IBM sieht sich zur Gegenwehr veranlaßt:

Noch qualitätsprobleme mit PS/2 Modell 50

08.01.1988

MONTVALE (CWN) - IBM ist Berichten entgegengetreten, denen zufolge es häufig zu schweren Störungen am Einplatzsystem PS/2 Modell 50 gekommen sein soll. Derartige Berichte kursieren seit einiger Zeit in Wirtschafts- und Fachpublikationen und besagen, daß es bei 10 bis 50 Prozent der gelieferten Exemplare zu Problemen wegen defekter Stromversorgungseinheiten gekommen sei.

Big Blue bezeichnete nun in einem an die Presse gerichteten Statement den Qualitätsstandard des Modells 50 als "sehr hoch". IBM gab jedoch einen Systemfehler zu, der auf eine Schwäche im BIOS zurückgehe. Er wirkt sich in Unregelmäßigkeiten bei der Anzeige von Zeit und Datum aus. Abhilfe dagegen, so das Statement, stehe in Form eines speziellen Gerätetreibers zur Verfügung. Sollte der Fehler nach der Installation des Treiberprogrammes weiter auftreten, so sei ein Hardware-Defekt wahrscheinlich. Betroffene Anwender sollten sich in einem solchen Fall an ihren IBM-Händler wenden.

Aus US-Händlerkreisen war zu dem Thema zu vernehmen, das Modell 50 habe anfangs eine "geringfügig höhere" Zurückweisungsquote wegen technischer Defekte aufgewiesen als der Durchschnitt. Es scheine jedoch, als ob die Anlaufschwierigkeiten überwunden seien. Der Analyst Aaron Goldberg vom DV-Marktforschungsunternehmen IDC erklärte unterdessen auf einem Pressetermin, welche Probleme es mit diesen Rechnern auf sich habe. Nach seiner Ansicht ist der Lieferengpaß der letzten Monate darauf zurückzuführen, daß ein relativ hoher Anteil der produzierten Mutterplatinen für die Reparatur defekter Geräte verwendet werden mußte. Weitere Informationen gab der Experte nicht, er ließ jedoch wissen, eine Reihe von IDC-Kunden aus dem Transportsektor habe sich "großen Problemen" mit der Maschine ausgesetzt gesehen.