KI-basierte Einsatzszenarien

Next Generation Workplace powered by Machine Learning

08.08.2017 von Maximilian Hille
Machine Learning und Artificial Intelligence sind gerade „das Ding“ im Technologie-Markt. Das Suchinteresse auf Google für den Begriff „Machine Learning“ hat sich seit Juni 2016 noch einmal verdoppelt. Doch wie lässt sich KI/AI am (mobilen) Arbeitsplatz einsetzen?

Die Nutzung von Daten- & Software-getriebener Intelligenz für die Automatisierung der IT, die Unterstützung in Prozessen oder als Sprach- und Kundenservice-Roboter sorgen gerade für eine Menge Wirbel und haben schon auf ein Stichwort die Aufmerksamkeit der Entscheider in Deutschland. In vielen Bereichen von Produkten und Dienstleistungen sind bereits Technologien aus dem Bereich des Machine Learning im Einsatz und dies wird sich noch deutlich steigern. Der Wertanteil von Machine Learning an Produkten und Diensten wird sich spürbar erhöhen und zum Teil auch einige Produkte oder Dienste überhaupt erst möglich machen.

Machine Learning hat das Potenzial, die Arbeit und den Kundenkontakt deutlich zu erleichtern.
Foto: ibreakstock - shutterstock.com

Heute möchte kein Nutzer, sei es ein Mitarbeiter, Partner oder Kunde, triviale Entscheidungen mehr treffen, wenn er einer Technologie oder App gegenübersteht. Durch die immer häufiger schon praktische Nutzung der riesigen Datenmengen wissen die Systeme meist sowieso schon vor dem Nutzer, was er braucht, was ihm gefällt oder was er als nächstes tut.

Machine Learning & Mobility – Mehr als „nur“ Chatbots

Im Kontext mobiler Arbeitsplätze und dem mobilen Kundenkontakt werden den meisten Menschen vermutlich Chatbots als relevanter Einsatzzweck einfallen. Und in der Tat sind textbasierte Sprachdialogsysteme vor allem aufgrund der Vielzahl von Angeboten von Facebook, Amazon, IBM, Google & Co. schnell zu ersten Produktivszenarien gereift. Denn viele Service-Prozesse und teilweise sogar Banking-Geschäfte werden schon heute über Chatbots abgewickelt.

Da sich dank der Frameworks der Anbieter jeder semi-professionelle Entwickler einen Chatbot bauen kann, sofern die zugrundeliegende Logik passt, nimmt die Zahl solcher Bots immer mehr zu. Und zukünftig werden auch Workflows im „ChatOps“-Modell laufen. Das bedeutet, dass sich auf einer Chat-Plattform wie Slack, wie gewohnt Mitarbeiter zu aktuellen Themen & Projekten austauschen. Allerdings werden auch Tools und Bots eingesetzt, um bestimmte Tasks zu erledigen und Fragen zu beantworten.

Doch auch darüber hinaus bietet sich in Verbindung mit mobiler Arbeit und dem mobilen Kundenkontakt eine Reihe von Einsatzzwecken. Mobile AI hat den gesamten Workplace-Stack „infiziert“ und reicht vom Backend-Layer bis zu den neuesten Apps und Services.

Mobile AI hat den gesamten Workplace-Stack „infiziert“ - vom Backend-Layer bis zu den neuesten Apps und Services.
Foto: Crisp Research AG, 2017

Nebst der hohen Wahrscheinlichkeit, dass AI bald ohnehin eine Teil-Komponente beinahe jeder Technologie bilden wird, sind einige weitere Einsatzzwecke schon heute denkbar und zum Greifen nahe.

Die Fähigkeiten von Machine Learning zur Automation und schnellen Aufbereitung von großen Datenmengen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auch Features wie Gesichts-, Text-, Sprach- & Bilderkennung können genutzt werden, um basierend auf Machine Learning Algorithmen neue und innovative Apps zu entwickeln.

Lastverteilung, Security & Personalisierung – die Mobile AI Use Cases

Der Weg zum Machine Learning Powered Workplace

Die Logik hinter den einzelnen Prozessen lässt sich in einem stark vereinfachten Modell auch weitgehend vereinheitlichen. Alle Services basieren letztlich darauf, dass eine große Menge von Daten für einen ganz bestimmten Zweck aufbereitet wird. Eine Anfrage – entweder standardisiert oder je nach Bedarf vom Nutzer gesteuert – löst stets einen Prozess im Backend aus, der aus den Daten die relevante Information generiert. Die aufbereiteten und analysierten Daten stehen dann dem Framework zur Verfügung, mit dessen Hilfe dann je nach Einsatzzweck gesamte Workflows oder einzelne Aufgaben automatisiert werden können.

Wichtige Bausteine sind dabei zum Teil auch SaaS-Plattformen, um das Routing zwischen den Plattformen und Ökosystem zu überbrücken. Dazu zählen beispielsweise Microsoft Flow oder IFTTT. In einer über APIs und Konnektoren vernetzten Architektur laufen letztlich alle Anwendungen, Services und Prozesse zusammen, sodass teilweise mit wenig Aufwand neue Frontend-Lösungen entstehen können. So kann auch gewährleistet werden, dass der Nutzer immer weniger manuelle Eingaben machen muss, um die richtige Information oder Automation zum Prozess zu erhalten.

Dank AI muss der Nutzer immer weniger manuelle Eingaben machen, um die richtige Information oder Automation zum Prozess zu erhalten.
Foto: Crisp Research AG, 2017

Um diese oben genannten Use Cases zu erreichen, ist oftmals noch etwas Arbeit vor den Unternehmen. Viele reden bereits sehr konkret darüber, mit Machine Learning die Arbeit und den Kundenkontakt zu erleichtern. Aber vor allem das Datenmodell und auch die Technologien sind essentiell, um auf dessen Basis die „Frontend-Anwendungen“ real werden zu lassen. So gehören der Aufbau einer Daten-Kernkompetenz und angemessenen IT-Architektur zu den Grundvoraussetzungen, um in einzelnen Architekturen und Use Cases die richtigen Lösungen zu finden.