Notebook im Test: Asus W5Fe

03.05.2007 von Thomas Rau
Das Asus W5Fe ist das erste Notebook für Windows Sideshow. Im Test muss das Sub-Notebook beweisen, ob dieses neue Vista-Konzept ein überzeugendes Kaufargument ist.

Eines von vielen neuen Vista-Features ist Windows Sideshow: Damit lassen sich Informationen bestimmter Programme – so genannter Mini-Anwendungen oder Gadgets – auf einem zusätzlichen Display anzeigen. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Mobiltelefon, das auch bei geschlossenem Deckel auf einem kleinen Display zum Beispiel die Uhrzeit oder eingehende Anrufe anzeigt.

Das Asus W5Fe ist eines der ersten Notebooks für Windows Sideshow. Es besitzt ein zusätzliches Sideshow-Display im Gehäusedeckel. Das Display ist 2,8 Zoll groß und arbeitet mit 220 x 176 Bildpunkten bei 16 Bit Farbtiefe. Das Sideshow-Display auf dem Asus W5Fe ist kein Touchscreen: Es lässt sich nur über ein Cursor-Quadrat mit Eingabetaste steuern. Außerdem sind die Tasten „Menü“ und „Back“ sowie ein An-/Ausschalter um das Display gruppiert.

Der Nutzen von Sideshow: Der Anwender soll dadurch schnellen Zugriff auf Kurzinformationen bekommen, ohne das Notebook hochfahren oder aufklappen zu müssen – entsprechend soll es für Sideshow vor allem Anwendungen für Termine, Mails oder Wetterdaten geben. Damit wird das Asus W5Fe vor allem für Business-Anwender interessant. Die Mini-Anwendungen für Windows Sideshow kommunizieren übrigens über eine standardisierte Schnittstelle mit dem Betriebssystem: Entwickler können also bequem neue Mini-Anwendungen programmieren.

Laut Microsoft lässt sich das Sideshow-Konzept auch auf anderen Geräten realisieren, zum Beispiel einer Fernbedienung mit Display, die drahtlos mit einem Media-Center-PC Informationen austauscht. Asus zum Beispiel plant ein mobiles Mini-Gerät – ähnlich einem PDA –, dass man als abnehmbares Sideshow-Display im Notebook-Deckel andocken könnte.

In der Bildergalerie können Sie das Asus W5Fe genauer begutachten. Außerdem haben wir das Sideshow-Notebook bereits in einer Sendung von pcwelt.tv vorgestellt.

Sideshow im Praxistest

Die Technik im Sideshow-Display des Asus W5Fe stammt von Nvidia und nennt sich Preface: Sie umfasst einen Prozessor, die Grafiklogik sowie einen Speicherbaustein (980 MB NAND-Flash-Speicher).

Auf dem Asus W5Fe finden sich folgende Sideshow-Anwendungen: Der SlideShow Player stellt Fotos dar, der Music Player spielt MP3 und WMA-Dateien ab. Außerdem gibt es ein Tool, das Akku- und Netzwerkstatus anzeigt, sowie das Spiel Solitaire. Die Ausrichtung des Bildinhaltes ändert sich übrigens automatisch, je nachdem, ob der Notebook-Deckel offen oder geschlossen ist.

Um Fotos oder Musik auf das Sideshow-Displays zu übertragen, schaltet man die entsprechenden Anwendungen auf dem Display in den „SyncMode“. Dann kann man sie unter Vista über den Windows Media Player befüllen, in dem das Display als Ziellaufwerk auftaucht. Da das Display Flash-Speicher besitzt, bleiben die Daten erhalten, auch wenn das Notebook ausgeschaltet wird oder ihm unterwegs der Strom ausgeht.

Die Musikausgabe per Sideshow-Display erfolgt nur, wenn sich das Notebook im Sleep-Modus befindet. Ist es eingeschaltet, bleibt der Display-Player stumm. Auch die Lautstärke für den Display-Player lässt sich nur über das Display einstellen, nicht über den Lautstärkeregler am Notebook. Übrigens: Auch Videos lassen sich in den Displayspeicher übertragen, von dort aber nicht abspielen.

Windows Sideshow konfigurieren: Zum Konfigurieren der Sideshow-Anwendungen gibt es unter Vista ein spezielles Menü – Sie finden es unter „Systemsteuerung, Hardware und Sound, Windows SideShow“. Dort taucht auch die Sideshow-Hardware auf. Im Fall des Asus-Notebooks handelt es sich um den „PortalPlayer W5Fe-5024“, der unter diesem Namen auch im Geräte-Manager aufgeführt ist.

Im Sideshow-Menü finden Sie außerdem die installierten Sideshow-Anwendungen – theoretisch: Denn beim Asus W5Fe tauchten hier nur die Programme „Windows Mail“ und „Windows Media Player“ auf – beides sind standardmäßig installierte Sideshow-Tools.

Da die Asus-Anwendungen nicht im Menü erschienen, ließen sie sich auch nicht per Vista konfigurieren. Genauso wenig reagierte das Display auf die Einstellungen im Sideshow-Menü: Eigentlich soll man beispielsweise die Bildschirmhelligkeit anpassen, eine Tastensperre einrichten oder den Zugriff auf das Display per PIN regeln können. Das Display ignorierte dies aber. Ebenso wenig ließ sich das Asus W5Fe per Sideshow-Menü dazu bewegen, in bestimmten Zeitabständen oder zu einem festgelegten Zeitpunkt aus dem Standby-Modus aufzuwachen, um Infos im Sideshow-Display zu aktualisieren.

Weiteres Ärgernis: Nach dem Ausschalten hatte das Display Zeit und Datum vergessen – es begrüßte uns dann bei jedem Neustart mit dem 28. Februar.

Testbericht Asus W5Fe

Geschwindigkeit: Die Rechenleistung des Asus W5Fe liegt dank Core 2 Duo T5600 hoch. Nur die lahme Festplatte erwies sich als Bremse.

Ergonomie: Das deutlich spiegelnde Display überzeugte mit guter Helligkeit, die auch recht gleichmäßig verteilt war. Auch die satten Farben und der sehr hohe Kontrast gefielen. Der Lüfter blieb in den meisten Situationen angenehm ruhig – außer, wenn man im Asus-Stromspartool als Energieschema „Höchstleistung“ einstellt: Dann röhrt der Luftquirl mit nervenden 2,1 Sone.

Mobilität: Asus legt dem W5Fe zwei Akkus bei - selbst mit dem größeren (6 Zellen) wiegt das Notebook nur 1,94 Kilogramm. Die Akkulaufzeit beträgt damit im Office-Betrieb rund drei Stunden, beim Abspielen einer DVD etwa zwei Stunden. Mit dem kleineren Akku arbeitet das W5Fe jeweils halb so lange. Diese Werte sind ziemlich schwach für ein Sub-Notebook und weniger als vergleichbar ausgestattete Mobilrechner mit Windows XP erreichen.

Handhabung: Die Tastatur des Asus W5Fe ist etwas kleiner verglichen mit einem Standard-Notebook. Schlecht für Blind- und Schnelltipper: Der Cursorblock ist nicht abgesetzt und einige Tasten auf der rechten Seite sind schmäler. Beim Schreibtest gab die Tastatur besonders dort deutlich nach und war deshalb relativ laut.

Ausstattung: Eine große Festplatte, ein DVD-Brenner mit –RAM und -DL-Unterstützung – die Ausstattung des Asus W5Fe ist üppig für Sub-Notebook-Verhältnisse. Das gilt auch für die Schnittstellen: Die drei USB-Buchsen sind gut zugänglich ums Gehäuse verteilt. Außerdem bietet das Asus W5Fe einen Speicherkartenleser und einen Steckplatz für Expresscards.

Fazit

Das Sideshow-Konzept ist an sich eine gute Idee, wenn man schnellen Zugriff auf Infos wie Termine oder Kontakte braucht. Auch zum Musikhören zwischendurch mag es der eine oder andere Anwender nutzen. Die Umsetzung im Asus W5Fe weist aber noch viele Schwachstellen auf: Wenn Sie das Konzept interessant finden, sollten Sie deshalb auf künftige Sideshow-Notebooks warten.

Als Sub-Notebook überzeugte das leichte Asus W5Fe jedoch mit einem spiegelnden, aber hellen und farbstarken Display und guter Hardware-Ausstattung. Seine Rechenleistung liegt hoch. Nur die Akkulaufzeit ist für den Einsatz unterwegs deutlich zu gering.

Testergebnisse, Technische Daten und Bildergalerie

Sub-Notebook

Asus W5Fe

Preis-Leistungs-Note

2,7

Leistungsnote *)

2,6

Anbieter

Asus

Weblink

www.asus.de

Preis

rund 1850 Euro

Hotline

02102/959910

Garantie

24 Monate

*) Leistungsnote: In diese Bewertung geht nur die reine Leistung eines Gerätes, nicht aber sein Preis ein. Die Leistungsnote setzt sich aus den Teilnoten Tempo (15%), Ausstattung (20%), Akkulaufzeit (20%), Handhabung (15%), Ergonomie (20%) und Service (10%) zusammen.

BEWERTUNG (Schulnoten 1-6)

Tempo (10%)

1,2

Ausstattung (12,5%)

1,0

Akkulaufzeit (17,5%)

4,3

Handhabung (17,5%)

3,4

Ergonomie (20%)

1,9

Service (10%)

3,2

Preis (12,5%)

3,7

Gesamtergebnis

2,7

PC-WELT-TESTERGEBNISSE

Wie wir testen

Benchmarks

Sysmark 2004

205 Punkte

(Best 205 Punkte)

3D Mark 03

44 Bilder/s

(Best 59 Bilder/s)

Akkulaufzeit

3:00 Stunden

(Best 8:48 Stunden)

Display

Max. Helligkeit

170 cd/m²

(Best 238 cd/m²)

Min. Helligkeit

5,0 cd/m²

(Best 1,0 cd/m²)

Helligkeitsverteilung

81,8%

(Best 86,3%)

Max. Kontrast

347:1

(Best 610:1)

Betriebsgeräusch

Ruhe

23,2 dB(A)

(Best 19,0 dB(A))

Last

27,5 dB(A)

(Best 25,0 dB(A))

Gewicht

Notebook

1,940 kg

(Best 1,260 kg)

Netzteil

0,340 kg

(Best 0,300 kg)

DIE TECHNISCHE DATEN

Prozessor

Intel Core 2 Duo T5600 (1,83 GHz)

Arbeitsspeicher

1024 MB, DDR2-667

Grafikchip

Intel GMA 950 (224 MB vom Arbeitsspeicher)

Display

12,1 Zoll, 1280 x 800

Festplatte

Fujitsu MHV2120BH; 114,5 GB

Laufwerk

HL-DT-ST GSA-4083N(DVD+R/+R DL/-R/-R DL/+RW/-RW/-RAM/CD-R/CD-RW: 8-/2,4-/8-/2-/4-/4-/3-/24-/16fach)

Kommunikation

Modem, Ethernet 10/100, WLAN (802.11a/g)

Betriebssystem

Windows Vista Business

Schnittstellen

1 Expresscard /54, 1 VGA, 1 S-Video-Ausgang, 3 USB 2.0, 1 Firewire, 1 Mikrofon, 1 kombinierter analoger/digitaler Audioausgang, 1 Modem, 1 Netzwerk, 1 Speicherkartenleser (SD, MS/Pro, Xd), 1 Webkamera