.NET Compact Framework 2.0: mehr Komfort und Speed

23.11.2005
.NET ist die mittlerweile die erste Wahl, wenn Entwickler Desktopanwendungen für Microsoft Windows programmieren wollen. Fast zeitgleich mit dem Erscheinen der zweiten Version des Frameworks bringt Microsoft auch die kompakte Variante heraus, die über zahlreiche neue Features und eine generell höhere Ausführungsgeschwindigkeit verfügt und in Verbindung mit Visual Studio 2005 ?Whidbey? den Komfort bei der Entwicklung deutlich erhöhen soll...

.NET ist die mittlerweile die erste Wahl, wenn Entwickler Desktopanwendungen für Microsoft Windows programmieren wollen. Fast zeitgleich mit dem Erscheinen der zweiten Version des Frameworks bringt Microsoft auch die kompakte Variante heraus, die über zahlreiche neue Features und eine generell höhere Ausführungsgeschwindigkeit verfügt und in Verbindung mit Visual Studio 2005 ?Whidbey? den Komfort bei der Entwicklung deutlich erhöhen soll. Entgegen landläufiger Meinung wurde das .NET CF 2.0 nie ab Werk in Windows Mobile 5.0 integriert, sodass sich der 25MB große Download insbesondere für Nutzer lohnt, die viel Wert auf externe Applikationen legen. Die Runtime ist auf allen Smartphones und PocketPCs mit Windows Mobile der Versionen 2003 / 2003SE und 5.0 lauffähig.

Die neue Runtime erlaubt es auch Applikationen auszuführen, die für ältere Versionen des Frameworks geschrieben und kompiliert wurden. Zum Aufspielen von neuen Applikationen und dem Framework selbst nutzt Microsoft das bei allen Smartphones und PocketPCs mitgelieferte ActiveSync 4.0 bzw. 4.1.

Besonderes Augenmerk legt der Redmonder Softwarekonzern auf die Tools zum Entwickeln von Business-Applikationen: so hat Microsoft einen XML-Serialisierer im Framwork verankert, der die Persistenz und damit auch den Versand beliebiger C#- bzw. Visual Basic.NET-Objekte erlaubt. Der gesamte Datenzugriff auf Legacy-Systeme oder Mainframes sowie die Infrastruktur für die Kommunikation mit ERP-Software wie Siebel oder SAP wurde rundum erneuert. Mit dem .NET Compact Framework wird es darüber hinaus möglich, asynchrone Methodenaufrufe mit Bordmitteln zu lösen. Microsoft integriert hierfür eine spezielle Version seiner Messaging Queue (MSMQ) ins Framework: im Zusammenhang mit einer Neuimplementierung des Thread-Modells lassen sich so sogar zeitlich verzögert Delegatenmethoden ansprechen ? ein wichtiges Werkzeug beispielsweise für die Implementierung von automatischen Synchronisations- oder Push-Mechanismen.

Um die Performance des Frameworks zu erhöhen, hat Microsoft der Common Language Runtime (CLR) des .NET Compact Frameworks einem Code-Review unterzogen. Das Ergebnis: eine Runtime, die im Durchschnitt anderthalb mal schneller läuft als beim Vorgänger, ein neuer prozessorunabhängiger JIT-Compiler, der insbesondere bei rechenintensiven Anwendungen hilfreich ist und IL-Code in nativen Maschinencode übersetzt sowie ein Garbage Collector, der den Heap einer Anwendung bis zu drei Mal schneller aufräumt als im .NET Compact Framework 1.1.

Anwendungsentwickler bekommen viele Steuerelemente, die sie vom Desktop kennen, auch fürs mobile Development an die Hand. Die wichtigste Komponente: ein WebBrowser-Control mit dem sich der mobile Internet-Explorer direkt in eigenen Applikationen verwenden lässt. Toolbars, Tabs, Anchors, Docking und automatisches Scrolling vereinfachen die Entwicklung von Dialogen für mobile Endgeräte und dank AutoScaling werden Userinterfaces, die für eine bestimmte Displayauflösung geschrieben wurden, bei Geräten mit höherer Auflösung automatisch angepasst ? insbesondere im Angesicht des aktuellen MDA Pro mit VGA-Auflösung eine äußerst sinnvolle Neuerung.

Eine komplette Liste der neuen Features im .NET Compact Framework V2.0 findet man direkt bei Microsoft. Um in die spannende Welt der .NET-Entwicklung hineinschnuppern zu können, bietet das Unternehmen das .NET-SDK samt Mobility-Features zum kostenlosen Download an: bei über 360MB Dateigröße ist das aber nur empfehlenswert, wenn man über eine entsprechende Breitbandanbindung ans Netz verfügt. Viel empfehlenswerter, aber auch deutlich teurer, als das die kostenlosen, zumeist kommandozeilenbasierten SDK-Befehle, ist dagegen Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio 2005. Tools und Emulatoren für die Entwicklung von mobilen Applikationen gehören selbst in der Standard Edition bereits zur Ausstattung. Das Programmpaket wird ab ?339,- ab Anfang Dezember auch in Deutschland im Fachhandel erhältlich sein.

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