Meego 1.0

Nokia und Intel veröffentlichen ihr Linux-Betriebssystem

27.05.2010
Der gemeinsame Nachfolger von Nokia Maemo und Intel Moblin kann ab sofort geladen und auf Netbooks mit Intel-Chips oder dem Nokia N900 ausprobiert werden.

Neben der Meego Core Software Platform für das Nokia-Smartphone wurde auch die Meego Netbook User Experience für Netbooks mit Atom-Prozessoren veröffentlicht. Ein erstes Video bei Youtube zeigt das neue Betriebssystem schon in Aktion. "Es ist ein bisschen anders als Windows, aber man muss nicht viel dazulernen", sagt der Tester Brad Linder am Ende seines Films.

Dennoch handelt es sich bisher nur um eine Meego-Version für Software-Entwickler, der tägliche Einsatz empfiehlt sich noch nicht. Meego 1.0 basiert auf einem Linux-Kernel der Version 2.6.33 und nutzt die Hardwareabstraktionsschicht DeviceKit und die Schnittstellen-Software Udev, um mit der Hardware zu kommunizieren. Als Dateisystem kommt die neue Variante Btrfs zum Einsatz und für die grafische Darstellung verwendet Meego wieder die Software von X.org, die in den meisten Linux-Versionen zum Einsatz kommt. Zum Telefonieren wird die quelloffene Ofono-Software verwendet, die Intel und Nokia vor einem Jahr präsentierten. Den Datenaustausch über Bluetooth ermöglicht der Protokollstapel Bluez, der vor neun Jahren als freie Software veröffentlicht wurde.

Chrome als Standard-Browser

Meego 1.0

Auf dem Netbook sieht das neue Meego kaum anders als Moblin 2.1 aus, aber es soll schneller laufen, berichten erste Tester. Das Betriebssystem bootet in weniger als 20 Sekunden und auch Flash-Animationen und Youtube-Videos lassen sich sofort ansehen. Das dürfte daran liegen, dass Google Chrome als Standard-Browser verwendet wird. Er bringt den Flash-Player gleich mit, ohne dass er als Plugin nachinstalliert werden muss. Wer Angst vor der allwissenden Suchmaschinen-Firma hat, der kann sich auch die Google-freie Browser-Variante Chromium installieren, die ebenfalls Flash eingebaut hat.

Viel mehr Programme gibt es aber noch nicht im Software-Katalog von Meego. Der Bildbetrachter Eye of Gnome, der Mediaplayer Banshee und die Webcam-Anwendung Cheese sorgen für ein bisschen Multimedia und mit Empathy und Evolution können die Nutzer chatten und E-Mails schreiben. Ein paar Spiele wie Frozen Bubble, Solitaire oder Neverputt lassen sich auch herunterladen, doch Office-Anwendungen fehlen bisher. Meego bringt nur den Terminplaner, das Adressbuch und eine Aufgabenverwaltung mit, die man schon von Moblin kennt. Ab jetzt soll alle sechs Monate eine neue Version erscheinen. Meego 1.1 wird dann im Oktober veröffentlicht, und soll mehr Unterstützung für Touchscreen-Geräte wie Handys, Tablets und Unterhaltungselektronik in Autos bieten.

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