternehmens sowie die Konsolidierung des Portfolios haben dem Marktführer für Software für Enterprise-Content-Management (ECM) keine Trendwende in den Geschäftsergebnissen beschert.

Mit einem Umsatzrückgang um vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 105,2 Millionen Dollar hat Open Text, mit Sitz im kanadischen Toronto, sein viertes Quartal (Ende: 30 Juni 2006) abgeschlossen. Ebenso sanken die Lizenzeinnahmen, ein wichtiger Indikator für organisches Wachstum, von 37 Millionen Dollar auf 32 Millionen Dollar. Unter dem Strich blieb indes wesentlich mehr übrig: Der Nettogewinn (nach US GAAP) erhöhte sich um 56 Prozent von fünf Millionen auf 7,8 Millionen Dollar. Die Börse reagierte mit einem Kursanstieg von rund vier Prozent.

Aus glücklichen Tagen: Das Open-Text-Management um CEO John Shackleton (Mitte) eröffnet Anfang 2006 anlässlich des 10jähigen Listings an der NASDAQ die Börse.

Allerdings konnte der Quartalsgewinn nichts mehr an den rückläufigen Ergebnissen des ebenfalls abgeschlossenen Geschäftsjahres ändern. So brachen die Nettoeinnahmen um rund 75 Prozent ein von 20,4 Millionen Dollar im Vorjahr auf jetzt nur noch fünf Millionen Dollar ein. Weniger dramatisch gingen die Umsätze zurück. Sie verringerten sich um zwei Prozent auf jetzt 409,6 Millionen Dollar.

Für das soeben begonnene erste Quartal des Geschäftsjahres 2007 erwartet Open Text einen Umsatz zwischen 93 Millionen Dollar und 101 Millionen Dollar, also ein relativ geringfügigges Wachstum gegenüber den 92,6 Millionen Dollar des ersten Quartals 2006 (siehe auch "Gewinneinbruch bei Open Text")

Trotz der negativen Entwicklung sieht sich das Management des ECM-Marktführers auf einem guten Weg (siehe auch "Die ECM-Branche gerät zwischen mehrere Fronten"). So habe man im abgelaufenen Geschäftsjahr durch eine Konsolidierung des Produktangebotes und interner Umstrukturierungen, der 15 Prozent der Mitarbeiter zum Opfer fallen sollen, 40 Millionen Dollar einsparen können. Auf der Management-Ebene wurden ein neuer Chief Financial Officer sowie ein Executive Vice President of Global Sales and Services eingestellt. Es sei gelungen, die gesteckten Profitabilitätsziele zu erreichen, ließ sich John Shackleton, President und CEO von Open Text, zitieren. Zudem habe die noch nicht abgeschlossene Übernahme des Konkurrenten Hummingbird das Ergebnis belastet. Danach erwarb Open Text im vierten Quartal bereits 765 000 Aktien für einen Kaufpreis von insgesamt 21 Millionen Dollar. Insgesamt soll Hummingbird 489 Millionen Dollar in bar kosten (siehe auch "Übernahmekampf: Hummingbird wird Open Text fast eine halbe Milliarde Dollar kosten"). (as)