Neues zum Datacore-IBM-Deal

19.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der vergangenen Woche berichteten wir erstmals über einen geplanten Deal zwischen IBM und der auf Storage-Virtualisierung spezialisierten Startup-Company Datacore, der heute offiziell angekündigt wird. "Computerwire" hat weitere Information dazu nachgereicht.

Big Blue wird demnach nicht als OEM, sondern als Reseller für Datacores "SANsymphony" agieren und damit erstmals ein Third-Party-Produkt vermarkten. Die Datacore-Software wird zunächst als Frontend für die "Shark"-Arrays und später auch für die "FastT"-Midrange-Linie zertifiziert. Vice President Ken Horner sieht seine Company dadurch aufgewertet: "Wir schlagen uns unter anderem damit herum, dass unsere Kunden sich fragen, ob unsere Technik etwas taugt. IBMs Zusage spricht hier Bände."

IBM selbst betrachtet den Deal zwar als taktisch, nicht jedoch als strategisch. Taktisch deswegen, weil der Konzern vor den Rivalen EMC und Hitachi Virtualisierung anbieten können. Nicht strategisch, weil man unter Hochdruck an der eigenen Technik "Storage Tank" arbeite, über deren Fortschritte und Details sich das Unternehmen bislang aber ausgesprochen bedeckt hält.

Storage Virtualization ermöglicht die Verwaltung von Speicherhardware als gemeinsamen Pool von Ressourcen statt als Insellösungen, die nur bestimmten Applikationen zur Verfügung stehen. Neben einfacherem Management verspricht die Technik auch eine bessere Ausnutzung der tatsächlich genutzten Kapazität, die Experten zufolge in Rechenzentren derzeit bei nur 40 Prozent liegt.

Datacores SANsymphony läuft auf Wintel-Hardware und arbeitet auf Blockebene; IBM hingegen entwickelt File-Level-Virtualisierung. Die Frage ist, wie die Armonker nach Erscheinen ihres eigenen Produkts mit Datacore verfahren. "Wenn Storage Tank Realität wird, muss IBM eine Lösung finden. Sie müssen etwas anbieten, das aus Kundensicht nahtlos mit SANsymphony zusammenläuft", meint Analyst Arun Taneja von der Enterprise Storage Group. "Man kann sicher sagen, dass sie die zwei Angebote verknüpfen müssen", glaubt auch Datacore-Mann Horner. (tc)