Digitale Videos liegen in zahllosen Formaten vor. ASF, MPEG, VBR und Xvid. Der Windows Media Player oder VLC Media Player spielen nur Videos ab, deren Formate sie kennen - ansonsten bleibt der Bildschirm schwarz. Hierzu werden zum Dekodieren der Filme Codecs (der Begriff setzt sich aus Coder und Decoder zusammen) benötigt.
Den Abspiel-Tools liegen zwar schon Codecs bei, so stattet Microsoft seinen Windows Media Player mit zahlreichen Formaten aus. Hierzu gehören die gebräuchlichsten Codecs wie Windows Media Video und MPEG. Trotzdem reicht dies nicht aus, die Vielfalt ist groß. Verschiedene Komprimierungs- und Dekomprimierungs-Verfahren haben wir in unserem Codec-Lexikon für Sie zusammengestellt. Falls ein Codec fehlt, müssen Sie diesen nachträglich installieren.
Codecs ermitteln
FourCC
Mittels FourCC, einem vierstelligen Code, lässt sich der benötigte Codec ermitteln. Dieser befindet sich im Header einer AVI-Datei und gibt an welches Dekomprimierungs-Verfahren für die Wiedergabe gebraucht wird. Eine Übersicht über die gängigen Codecs finden Sie auf der Seite von Fourcc.org.
MSINF32.exe
Unter Windows können sie mit dem Systeminfo-Tool MSINF32.exe alle installierten Codecs herausfinden. Diese werden Ihnen unter "Systemübersicht, Komponenten, Multimedia" angezeigt. Allerdings ist die Übersicht unvollständig, da programmspezifische Module vorenthalten werden.
G-Spot
Dagegen zeigt Ihnen die Freeware G-Spot alle installierten Video- und Audio-Codecs an. Sie erhalten eine vollständige Liste, nachdem Sie im Menü des Programms den Punkt "System, List Codecs and Other Filters" ausgewählt haben. Mit "File, Open…" (oder der Tastenkombination <Strg> und <O>) wählen Sie die gewünschte Multimedia-Datei aus. Das Tool zeigt Ihnen alle wesentliche Video- und Audio-Informationen an. Darüber hinaus erhalten Sie Auskunft über die Spieldauer in Minuten, die Bitrate des Films und dessen Auflösung. Im unteren Bereich bei "MS A/V" können Sie auf die "1" klicken, um zu erfahren welcher Codec gerade verwendet wird.
MediaInfo
MediaInfo ist eine weitere Freeware mit der Sie den benötigten Codec recherchieren können. Das Tool zeigt Ihnen neben dem benötigten Dekomprimierungs-Verfahren zum Abspielen weitere Informationen an. Dazu gehören Albumname, Autor, Datum, Regisseur, Spielzeit und Titel.
DivX vs. Xvid
DivX
DivX ist ein beliebter Codec. Das Verfahren komprimiert einen mehrere GB großen Film auf wenige hundert MB in guter Qualität. Die Freeware von DivX enthält DivX Plus Player und den DivX Plus Web Player. Mit der Pro-Version konvertieren Sie mittels Drag and Drop Dateien in das DivX-Format. Die so umgewandelten Filme lassen sich zudem auf mobile Endgeräten wie Smartphones wiedergeben.
Für die erste DivX-Version extrahierte der französische Hacker und Entwickler Jerome Rota den MPEG-4-Codec aus dem Windows Media Player und modifizierte ihn. Später wurde das Tool komplett neu entwickelt.
Xvid
Xvid gehört neben DivX zu den bekannten MPEG-4-Codecs und ist ebenfalls gratis erhältlich. Das Tool basiert auf dem OpenDivX-Quelltext und wird als OpenSource-Projekt weiterentwickelt. Nach der Installation kann es in einer Vielzahl von Playern und Schnittprogrammen zum Abspielen und Encoden von Filmen verwendet werden.
Wichtige Codec-Packs
Sie können sich häufig verwendeten Codecs einzelnen herunterladen oder Sie greifen stattdessen zu Codec-Packs. Letzteres ist schneller und wesentlich einfacher, da die Installation vom jedem einzelnen Codec entfällt.
Zu den beliebtesten Codec-Packs gehören
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K-Lite Mega Codec Pack
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Vista Codec Package
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XP Codec Pack
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Combined Community Codec Pack (CCCP)
Außerdem können Sie Videos in den Formaten Quicktime und Real Media ohne die entsprechenden Player von Apple beziehungsweise von Real Networks mit dem jeweiligen Pack abspielen. Die entsprechenden Codec-Packs heißen Quicktime Alternative und Real Alternative.
K-Lite Mega Codec Pack
Beim K-Lite Mega Codec Pack handelt es sich um eine Sammlung von Audio- und Videocodecs. Das Bundle bringt sowohl gängige Formate als auch DirectShow-Filter, VFW/ACM-Codecs und weitere Werkzeuge mit.
K-Lite Mega Codec Pack ist eine englischsprachige Freeware, die kontinuierlich aktualisiert wird. Dadurch enthält das Tool ständig die aktuellen Codecs und arbeitet mit BS.Player, Windows Media Player, Windows Media Center, Media Player Classic und ZoomPlayer zusammen. Wer möchte kann die Codecs individuell einstellen.
Vista Codec Package
Vista Codec Package läuft, obwohl der Name anderes vermuten lässt, auch unter Windows XP. Die deutschsprachige Freeware hat die gängigen Codecs AVI, H.262, MP4, MPEG, MOV und OGG an Board. Für die Wiedergabe empfiehlt der Autor das Tool Media Player Classic.
XP Codec Pack & CCCP
XP Codec Pack
XP Codec Pack enthält neben zahlreichen Codecs für gängige Video- und Audioformate den Media Player Classic als Wiedergabeprogramm. Das englischsprachige Tool ist Freeware und erkennt DVD-Filme, Videos im DivX-Format und MP3-Dateien. Zusätzlich ist es mit einem AVI-Splitter und einem CDXA Reader ausgestattet.
Combined Community Codec Pack (CCCP)
Im Combined Community Codec Pack (CCP) sind gebräuchliche Codecs und Direct-Show-Filter für Videos enthalten. Des Weiteren lassen sich .MKV (Matroska)-Dateien abspielen. Hierbei handelt es sich um ein Container-Format, das sowohl Audio- als auch Videodaten aufweist. Es lässt sich mit dem AVI-Format vergleichen. MKV unterstützt ebenfalls Untertitel. Im Gegensatz zu AVI lassen sich diese ein- und abschalten.
Darüber hinaus finden Sie weitere Programme wie FLV Splitter und MPEG Decoder vor. Zusätzlich ist das Tool mit den Abspielprogrammen Windows Media Player 9, Media Player Classic und dem Zoom Player Standard ausgestattet.
Die gängigsten Codecs im Überblick
Endung |
Codec |
Player |
Web |
ASF, WMA, WMV |
WMA-Codecs |
Media Player (Classic), VLC |
|
AVI |
DivX 3/4/5, Mpeg 4, Xvid |
Media Player (Classic), VLC |
|
DivX |
DivX 7 |
Media Player (Classic), VLC |
|
MKA, MKV |
Matroska, DivX 7 |
Media Player (Classic), VLC |
|
Mov |
3ivx |
Media Player (Classic), VLC |
|
MOV,QT |
Quicktime |
Quicktime Player |
|
MPG, MPEG, VOB, M1V, MP2, MP3, MPA, MPE |
Mpeg 1, Mpeg 2 |
Media Player (Classic), VLC |
verschiedene |
OGG |
Ogg Vorbis |
Media Player (Classic), VLC |
|
RA, RAM, RM, RV |
Real Media Codec |
Real Player |
Kleines Codec-Lexikon: A wie ASF bis X für Xvid
ASF
Das Advanced Streaming Format (ASF) wurde von Microsoft entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Containerformat für Audio- und Video-Inhalte, die vorzugsweise im Internet wiedergegeben werden. Der Windows Media Player unterstützt ASF.
AVI
Audio Video Interleave (AVI) ist ebenfalls ein von Microsoft entwickeltes Containerformat. Dieses Format wird von einer Vielzahl von Codecs für Video- und Audio-Dateien verwendet. Eine AVI-Datei kann Filme im DivX-, DV- und Xvid-Formate enthalten. Für die Wiedergabe wird der jeweilige Codec benötigt.
CBR
Bei Constant Bit Rate (CBR) handelt es sich um ein Kompressionsverfahren, bei der das Video oder der Song mit gleichbleibender Bitrate übertragen wird. Die Datei-Größe lässt sich so festlegen, allerdings kann es zu Qualitätseinbußen kommen.
Matroska
Matroska ist ein Container-Dateiformat. Im Gegensatz zu AVI unterstützt Matroska zuschaltbare Untertitel. Das Format hat die Endungen mkv für Videodaten und mka für Audiodaten.
MPEG
Moving Picture Experts Group (MPEG) ist eine Gruppe von Experten, die das MPEG-Verfahren entwickelten - ein Standard-Komprimierungsformat für Bild- und Tondaten.
MPEG-1
MPEG-1 wird als Standard bei Video-CDs (VCD) verwendet. Die Datenrate beträgt maximal 1,5 Mbit/s.
MPEG-2
MPEG-2 ist die Weiterentwicklung von MPEG-1. Dieser Standard wird für Videos-DVDs eingesetzt und hat eine Datenrate von höchstens 15 Mbit/s. Dies sorgt für eine bessere Qualität.
MPEG4
Eine bessere Komprimierung weist MPEG-4 auf. Microsoft stattet sein Betriebssystem ab Windows 98 mit der ersten Version von MPEG-4 aus.
VBR
Bei der variablen Bitrate (VBR) entscheidet im Gegensatz zu CBR der Codec, welche Kompressionsmethode verwendet wird. Dies führt zu einer gleichbleibenden Qualität, da das Übertragungsvolumen optimal genutzt wird.
Xvid
Xvid ist ein Open-Source-Projekt. Der MPEG-4-Codec stellt eine Alternative zu DivX dar und wird von nahezu allen Playern und Schnittprogrammen erkannt. Videos in diesem Format besitzen eine hohe Qualität.
Die besten gratis Video-Konvertier-Tools
Häufig müssen Videos umgewandelt werden, wenn diese auf einem Smartphone wiedergegeben oder auf eine DVD gebrannt werden sollen. Wir haben für Sie die besten 20 gratis Konvertier-Tools zusammengestellt.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (sjf)