Apples stellt dem schwarzen iPod Touch eine weiße Version zur Seite. Damit sind die Neuerungen technischer Natur aus der letzten Produktvorstellung schon aufgezählt - selbst die Speichergröße hat Apple bei keinem Gerät geändert. Interessant sind einige der neuen "alten" iPods dennoch, denn Apple hat die Preise für den iPod Nano und den iPod Touch gesenkt, zudem profitieren diese beiden Player vom neuen iOS 5.
iPod Touch und iPod Nano im Test
Das Zugpferd der iPod-Familie ist der iPod Touch. Auch dieser Player profitiert - wie jeder iPod Touch ab der dritten Generation - von iOS 5. Es erlaubt dem iPod Touch die iCloud-Dienste zu verwenden sowie drahtlos mit iTunes zu synchronisieren.
Musik und Spiele sind die häufigsten Anwendungen auf dem iPod Touch. Doch der Player eignet sich für viele weitere Aufgaben, beispielsweise als mobiles Videoabspielgerät, das man auch an den Fernseher anschließen kann oder als mobiles Büro mit Adressbuch, Terminkalender (über iCloud oder Mobile Me mit mehreren Geräten synchronisierbar) und zum senden und empfangen von E-Mails. Zudem ist der Empfänger des Sport-Kit Nike+iPod bereits in den Touch eingebaut. Wer beim Joggen mit dem iPod seine Wege vermessen und protokollieren will, muss sich allerdings noch einen Sender für den Schuh anschaffen.
Der iPod Touch verwendet ein eben so hoch auflösendes Retina-Display wie das iPhone 4. Allerdings ist das Display nicht so hell und kontrastreich wie das des iPhone. Apple behält den iPod in drei Varianten im Angebot, die Ausstattung mit 8, 32 und 64 GB Speicher hat sich gegenüber ihren Vorgänger nicht geändert. Dafür sind die Modelle deutlich günstiger geworden.
Produkt |
iPod Touch |
Hersteller |
Apple |
Preis |
8 GB: € 189, CHF 199 32 GB: € 289, CHF 299; 64 GB: € 389, CHF 399 |
Gesamtwertung |
1,7 gut |
Leistung (30?%) |
1,8 |
Ausstattung (30?%) |
2,1 |
Handhabung (20?%) |
1,3 |
Ergonomie (20?%) |
1,5 |
Vorteile |
Schöne und intuitive Bedienoberfläche, hoher Funktionsumfang, vielfältiges Software-Angebot, hohe Akku-Laufzeit |
Nachteile |
Ohrhörer ohne Steuerung, kein Ladegerät im Lieferumfang, geringe WLAN-Reichweite |
Testergebnisse |
|
Display-Helligkeit / Kontrast bei 50 % Helligkeit |
147 cd/m2 / 146:1 |
Display-Helligkeit / Kontrast bei 100 % Helligkeit |
446 cd/m2 / 223:1 |
Akku-Betrieb Musik / Video |
26:58 h / 6:53 h |
Klirrfaktor in Prozent |
0,068 |
Abweichung Frequenzgang 1 kHz bis 20 Hz/ 1 kHz bis 20 kHz 3 |
-4,6 / -2,0 dB |
Farben |
Schwarz, Weiß (jeweils mit Chrom-Rückseite) |
Display |
5,0 x 7,5 cm, Multitouch, 960 x 640 Punkte |
Schnittstellen |
USB 2.0, Wifi (802.11b/g/n), Bluetooth 2.1 +EDR, Unterstützung für Nike + iPod |
Unterstützte Musikformate |
AAC, Protected AAC, MP3, MP3 VBR, Audible, Apple Lossless, WAV, AIFF |
Unterstützte Videoformate |
H.264 und Motion-JPEG (bis 1280 x 720 Pixel); MPEG-4 (bis 640 x 480 Pixel) |
Besonderheiten |
Mit eingebauter Kamera (Video: 720p; Foto: 1024 x 768 Pixel) |
Maße (B x H x T) in mm |
58,9 x 111,0 x 7,2 |
Gewicht in g |
101 |
Wie das iPhone 4 bietet auch der iPod Touch zwei Kameras, eine auf der Vorder- und eine auf der Rückseite des Geräts. Videoaufnahmen sind bis zu einer Auflösung von 720p möglich, Fotos nimmt der iPod Touch mit zwei Megapixel Auflösung auf (1024 x 768 Pixel). Dank seiner beiden Kameras kann der iPod Touch wie das iPad 2 und das iPhone 4(S) Facetime verwenden. Wegen der hohen Datenflut bei einer Video-Verbindung ist die Voraussetzung dafür, dass alle Geräte einen WLAN-Zugang nutzen. Wie das iPhone 4 verwendet auch das iPod Touch einen A4-Prozessor von Apple. So erreicht er meist nahezu die Geschwindigkeit des iPhone 4.
iPod Nano
Außer UKW-Radio, Musik, einen Schrittzähler sowie einen Bildbetrachter und eine Uhranzeige bietet der iPod Nano keine Funktionen. Auch das Update seines Betriebssystems auf Version 1.2 bringt keine Erweiterung, dafür etwas mehr Komfort:
Für den iPod Nano gibt es einige Armbänder, mit denen sich der Player als Armbanduhr tragen lässt. Hier kann man nun statt der bisher einheitlichen Darstellung zwischen 16 verschiedenen Zifferblättern wählen. Und wer die bisherige Aufteilung von vier Icons auf dem Bildschirm nicht mag, kann sich nach dem Update nur ein Icon anzeigen lassen.
Erweitert hat Apple die Funktion Schrittzähler, die nun neben "Gehen" den Eintrag "Laufen" beinhaltet. Hier kann man unter anderem die Trainingszeit oder die Strecke einstellen, die man laufen möchte. Da der iPod Nano jedoch nur einen Schrittzähler verwendet, sind die Streckenangaben wenig genau. Beim iPod Nano wie beim iPod Touch lässt sich wie schon mit den Vorgängern das 29 Euro teure Kit Nike+Sport ergänzen, ein kleiner Sender, der sich am Laufschuh befindet. Ist er aktiv, erscheint automatisch das entsprechende Menü im iPod Nano.
Auf einen Gyrosensor, der die Lage des Geräts erkennt, muss man beim iPod Nano verzichten und statt dessen mit zwei Fingern die Menüanzeige drehen - die einzige Multitouch-Geste, die der Nano versteht. Dafür ist weiterhin ein Beschleunigungssensor eingebaut. So lässt sich auch mit dem neuen iPod Nano durch Schütteln des Players per Zufall ein anderes Lied abspielen. Damit man auf holprigen Wegen nicht wahnsinnig wird, lässt sich die Funktion auch deaktivieren.
Der iPod Nano unterstützt wie der iPod Shuffle die Voiceover-Funktion. Dank dieser Technik kann man den aktuellen Musiktitel in 28 Ländern in der eigenen Sprache ansagen lassen. So wählt der Player für einen französischen Titel statt der eingestellten deutschen Sprache eine französische Stimme zum Vorlesen. In der Praxis funktioniert dies mit den meisten Titeln recht gut, allerdings ist der iPod Nano nur sehr unhandlich in der Bedienung, wenn diese Funktion unter Bedienungshilfen eingeschaltet ist: Dann liest der Nano nämlich den Namen jedes Objekts vor, das man berührt. Sinnvoller ist die Voiceover-Funktion mit einem Apple-Ohrhörer samt Kabelfernbedienung nutzen, gerade für sportliche Aktivitäten ist er so eine große Hilfe. Da Apple mit dem Nano nur einen Ohrhörer liefert, fallen zusätzliche 30 Euro an, wenn man Voiceover sinnvoll mit dem iPod Nano nutzen möchte.
Für die Radio-Funktion dient das Kopfhörerkabel als Antenne. Der Empfang ist in unserem Test mäßig aber für ein gutes Sendegebiet ausreichend. Favoriten lassen sich leicht speichern, allerdings nicht mit ihren mitgesendeten Sendernamen. Nett ist die Funktion des Timeshifts: Eine Radiosendung lässt sich bis zu 15 Minuten anhalten und an der gestoppten Stelle wieder fortsetzen. Wechselt man allerdings zu einem anderen Sender, geht dieser Zwischenspeicher verloren.
Produkt |
iPod Nano 2011 |
Hersteller |
Apple |
Preis |
8 GB: € 129, CHF 139; 16 GB: € 149, CHF 159 |
Gesamtwertung |
2,6 befriedigend |
Leistung (30?%) |
2,1 |
Ausstattung (30?%) |
3,5 |
Handhabung (20?%) |
2,2 |
Ergonomie (20?%) |
2,0 |
Vorteile |
Kompakt, mit Trage-Clip, gut funktionierendes Touch-Display, mit FM-Radio und Schrittzähler |
Nachteile |
Sehr kleines Display, kein Ladegerät im Lieferumfang, Ohrhörer ohne Steuerung, hoher Preis |
Testergebnisse |
|
Display-Helligkeit / Kontrast bei 50 % Helligkeit |
235 cd/m2 / 152:1 |
Display-Helligkeit / Kontrast bei 100 % Helligkeit |
548 cd/m2 / 163:1 |
Akku-Betrieb Musik / Video |
16:22 h / nicht möglich |
Klirrfaktor in Prozent |
0,134 |
Abweichung Frequenzgang 1 kHz bis 20 Hz/ 1 kHz bis 20 kHz 3 |
-5,3 / -0,1 dB |
Farben |
Silber, Graphit, Blau, Grün, Orange, Pink (Rot nur im Apple Store) |
Display |
2,8 x 2,8 cm, 240 x 240 Punkte |
Schnittstellen |
USB 2.0 |
Unterstützte Musikformate |
AAC, Protected AAC, HE-AAC, MP3, MP3 VBR, Audible, Apple Lossless, WAV, AIFF |
Unterstützte Videoformate |
keine |
Besonderheiten |
Quadratisches Touch-Display |
Maße (B x H x T) in mm |
38,7 x 90,7 x 6,2 |
Gewicht in g |
21,1 |
Die Akkulaufzeit gibt Apple mit bis zu 24 Stunden an, wir messen bei voller Lautstärke 16:22 Stunden. Die Klangqualität ist mittelmäßig, allerdings wird man mit den mitgelieferten Ohrhörern keinen großen Unterschied zum qualitativ deutlich besseren iPod Touch hören. Der Klirrfaktor ist mit 0,143 Prozent sogar schlechter als beim iPod Shuffle und mit sehr guten Kopfhörern hörbar, im Bassbereich könnte der iPod Nano wie auch der iPod Shuffle mehr Druck machen.
iPod Shuffle und iPod Classic im Test
Über eine Fünfwege-Steuerung bedient man den winzigen iPod Shuffle. Den Player kann man an der Kleidung anclippen, er sitzt auch bei schnellen Bewegungen noch gut. Sein Aluminium-Gehäuse ist ordentlich verarbeitet und wirkt wie aus einem Guss. Auf der Oberseite des Players sitzt ein Schieberegler mit drei Einstellungen: Ausschalten, kontinuierliche Wiedergabe oder zufällige Wiedergabe. Daneben findet sich ein weiterer Schalter für die Voiceover-Funktion. Außer zur Titelansage lässt sich über die Voiceover-Taste auch zu verschiedenen Wiedergabelisten springen. Und nur auf diese Weise gelangt man zu synchronisierten Podcasts oder Hörbüchern, wenn zudem Musik auf dem iPod Shuffle gespeichert ist.
Wie bei allen anderen iPod-Modellen lässt sich in iTunes die maximale Lautstärke begrenzen und Musik mit hoher Datenrate auf ein Platz sparendes AAC-Format mit 128 kBit/s konvertieren.
Apple gibt für den Shuffle eine Musikwiedergabe bis zu 15 Stunden an. Allerdings bezieht sich das "bis zu" nicht auf die Wiedergabe bei voller Lautstärke, bei der der Akku naturgemäß am schnellsten seine Kraft verliert. Wir messen bei voller Lautstärke immerhin noch deutlich über zehn Stunden Wiedergabe, ein guter Wert. Angesichts seiner Größe bei der Musikwiedergabe schlägt sich der Kleine recht ordentlich. Sein Klirrfaktor von 0,098 dB ist mit sehr hochwertigen Kopfhörern im hörbaren Bereich, macht sich also als Grundrauschen bemerkbar. Die gemessene Frequenzkurve zeigt eine Schwäche im Bassbereich (-4,6 dB Abweichung von 20 Hz bis 1 kHz), bei Playern dieser Größe durchaus üblich. Doch für einen musikalischen Begleiter beim Sport reicht die Tonqualität aus.
Produkt |
iPod Shuffle 2 GB |
Hersteller |
Apple |
Preis |
€ 49, CHF 59 |
Gesamtwertung |
1,9 gut |
Leistung (30?%) |
1,7 |
Ausstattung (30?%) |
2,3 |
Handhabung (20?%) |
1,8 |
Ergonomie (20?%) |
1,8 |
Vorteile |
Klein und leicht, sehr gut an Kleidung zu befestigen, nützliche Sprachfunktion, viele unterstützte Audioformate |
Nachteile |
Magerer Lieferumfang, nur als 2-GB-Version erhältlich |
Testergebnisse |
|
Akku-Betrieb Musik 1 |
10:36 h:m |
Klirrfaktor in Prozent 1 |
0,098 |
Abweichung Frequenzgang 20 Hz bis 1 kHz / 1 kHz bis 20 kHz |
-4,6 dB / -1,9 dB |
Technische Angaben |
|
Farbe |
Silber, Blau, Grün, Orange, Pink |
Schnittstellen |
USB 2.0 |
Unterstützte Musikformate |
AAC, Protected AAC, MP3, MP3 VBR, Audible (Format 2, 3 und 4, Audible Enhanced Audio, AAX und AAX+), Apple Lossless, WAV, AIFF |
Maße (B x H x T) in mm |
40,9 x 37,5 x 8,78 |
Gewicht in g |
21,1 |
iPod Classic
Mit dem Zusatz "Classic" verspricht Apple nicht zu viel, denn stolze vier Jahre ist der iPod Classic nahezu unverändert im Programm. Somit ist er der letzte iPod im Angebot, der noch eine Steuerung über das Clickwheel bietet. Die Stärken des Classic sind nach wie vor ein starker Akku und viel Speicherplatz. So passt eine umfangreiche Musiksammlung auch in verlustfreier Qualität Apple Lossless auf den 160 GB fassenden Player.
Produkt |
iPod Classic |
Hersteller |
Apple |
Preis |
160 GB: € 229, CHF 239 |
Gesamtwertung |
2,1 gut |
Leistung (30?%) |
2,0 |
Ausstattung (30?%) |
2,7 |
Handhabung (20?%) |
2,1 |
Ergonomie (20?%) |
1,5 |
Vorteile |
Einfache Bedienung, lange Akku-Zeit, viel Speicherplatz, viele Funkionen |
Nachteile |
Unverändert im Programm, kein Ladegerät im Lieferumfang |
Testergebnisse |
|
Display-Helligkeit / Kontrast bei 50 % Helligkeit |
174 cd/m2 / 185:1 |
Display-Helligkeit / Kontrast bei 100 % Helligkeit |
536 cd/m2 / 182:1 |
Akku-Betrieb Musik / Video 2 |
36 h / 6 h |
Klirrfaktor in Prozent |
0,062 |
Abweichung Frequenzgang 1 kHz bis 20 Hz/ 1 kHz bis 20 kHz 3 |
- 1,71 / 1,36 dB |
Farben |
Silber, Schwarz |
Display |
5,0 x 3,8 cm, 320 x 240 Punkte |
Schnittstellen |
USB 2.0 |
Unterstützte Musikformate |
AAC, Protected AAC, MP3, MP3 VBR, Audible, Apple Lossless, WAV, AIFF |
Unterstützte Videoformate |
H.264 und MPEG-4 (je bis 640 x 480 Pixel) |
Besonderheiten |
Letzter iPod mit Clickwheel- Steuerung |
Maße (B x H x T) in mm |
103.5 x 61.8 x 10.5 |
Gewicht in g |
140 |
Von allen iPod-Modellen im Test bietet der iPod Classic die beste Musikwiedergabe. Seine Frequenzkurve ist sehr stabil, so liefert der Player genügend Kraft für den Bass. Gerade für anspruchsvolle Hörer, die hochwertige Kopfhörer verwenden, eignet sich daher der iPod Classic für unterwegs am besten.
Kaufempfehlung & Fazit
Besonders am Mac kommt niemand um einen iPod herum, der einen Musikplayer sucht, der sich möglichst unkompliziert verwalten und bedienen lässt.
Vorteile: Sehr gutes Zusammenspiel aller Player mit iTunes, iPod Touch mit hoher Funktionalität
Nachteile: Apple zeigt sich wie gewohnt geizig beim mitgeliefertem Zubehör
Sportler Die Wahl zwischen iPod Shuffle und Nano, die man beide bequem an die Kleidung klemmen kann, ist leicht: Der Shuffle ist sehr klein und leicht, wer auf Display, Radio und Schrittzähler verzichten kann, fährt mit dem kleinsten iPod deutlich günstiger.
Alleskönner Der iPod Touch ist der mit Abstand universellste iPod im Test, die Spannbreite reicht vom mobilen Büro mit Kontakten, Terminkalender und E-Mail bis zur Spielekonsole oder Fernbedienung für Airplay-Geräte. Neben dem Nano ist er der einige iPod, der das Update auf das neue iOS 5 ermöglicht.
Musikliebhaber Der unverändert gebliebene iPod Classic fasst auch eine umfangreiche Musiksammlung im verlustfreien Apple Lossless und leistet gute Dienste als externe Festplatte
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.