Ratgeber Laptop

Notebook fit machen für mobiles Internet

05.06.2012 von Werner Kurzlechner
Mini-Drucker, größere Festplatte, Internet unterwegs – so rüsten Sie Ihr Notebook auf für den Bürotag im Biergarten oder einfach zum Zeitvertreib im Zug.
Foto: fotolia.com/fotodesign-jegg.de

Mobiles Internet wird für Notebook-Besitzer immer wichter: Unterwegs E-Mails beantworten, auf die Daten in der Dropbox zugreifen oder Online-Radio hören. In vielen Geräten ist kein UMTS-Modem verbaut; per UMTS-USB-Stick rüsten Sie dieses aber ganz einfach nach. Weil der Stick ohne Tarif wertlos ist, bündeln die meisten Anbieter USB-Stick und UMTS-Flatrate. Achten Sie bei der Wahl Ihres Tarifs auf folgende drei Kriterien:

Für Wenig-Nutzer bieten sich Prepaid-Modelle an. Dann zahlen Sie gewöhnlich pro Stunde oder angefangenem Tag. Wer nur ein- oder zweimal im Monat kurz unterwegs Internet am Laptop benötigt und ein Smartphone mit Internet-Flatrate hat, kann dieses als mobiles Modem einsetzen. Bei Android-Smartphones aktivieren Sie beispielsweise ab Android 2.2 in „Einstellungen“ das Tethering. Das Smartphone fungiert dann als Hotspot; via WLAN greift Ihr Laptop auf das Smartphone als Modem zu. Smartphone-übliche Flatrates mit 200 oder 300 MB sind über das Notebook aber schnell ausgeschöpft. Daher sollten Sie diese Option nur im Notfall wählen.

Egal ob Flatrate, Prepaid oder Smartphone-Modem – Vorsicht bei Reisen ins Ausland! Hohe Roaming-Gebühren können so manchen Urlaub verderben. Buchen Sie besser – wenn vorhanden – einen Auslands-Tarif dazu, der die Kosten deckelt. Oder verzichten Sie auf der Reise auf mobiles Internet außerhalb von Internet Cafés.

Unterwegs drucken und scannen mit dem Laptop

Das papierlose Büro wurde schon oft proklamiert, ist aber noch immer nicht Wirklichkeit. Ob Briefe, Notizen oder Mitteilungen – auch privat greifen wir immer wieder auf unseren Drucker zurück. Beim Wort „Drucker“ denken wir an einen großen Klotz, mit einem Gewicht von mehreren Kilogramm – viel zu wuchtig zum Mitnehmen. Es gibt aber auch portable Mini-Drucker, die leicht Platz in der Aktentasche finden.

Achten Sie beim Kauf eines mobilen Druckers aber nicht nur auf geringe Ausmaße und einen geringen Preis. Einige Modelle benötigen teures Spezialpapier und sinnvolle Adapter (etwa für den Zigarettenanzünder im Auto) liegen nicht unbedingt bei. Die kleinen Thermodrucker drucken nur in Schwarz-Weiß. Für den Büro-Alltag mag das reichen, für das Archiv weniger. Denn Thermo-Ausdrucke verlieren relativ schnell an Lesbarkeit. Wer möglichst wenige Kabel mitschleppen möchte, entscheidet sich am besten für ein Gerät mit Bluetooth-Schnittstelle.

Wenn Sie die gedruckten Seiten nicht sofort benötigen, können Sie diese per E-Mail an einen HP-ePrint-fähigen Drucker zuhause schicken. Diese Drucker haben eine eigene Mail-Adresse, die alle Eingangsmails automatisch in Druckaufträge umwandelt.

Alternativ steuern Sie über den kostenlosen Dienst Google Cloud Print einen beliebigen Drucker an, der an einem laufenden PC oder Laptop angeschlossen sein muss. An diesem Drucker-Rechner muss Google Chrome installiert sein. Klicken Sie in den Chrome-Optionen (Werkzeug-Button) unter „Details“ auf „Bei Google Cloud Print anmelden“. Dafür benötigen Sie ein kostenloses Google-Konto. Unter www.google.com/cloudprint/manage.html verwalten Sie Drucker und Druckaufträge. Klicken Sie auf „Add Printer“ und dann auf „Add a Classic printer“ um einen neuen Drucker hinzuzufügen. Mit „Print a test page“ drucken Sie anschließend eine Testseite aus. Google integriert den Dienst derzeit in immer mehr seiner Dienste. Tipp: Verwenden Sie als Drucker-Rechner am besten ein altes Notebook, da es Platz und Strom spart im Vergleich zu einem Desktop-PC.

Es geht auch andersherum: Vom Papier muss etwas auf die Festplatte. Dafür müssen Sie aber keinen DIN-A4-Scanner mit sich herumschleppen. Mobile Hand-Scanner wie die der Easy-Scan-Reihe passen fast in die Hosentasche. Wenn Sie viel Text scannen wollen, sollten Sie auf eine beiliegende OCR-Software achten. Diese erkennt Text automatisch und wandelt das Bild in Buchstaben um. Lag keine bei, versuchen Sie es mit der FreewareFreeOCR.

Kostenlose Alternative zum Hand-Scanner: Smartphone-Apps wie CamScanner. CamScanner fotografiert Dokumente ab und lädt sie optional in Google Texte & Tabellen oder Dropbox hoch. Zusätzlich dürfen Sie jeden Scan mit Notizen versehen. Außerdem erlaubt die App das manuelle Bearbeiten der Scans. Darunter fallen nicht nur Zuschneiden und Bild-Drehen, sondern auch diverse Modi wie „Tonersparmodus“ oder „Grau“. Die App gibt es auch in einer Visitenkarten spezialisierten Variante. Tipp: Der kostenlose Webdienst Evernote verfügt über eine fortgeschrittene Texterkennung und eignet sich darum gut für den Upload abfotografierter Texte.

Größere Festplatte einbauen & Spielen unterwegs

Wenn Sie unterwegs privat und beruflich voll auf Ihr Notebook setzen, ist die Festplatte schneller gefüllt, als Sie es für möglich halten. Aber keine Bange – der Austausch der Festplatte ist auch für PC-Anfänger kein unüberwindbares Hindernis. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf der neuen Festplatte, welche Formate und Größen Ihr Notebook unterstützt. Werfen Sie dazu einen Blick ins Handbuch oder auf die Herstellerseite. Achtung: Alte Geräte benötigen an Stelle von SATA die PATA-Schnittstelle. Außerdem gibt es neben 9,5 mm hohen Festplatten auch solche mit 12,5 mm. Schnittstelle und Bauhöhe bekommen Sie auch ohne Handbuch schnell heraus: Navigieren Sie über „Systemsteuerung“ in Windows in den Gerätemanager und googeln Sie nach der aufgeführten Festplatte (unter „Laufwerke)“.

Als letzte Vorbereitung kopieren Sie ein Abbild der alten Festplatte auf ein externes Laufwerk, um es später wieder zurückzukopieren. Natürlich können Sie auch nur wichtige Dateien retten und Tabula rasa machen – also ohne bremsende Software mit einem frischen Windows neu anfangen.

Liegt die neue Festplatte vor Ihnen auf dem Tisch, erden Sie sich einmal, indem Sie beispielsweise an die Heizung fassen. Dann öffnen Sie den Festplattenschacht an der Unterseite oder Seite des Notebooks. Tauschen Sie nun die beiden Platten aus und schließen Sie den Schacht wieder. Fertig. Jetzt wartet nur noch die Installation des Betriebssystems auf Sie.

Mit dem Notebook unterwegs Zugriff auf PC zuhause

Trotz größerer Festplatte passiert es ab und zu: Eine wichtige Datei oder ein notwendiges Programm schlummern friedlich auf dem Desktop-PC zuhause oder im Büro – weit weg. Mit VPN-Software greifen Sie aus der Ferne auf die benötigten Daten zu. Kostenlos ist TeamViewer Portable. Das Programm gibt es übrigens auch als App für Android und für das iPhone.

Wenn Sie von unterwegs ab und zu oder gar regelmäßg auf Ihren Rechner zuhause zugreifen wollen, aber nicht andersrum, empfehlen wir TeamViewer Host auf dem Zuhause-Rechner zu installieren. Während der Installation geben Sie ein Kennwort ein, mit dem Sie Ihren Rechner schon vor dem Windows-Login via TeamViewer erreichen können. Notieren Sie sich die ID, die TeamViewer Ihnen gibt; diese ist permanent. Sie benötigen sie neben dem Kennwort, um vom Laptop via TeamViewer Portable Zugriff auf den Rechner zu bekommen.

Tipp: Damit der PC im Büro oder zuhause nicht die ganze Zeit laufen muss, nur damit Sie eventuell aus der Ferne darauf zugreifen können, bietet sich die Technik „Wakeon LAN (WoL)“ an. Voraussetzung: Netzwerkkarte und Mainboard müssen die Technik unterstützen - bei vielen aktuellen PCs ist das der Fall – und der PC muss per LAN-Kabel am Router hängen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.