Taiwaner zahlen

Nokia und HTC gehen Patent-Deal ein

10.02.2014
Die Handy-Hersteller Nokia und HTC haben ihren langen Patentstreit beigelegt.

HTC werde an den finnischen Konzern für die Nutzung der Erfindungen zahlen, teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Damit werden auch alle Patentklagen beigelegt. Außerdem wollen Nokia und HTC eine technische Kooperation ausloten. Die genauen Konditionen des Deals blieben vorerst geheim. Nokia hatte sich in den vergangenen Monaten in mehreren Patentverfahren durchgesetzt und damit den Spielraum für HTC immer weiter eingeengt.

HTC One Max -
HTC One Max
Das HTC One ist das wohl bekannteste und begehrteste Smartphone der Taiwaner. Basierend auf diesem Erfolg brachte HTC vor wenigen Monaten das One Mini auf den Markt. Nun folgt das große Modell One Max, das in den Phablet- beziehungsweise Smartlet-Bereich einsteigt. Mit 5,9 Zoll Display-Größe ist das Gerät nicht mehr wirklich als Smartphone zu bezeichnen
HTC One Max
Gegen das One Max wirkt das One klein, denn in diesem Vergleich stehen 4,7 gegen 5,9 Zoll, die das Display des One Max in der Bilddiagonale misst. Inhalte zeigt das Gerät dabei in Full-HD (1920 x 1080 Pixel), was einer Punktdichte von 373 ppi entspricht.
HTC One Max
Der Super LCD 3 wirkt darüber hinaus sehr hell und kontrastreich. Auch der Blickwinkel ist mit fast 170 Grad sehr weit - wie beim HTC One.
HTC One Max
Aufgrund der Display-Größe wächst unweigerlich auch das Gerät an sich in Höhe und Breite. So misst das One Max 164 x 83 x 10 Millimeter. Zum Vergleich: Das One besitzt die Abmessungen 137 x 68 x 9,3 mm. Das Phablet ist also nicht mehr für die normalgroße Hosentasche geeignet.
HTC One Max
Trotzdem fällt die Bedienung recht leicht aus, weil der Power-Button jetzt auf die rechte Gehäuseseite in Höhe des Zeigefingers bei Links- und in Höhe des Daumens bei Rechtshändern verbaut ist. Außerdem ist die Haptik sehr gut, weil HTC wieder auf hochwertiges Aluminium setzt - der Rahmen besteht allerdings aus Kunststoff.

In der Mobilfunkbranche läuft seit mehreren Jahren ein großer Patentkonflikt, bei dem oft Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android im Visier stehen. Der schärfste Kampf wird dabei vom iPhone-Konzern Apple und dem Smartphone-Marktführer Samsung ausgefochten.

HTC war bereits im November 2012 einen Patent-Deal mit Apple eingegangen, mit dem die laufenden Klagen beendet wurden. Mit Microsoft, dem künftigen Eigentümer von Nokia, einigte sich HTC schon im Frühjahr 2010.

Unterdessen bringt das taiwanische Branchenportal "Digitimes" HTC als Hersteller für die nächste Version des größeren Google-Tablets "Nexus 10" ins Gespräch. Gerade angesichts der Deals mit Nokia und zuvor Microsoft erscheint eine solche Kooperation indes eher unwahrscheinlich.

"The Verge" schreibt, HTC wolle in diesem Jahr verstärkt Midrange-Smartphones im Preissegment zwischen 150 und 300 Dollar sowohl für die gesättigten als auch für Schwellenmärkte herausbringen, um seinen zuletzt schier unaufhaltsamen Niedergang zu stoppen. Der weltweite Marktanteil der Taiwaner liegt nur noch bei zwei Prozent, die Aktie des Unternehmens hat 80 Prozent an Wert verloren und der Gewinn war zuletzt um 83 Prozent eingebrochen. (dpa/tc)