Checkliste für mobiles Denken

Mobile Apps - von Grund auf anders

12.04.2013 von Jeffrey Hammond und Julie Ask
Vergessen Sie alles, was Sie über App-Entwicklung wissen. Ein paar Objective-C- und Javascript-Experten einzustellen reicht nicht, um für die Zukunft der mobilen Anwendungen gerüstet zu sein.

Sogar der oberflächlichste Beobachter der IT-Szene wird bestätigen: Mobile Applikationen machen mit einiger Sicherheit künftig einen großen Teil der Anwendungsentwicklung und -bereitstellung aus. Mehr als eine Milliarde Smartphones weltweit sprechen für sich.

Ein neues Zeitalter der Entwicklung

Foto: Violetkaipa, Fotolia.com

Die mobile Revolution, der wir uns heute gegenübersehen, wird im Rückblick eine ähnliche Bedeutung haben wie das Aufkommen des Client-Server-Computings in den 1990er Jahren und die Internet-Revolution in der vergangenen Dekade.

Doch die Entwicklung mobiler Apps wird weit mehr sein als nur die Adaption an kleinere Bildschirme, andere Programmiersprachen und neue Betriebssysteme. Sie ist vielmehr Teil einer umfassenden strukturellen Veränderung. Und diese Veränderung umfasst die gesamte Art und Weise, wie wir Anwendungen erstellen. Aufgepasst, meine Damen und Herren: Wir betreten gerade ein neues Zeitalter der Anwendungsentwicklung, das die alte Backend-Welt (Systems of Operations) mit der neuen kundenbezogenen Frontend-Welt (Systems of Engagement) verbinden wird.

1983: Debut des Compaq Portable
Nur ein Jahr zuvor gegründet, wagt Compaq den ersten Schritt auf den Markt mit einem neuen PC - das erste, tragbare IBM-kompatible System und damit ein Vorläufer des modernen Mobile Computings. Compaq wurde daraufhin zu einer der größten Firmen in der PC-Industrie - wurde zwei Jahrzehnte später allerdings von HP aufgekauft.
1984: Gründung von PCs Limited
Ein College-Student namens Michael Dell gründet eine kleine Firma in seinem Zimmer im Studentenwohnheim: Dell. Er baut individuell zusammenstellbare PCs. Sein Unterfangen entwickelt ich zu einer der größten Firmen in der Branche und weitet sich auch auf Drucker, Server und Netzwerkgeräte aus.
1985: Windows 1.0 wird veröffentlicht
Erstmals munkelte man schon zwei Jahre zuvor über das mögliche Release einer Software namens Windows. Auch bis ins kommende Jahr hinein schenkt kaum jemand dem Programm Beachtung - niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass dieser eher plumpe, grafische Dateimanager sich einmal zu dem größten und weitesten verbreiteten Betriebssystem der Welt entwickeln würde.
1986: Intel bringt den 386er
Der erste 32-bit-Prozessor, der 386er, kann auf scheinbar endlosen Speicher zugreifen - nun, zumindest für die damaligen Verhältnisse fühlte es sich ziemlich endlos an. Der 386er ist das Zugpferd für eine neue Generation von Software, darunter auch überarbeitete Versionen von Windows.
1987: Startschuss für VGA
Video Graphics Array (VGA) kommt zusammen mit IBMs PS/2-Anschluss auf den Markt. VGA überlebt, wird ein neuer Standard und der kleinste gemeinsame Nenner von Windows, Grafikkarte und Monitor. Auch heute noch besitzen die meisten Monitore einen VGA-Anschluss.
1988: EISA taucht auf
Kreiert als Antwort auf IBMs hauseigenes Micro-Channel-Interface, dient EISA in erster Linie dazu, ältere ISA (PC-AT)-Erweiterungskarten zu unterstützen. EISA beschert PC-Bauern einigen Erfolg, bis es von moderneren Standards (wie VESA, PCI und AGP) abgelöst wird.
1989: HTML wird erfunden
Tim Berners-Lee entwickelt die Programmiersprache HyperText Markup Language - kurz HTML. Ein Jahr später benutzt er HTML um den Kern dessen zu bilden, das später das World Wide Web wird.
1990: Windows 3.0 kommt auf den Markt
Windows 3.0 hat sich vom einfachen, grafischen Dateimanager zu der verbreitetsten Art und Weise entwickelt, wie Menschen mit ihrem PC interagieren. Windows 3.0 verfügt über umwerfende 16 MB Speicher. Scharenweise Software-Verkäufer haben das neue Betriebssystem in ihren Händlerregalen stehen.
1991: Geburt des PCI-Anschlusses
Der Peripheral Component Interconnect (kurz PCI), entwickelt von Intel, erleichtert PC-Herstellern und -Nutzern das Leben beachtlich. PCI (der Vorläufer von PCI Express) erlaubt die automatische Konfiguration von Interfacekarten, verbessert die Geschwindigkeit und erweitert die generelle Kompatibilität.
1993: Veröffentlichung des Mosaic-Webbrowsers
Entwickelt am National Center for Supercomputing Applications, ist der Mosaic Webbrowser zwar nicht der erste grafische Browser, wird aber schnell zum beliebtesten. Das macht Mosaic zum Vorreiter aller modernen Webbrowser. Mosaics Leitender Programmierer, Marc Andreessen, gründet später Netscape.
1994: Start von Windows 95
Windows 95 hat sich mittlerweile vom chancenlosen DOS-Konkurrenten zu einem vollständigen Betriebssystem gewandelt. Mit der Veröffentlichung von Windows 95 wird MS-DOS offiziell für tot erklärt. Dank cleverer Programmierung, beherrscht Windows 95 sowohl 32- als auch 16-bit-Anwendungen. Eine der größten Innovationen - die Nutzer am Anfang eher noch verwirrt - ist das Startmenü.
1995: Die ersten bedeutenden 3D-Chips
Die ersten 3D-Beschleuniger, die auch wirklich für PC-Gaming genutzt werden konnten - Rendition Vérité 1000 und 3dfx Voodoo - markieren eine neue Ära von Grafikkarten. Ihre Entwicklung bedrängt die bis dato weit verbreiteten VGA- und "Windows Accelerator"-Karten
1996: USB taucht auf
Im Gegensatz zu Serial- und Parallel-Ports, die gerne mal wählerisch sind, bedeutet USB den Schritt hin zu selbstkonfigurierenden Geräten und macht das Anschließen von Tastaturen, Mäusen und Kameras an den PC zu einem echten Kinderspiel. Zudem entsteht ein komplett neuer Markt für USB-Flash-Speicher.
1997: DVD-Player und -Disks im Handel
DVD-Laufwerke werden Bestandteil vieler PCs, lösen so die ausgedienten CD-Laufwerke ab und werden nahezu überall auf der Welt zum neuen Standard für optische Laufwerke - ein Schritt, den spätere Blu-ray-Laufwerke nicht schaffen.
1998: DMCA wird verabschiedet
In den USA wird der Digital Millennium Copyright Act verabschiedet - ein umstrittenes Gesetz, das unter anderem die Rechte von Copyright-Inhabern stärkt. Es kriminalisiert die Produktion und Verbreitung von Technologien, Geräten und Diensten, die den Kopierschutz eines Produktes knacken - auch, wenn dabei das Copyright selbst gar nicht verletzt wird. In der Europäischen Union wurde im Jahr 2001 mit der Richtlinie 2001/29/EG ein ähnliches Gesetz verabschiedet.
1999: Ratifizierung der 802.11a/b-Standards
Der erste 802.11-Standard für kabellose Netzwerke wird eingeführt - parallel dazu wird die Wi-Fi-Alliance gegründet, um Produkte auf Basis dieses Standards zu zertifizieren und bewerben. Wi-Fi entwickelt sich später zu einer der Netzwerk-Technologien mit der größten Verbreitung und Akzeptanz und ist sowohl bei Firmen, als auch bei Privatnutzern ausgesprochen beliebt.
2000: Electronic Arts veröffentlicht "Die Sims"
Erdacht von Will Wright wird im PC-Spiel "Die Sims" der Alltag virtueller Personen simuliert. Auch, wenn das Gameplay eher steril und ein wenig einschläfernd ist, besteigt "Die Sims" schnell den Thron des meistverkauften Computerspiels aller Zeiten und verschlingt Unmengen an Spielzeit, während die Spieler versuchen, den Alltag ihrer virtuellen Menschen kontinuierlich zu verbessern.
2001: Windows XP kommt
Windows XP vereint Windows 2000 und ME in einem 32-bit-Betriebssystem und wird so zu dem erfolgreichsten OS in der Geschichte von Microsoft.
2002: Debut der Tablet-PCs
Auch, wenn schon vorher Tablets existiert haben, erlangen sie erst 2002 mit Microsofts Windows XP Tablet PC Edition größere Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Zwar schaffen sie es noch nicht, sich auf dem Markt zu etablieren, ganz im Gegenteil sind sie ein ziemlicher Flop. Sie legen aber den Grundstein für die aktuellen Windows-8-Tablets.
2003: AMD bringt die erste 64-bit-x86-CPU
AMD kommt Intel zuvor und bringt als erster Konzern die Athlon-64-CPU auf den Markt, die sowohl 64-bit-Register, als auch 64-bit-Speicher in ihrer Architektur bietet. Microsoft startet daraufhin die Entwicklung einer Windows-Version mit 64-bit-Unterstützung - Intel bringt sein eigenes x86-64-Produkt erst zwei Jahre später auf den Markt.
2004: Verkaufsstart des Intel Pentium M
Entwickelt von Intels Design-Team in Israel, ist die Pentium-M-CPU eine stark modifizierte Version des Pentium 3 mit Fokus auf Leistungseffizienz statt hoher Taktung - und damit ein starker Gegensatz zu Intels Pentium 4. Der M-Prozessor wird zum Vorläufer der Core-Reihe des Herstellers.
2006: Intel bringt Core 2 Duo auf den Markt
Der Chip-Hersteller Intel trägt seine Pentium-4-Architektur mit der neuen Core 2 Duo CPU endgültig zu Grabe. Obwohl der neue Prozessor sogar niedriger getaktet ist als sein Vorgänger, schafft es Core 2 Duo dank effizienterem Befehlsvorrat, seinem Konkurrenten AMD die Leistungskrone wieder zu entreißen. Core 2 Duo braucht deutlich weniger Energie und produziert weniger Abwärme als AMD-Prozessoren.
2007: Premiere des Apple iPhone
Apples iPhone erfindet Smartphones, entwickelt eine unglaubliche Beliebtheit und zwingt Konkurrent Google dazu, selbst Fuß im Bereich mobile Betriebssysteme zu fassen. Auch Microsoft erkennt das Potenzial und bringt später Touch-Funktionen und vereinfachte Nutzersteuerung in seine PC- und mobilen Betriebssysteme ein.
2008: Laptops verkaufen sich besser als Desktops
Mobilität wird in diesem Jahr zum primären Fokus für Computerhersteller - insbesondere, weil die starke Verbreitung von Wi-Fi und die sinkenden Preise immer mehr Menschen dazu bringen, sich einen Laptop zuzulegen. In manchen Haushalten ist der Laptop nun der einzige vorhandene PC.
2010: Apple bringt das iPad
Im Gegensatz zu Microsofts vergeblichen Mühen, interessante Versionen seiner Tablet-PCs an den Mann zu bringen, schafft es Apple, den Markt quasi über Nacht zu dominieren. Der Schlüssel zum Erfolg: Das iPad ist kein PC, der sich wie ein Tablet verhält, sondern ein Tablet durch und durch. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, zwischen zahlreichen Apps für wenig bis gar kein Geld zu wählen - und das Apps-Ökosystem vergrößert sich nach wie vor.
2011: Intel entwickelt Ultrabooks
Angestachelt durch das Versagen der PC-Hersteller, Apples MacBook Air erfolgreich zu kopieren, erdenkt Intel grobe Richtlinien für ultraportable PCs: Die Ultrabook-Standards. Mit einer starken Finanzspritze hilft der Konzern Firmen dabei, die neuen Laptops zu entwerfen und zu bauen. Die Verkäufe von Ultrabooks stellen sich bislang zwar als zweischneidiges Schwert heraus, vom Markt verschwinden werden die ultraflachen und ultraleichten Laptops aber vorerst nicht.
2013: Blutbad im weltweiten PC-Markt
Der PC-Markt hat zum Jahresbeginn den schlimmsten Einbruch seit Beginn der Aufzeichungen von IDC erlebt - schuld daran sei auch das neue Microsoft -Betriebssystem Windows 8.

Mehr Ideen bringen auch mehr Wert

Wie bemerkte doch Linus Pauling so treffend: "Der beste Weg, um eine gute Idee hervorzubringen, ist der, möglichst viele Ideen hervorzubringen."

Manche Leute sagen: Die gesamte Disziplin der Softwareentwicklung dreht sich darum, Ideen aufzugreifen, sie in Einsen und Nullen zu codieren und dann zu automatisieren. Wenn dem so ist, dann sollte wohl eine Beziehung bestehen zwischen den Kosten der Softwareentwicklung und den Kosten für Business-Innovation. Wird die Softwareentwicklung kostengünstiger, müssten die Unternehmen eigentlich in der Lage sein, mehr Ideen zu produzieren, worunter dann zwangsläufig auch mehr gute Idee wären, die am Ende mehr Wert für die Kunden und mehr Reichtum für die Investoren erzeugten.

Checkliste für mobiles Denken

Schnelligkeit und Flexibilität sind ein Muss. Noch nötiger sind aber die Bereitschaft, zu experimentieren, sowie die Fähigkeit, die schlechten Ideen von den guten zu trennen – und zwar so rasch wie möglich. Was muss ein Unternehmen tun, um für die Zukunft der mobilen Entwicklung gerüstet zu sein?
Über die letzten Jahre haben die besten Software-Engineering-Unternehmen ihre Entwicklungsanstrengungen stets wie ein Forschungsportfolio mit einem Pipeline-Prozess gehandhabt. Deshalb weisen die Entwicklungs-Shops heute eine ganz eigene Organisation und viel agilere Prozesse auf. Anwenderunternehmen, die – im Rahmen der App-Entwicklung – mit modernen Softwareunternehmen konkurrieren wollen, werden sich an dieser Latte messen lassen müssen. Versuchen Sie also, Ihre Bemühungen so effizient zu machen, wie sie es in den besten Entwicklungsunternehmen sind.
Man muss verstehen, wie Instagram, OMGPOP & Co. mit wenigen Leuten und in kurzer Zeit eine so hohe Wertschöpfung und -schätzung erreichen konnten. Um so etwas richtig zu machen, ist eine Kombination aus Architektur, elastischer Infrastruktur und schlanken Entwicklungsprozessen notwendig. Außerdem bedarf es dazu einer Unternehmenskultur, die den Entwicklungsteams Eigenständigkeit und Entscheidungsbefugnisse einräumt. Das ist für die meisten Unternehmen vermutlich der härteste Teil.
Machen Sie von den Möglichkeiten einer elastischen Cloud-Infrastruktur Gebrauch, Es gibt überhaupt keinen Grund, warum diese Umgebung nicht genauso sicher und fehlertolerant sein sollte wie Ihre derzeitige Anwendungsinfrastruktur. Genauso wenig einsehbar ist es, warum Sie sich anderen modernen Strategien verschließen sollten: Self-Provisioning für Entwicklung und Testing oder flexible Lizenzierung mit Open-Source-Software. Jede dieser Komponenten hat ihre Eignung für geschäftskritische Systeme längst nachgewiesen. Es spricht nichts dagegen, sie zu den Schlüsselkomponenten eines Architekturplans der nächsten Generation zu machen.

Software verleibt sich die Welt ein

Genau diese Entwicklung zeichnet sich seit etwa einem Jahrzehnt ab. Die Software verleibt sich im übertragenen Sinne gerade die Welt ein.

Die Veränderungen, die eine moderne Anwendungsentwicklung mit sich bringen wird, sind keineswegs nur struktureller Natur. Vielmehr lassen sich auch substanzielle Veränderung in den Entwicklungsprozessen beobachten, die wiederum eine Entsprechung in den modernen Anwendungsarchitekturen finden. Diese neuen Prozesse beschleunigen zum einen den Entwicklungszyklus, zum anderen verringern sie die Anzahl der involvierten Organisationen, zum Dritten senken sie die Kosten der Wiederverwendung.

Vier grundlegende mobile Trends

Foto: Yuri Zhuravov, Shutterstock.com

Was verändert sich in der unmittelbaren Zukunft für die Anwendungsentwickler? - Die Welle der Innovationen, die sich gerade über uns auftürmt, verstärkt die Notwendigkeit, über die gegenwärtigen Möglichkeiten hinauszudenken. Eine große Zahl der momentanen und künftigen Veränderungen ereignen sich auf der Client-Seite. Allerdings müssen moderne Anwendungsentwickler ihr Augenmerk auch auf die Weiterentwicklung der Infrastrukturen richten.

Neue Prozessvarianten und die voranschreitende Sensortechnik haben Konsequenzen für die Art und Weise, wie Anwender ihre Geräte und Bildschirminhalte kontrollieren. Das, was im mobilen Umfeld möglich ist, verändert sich mit mit wachsender Geschwindigkeit.

Wie aus intensiven Gesprächen mit mehr als einem Dutzend marktführender Device-Produzenten hervorging, sind es vor allem vier Techniktrends, die die Evolution von Kontext und Convenience weiter vorantreiben werden:

  1. Was heute megacool ist und an der Speerspitze der technologischen Entwicklung steht, wird schnell zum Gemeingut. Technische Features, die sich derzeit nur in Highend-Smartphones finden, werden bald auf ganz normalen Handys verfügbar sein, denn die Kosten der Komponenten sinken infolge von Kundennachfrage und Mengenvorteilen.

  2. Neuartige Sensoren werden weit mehr als bisher über die Umgebung der Anwender verraten. Barometer, Mikrobolometer (Strahlungsmesser) und chemische Messinstrumente finden ihren Weg in die Telefone, sobald es Business Cases für diese Art von Informationen gibt.

  3. Bewegung, Stimme und Berührung werden den Begriff Anwenderschnittstelle neu definieren. Eine Kombination von verbesserter Display-Technik und vereinfachten Entwicklungswerkzeugen für Bewegungssensoren verändert die Kontrolle der Mobiltelefone - von der Berührung zur Bewegungs- und Stimmsteuerung.

  4. Pfeilschnelle Multicore-Prozessoren werden die Antwortzeiten stark verkürzen. Noch mächtigere Mikroprozessoren, noch schnellere Grafikbeschleuniger und ständig mehr Arbeitsspeicher werden den Durchsatz der Mobilgeräte immer weiter steigern.

Auf den ersten Blick ist die Entwicklung mobiler Applikationen ziemlich klar umrissen: Bauen Sie Ihre App. Sorgen Sie dafür, dass sie auf einem vier Zoll großen Smartphone-Bildschirm und einem Zehn-Zoll-Tablet gut aussieht. Schicken Sie sie an einen App Store.

Arbeiten in der digitalen Welt
In einer repräsentativen Umfrage kommt der ITK-Branchenverband Bitkom zu interessanten Erkenntnissen. Mobile Erreichbarkeit und das Arbeiten in Netzwerken heben die strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben auf.
Neue Technologien in der Arbeitswelt
Für die Studie wurden 505 Berufstätige und 854 Unternehmen befragt.
Nutzung privater Geräte im Job ist weit verbreitet
Nur knapp ein Drittel aller befragten Berufstätigen nutzen keine privat angeschafften Geräte für die tägliche Arbeit.
Computer und Handy gehören zur Standardausstattung
Arbeit ist selten an einen festen Platz gebunden
55 Prozent der Befragten arbeiten auch "von unterwegs" mithilfe eines Handys, Smartphone oder mobilen Computers.
Home Office ist weit verbreitet
Ein Drittel aller Berufstätigen arbeitet regelmäßig zu Hause.
Arbeit zu Hause versöhnt Job und Familie
Ansichten der Berufstätigen zum Thema Home Office
Unternehmen sehen positive Effekte flexibler Arbeitsmodelle
Ansichten der Personalverantwortlichen in Unternehmen zum Thema Home Office
Always on
77 Prozent der befragten Beschäftigten sind auch nach Büroschluss erreichbar.
Viele Beschäftigte checken dauernd ihre E-Mails
Ein Viertel der Befragten ruft auch nach der Arbeit noch regelmäßig die geschäftlichen E-Mails ab.
Unternehmen verlangen Erreichbarkeit
Zwei Drittel der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Mitarbeiter auch außerhalb der regulären Arbeitszeit für Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden per Handy bzw. E-Mail erreichbar sein sollten.
Erreichbarkeit in der Regel nicht geregelt
Doch kaum ein Unternehmen verfügt über klare Regelungen zur Erreichbarkeit der Mitarbeiter außerhalb der regulären Arbeitszeit.
Was Unternehmen für die Work Life Balance tun
Berufstätige sehen das Teilen von Wissen positiv
Soziale Medien verändern die interne Kommunikation
Nur noch 32 Prozent der befragten Unternehmen nutzen keine Social-Media-Tools
5 Regeln für Arbeitgeber
4 Regeln für Beschäftigte

Ganz so einfach ist`s dann doch nicht

Doch die Wirklichkeit ist komplexer: Eine breite Palette neuer Client-Formate und die generelle Veränderung des "App"-Charakters fordern von den Entwicklern erhöhte Flexibilität - besonders auf der Client-Seite. Die Geräte entwickeln sich zur Sammelstelle von Kontextdaten über die Kundschaft.

Auch wenn Smartphones und Tablets immer mächtiger werden, geht es doch nicht ganz ohne Server-seitige Verarbeitung: Informationen über das Umfeld des Kunden werden noch wertvoller, wenn man sie mit historischen Daten kombiniert - und dazu die geballte Verarbeitungsmacht tausender Server-Knoten nutzt.

Wie sieht Ihre Vorbereitung auf die mobile Zukunft aus? Beschränken Sie sich darauf, Ihren Entwicklungsladen um ein paar Object-C- oder Javascript-Spezialisten zu erweitern, dann haben Sie übersehen, welche Wasserscheide mobile Telefone und Tablets bilden. Wir bewegen uns in eine Welt multipler Endpunkte sowie hybrid nutzbarer Personal- und Corporate-Devices mit hoher Umschlagsgeschwindigkeit.

Jeder Erfolg wird eine unmittelbare Nachfrage nach neuen Verarbeitungsmöglichkeiten und besserer Infrastruktur nach sich ziehen. Noch gibt es aber kaum allgemeingültige Referenzmuster für das, was Erfolg in diesem Zusammenhang eigentlich bedeutet. (mhr)