Kursverlust

Nokia wird pessimistischer für Handy-Sparte

22.04.2010
Der finnische Hersteller geht davon aus, dass seine Handy-Sparte 2010 weniger Gewinn abwirft als erwartet.

Nokia sehe sich vor allem bei den teureren Geräten noch einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt, so Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo bei der Bekanntgabe der Zahlen. Für 2010 rechnen die Finnen nun mit einer operativen Marge vor Sonderposten von 11 bis 13 Prozent, zuvor hatten sie 12 bis 14 Prozent angepeilt.

Nokia hatte im Vergleich zum Vorquartal wieder Marktanteile an die Konkurrenz verloren. Mit rund 108 Millionen verkauften Geräten schätzt der Handy-Hersteller seinen eigenen Marktanteil weltweit nun auf 33 Prozent nach 35 Prozent im Quartal zuvor. Seine Position auf dem Smartphone-Markt schätzt Nokia hingegen etwas besser ein. Mit 21,5 Millionen verkauften Multifunktionshandys sehen die Finnen ihren Anteil bei 41 Prozent (40 Prozent im vierten Quartal 2009).

Hohe Produktionskosten

Doch die Profitabilität der wichtigen Handy-Sparte hinkt hinterher: Die Materialkosten hätten nicht im gleichen Maße nachgegeben wie die Preise für die Handys. Das gelte vor allem für die Produktion der teureren Smartphones, lautete die Erklärung für niedrigere Margen. Gleichzeitig ging der durchschnittliche Verkaufspreis für ein Handy auf 62 Euro zurück.

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Nokia versucht den Verkauf von Handys durch entsprechende Software-Angebote anzukurbeln. Vorreiter ist nach wie vor das iPhone von Apple mit einer breiten Palette von Applikationen. Anfang des Jahres kündigten die Finnen kostenlose Navigationssoftware für ihre Smartphones ab. Eine ganze Smartphone-Familie mit dem neuen Betriebssystem Symbian 3 ist für dieses Jahr geplant. Sie sollen im dritten Quartal in den Geschäften liegen.

Umsatzrückgang gestoppt

Trotz der Probleme in der Handy-Sparte konnte Nokia den Umsatzrückgang im ersten Quartal stoppen. Zum Vorjahr stiegen die Erlöse um drei Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 349 Millionen Euro nach 122 Millionen Euro im Vorjahr. Die hohen Erwartungen der Analysten erreichten die Finnen damit aber nicht.

Die beiden Sorgenkinder des Konzerns - der Anbieter von Navigationskarten Navteq und die Ausrüstersparte Nokia Siemens Networks - brachten erneut nur Verluste ein. Nur vor Sonderposten kam das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und Nokia im ersten Quartal auf schwarze Zahlen und ist damit auf dem besten Weg seine Jahresprognose einer schwarzen Null zu erreichen. (dpa/mb)