Ratgeber Videoformate

Nie wieder Codec-Probleme

04.04.2013 von Panagiotis Kolokythas
Schwarzer Bildschirm bei der Videowiedergabe? Mit unserem Codec-Ratgeber lösen Sie das Problem. Wir stellen Codecs und die besten Tools vor.
So meistern Sie alle alle Codec-Probleme.

Digitale Videos liegen in zahllosen Formaten vor. ASF, MPEG, VBR und Xvid. Der Windows Media Player oder VLC Media Player spielen nur Videos ab, deren Formate sie kennen - ansonsten bleibt der Bildschirm schwarz. Hierzu werden zum Dekodieren der Filme Codecs (der Begriff setzt sich aus Coder und Decoder zusammen) benötigt.

Den Abspiel-Tools liegen zwar schon Codecs bei, so stattet Microsoft seinen Windows Media Player mit zahlreichen Formaten aus. Hierzu gehören die gebräuchlichsten Codecs wie Windows Media Video und MPEG. Trotzdem reicht dies nicht aus, die Vielfalt ist groß. Verschiedene Komprimierungs- und Dekomprimierungs-Verfahren haben wir in unserem Codec-Lexikon für Sie zusammengestellt. Falls ein Codec fehlt, müssen Sie diesen nachträglich installieren.

Codecs ermitteln

FourCC

Mittels FourCC, einem vierstelligen Code, lässt sich der benötigte Codec ermitteln. Dieser befindet sich im Header einer AVI-Datei und gibt an welches Dekomprimierungs-Verfahren für die Wiedergabe gebraucht wird. Eine Übersicht über die gängigen Codecs finden Sie auf der Seite von Fourcc.org.

MSINF32.exe

Unter Windows können sie mit dem Systeminfo-Tool MSINF32.exe alle installierten Codecs herausfinden. Diese werden Ihnen unter "Systemübersicht, Komponenten, Multimedia" angezeigt. Allerdings ist die Übersicht unvollständig, da programmspezifische Module vorenthalten werden.

G-Spot

G-Spot: Zeigt benötigten Codec an

Dagegen zeigt Ihnen die Freeware G-Spot alle installierten Video- und Audio-Codecs an. Sie erhalten eine vollständige Liste, nachdem Sie im Menü des Programms den Punkt "System, List Codecs and Other Filters" ausgewählt haben. Mit "File, Open…" (oder der Tastenkombination <Strg> und <O>) wählen Sie die gewünschte Multimedia-Datei aus. Das Tool zeigt Ihnen alle wesentliche Video- und Audio-Informationen an. Darüber hinaus erhalten Sie Auskunft über die Spieldauer in Minuten, die Bitrate des Films und dessen Auflösung. Im unteren Bereich bei "MS A/V" können Sie auf die "1" klicken, um zu erfahren welcher Codec gerade verwendet wird.

MediaInfo

MediaInfo: Vielfältige Informationen werden angezeigt

MediaInfo ist eine weitere Freeware mit der Sie den benötigten Codec recherchieren können. Das Tool zeigt Ihnen neben dem benötigten Dekomprimierungs-Verfahren zum Abspielen weitere Informationen an. Dazu gehören Albumname, Autor, Datum, Regisseur, Spielzeit und Titel.

DivX vs. Xvid

DivX

DivX: MKV-Videos wiedergeben

DivX ist ein beliebter Codec. Das Verfahren komprimiert einen mehrere GB großen Film auf wenige hundert MB in guter Qualität. Die Freeware von DivX enthält DivX Plus Player und den DivX Plus Web Player. Mit der Pro-Version konvertieren Sie mittels Drag and Drop Dateien in das DivX-Format. Die so umgewandelten Filme lassen sich zudem auf mobile Endgeräten wie Smartphones wiedergeben.

Für die erste DivX-Version extrahierte der französische Hacker und Entwickler Jerome Rota den MPEG-4-Codec aus dem Windows Media Player und modifizierte ihn. Später wurde das Tool komplett neu entwickelt.

Xvid

Xvid: Alternative zu DivX

Xvid gehört neben DivX zu den bekannten MPEG-4-Codecs und ist ebenfalls gratis erhältlich. Das Tool basiert auf dem OpenDivX-Quelltext und wird als OpenSource-Projekt weiterentwickelt. Nach der Installation kann es in einer Vielzahl von Playern und Schnittprogrammen zum Abspielen und Encoden von Filmen verwendet werden.

Wichtige Codec-Packs

Sie können sich häufig verwendeten Codecs einzelnen herunterladen oder Sie greifen stattdessen zu Codec-Packs. Letzteres ist schneller und wesentlich einfacher, da die Installation vom jedem einzelnen Codec entfällt.

Zu den beliebtesten Codec-Packs gehören

Außerdem können Sie Videos in den Formaten Quicktime und Real Media ohne die entsprechenden Player von Apple beziehungsweise von Real Networks mit dem jeweiligen Pack abspielen. Die entsprechenden Codec-Packs heißen Quicktime Alternative und Real Alternative.

K-Lite Mega Codec Pack

K-Lite Mega Codec Pack: umfangreiche Codec-Sammlung

Beim K-Lite Mega Codec Pack handelt es sich um eine Sammlung von Audio- und Videocodecs. Das Bundle bringt sowohl gängige Formate als auch DirectShow-Filter, VFW/ACM-Codecs und weitere Werkzeuge mit.

K-Lite Mega Codec Pack ist eine englischsprachige Freeware, die kontinuierlich aktualisiert wird. Dadurch enthält das Tool ständig die aktuellen Codecs und arbeitet mit BS.Player, Windows Media Player, Windows Media Center, Media Player Classic und ZoomPlayer zusammen. Wer möchte kann die Codecs individuell einstellen.

Vista Codec Package

Vista Codec Package: läuft unter Windows XP und Vista

Vista Codec Package läuft, obwohl der Name anderes vermuten lässt, auch unter Windows XP. Die deutschsprachige Freeware hat die gängigen Codecs AVI, H.262, MP4, MPEG, MOV und OGG an Board. Für die Wiedergabe empfiehlt der Autor das Tool Media Player Classic.

XP Codec Pack & CCCP

XP Codec Pack

XP Codec Pack: enthält zusätzlich Media Player Classic

XP Codec Pack enthält neben zahlreichen Codecs für gängige Video- und Audioformate den Media Player Classic als Wiedergabeprogramm. Das englischsprachige Tool ist Freeware und erkennt DVD-Filme, Videos im DivX-Format und MP3-Dateien. Zusätzlich ist es mit einem AVI-Splitter und einem CDXA Reader ausgestattet.

Combined Community Codec Pack (CCCP)

Combined Community Codec Pack: .MKV-Dateien wiedergeben

Im Combined Community Codec Pack (CCP) sind gebräuchliche Codecs und Direct-Show-Filter für Videos enthalten. Des Weiteren lassen sich .MKV (Matroska)-Dateien abspielen. Hierbei handelt es sich um ein Container-Format, das sowohl Audio- als auch Videodaten aufweist. Es lässt sich mit dem AVI-Format vergleichen. MKV unterstützt ebenfalls Untertitel. Im Gegensatz zu AVI lassen sich diese ein- und abschalten.

Darüber hinaus finden Sie weitere Programme wie FLV Splitter und MPEG Decoder vor. Zusätzlich ist das Tool mit den Abspielprogrammen Windows Media Player 9, Media Player Classic und dem Zoom Player Standard ausgestattet.

Die gängigsten Codecs im Überblick

Endung

Codec

Player

Web

ASF, WMA, WMV

WMA-Codecs

Media Player (Classic), VLC

Windows Media

AVI

DivX 3/4/5, Mpeg 4, Xvid

Media Player (Classic), VLC

www.divx.com
www.xvid.org
Huffyuv

DivX

DivX 7

Media Player (Classic), VLC

www.divx.com

MKA, MKV

Matroska, DivX 7

Media Player (Classic), VLC

www.matroska.org

Mov

3ivx

Media Player (Classic), VLC

www.3ivx.com

MOV,QT

Quicktime

Quicktime Player

www.apple.de

MPG, MPEG, VOB, M1V, MP2, MP3, MPA, MPE

Mpeg 1, Mpeg 2

Media Player (Classic), VLC

verschiedene

OGG

Ogg Vorbis

Media Player (Classic), VLC

www.vorbis.com

RA, RAM, RM, RV

Real Media Codec

Real Player

www.real.com

Kleines Codec-Lexikon: A wie ASF bis X für Xvid

ASF

Das Advanced Streaming Format (ASF) wurde von Microsoft entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Containerformat für Audio- und Video-Inhalte, die vorzugsweise im Internet wiedergegeben werden. Der Windows Media Player unterstützt ASF.

AVI

Audio Video Interleave (AVI) ist ebenfalls ein von Microsoft entwickeltes Containerformat. Dieses Format wird von einer Vielzahl von Codecs für Video- und Audio-Dateien verwendet. Eine AVI-Datei kann Filme im DivX-, DV- und Xvid-Formate enthalten. Für die Wiedergabe wird der jeweilige Codec benötigt.

CBR

Bei Constant Bit Rate (CBR) handelt es sich um ein Kompressionsverfahren, bei der das Video oder der Song mit gleichbleibender Bitrate übertragen wird. Die Datei-Größe lässt sich so festlegen, allerdings kann es zu Qualitätseinbußen kommen.

Matroska

Matroska ist ein Container-Dateiformat. Im Gegensatz zu AVI unterstützt Matroska zuschaltbare Untertitel. Das Format hat die Endungen mkv für Videodaten und mka für Audiodaten.

MPEG

Moving Picture Experts Group (MPEG) ist eine Gruppe von Experten, die das MPEG-Verfahren entwickelten - ein Standard-Komprimierungsformat für Bild- und Tondaten.

MPEG-1

MPEG-1 wird als Standard bei Video-CDs (VCD) verwendet. Die Datenrate beträgt maximal 1,5 Mbit/s.

MPEG-2

MPEG-2 ist die Weiterentwicklung von MPEG-1. Dieser Standard wird für Videos-DVDs eingesetzt und hat eine Datenrate von höchstens 15 Mbit/s. Dies sorgt für eine bessere Qualität.

MPEG4

Eine bessere Komprimierung weist MPEG-4 auf. Microsoft stattet sein Betriebssystem ab Windows 98 mit der ersten Version von MPEG-4 aus.

VBR

Bei der variablen Bitrate (VBR) entscheidet im Gegensatz zu CBR der Codec, welche Kompressionsmethode verwendet wird. Dies führt zu einer gleichbleibenden Qualität, da das Übertragungsvolumen optimal genutzt wird.

Xvid

Xvid ist ein Open-Source-Projekt. Der MPEG-4-Codec stellt eine Alternative zu DivX dar und wird von nahezu allen Playern und Schnittprogrammen erkannt. Videos in diesem Format besitzen eine hohe Qualität.

Die besten gratis Video-Konvertier-Tools

Häufig müssen Videos umgewandelt werden, wenn diese auf einem Smartphone wiedergegeben oder auf eine DVD gebrannt werden sollen. Wir haben für Sie die besten 20 gratis Konvertier-Tools zusammengestellt.

Alle Codec-Probleme kinderleicht lösen
Any Video Converter Free
Haben Sie viele unterschiedliche Videodateien, die Sie in andere Formate umwandeln möchten, benötigen Sie nicht jeweils ein Spezialprogramm sondern können auf das Allround-Talent Any Video Converter in der kostenlosen Version zurückgreifen.
Avi2Dvd
Avi2Dvd erlaubt es Ihnen, Video-Dateien DVD-, SVCD- oder VCD-Format zu konvertieren. Für die Umwandlung unterstützt das Tool, Videos in den Formaten AVI, OGM, MKV, WMV und auch DVD.
Flask-Mpeg
Mit Flask-Mpeg wandeln Sie MPG-Dateien, zum Beispiel von ungeschützten DVDs oder von einer Videokamera, in komprimierte AVI-Dateien um.
Format Factory
Die kostenlose FormatFactory konvertiert Ihre digitalen Medien, wie Fotos, Musikdateien und Videos mit ein paar Mausklicks in viele gängige Formate um.
Free FLV Converter
Der Free FLV Converter konvertiert Ihnen Videos von Videoportalen in Formate, die Sie auf vielen Abspielgeräten verwenden können.
Free Video Converter
Der gratis Video-Konverter von Koyote wandelt für Sie Videos in den unterschiedlichsten Formaten ganz einfach in das jeweils gewünschte Format um.
Free YouTube to iPod and PSP Converter
Möchten Sie Videos von Youtube auf Ihrem iPod, Handy oder der PSP ansehen, kann Ihnen das kostenlose Tool die Videos von Youtube herunterladen und direkt in das richtige Format konvertieren.
Kates Video Converter
Kates Video Converter konvertiert Ihre Videodateien von einer Anzahl gängiger Videoformte in fast alle möglichen Versionen, sodass Sie praktisch für jede Möglichkeit die richtige Version erhalten.
MediaCoder
Mit dem praktischen Gratis Codecs Tool MediaCoder erhalten Sie ein Paket aus zahlreichen Audio- und Videocodecs.
Pazera Free FLV to AVI Converter
Mit dem kostenlosen Tool können Sie heruntergeladene Videos von Videoportalen wie Youtube oder Google-Videos in AVI- oder MPEG-Dateien umwandeln.
PSP Video
Mit dem kostenlosen Videokonverter konvertieren Sie Videodateien in das Format der Playstation Portable, um diese auf der PSP ansehen zu können.
Quick Media Converter
Der Konverter konvertiert Ihnen Ihre Videos in viele gängige Formate, darunter auch die Flash Videos von Videoportalen, sodass Sie diese auf beliebigen Player abspielen können.
SUPER 2010
Die Freeware SUPER 2010 konvertiert Ihnen Ihre Video- und Audiodateien in alle gängigen Formate. Sie können Ihre Videodateien für Pocket-PCs, für die PSP oder den iPod optimieren und speichern.
TMPGEnc
TMPGEnc konvertiert AVI- zu MPEG1- oder MPEG2-Dateien. Mit dem Programm lassen sich auch MPG-Dateien für das VCD- und SVCD-Format erzeugen, die sich einem DVD- / VCD-Player wiedergegeben lassen.
TubeBox
Mit der Freeware TubeBox! ist es möglich, Videos von gängigen Videoportalen wie YouTube einfach herunterzuladen. Dabei gibt Ihnen TubeBox! die Möglichkeit, Videos in Ihr gewünschtes Format zu formatieren.
VideoInspector
Kein Konvertierer, aber dennoch Pflicht-Tool: VideoInspector untersucht auf Wunsch Ihre Videodateien und liefert Ihnen als umfassende Details zu diesen Videodateien, sodass Sie unter anderem schnell herausfinden, welchen Codec Sie benötigen, um das Video abspielen zu können.
Videora iPod Converter
Der iPod mag Videos nur in seinem eigenen Format, sodass Sie nicht alle Videodateien einfach kopieren und auf dem iPod abspielen können. Das kleine Tool bringt Ihre Videos in die korrekte Form als MPEG-4-Datei. Bei der Konvertierung unterstützt das Programm unter anderem Youtube-Videos, DVD-Filme, AVI, DIVX, XVID, x264 und MPEG. Sind die Dateien konvertiert, können Sie diese per iTunes auf den iPod übertragen und ansehen.
VLC Media Player
Das Gratis Tool VLC Media Player (ehemals VideoLan Client) spielt Audio- und Video-Dateien ab. Während des Abspielens kann ein Video auch im gewünschten Format aufgenommen werden. Die Freeware VLC Media Player beherrscht MPEG sowie DivX-Streaming und kann somit Videos schon während des Downloads abspielen.
Wii Video
Der Grafikkonverter Wii Video 9 wandelt Ihre Videodateien für die Nintendo Spielekonsole um.
XMedia Recode
Das kostenlose Konvertierungstool konvertiert Ihnen alle gängigen Videoformate in das gewünschte Videoformat für Ihr Ausgabegerät.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (sjf)