Übernahmekampf: Hummingbird wird Open Text fast eine halbe Milliarde Dollar kosten

07.08.2006
Der wochenlange Bieterstreit um den Content-Management-Anbieter Hummingbird könnte sich entschieden haben. Der Vorstand erzielt nach zweiwöchigen Poker mit dem Konkurrenten Open Text einen leicht verbesserten Kaufpreis.

Für 489 Millionen Dollar oder 27,85 Dollar pro Aktie soll Hummingbird den Besitzer wechseln. Dies vereinbarten am Freitag dessen Vorstand sowie Vertreter von Open Text (siehe auch: "Open-Text-CEO: Fressen oder gefressen werden"). Die Verhandlungen der bis dato formell noch im Bieterrennen befindliche Finanzinvestorengruppe Symphony Technology Group wurden nach Zahlung einer Entschädigungssumme von 11, 7 Millionen Dollar offiziell eingestellt (siehe auch "Hummingbird kommt unter den Hammer"). Die Entscheidung liegt nun bei den Hummingbird-Aktionären, die auf einer außerordentlichen Versammlung Ende September über die Zukunft des Unternehmens abstimmen müssen. Mindestens zwei Drittel der Anteilseigner müssen dem Deal zustimmen.

Hatte der Hummingbird-Vorstand noch kürzlich von einer feindlichen Übernahme durch Open Text gesprochen und angekündigt, den Aktionären Alternativen schmackhaft machen zu wollen, preist er nun die finanziellen Vorteile. So konnten die Manager um Vorstandssprecher Fred Sorkin nach harscher Kritik an ihrer Verhandlungsstrategie durch die Aktionäre immerhin das Kaufangebot von ursprünglich 483 Millionen Dollar auf 489 Millionen Dollar aufbessern. Doch liegt der Preis am unteren Ende der Spanne, die sich Hummingbird in den Verhandlungen gesetzt hatte (siehe auch "Feindliche Übernahme: Hummingbird pokert um seine Zukunft").