Network Attached Storage für KMU

NAS-Test - Iomega StorCenter px4-300d

01.11.2012 von Christian Vilsbeck
Iomega besitzt mit dem StorCenter px4-300d einen Netzwerkspeicher für kleine und mittlere Unternehmen. Vier Festplatten ermöglichen bis zu 12 TByte Kapazität. Remote-Zugang, iSCSI und Cloud-Anbindung sind nur einige Features. Wir überprüfen die Bedienung, Funktionalität und Performance.
Foto: Iomega

Die besonders einfache Einrichtung und Verwaltbarkeit schreiben sich fast alle Anbieter von Network Attached Storage bei ihren Geräten auf die Fahne - die EMC-Tochter Iomega ist da keine Ausnahme. Die Funktionsvielfalt der NAS-Geräte nimmt stetig zu, die Zeiten einfacher Dateiserver sind längs passe. Allerdings macht die tatsächlich oft überladene Funktionsvielfalt die Administration und Bedienbarkeit nicht besser.

Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen oder in größeren Arbeitsgruppen ist die simple Installation und einfaches Management essenziell. Dedizierte Experten und Admins sind entweder nicht vorhanden, oder in kleinen Zweigstellen der Unternehmen selten anzutreffen. Genau auf diese Zielgruppe fokussiert Iomega mit dem StorCenter px4-300d. Das NAS-Gerät ermöglicht unter anderem vielfältige Datensicherungsoptionen, einen Remote-Zugang sowie eine Personal Cloud. Außerdem gibt es Konformität zu VMware, Citrix und Microsoft Hyper-V. Eine Unterstützung für den Anschluss von Videoüberwachungskameras besitzt das StorCenter px4-300d ebenfalls.

Technische Details & Ausstattung

Iomegas StorCenter px4-300d hat ein kompaktes Desktop-Gehäuse im Mini-Tower-Format. Über vier Wechselrahmen können 3,5-Zoll-Festplatten mit SATA-Schnittstelle eingebaut werden. Iomega bietet die px4-300d wahlweise mit 2, 4, 8 oder 12 TByte Kapazität sowie "Diskless" zum Selbstbestücken an. Wird die NAS mit Festplatten gekauft, so verbaut Iomega HDDs, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Iomega unterstützt dabei die RAID-Level 0, 1, 10 und 5 sowie die Konfiguration RAID-5 plus Hot Spare. Wird mehr Kapazität benötigt, so lassen sich externe USB-Festplatten an das StorCenter anschließen. Hierfür bietet die px4-300d einen USB-3.0- und zwei USB-2.0-Ports. Anschluss am Netzwerk findet das StorCenter px4-300d über zwei Gigabit-Ethernet-Ports.

Als treibende Kraft fungiert bei der NAS ein Intel Atom mit Dual-Core und 1,8 GHz Taktfrequenz. Dem Prozessor steht ein 2 GByte großer DDR3-Arbeitsspeicher zur Seite. An der Front sind zwei Status-LEDs vorhanden, die über die Aktivität der Festplatten sowie über etwaige Alarme informieren. Ein Display an der Front zeigt zudem verschiedene Informationen an, beispielsweise die IP-Adresse, die Kapazitätsauslastung sowie Datum und Uhrzeit. Über zwei Tasten an der Front lassen sich zudem bestimmte Aktionen auslösen, wie den Start eines Backup-Auftrags beim Anschluss externer USB-Speicher.

Iomega StorCenter px4-300d
Iomega StorCenter px4-300d
Der Netzwerkspeicher für kleine Unternehmen und Arbeitsgruppen besitzt ein kompaktes Minitower-Gehäuse.
Iomega StorCenter px4-300d
An der Front besitzt das StorCenter ein Info-Display, zwei Bedienknöpfe sowie rechts unten eine USB-3.0-Schnittstelle.
Iomega StorCenter px4-300d
Das Gerät nimmt bis zu vierSATA-Festplatten im 3,5-Zoll-Formfaktor auf.
Iomega StorCenter px4-300d
Die px4-300d wartet rückseitig mit zwei Gigabit-Ethernet-Ports und zwei USB-2.0-Anschlüssen auf. Energie nimmt das NAS über ein externes Netzteil auf.
Iomega StorCenter px4-300d
Im StorCenter werkelt ein Intel Atom mit Dual-Core-Technologie und 1,8 GHz Taktfrequenz.
Iomega StorCenter px4-300d
Hinter den vier 3,5-Zoll-Festplatten sitzt ein Lüfter für die Kühlung.
Iomega StorCenter px4-300d
Genügend Raum hätte das StorCenter auch für ein internes Netzteil.

Iomega bietet das StorCenter px4-300d als Diskless-Modell für 832 Euro an. Bestückt mit Festplatten bei 2 TByte Kapazität kostet das Gerät 1284 Euro. Das Topmodell mit 12 TByte Kapazität steht bei Iomega mit 3390 Euro auf der eigenen Webseite (Stand Preise: 31.08.2012). Der Hersteller verwendet dabei stets sogenannte Server-Class-SATA-II-Laufwerke, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Iomega legt dem StorCenter px4-300d ein Netzwerkkabel, die Installations-CD sowie eine Schnellstartanleitung und ein Netzteil mit Stromkabeln für verschiedene Länder bei. Der Hersteller gewährt auf die px4-300d bei Produktregistrierung eine dreijährige eingeschränkte Garantie.

Installation

Iomega weist in der Schnellstartanleitung lediglich darauf hin, das Gerät an das Netzwerk anzuschließen und die mitgelieferte Installations-CD in einen Client einzulegen.

Beim Einlegen der CD muss man auf Automatic Install klicken, dann wird der Storage Manager installiert. Das Benutzerhandbuch lässt sich ebenfalls über den Startbildschirm der CD auf den PC aufspielen - denkt man zumindest. Denn nach der Installation des PDF-Dokuments findet man darin nur wieder einen Link auf die Website von Iomega, wo sich das Handbuch herunterladen lässt. Hier sollte Iomega im Sinne der Nutzerfreundlichkeit nachbessern.

Iomega Storage Manager - Tool für die NAS-Installa
Iomega Storage Manager
Auf der Installations-CD befindet sich der der Storage Manager für das Auffinden der px4-300d.
Iomega Storage Manager
Neben dem Auffinden von StorCenter-NAS-Geräten im Netzwerk ermöglicht das Tool auch Einstellmöglichkeiten.
Iomega Storage Manager
In einer DHCP-Umgebung wird das NAS problemlos gefunden. Bei statischen IPs wird es etwas umständlicher. Das StorCenter der zugreifende Client müssen zumindest temporär im gleichen IP-Bereich liegen und sollten sich nur im letzten Segment unterscheiden.
Iomega Storage Manager
Nachdem das StorCenter dann gefunden ist, mappt das Tool gleich die voreingestellten Shares Pictures, Music, Movies, Documents und Backups auf dem Client.

Ist der Storage Manager installiert, so sollte das Tool das StorCenter px4-300d beim Start auch gleich finden und anzeigen. In einer DHCP-Umgebung klappte das im Test auch problemlos. Bei statischen IPs wird es etwas umständlicher. Das StorCenter weist sich dann selbst eine IP-Adresse im Bereich 169.254.x.x zu. Um direkt auf die Adresse über einen Client zugreifen zu können, oder damit der Storage Manager das NAS findet, muss der zugreifende Client zumindest temporär im gleichen IP-Bereich liegen. Nachdem das StorCenter dann gefunden ist, mappt das Tool gleich die voreingestellten Shares Pictures, Music, Movies, Documents und Backups auf dem Client. Die Laufwerke sind als frei zugänglich ohne Nutzerrechte konfiguriert; sie lassen sich jederzeit ändern oder löschen.

Iomega StorCenter px4-300d: Webinterface mit initi
Webinterface - Setup
Ein Login ist beim Start des Webinterface nicht notwendig. Beim ersten Aufruf wird gleich eine Setup-Seite mit den grundlegenden Einstellungen angezeigt, die in beliebiger Reihenfolge ausgewählt werden können.
Webinterface - Setup
Das fängt an mit der Device Identification: Neben dem Gerätenamen wird hier die Workgroup oder das Active Directory (Domäne) eingestellt.
Webinterface - Setup
Als nächstes kann man den Punkt Email Notification für das Verschicken von Warnmeldungen anklicken.
Webinterface - Setup
Weiter geht es mit der Security zum Erstellen eines Admin-Kontos für das StorCenter.
Webinterface - Setup
Ebenfalls im Setup-Bereich lässt sich die Personal Cloud einrichten.
Webinterface - Setup
Abschließend gibt es noch den Punkt für die Zeiteinstellung.

Beim Klick auf das Zahnradsymbol rechts oben im Storage Manager wird das Webinterface der Iomega-NAS gestartet. Ein Login ist nicht notwendig. Beim ersten Aufruf wird gleich eine Setup-Seite mit den grundlegenden Einstellungen angezeigt, die in beliebiger Reihenfolge ausgewählt werden können. Das fängt an mit der Device Identification: Neben dem Gerätenamen wird hier die Workgroup oder das Active Directory (Domäne) eingestellt. Als nächstes kann man den Punkt Email Notification für das Verschicken von Warnmeldungen anklicken. Weiter geht es mit der Security zum Erstellen eines Admin-Kontos für das StorCenter. Ebenfalls im Setup-Bereich lässt sich die Personal Cloud einrichten. Abschließend gibt es noch den Punkt für die Zeiteinstellung. Hier kann neben der manuellen Einstellung auch ein Zeitserver zum Synchronisieren der Zeit gewählt werden.

Das Setup lässt sich im Webinterface jederzeit auch in der Navigation unter dem Punkt System aufrufen. Die im Setup zusammengefassten Punkte sind aber auch einzeln im Webinterface zu finden. Das Webinterface unterstützt neben Englisch auch die deutsche Sprache (wählbar).

Konfiguration Benutzer und Ordner

Zur typischen Einrichtung eines neuen NAS zählen primär das Hinzufügen oder der Import von Benutzern/Gruppen mit entsprechenden Berechtigungen, Erstellen von freigegebenen Ordnern sowie die Konfiguration der Protokolle und Festplatten.

Nach dem Abschluss der initialen Konfiguration zeigt sich das sehr übersichtliche Webinterface. In einer linken Navigation führt Iomega die Kategorien Allgemein, Cloud-Services, System, Backup, Medien, Speicher, Netzwerk und Alle Funktionen auf. Rechts werden in Icons die entsprechenden Funktionen dann angezeigt. Die Web-Oberfläche reagiert bei allen Aktionen angenehm flink und zeigt sich im modernen Design. Sehr schnell kommt man mit dem Bedienkonzept des StorCenters zurecht.

Im Punkt Allgemein finden sich wichtige Punkte wie Benutzer, Gruppen und Freigaben. Beim Klick auf Benutzer findet sich ein für alle Zugriffsberechtigten allgemein geltendes voreinstellbares Quota. Allerdings kann die Speicherplatzbeschränkung für einzelne Nutzer auch individuell angepasst werden. Anlegen von neuen Benutzern erfolgt mit dem erwähnten wählbaren Quota und dem Zuweisen von Zugriffsrechten auf vorhandene Shares. Gruppen lassen ähnlich einfach erstellen. Auch die Active-Directory-Integration wird von dem StorCenter px4-300d mit dem entsprechenden Benutzerimport unterstützt.

Über das Icon Freigaben erfolgt das Anlegen, Löschen sowie Bearbeiten der Ordner, auf die im Netzwerk der Zugriff erfolgt. Neue Freigaben können einem vorhandenen oder wahlweise einem gleich hier neu erstellbaren Volume zugewiesen werden. Über einen im Webinterface startbaren Dateimanager lassen sich die Inhalte der Shares jederzeit anzeigen und bearbeiten. Wird bei der Freigabe die Option Medienfreigabe aktiviert, so durchsucht die NAS den Ordner nach Medien-Content. Die gefundenen Mediendateien werden dann allen Benutzern zur Verfügung gestellt, auch wenn keine Zugriffsrechte auf die Freigabe bestehen - mit der Option ist also Vorsicht geboten.

Als weiteres Feature bietet das StorCenter bei den Freigaben die Option Aktive Ordner an. Bei dieser Funktion werden automatische Aktionen durchgeführt, sobald Dateien in die Freigaben kopiert werden. Beispielsweise lassen sich so neue Bilder automatisch auf das eigene Facebook-Konto hochladen oder eine vorgegebene Bildgrößenanpassung durchführen. Weitere Ordner-Optionen wie das Verstecken des Shares (Zugriff nur über expliziten Pfadnamen, sonst nicht im Browser sichtbar) oder dem unterbinden des Herunterladens von Dateien aus dem Ordner sind nicht möglich.

Netzwerk und Protokolle

Unter dem Punkt Netzwerk lassen sich die beiden Ethernet-Ports konfigurieren. Neben DHCP und manueller IP gibt es hier die Möglichkeit der Link-Aggregation beider Ports als Adaptiver Lastausgleich, Teaming (IEEE 802.3ad) oder Failover. Jumbo-Frames unterstützt die px4-300d mit den Größen 4000 und 9000 Byte. Einen VLAN-Support bietet das NAS ebenfalls an.

Ebenfalls unter Netzwerk findet sich der Punkt Protokolle. Hier lassen sich AFP, FTP, NFS, SNMP, TFTP, Windows DFS und natürlich die Windows-Dateifreigabe aktivieren und konfigurieren. Außerdem lässt sich ein WebDAV-Fernzugriff aktivieren. Desweiteren kann hier ein Bluetooth-Protokoll eingeschalten werden; der Anschluss eines Bluetooth-USB-Adapters ist dann allerdings notwendig. Ebenfalls unter den Protokollen findet sich der rsync-Dienst.

Protokolle: Das StorCenter px4-300d beherrscht alle üblichen Dateifreigabeprotokolle.

Für den Admin des StorCenters sind auch die E-Mail-Benachrichtigungen bei Alarmen wichtig. Die px4-300d ermöglicht die Aktivierung der Benachrichtigung im Punkt System. Allerdings lassen sich nicht die Ereignisse wählen, bei denen eine Nachricht verschickt werden soll. Das kann beispielsweise der Konkurrent Synology DS1512+ deutlich besser und umfangreicher.

Gemein mit vielen Konkurrenten hat das StorCenter individuell definierbare Aus- und Einschaltzeiten. Zudem unterstützt das Gerät Wake-on-LAN. Eine weitere praktische Funktion ist die Möglichkeit eines Remote-Zugriffs auf das StorCenter px4-300d. Außerdem lässt sich das NAS als Hosting-System für Axis-Videokameras verwenden. Ebenfalls möglich ist die Installation des SecureMind Surveillance Managers für Videokameras. Damit unterstützt das StorCenter Monitoring und Videoaufzeichnung.

Konfiguration Storage, iSCSI und Backup

Im Navigationspunkt Speicher unter Laufwerksverwaltung erfolgt die RAID-Konfiguration von Iomegas StorCenter px4-300d. Bei serienmäßiger Bestückung mit vier Festplatten ist ein RAID-5 voreingestellt. Hierbei wird für den Datenschutz "ein Laufwerk" benutzt - entsprechend steht die Kapazität von drei Festplatten noch zur Verfügung. Der RAID-Level lässt sich bequem per Mausklick ändern. Die gespeicherten Daten gehen dabei allerdings verloren. Das StorCenter unterstützt mit seinen vier Laufwerken die RAID-Level 0, 1, 10 und 5 sowie die Konfiguration RAID-5 (3 HDDs) plus Hot Spare (1 HDD).

Das Erstellen eines Volumes oder das Hinzufügen zusätzlicher Volumes erfolgt ebenfalls unter dem Eintrag Laufwerksverwaltung. Bei jedem Volume lässt sich optional die Verschlüsselung aktivieren. Dabei gibt es die Wahl, die Passphrase vom System generieren zu lassen oder selbst eine zu wählen. Insgesamt hat Iomega die Laufwerksverwaltung einfach administrierbar gelöst.

RAID-Typ: Das Ändern des Level ist mit einem Mausklick erledigt. Allerdings sind dann auch alle Daten weg.

Das Einrichten von iSCSI-Volumes erfolgt im Web-Interface ebenfalls unter Speicher. Nach der Eingabe des Target-Namens und der Größe des iSCSI-Drives lässt sich wählen, ob alle Initiators Zugriff auf das Volume haben sollen oder eine CHAP-Authentifizierung erforderlich ist. Praktisch ist die Einbindung von neuen iSCSI-Targets im Client. Statt über den iSCSI Initiator von Windows zu gehen mit anschließender Volume-Erstellung und Formatierung über die Datenträgerverwaltung, wird einfach der Storage Manager verwendet. Das Tool zeigt das neue iSCSI-Laufwerk an, über einen Klick erfolgt die Einrichtung mit Laufwerksbuchstabenzuweisung und gleichzeitiger Formatierung.

Einfach: Ein neues iSCSI-Volume wird vom Iomega-Tool Storage Manager auf dem Client automatisch erkannt und eingerichtet. So spart man sich den Umweg über den iSCSI Initiator.

Für das Backup von Daten bietet das StorCenter verschiedene Möglichkeiten. Zum einen lassen sich einfache Kopieraufträge erstellen, wo Inhalte zwischen Shares und externen Laufwerken ausgetauscht werden. Dann lassen sich bei aktiviertem rsync-Protokoll auch andere Systeme im Netzwerk als Zielquelle auswählen. Support für Apples Time Machine sowie Avamar Backup ist ebenfalls integriert. Iomega bindet auch Cloud-Dienste in seine Backup-Optionen mit ein: Amazon S3, Atmos Backup von EMC sowie Mozy-Backup. Die eingebundenen Cloud-Services wie Amazon S3 lassen sich mit Shares verbinden - die darauf gespeicherten Dateien werden dann in der Cloud gesichert.

Praktisch ist auch der Dienst Personal Cloud: Hier lässt sich die NAS als Synchronisierungsstation verwenden, um Daten von mehreren Clients immer synchron zu halten. Im Prinzip handelt es sich um eine Art Dropbox, nur dass die Daten auf der eigenen NAS liegen.

Performance und Energiebedarf

Iomegas StorCenter px4-300d liefert in unserer Testkonfiguration mit vier Seagate Barracuda ST2000DM001 im Streaming (ATTO Disk Benchmark) eine maximale Leserate von 110 MByte/s, beim Schreiben sind es 117 MByte/s. Diese guten und an der Durchsatzgrenze eines Gigabit-Ethernet-Ports liegenden Performance-Werte schafft die px4-300d im eingestellten RAID-5-Modus. Beim Ansprechen des StorCenters über iSCSI statt IP (via gemapptes Laufwerk) werden geringfügig höhere Leistungswerte erreicht: 119 MByte/s Lesen, 119 MByte/s Schreiben.

Mit dem Benchmark-Tool IOmeter erfassen wir die I/O-Transfers pro Sekunde und die Transferrate in MByte/s. Wir verwenden vordefinierte Workloads zur Simulation von Random Read, Random Write, Webserver, Databaseserver, Fileserver und Streamingserver. Bei allen Tests ist eine Queue Depth von 32 eingestellt, somit werden multiple Zugriffe abgearbeitet. Beim zufälligen Lesen mit 4-KByte-Blöcken schafft Iomegas StorCenter px4-300d via IP (CIFS-Protokoll) einen I/O-Transfer von 82 IOPS, beim Schreiben sind es noch 58 IOPS. Über iSCSI erreicht das Gerät sogar sehr gute 547 IOPS beim zufälligen Lesen und 190 IOPS beim zufälligen Schreiben.

Im Leistungsvergleich mit den Konkurrenten liefert die px4-300d beim Streaming ähnliche Transferraten. Bei den IOPS ist das StorCenter im IP-Betrieb nur beim zufälligen Lesen Infortrends EonNAS Pro 500 (207 IOPS) unterlegen. Via iSCSI liefert die px4-300d dagegen fast den doppelten Wert im Vergleich zum bisherigen Spitzenreiter in unserem Vergleichsfeld. Auch die IOPS beim zufälligen Schreiben sind bei der Iomega-NAS im iSCSI-Betrieb auf sehr hohem Niveau.

Im Leerlauf konsumiert die px4-300d - bestückt mit vier Festplatten - 39 Watt. Ist der Energiesparmodus für die Laufwerke aktiviert, so sinkt die Anzeige des Messgeräts auf 22 Watt. Unter Last steigt der Energiebedarf der px4-300d auf rund 53 Watt. Mit diesen Werten befindet sich das StorCenter auf dem Niveau der Konkurrenz mit Atom-Prozessor und vier Festplatten. Wird das StorCenter heruntergefahren, so zeigt das Energiemessgerät noch 0,7 Watt an.

Fazit und Quick-Info

Iomegas StorCenter px4-300d ist für Arbeitsgruppen sowie kleine und mittlere Unternehmen sehr gut geeignet, wenn ein flinker und einfach administrierbarer Netzwerkspeicher gesucht wird. Das Webinterface ist übersichtlich aufgebaut, Funktionen lassen sich schnell einstellen. Auch das Client-Tool zum Auffinden der NAS und dem automatischen mappen von Shares und iSCSI-Volumes gefällt.

Features wie Snapshots, Thin Provisioning oder interne Deduplizierung fehlen dem StorCenter allerdings im Vergleich zu einigen Konkurrenten. Dafür legt Iomega viel Wert auf die Einbindung von Cloud-Diensten. Ein besonders praktisches Feature ist auch die Personal Cloud, mit dem sich die NAS als Synchronisierungsstation verwenden lässt. Je nach Einsatzzweck gefallen auch die "Aktiven Ordner" - hier werden automatische Aktionen durchgeführt, sobald Dateien in die Freigaben kopiert werden. Beispielsweise lassen sich so neue Bilder automatisch auf einen Flickr- oder Facebook-Konto hochladen oder eine vorgegebene Bildgrößenanpassung durchführen. Der Einsatz des StorCenters als Videoüberwachungssystem ist ebenfalls möglich.

Die Performance des StorCenter px4-300d ist bei den Transferraten gut. Im Betrieb mit vier Festplatten sind knapp 120 MByte/s im Streaming möglich, egal ob via IP oder iSCSI. Bei sehr I/O-intensiven Applikationen setzt sich das StorCenter besonders im iSCSI-Betrieb sogar von den Konkurrenten in unserem Testfeld ab. (cvi)

Quick-Info

Produkt

StorCenter px4-300d

Hersteller

Iomega

Betriebssystem

Linx-basierend / Version 3.2.3.14250

Prozessor

Intel Atom / Dual-Core / 1,8 GHz

Storage-Subsystem

Maximal 4x 3,5-Zoll-SATA-HDDs / Testsystem bestückt mit 4x Seagate Barracuda ST2000DM001

Max. Bruttokapazität

12 TByte mit 4x 3-TByte-HDDs

RAID-Level

0 / 1 / 5 / 10 / 5 + Hotspare

Ethernet

2x 1 Gbit/s

Anschlüsse

2x USB 2.0 / 1x USB 3.0

Garantie

3 Jahre

Preis UPV (ohne HDD)

832 Euro (Stand: 31.08.12)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.